Der Wald, ein Plauderstrang über Urwälder und wie wir sie wiederbeleben können.

  • Ich habe beschlossen, dass ich mit meinem Geld, was ich entbehren kann, kleine Grünflächen erwerben will, die ich der Stiftung UrWald, die ich gründen will, gebe.

    Ich habe mir die Lebensaufgabe gestellt, 1 km² Urwald von der menschlichen Baumversklavung freizukaufen.

    Nachdem ich nicht viel habe, aber gratis bei meinen Eltern wohne, sollte es machbar sein, jedes Jahr 6000 Euro zu sparen.

    Wenn ich dann noch Arbeit finde, kann ich vlt auf 20.000 im Jahr kommen.

    Dieses Geld werde ich dann für Wälder ausgeben.


    Die Regeln im UrWald sind, dass von Menschen keine Biomasse entnommen werden darf.

    Falls Bäume wegen Borkenkäfern umgeschnitten werden müssen, bleiben die dort im Wald liegen und werden zu Humus.

    Angeregt zu dieser Idee wurde ich von Carl Spitzweg s Beitrag in seinem Strang über einen Prominenten Deutschen Förster, der sich über den schlechten Zustand des Waldes beklagt.

    Ich habe den Namen Wohlleben im Kopf.

    Zwischen den Zeichen, die wir setzen, liegen die Grenzen, die sie verschieben.

  • Das wäre m.E. ein löbliches Projekt.
    Muss man für erworbenes Waldgebiet Grundsteuern zahlen?
    Leider ist es ja so, dass in Deutschland die Ämter herrschen,
    also, das Finanzamt, dann kämen aber noch andere Amtliche Quälgeister in Betracht,
    Forst-, Gesundheits-, Veterinär-Ämter usw...
    wo Ihnen alles möglich werden vorschreiben wollen,
    also wie denn nun aus ihrer Sicht mit dem Wald zu verfahren ist,
    Dieser Weg wird kein leichter sein!

    "Der Mensch, dessen tierische Natur ihn dahin lenkt, sich blindlings den Reizen und Zerstreuungen seiner sinnlichen Gelüste zu überlassen, kommt nur dadurch, dass er in sich selbst geht und sich in sich selbst von seiner sinnlichen Natur selber absondert, dahin, menschlich handeln und leben zu können."

  • Meine Frau und ich bewirtschaften bereits seit Jahrzehnten gut 200 ha unterschiedlichen Waldes. Andere erben von ihren Eltern einen Buckel, wir haben eben diesen Wald geerbt und zusammengelegt. Unser größter Bremser sind nicht etwa die staatlichen Ämter, sondern die real erlebbaren Facetten des Klimawandels. Ein Mindestmaß an Praxiserfahrungen sollte bei einem solch' ehernem Gedankengut, wie dem eines Zurück in die Urwaldschaffung, schon bestimmend mitschwingen. Wir wäre es denn vorab mit einem Praktikum an der Seite eines Försters?

  • Für mich ist der Wald eine Art Rückzugsgebiet. Ich brauche diese Abgeschiedenheit recht häufig, um wieder frei denken zu können. Und die Natur tut ihr übriges, dass mir das sogar noch Freude bereitet.

    Die Mathematik funktioniert auch im Märchen absolut fehlerfrei.

  • Ja, die menschliche Wahrnehmung des Waldes als ein verlässliches Refugium zur Selbstfindung greift wohl nicht zuletzt auf archaische Wurzeln zurück. Dennoch treffen wir "Waldmenschen", über viele Jahre gesehen, immer weniger Menschen, sei es nun auf oder abseits von Wegen, ganz tief im Wald an. Ist dieses, hier vereinfachend mal als repräsentativ gesetzt, wohl Ausdruck einer zivilisatorischen Bequemlichkeit, oder die Angst vor dem Kontrollverlust gegenüber etwas zunehmend unbekannt werdendes, oder gar (in Kombination mit Pkt. 1 hier) aus unserer Schnelllebigkeit heraus das Eingeständnis eines Desinteresses daran, gerade hier dem Unbekannten etwas tiefergehend Bekanntes aufarbeitend abgewinnen zu wollen? Die Mehrzahl unserer Waldbesitzerkollegen erkennt im Wald vorrangig einen Stoffkreislaufhaushalt und sich selbst dabei als immerfort dazulernende Regulatoren daran. Dass dieses von einer zunehmenden Anzahl selbstberufener Mitbürger ganz anders gesehen wird, erreicht uns aber kaum - Luna latrantes canes non curat.

  • Ist dieses, hier vereinfachend mal als repräsentativ gesetzt, wohl Ausdruck einer zivilisatorischen Bequemlichkeit, oder die Angst vor dem Kontrollverlust gegenüber etwas zunehmend unbekannt werdendes, oder gar (in Kombination mit Pkt. 1 hier) aus unserer Schnelllebigkeit heraus das Eingeständnis eines Desinteresses daran, gerade hier dem Unbekannten etwas tiefergehend Bekanntes aufarbeitend abgewinnen zu wollen?

    Man kann das tatsächlich sehr unterschiedlich beantworten. Ich für meinen Teil denke, es ist die großzügie Distanzierung vom Kulturraum, in dem ganz bestimmte Regeln/Ziele/Absichten/Ansichten gelten.


    Luna latrantes canes non curat

    Eben. Der Wald antwortet nicht, er hat keine Meinung und vermutet auch nichts, Er affektiert den Menschen nicht mit möglichen Irrtümern, Absichten und schon garnicht stellt er normative Ansprüche.

    Die Mathematik funktioniert auch im Märchen absolut fehlerfrei.

  • Der Wald antwortet nicht, er hat keine Meinung und vermutet auch nichts, Er affektiert den Menschen nicht mit möglichen Irrtümern, Absichten und schon garnicht stellt er normative Ansprüche.

    Oh doch, der Wald antwortet dem Menschen schon, zwar codiert und damit eher recht subtil, und sich insofern damit nicht jedermanns Auffassungsgabe andienend. Letzteres resultiert wohl weniger aus dem Grad der thematischen Eingebundenheit daran und mehr aus der oftmals eben fehlenden konfrontativen Unmittelbarkeit demselben gegenüber.

  • Oh doch, der Wald antwortet dem Menschen schon, zwar codiert und damit eher recht subtil, und sich insofern damit nicht jedermanns Auffassungsgabe andienend. Letzteres resultiert wohl weniger aus dem Grad der thematischen Eingebundenheit daran und mehr aus der oftmals eben fehlenden konfrontativen Unmittelbarkeit demselben gegenüber.

    Ich verstehe natürlich was Du meinst, aber dieses "Antworten" wird dich sicherlich nicht dazu veranlassen, mit ihm diskutieren zu wollen. :)

    Die Mathematik funktioniert auch im Märchen absolut fehlerfrei.

  • A.Paesch


    ich denke, dass dies auch eine wesentliche Rolle dabei spielt, wie wir generell mit dem Wald umgehen. betrachten wir ihn als Ressource, betrachten wir ihn kurativ, oder als Erholungsort. Immer stellen wir dabei fest, dass wir nicht die Regeln der Kultur auf ihn anwenden können, denn dazu müssten wir ihn zerstören - kurz oder langfristig.

    Die Mathematik funktioniert auch im Märchen absolut fehlerfrei.

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