Themen des Tages

  • Der Begriff Rasse hat nur bei denjenigen einen „schlechten Touch“, die hinter jeder Ecke einen rechtsextremen Rassisten vermuten. Also diese Begriffsphobiker mit ihrer generalisierten Angststörung.

    Anything you can do, i can do meta - Rudolph Carnap

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe mal nachgeschaut: In der Online-Ausgabe von Nietzsche taucht 110 Mal das Wort Rasse und 199 Mal der Plural davon auf. Es würde sich also lohnen, eine Abhandlung "Über den Begriff der Rasse bei Nietzsche" zu schreiben. Es würde sich nicht lohnen, eine Abhandlung "Über den Begriff der Ethnie bei Nietzsche" zu schreiben. Der Begriff kommt null Mal vor.

    Vielleicht werden ja die kommenden Nietzsche-Neuausgaben, geht ja schnell im digitalen Zeitalter, "Rasse" durch "Ethnie" ersetzt haben.

    Dann passt es wieder. Wird Zeit, dass die Regierung ein Ministerium für Wahrheit einführt, das sich unter anderem darum kümmern kann, die Bücher von solchen Schandworten und destruktiven Ideen zu reinigen.

    “I feel if you’re going to be canceled, this is the culture to be canceled by,” (Woody Allen)

    inde genus durum sumus, experiensque laborum / et documenta damus, qua simus origine nati. (Ovid)

    In der Philosophie geht es demgegenüber wie in jeder Wissenschaft um Wahrheit. (Ernst Tugendhat)

  • Bei Peter Singer sind Rassisten jene, die der eigenen Rasse eine höhere Wertigkeit zuordnen als anderen - das ist beileibe keine generalisierte Angststörung lieber future06.

    Und für Stoner ein link Rasse/Rassentheorie von Tante Wiki, die ebenfalls der Meinung ist, dass diese Bezeichnung heute nicht mehr opportun ist.

    • Offizieller Beitrag

    Bei Peter Singer sind Rassisten jene, die der eigenen Rasse eine höhere Wertigkeit zuordnen als anderen - das ist beileibe keine generalisierte Angststörung lieber future06.

    Und für Stoner ein link Rasse/Rassentheorie von Tante Wiki, die ebenfalls der Meinung ist, dass diese Bezeichnung heute nicht mehr opportun ist.

    Schau einfach mal hin, was da steht: RASSE/RASSENTHEORIE.


    Wenn ich jetzt sage: Idea hat mir einen Link geschickt über Rasse/Rassentheorie, dann entspricht dies genau dem Sachverhalt, sofern wir kein postmodernes Bullshitting betreiben. Nicht geschickt hast du mir dagegen einen Link über ETHNIE/ETHNIENTHEORIE.


    Hast du eigentlich gelesen, wie die Diskussion aufkam? Genau so. Ich habe etwas ZITIERT, was stattgefunden hat. Ein Urteil des Supreme Court der USA, in dem der Supreme Court entscheidet, dass RASSE, nicht: Ethnie, so SAGT der Gerichtshof das (!) keine Rolle mehr spielen dürfe bei der Vergabe von Studienplätzen.


    Nach dem, was A.Paesch hier vertritt, hättest du mir nicht sagen dürfen (ich zitiere dich (!):


    Zitat

    Bei Peter Singer sind Rassisten jene, die der eigenen Rasse eine höhere Wertigkeit zuordnen als anderen ...

    denn damit tust du ja, was er moniert, aber obwohl du ihm (angeblich) zustimmst, tust du genau das, was ich getan habe, was angeblich nicht korrekt sein soll.


    Was ich jetzt mal über diese Feststellung hinaus nicht kommentiere.

  • RASSE/RASSENTHEORIE.

    ETHNIE/ETHNIENTHEORIE.

    Ich habe mir die Begriffe und Art Definitionen von Rasse und Ethnie angeschaut, beide kommen aus dem griechischen,...ob vom Antiken oder Neugriechisch kommen, weiß ich momentan nicht, das müßte ich überprüfen.


    Die Definitionen differieren tatsächlich, soweit mir bekannt, auch im griechischen, allerdings ist Handhabung der Begriffe im griechischen nicht so krass, sondern eher sachlich eingebettet.

    Beide Begriffe haben ihre Berechtigung. Ich glaube nicht, dass das Wort Rasse vom griechischen Vokabular, Literatur oder Alltäglichkeit verschwinden wird.


    Frage : Ohne persönliche Art Positionierung :


    Wieso wird hier in Deutschland so viel um die Positionierung der Begriffe derart debattiert ?

    Für mich persönlich, ist es kaum zu begreifen.

    Wo liegt da der Vorteil oder der Nachteil, also entweder das eine oder das andere favorisieren zu mögen ?

  • Es geht um Macht.


    Für den Begriff "Rasse" lässt sich m.W.n. kein Ursprung finden.

    Sehe ich eindeutig auch so.


    Wobei, ich habe gerade das Wort Rasse, bei Google translate, von deutsch auf griechisch zu übersetzen, und merkwürdig, kurz nach Übersetzung, kamen zunächst gleichzeitig aufgelistet verschiedene Begriffe, um dann auf nur eines zu verbleiben, und das hat mit Rasse nichts zu tun. Da sind wohl Schwierigkeiten vorhanden.


    Sauber hingegen, φυλές [ files ] das Apostroph auf dem "e" gibt die Betonung des Wortes an, und bedeutet auf deutsch rückübersetzt einfach Plural "Stämme ; Stamm"


    Ich kann mich aber auch gut daran erinnern, dass das Wort Rasse, im griechischen genutzt wird, um eine Art Abstammung anzugeben, aber dieses Wort wird nicht mit doppel S gesprochen, sondern mit kurzen Z, ραζα [ raza ], dazu wird der griechische Buchstabe seta genutzt, und hat beiläufig auch die Übersetzung auf deutsch "züchten". Aber hier habe ich den Verdacht, dass das Wort auf Zucht zurückfällt, wahrscheinlich ist es irgendwie übernommen und verleiht bereits verseucht.

  • Wieso wird hier in Deutschland so viel um die Positionierung der Begriffe derart debattiert?


    Es geht um Macht.

    Womöglich greift hier anteilig, wider dem Vergessen, auch eine lehrhafte Mächtigkeit unserer Erinnerungskultur? Zumindest würde ich mir es wünschen.

  • Ich kann mich aber auch gut daran erinnern, dass das Wort Rasse, im griechischen genutzt wird, um eine Art Abstammung anzugeben, ...

    Noch viel näher dran an diesem Thema liegt doch die erinnerte Vergangenheit der Generation unserer Eltern. Der Begriff „Rasse“ war eines der zentralen Schlüsselwörter im Nationalsozialismus und wurde für „die Ideologie der Höchstwertigkeit der Arier, des Untermenschentums der Juden und für die Rassenhygiene mit ihrem nordischen Zuchtziel“ missbraucht (vgl. Schmitz-Berning; 2000 : 481). Damit wird eine Wortbedeutung immer auch durch deren historischen Kontext determiniert. Wobei deren umgangssprachlicher Gebrauch eben auch als Gradmesser unseres Umgangs mit unserer Vergangenheit betrachtet werden kann. Denn in dieser Vergangenheit dominierte der Begriff „Rasse“ innerhalb dieses zynischvirtuosen Fundus an bedeutungsverengenden Schlag- und Fangwörtern; welche allesamt bei einfachen Gemütern das Betäuben des eigenen Denkens bewirken sollten; und damit ideologisiert besetzt waren. Letzteres sollte uns zugleich Mahnung und Warnung sein.

  • Stoner -


    es tut mir leid, wenn ich dich missverstanden haben sollte, ich habe tatsächlich nicht alles gelesen und mich in meiner Unterstützung auf A.Paesch's Beitrag Nr. 12.012 bezogen. Sorry!

  • ....[.. ..]....

    Letzteres sollte uns zugleich Mahnung und Warnung sein.

    A.Paesch, Du hast wirklich eine super Dialektik, die ist wirklich einzigartig und sehr diskret.


    Aber versuchen wir mal "Mahnung und Warnung" tatsächlich auch ernst zu nehmen, und wir gehen weit zurück in die Vergangenheit, und fangen an bei, beispielsweise bei den Hellenen, Alexan der Große, 356 v.Chr. Es gab zu jener Zeit ebenfalls geschichtliche Unzulänglichkeiten. Es hat nicht gereicht die Perser zu verjagen, nein, Alexander ist bis nach Indien vorgedrungen, das war eindeutig territorial Gebaren. Dann weiter zu Gaius Julius Caeser, 100 v.Chr. Er hat nicht nur zentral Europa blokiert, weite Teile Afrikas, bis Asien hin, und das ist ebenfalls teritorial Gebaren. Dann Napoleon Bonaparte, 1769 n.Chr. ganz mittel Europa, bis hin nach Russland und Afrika, der wollte ebenfalls nicht die französische Küche verbreiten, einzig Eroberungen und territorial Gebaren. Spanien, Portugal, Holland, Frankreich, England, Deutschland, Kolonialismus, ab 1492 n. Chr. Insbesondere betroffen, Amerika, Asien, Afrika, Eroberungen und territorial Gebaren. Erste Weltkrieg, ab 1914 n. Chr. vierzig Staaten waren beteiligt, allesamt Verteidigung und Eroberung quer durch die ganze Spezies Mensch. Zweiter Weltkrieg, 1939 n. Chr. ebenfalls weltweite Beteiligung an Eroberung, Verteidigung und territorial Gebaren.

    Das hört überhaupt nicht auf, bis hin zur modernen zeitgemäßen Geschehen.

    Es hätte sich schon längst, und zwar weltweit, Warnung und Mahnung etablieren müssen.


    Das Wort Rasse hat nichts mit den weltweiten territorial Gebaren zu tun, es bezeichnet eigentlich einzig eine Art Stamm und Herkunft eines Individuums der Spezies Mensch, und das Wort muss nicht nachträglich missbraucht werden, von niemandem, denn wir human Wesen sind weltweit alle gleichermaßen betroffen, und auch beteiligt am globalen Geschehen.


    Durch das Verbot oder Diffamierung eines bestimmten Wortes, wird sich weltweit absolut nichts verändern, das steht sicherlich außer Frage. Das weltweite human Bewusstsein sollte sich lebensbejahend seiner Selbst gegenüber anpassen.

  • BEES:


    Danke für den Lorbeerkranz. - Meinem Anraten, bezüglich dessen Konnotation, geschichtlich nicht allzu weit über die Generation unserer Eltern (ich bin Ende der Fünfziger geboren) zurückzugehen, wolltest Du dann aber bedauerlicherweise dennoch nicht ganz folgen. – Mein Anliegen ist und bleibt es, weder Wörter zu verbieten, noch allzu leichtfertig zu diskreditieren. Stattdessen hoffe ich gegenüber bestimmten Begrifflichkeiten im deutschen Sprachgebrauch stets auf eine kollektiv generationsübergreifend wirksame Demut; und zwar auf der Reifebasis eines sozialen Automatismus. Zu letzterem, nämlich diesem sozialen Automatismus / Dir mag es jetzt zu Recht etwas sehr weit hergeholt vorkommen, fällt mir wieder eine Hausarbeit aus dem sozialwissenschaftlichen Grundstudium ein. Diese hatte eine Untersuchung zum Gegenstand, warum die Kunden bei McDonalds im Weggehen ihr „Geschirr“ in einer Ablage deponieren; sie machen es eben, obwohl es niemand einfordert und obwohl es womöglich auch nicht jedem gemundet hat, und sie machen es zudem auch diskussionslos. – Hoffe, dieser metaphorische Ausflug, ins Abgleichen und Vergleichen hin, bringt diesen vorgenannten Lorbeerkranz nicht zum vorzeitigen Welken.

  • BEES:


    Danke für den Lorbeerkranz. - Meinem Anraten, bezüglich dessen Konnotation, geschichtlich nicht allzu weit über die Generation unserer Eltern (ich bin Ende der Fünfziger geboren) zurückzugehen, wolltest Du dann aber bedauerlicherweise dennoch nicht ganz folgen....

    ...[.. ..]....

    Bitte gern geschehen A.Paesch, sei gewiss, ich verstehe Dich durchaus....

    Ich bin übrigens aus den Mitte Fünfziger, und sollte eigentlich gut Deine Positionen nachvollziehen mögen.


    Und Du hast sicherlich Recht,

    [Zitat] :

    "Stattdessen hoffe ich gegenüber bestimmten Begrifflichkeiten im deutschen Sprachgebrauch stets auf eine kollektiv generationsübergreifend wirksame Demut"


    Ich denke, alles braucht seine Zeit, und in zwei oder drei weitere Generationen nach uns, wird es sich eventuell auflösen und in Vergessenheit ruhen.

    Was mir persönlich Sorgen macht, ist die zunehmend rasante Technisierung, insofern dass alles an Gewichtigkeit verschoben wird, und das Humanwesen nicht mehr damit klar kommen vermag.

    • Offizieller Beitrag

    AfD in Sachsen-Anhalt erwiesen rechtsextremistisch

    "In Sachsen-Anhalt hat der Verfassungsschutz den Landesverband der Alternative für Deutschland (AfD) als gesichert rechtsextremistische Bestrebung eingestuft. Das teilte Behördenleiter Jochen Hollmann am Dienstag mit. Diese Einstufung war in der Landeshauptstadt Magdeburg angesichts der Entwicklung der dortigen AfD bereits seit längerer Zeit erwartet worden. Die sachsen-anhaltische AfD ist damit der zweite als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Landesverband. In Thüringen hatte der Landesverfassungsschutz die AfD mit ihrem umstrittenen Landespartei- und Fraktionschef Björn Höcke schon im März 2021 entsprechend hochgestuft."

    Rechtsextremismus

    "Rechtsextremismus ist eine Sammelbezeichnung für Ideologien, deren gemeinsamer Kern die Überbewertung der ethnischen Zugehörigkeit, die Infragestellung der Gleichheit aller Menschen sowie ein antipluralistisches und autoritär geprägtes Gesellschaftsverständnis ist. Die Verwendung von Verschwörungstheorien kann eine rationale Analyse gesellschaftlicher Missstände ersetzen. Dies dient sowohl der Entlastung als auch der Integration rechtsextremer Gruppen. Zudem werden Verschwörungstheorien herangezogen, um historische Anknüpfungspunkte an den Faschismus und Nationalsozialismus zu schaffen (→ Geschichtsrevisionismus). Häufig Verwendung findet die Behauptung einer „Verschwörung des Weltjudentums“ oder das Anknüpfen an verschwörungstheoretische Elemente des Antiamerikanismus.

    Zu den strukturellen Merkmalen des Rechtsextremismus zählen Dogmatismus, Sendungsbewusstsein und ein ausgeprägtes Schwarz-Weiß-Denken. Im politischen Stil lässt sich eine Gewaltlatenz und Gewaltakzeptanz erkennen, die ihren Ausdruck vor allem in verbalen Angriffen auf politische Gegner und Andersdenkende findet"

    "Ich hab mein Sach` auf nichts gestellt." - Max Stirner -
    „Langfristig gesehen sind wir alle tot“ - Meister Keynes -
    "Wenn der, der zuhört, nicht weiß, was der, der spricht, meint, und der, der spricht, nicht weiß, was sein Sprechen bedeutet - das ist Philosophie". - Voltaire zugeschrieben -

  • Da ich in meinem Strang über Selks Buch keine Tagespolitik diskutieren möchte, verlinke ich aus aktuellem Anlass ein Interview mit dem Verfassungsrechtler Christian Waldhoff zur aktuellen Parteiverbotsdebatte in diesem Strang. Waldhoff war der jurisische Vertreter des Verbotsantrags gegen die NPD und fasst hier nüchtern zusammen, wie die aktuelle Verbotsdebatte sich aus juristischer Sicht darstellt. Neben dem Inhaltlichen ist auch interessant, welch riesiger Unterschied zwischen solchen sach- und faktenbezogenen Informationen und Statements von Politikern besteht. Immer wieder verblüffend.

    Ich will hier nur sitzen.

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