Ich hoffe ich rede da jetzt nicht gerade vorbei, jedenfalls: So wie ich das sehe und soweit ich Luhmann verstanden habe, wäre sein Weg derjenige, den man wohl gehen müsste (mindestens aber wahrscheinlich dazu artverwandte): Seine Theorie handelt ja von Systemen und von Kommunikation und sie entsteht und existiert ja selber auch wiederum durch Kommunikation und unterliegt so dem, was sie zum Inhalt hat.
Soweit ich hinein geschnuppert habe entfaltet sich das Thema Kommunikation über das gesprochen wird logischer Weise mithilfe des Vorgangs Kommunikation doch was hier eigentlich recht verständlich und naheliegend sein sollte wird von manchen Leuten nach wie vor und er Weise objektiviert, dass die ganze Theorie für sie inkonsistent klingt, zumindest soweit ich die gängigen Einwände interpretiere - wie schwer muss es für diese Leute erst sein die Grundidee auf andere Bereiche anzuwenden?
Aus meiner Sicht wäre das eigentlich deine geforderte Denkweise, mindestens mal oberflächlich betrachtet ohne Subjekt/Objekt-Trennung, was dann beeindruckender- und korrekterweise bei der Theorie als Objekt selber schon beginnt.
In etwa schon, nur verfällt Luhmann, soweit ich einige Kritiken verstehe, selbst nicht selten auch innerhalb seiner Theorien in alte Subjekt/Objekt Redeweise was dann natürlich wieder die Kritiker auf den Plan ruft.
Was "das Objekt selbst" angeht ... im Rahmen meiner Überlegungen wäre eine Bezugnahme auf so etwas bereits das Verlassen der Grundidee (als Prozess verstanden) denn auf "etwas selbst" kann eigentlich nicht referenziert werden (damit ist ausdrücklich nicht die Selbstreferenz eines Prozesses gemeint) bzw. wenn die Grundidee benutzt wird Derartiges zu konstruieren, werden damit auch alle "Probleme" der Subjekt/Objekt Idee quasi "künstlich" reproduziert.
Du hast natürlich recht, man ist auf Subjekt/Objekt-Trennung scheinbar irgendwie konditioniert und der Denkfehler lauert, aber ich glaube Luhmann hat das gelöst, also die Frage wie man eine Alternative ohne diese Trennung (resp. wenigstens mal minimiert) bauen könnte, resp. wie die Ausgangslage für eine entsprechende Theorie sein könnte.
Wie gesagt habe ich mich mit den Theorien von Luhmann noch nicht wirklich intensiv beschäftigt, vielleicht weil mir das Thema Gesellschaft, Soziologie u.ä. nicht so liegt. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass in diesem Rahmen vielen Leuten das Nachvollziehen einer Alternative zum Subjekt/Objekt Grundgedanken leichter fallen könnte als bei vielen anderen Aspekten, wie z.B. in der Physik, allerdings bin ich eher der Physik Mensch als der Soziologie Mensch.
Nach meinem Verständnis ist da eigentlich gar kein Unterschied zwischen Physik und Soziologie, es sind lediglich unterschiedliche (was sonst) durch Perspektiveinnahme entfaltete Teilaspekte der Wirklichkeit.