Beiträge von Quintus Ironicus

    Mit rot-weiß-roten Vorzeichen bahnt sich gerade wieder eine weitere, verächtliche Hasstirade im Netz an: Die begabt, charismatische 23-jährige Lena Schilling wird von der grünen Europawahl-Hoffnungsträgerin gerade zur Shitstorm-Zielscheibe degradiert. Die Öffentlichkeit kann so penetrant sein ...

    Ja, so ist das eben. Das Private ist politisch - mit diesem Slogan zogen die Linken meiner Generation ins politische Feld. Die Jungen haben es perfektioniert, aber es kann sich halt gegen alle und jeden wenden. There‘s no way out - jedenfalls nicht unter den gegenwärtigen Bedingungen. Die bleiben werden. Ökonomie, Politik, Moral sind untrennbar verflochten.

    Was ist eigentlich eine Gute Quelle, wo man diese Weltanschauungen gut definiert hat?

    Ich würde auch gerne mit so Spezifikationen auftrumpfen können. :)

    Abgesehen von dem, was Carl schon sagte, gibt es bei Reclam ein Büchlein, die Grundbegriffe der Philosophie, das kurz und prägnant die wichtigsten Begriffe auf 380 Seiten erläutert. Kann man immer mit sich führen und ein bisschen lesen drin. Und auch die inzwischen auf zehn oder elf Bände angewachsene Reihe. Grundkurs Philosophie beim gleichen Verlag gibt einen guten Überblick. Die einzelnen Bände haben vor allem hinten einen Teil, in dem alles, was vorne drin steht, abgefragt wird.

    Grob gesagt: Sein Ziel um jeden Preis durchzusetzen.

    Aber nur, wenn man ihn auf ein paar vulgariserte Zitate aus dem "Fürsten" reduziert. Seine "Discorsi" zeigen eine andere, republikanische Tendenz, die im Gegensatz zu Hobbes auf ein Regieren ohne zentrale Herrschaftsinstanz setzt. Er verwirft naturrechtliche und teleologische Ansätze und setzt auf Realismus, zu dem dann eben auch gehört, Macht durchzusetzen. Egal, ob die Regierungsform dann so oder so oder so ist. Er analysiert das. Mit ihm ist es wie mit Nietzsche: Man reduziert ihn auf wenige Sprüche, dabei ist seine Analyse äußerst präzise (wenn auch stinklangweilig streckenweise).

    So sieht es aus, ja, daher würde ich eigentlich "Erblickend Apfel" sagen, aber das klingt noch schräger. ;)


    Unabhängig vom Erblicken wäre der Apfel in dieser Sprache so oder so nicht, da <Apfel> für sich stehend ein rein gedankliches Konstrukt ist, "Apfel Erblickend" aber den Apfel der aktuellen Sinneswahrnehmung meint.

    Das macht es nicht besser. Es hat etwas damit zu tun, dass was immer du siehst, nicht du bist, sondern als etwas anderes als du selbst bist wahrgenommen wird. Damit steckt man automatisch in der Subjekt-Objekt-Beziehung, denn du kannst dich, wenn du zum Beispiel „Mensch erblickend“ nimmst, nicht als innerhalb eines gemeinsamen Prozesses des wechselseitigen Erblicktwerdens verstehen. Man mag das im Rahmen einer Kunstsprache versuchen, aber es wäre keine Erfahrungssprache, weil das unser Vermögen überschreitet. Aus dem bisschen Luhmann, das ich gelesen habe, erschließt sich mich nur, dass hier der berühmte Blick von Nirgendwo versucht wird.

    Ich möchte ein paar Vorschläge machen, von denen ich hoffe, dass Gustav und die Moderatoren das mal erwägen.


    1. Neueinsteiger.


    Ich schlage vor, einen Vorstellungsstrang einzurichten, in dem Neuangemeldete sich vorstellen müssen, bevor sie andere Schreibrechte bekommen. Sich vorzustellen wird in die Forumsregeln aufgenommen. Darüber hinaus müssen die ersten 20 Beiträge von Neuusern vor dem Erscheinen in einem Strang von der Moderation freigegeben werden. Danach entscheiden die Moderatoren, für welche Bereiche die Freischaltung erteilt wird.


    2. Sanktionen


    Es wird ein Strang eingerichtet, in dem nur Moderatoren schreiben dürfen und in dem Sanktionen gegen User mitgeteilt werden. Es wäre sinnvoll, für bestimmte Arten wiederkehrender Verstöße gegen Netiquette notorisch uneinsichtige User für 24 Stunden aus dem Verkehr zu ziehen, bei besonders üblen auch rasch für länger. Wichtig scheint mir, das transparent öffentlich zu machen, also klar zu begründen, ohne allerdings vom Prinzip abzuweichen, das nicht zu diskutieren.


    3. Regeln


    Die Forumsregeln sollten ein bisschen klarer umrissen werden. Es gibt ja viele Foren, aus denen man notfalls abkupfern kann, was sein soll und was nicht. Der ganze ad personam gerichtete Kram sollte konsequent unterbunden werden, von vornherein durch eindeutige Regeln. Wer sich anmeldet, sollte die automatisch zugesendet bekommen in der Registrierungsmail.


    4. Account löschen


    Bitte richtet wieder die Möglichkeit ein, den eigenen Account selbst löschen zu können. Am besten mit einer Frist zwischen Löschwunsch und der tatsächlichen Löschung. In der alten Version waren das ein paar Tage, im Literaturforum.de sind es vier Wochen.

    Imuebrigen hast du mich überhaupt nicht richtig verstanden, ich habe nicht das "Strangschließen", sondern, das von dir geforderte "aussortieren" , "Durchzug schaffen" und "Dreck rauswehen" und " Aufräumen" kritisiert.

    Ja, ich meine damit einfach, dass Themen in die Bereiche kommen, in die sie gehören, dass Stränge geschlossen werden, die keinen "Eigner" mehr haben und dass man ein paar der schlichten Forenregeln durchsetzt und eben auch mal auskehrt. Im Augenblick kann halt jeder jeden Mist irgendwo verzapfen, jeden Mist irgendwo eröffnen usw. Das alles klappt immer nur solange, wie die Zahl der Querulanten gering ist. Wenn zu viele auf dieser Welle reiten, wird's chaotisch. Ich weiß gar nicht, wann hier der letzte "normale" Philosophieinteressierte aufgetaucht und geblieben ist.


    Aber alles gut, nimm's einfach als Anpassungsleistung meinerseits an die Nörgelei. ;) In diesem Sinne: hau rein in die Tasten. :|

    Ich glaube, es ist wie im richtigen Leben. Es werden Dinge gefordert, die man selbst am wenigsten einzulösen bereit ist. In diesem Fall "Argumente haben". Wenn man selbst Falschbehauptungen hier in die Welt setzt über einen ehemaligen Innenminister- ich halte solche Äußerungen für justiziabel - dann sitzt man in einem Glashaus mit sehr dünnen Wänden, die praktisch schon beim Ausatmen einzustürzen drohen.


    Was hier in den letzten Tagen an Spam durch einige Stränge lief, ist schon irre. Ich wünschte, hier würde mal ernsthaft der Moderatorenkärcher Durchzug schaffen, damit es den vielen Dreck rausweht und manche "Konifere" (das ist ein Zitat) hier würde besser auch mit rausgeweht.


    Vielleicht mal eine Runde "Agnostizismus" weniger, lieber OSchubert, und stattdessen mal ein paar Aufräum- und Aussortierarbeiten. Noch zwei oder drei solcher User, und Gustavs schönes Forum kippt endgültig in Richtung der Sektierer. Vieles hier fühlt sich an wie die letzten Tage der philo-welt.

    Ich bin ja erst kurz hier. Deshalb bin ich noch in der anfänglichen Testphase.

    Die Art meiner Formulierung sollte die AdHom Poster aus der Reserve locken.

    Ich habe nur noch nicht verstanden, wie man hier die ignore Funktion aktiviert.

    Du klickst einfach auf meinen User-Namen, und dann siehst du in meinem Profil ein Feld mit drei untereinander liegenden Punkten. Draufklicken und blockieren auswählen, dann siehst du meine Beiträge nicht mehr. Wenn's nicht klappt, melde dich, dann schicke ich dir einen Screenshot.

    Ich habe in Deutschland noch keine intelligente Diskussion zum Nahostkonflikt gelesen und gehört.

    Trägt dieser Beitrag jetzt zur Erhöhung der Zahl intelligenter Diskussionen bei?


    Wenn du mich fragst, dann finde ich es ziemlich daneben, alte Stränge auszugraben und solche Bemerkungen zu machen, die nun keinerlei Hinweis auf irgendeine Form von Klugheit geben.

    Von der Leyen will ihre nächste EU-Kommission auf Kriegswirtschaft trimmenEigentlich war die EU als Friedensprojekt gedacht. Die deutsche Kommissionspräsidentin strebt nun eine radikale Kehrtwende an: gemeinsame Beschaffung von Waffen und Munition, Überwachung der Rüstungsproduktion, ein eigener EU-Kommissar für Verteidigung – gern mit viel Geld." NZZ, 9. März 2024

    Wenn sie vernünftig sind, die EU und die Dame, dann tun sie das. Siehe das große Interview mit Joschka Fischer in der ZEIT dieser Woche. Man hat schon wieder 4 Jahre verdaddelt, und noch nicht einmal jetzt, wo Trump schon klar - und übrigens auch zurecht - tönt, er werde die säumigen Zahler nicht schützen, scheint man sich in Deutschland bewegen zu wollen und arbeitet noch mit Buchungstricks.

    Diskreditierung = Enträumlichung der Kommunikation

    Ich weiß nicht, was "Enträumlichung der Kommunikation" bedeutet. Und ich glaube auch nicht, falls das dein impliziter Vorwurf sein soll, dass der Hinweis auf deine Beitragstexte hier Verleumdungen oder Indiskretionen enthielt oder dass Gerüchte verbreitet wurden. Jeder kann doch hier schreiben, wie es ihm in die Tastatur fließt. Aber manchmal verhindert die Art, wie es geflossen ist, eben ein Gespräch. Nicht mehr, aber auch nicht weniger, stand in meinem Beitrag zu lesen.

    Nauplios


    Es gibt Gelehrtensprache und Eingeweihtenjargon. Wenn du antwortend philosophierst, dann ist das oft sehr gelehrt, aber wenn ich es nicht verstehe, liegt's an meinem Kopf, wenn's hohl klingt. Ich "wöllte", aufs Forum gesehen, den Unterschied machen zwischen gelehrt kommunizieren und intellektuell-assoziativ mit oft nicht erkennbarem Textbezug monologisieren.


    Dass ich die Angelsachsen vorziehe (inzwischen), hat einfach damit etwas zu tun, dass mir deren Themen näherliegen. Aber es war auch in der Literatur immer so, dass ich den Realismus allen anderen Arten vorgezogen habe. Als ich gestern meine Bücherwände komplett neu eingeräumt und (aus)sortiert habe, ist mir wieder aufgefallen, dass es außer Siegfried Lenz und zwei Grass und Hermann Lenz praktisch keine deutsche Literatur aus den 50ern und 60ern (mehr) gibt, und außer Uwe Timm, Ralf Rothmann und Julie Zeh nur ganz wenig aus Deutschland. Der Rest ist USA, England und Skandinavien.

    Kommt es gesamtgesellschaftlich betrachtet, nicht einem verzichtbaren Beweisantritt für ein gegebenes Maß an Dekadenz gleich, wenn sich immer breitere Bevölkerungsschichten von der Varianz und Virtuosität dieser, ihrer, Sprache unserer Dichter und Denker öffentlich abwenden?

    Kommunikation ≠ Dichtung


    Nimm es nicht als Kritik, sondern als Feedback: Deine Beiträge wirken auf mich so befremdlich, weil sie den anderen nicht ansprechen sondern immer wie aus einem größeren Kontext gerissenes copy-and-paste wirken. Es fehlt ihnen das das Kriterium, eine Antwort auf eine Frage oder einen Beitrag zu sein.


    Ob jetzt, allgemein gesprochen, das Verquaste, das deutsche akademische Texte gerne auszeichnet, unbedingt etwas mit Virtuosität zu tun hat? Ich finde, dass "Dekadenz" eher dann konstatiert werden kann, wenn sich eine bestimmte Schicht von der Allgemeinheit dadurch abzusetzen versucht, dass sie sich einer Gelehrtensprache bedient, die das, was darin ausgedrückt werden soll, durch ein Maximum an Schnörkelei und Blasiertheit venebelt. Was Heidegger in über 100 Büchern nicht sagen konnte, hätte ein Angelsachse in einem halben Dutzend ebenfalls nicht zu sagen vermocht. Aber dann so, dass man es verstanden hätte.