Weltbild (2)

Die Zeit des Weltbildes - 1950 in den Holzwegen erstmals veröffentlicht - basiert auf einem Vortrag, den Heidegger bereits 1938 unter dem Titel Die Begründung des neuzeitlichen Weltbildes durch die Metaphysik gehalten hat. Darin findet sich die bemerkenswerte Passage, daß "das Wesen des Menschen überhaupt sich wandelt, indem der Mensch zum Subjekt wird". Das macht den "Wesensgrund" der Neuzeit aus. Mit der Neuzeit ist eine anthropologische Wandlung verbunden und damit geht einher eine "neue Auffassung des Seienden". Von "Beherrschung" und "Verfügbarkeit", von "Gerüstetsein" und "Technik" ist in diesem Zusammenhang die Rede. - Hans Blumenberg hat mit der These von der Selbstbehauptung der Neuzeit hingegen ihre Legitimität bescheinigt.

Kommentare 1

  • Jedem als Substrat subjektivierter Erfahrungen, Kenntnissen und Auffassungen zu verstehendem und damit eher beschreibenden Weltbild, steht, begrifflich erstmals von I. Kant in dessen Kritik der Urteilskraft aus der Wiege gehoben, als totalitär ideologisierte Konstruktion der jeweiligen Wirklichkeitswahrnehmung auch eine bedingende, situativ alternativlose, mehr erklärende Weltanschauung gegenüber. Letztere mag an Bedeutung verloren haben, liefert aber zunehmend den Nährboden für global wirksame Konflikte (vgl. K. Jaspers: „Psychologie der Weltanschauungen“); und könnte somit als Statik jedweder neuzeitlichen Weltbilder empfunden werden und gravierenden Einfluss auf deren Halbwertzeit bewirken.