res cogitans - res extensa

Descartes versteht sowohl das Bewußtsein als auch die Wirklichkeit als res. Beides sind "Sachen", sind je "Substanz" im Sinne eines Selbstands. Erkenntnis wird dann als Vorstellung des Gegen-Standes begriffen, mit dem modernen Vokabular als Subjekt und Objekt. Und damit wird eine Relation der Distanz in die epistemische Grundsituation eingezogen. Klarheit und Deutlichkeit läuft darauf hinaus, das die Spuren der Subjektivität im Vorstellen des Gegenstands getilgt werden. Die Eliminierung dieser Subjektivität liegt dem cartesianischen Entwurf von Wissenschaft zugrunde. Wissenschaftliche Ergebnisse sind Neutren, das Experiment der Inbegriff eines szientifischen Verständnisses von Erkenntnis. Dem experimentierenden Subjekt kommt nur noch die Funktion einer Hilfskraft zu, die den Sachverhalt des Gegenständlichen in die Feststellung des Gegenständlichen zu überführen hat. Heidegger hat dies als eine Auffassung des Seienden als reine Gegenständlichkeit kritisiert als Auslegung des Wirklichen auf Extensität hin. Die Welt der Wissenschaft ist nicht die Welt, in der wir leben. Diese Lebenswelt in ihrer Ursprünglichkeit freizulegen; das ist der Anspruch der Phänomenologie.