"Bach for Future"

Einen kühnen Versuch, ins Grenzgebiet der menschlichen Dummheit vorzustoßen, liefern die Organisatoren des diesjährigen Bachfests in Leipzig, das vorgestern eröffnet wurde. Motto: "Bach for Future".


Aus Gründen der Vermarktung hat sich schon mancher Veranstalter ins Dämliche vorgewagt. Doch mit "Bach for Future" ist eine neue Dimension erreicht. Für den 18. Juni kündigt Intendant Michael Mauls ein "Klimakonzert" an. Bleibt zu hoffen, daß das Klima sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln einer katastrophaler Sintflut gegen die Leipziger Vereinnahmung zur Wehr setzt. "Bach for Future" möge den Bach runtergehen und in einer Senkgrube der gesammelten Ausscheidungen aller Thomaner der letzten dreihundert Jahre verschwinden. No Future.




Externer Inhalt youtu.be
Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


Kommentare 2

  • So erfrischend wie nachvollziehbar. Interessieren würde mich, wie der Musiker, der hier schreibt, die Bach-Rezeption der Moderne zB “Switched on Bach” von Wendy Carlos”

  • Auf die hier weniger guten Wünsche zum Verlauf dieser Veranstaltungsreihe gemünzt, kommt mir spontan wieder in den Sinn, dass es beispielsweise im englischsprachigen Raum kein eigenes Wort für Schadenfreude, respektive für das freudige Herbeisehnen eines Schadens, gibt, und man sich, wenn kulturell überhaupt situativ so geboten, hier ersatzweise dieses deutschen, aus „Schaden“ und „Freude“ zusammengesetzten Wortes wortwörtlich bedienen muss. - Dem entgegenhaltend sei hier deshalb das gewünscht, wessen sich Nietzsche in dessen „Also sprach Zarathustra“ als Schlusssatz der dortigen Rede „Vom höheren Menschen“ bedient: „Das Lachen sprach ich heilig; ihr höheren Menschen, lernt mir – lachen!“