• Zur vielgeliebten Jean habe ich noch eine kleine Geschichte -


    an unserer Uni hatte sich damals ein junger Kerl für eine Assistenz beworben. Sein Vater war Philprof an einer anderen Uni und wahrscheinlich auch der Großvater, und so ist es nicht verwunderlich, dass auch der Sohn in dieselben Fußstapfen tritt und unter Berücksichtigung möglicher Vorkenntnissen, eine Anstellung an unserer Uni bekam. Wobei für echte Newcomer war das eher schwierig, aber das ist eine andere Geschichte.

    Dieser Neue war sehr klug, zuvorkommend, hilfsbereit und gut aussehend - wie fast alle Phils.:-) Allerdings hatte er einen sehr eigenwilligen Kleidungsstil. Er liebte white Jeans, wie sie in den 70 ern getragen wurden. Eine Jean hat ja normalerweise eine verdeckte Knopfleiste, nicht so bei unserem Azubi. Die Jean war hauteng und hatte auf der Vorderseite sichtbar getragen drei, vier große braune Knöpfe. Warum er seine Männlichkeit derart zur Schau stellte, weiß ich nicht, ich fand es lustig und nehme an, dass es ihm einfach gefiel.

    Bequem konnte es nicht gewesen sein, denn der Stoff sah so gar nicht stretchig aus, und eigentlich wäre Hodenkrebs vorprogrammiert gewesen. Ich hoffe es geht ihm nach wie vor gut und er erfreut sich bester Gesundheit, denn ich mochte ihn.

  • Heureka - was ist ein zwangloser Zwang? Das hier ist Elea und dazu eingerichtet, zwanglos, aber nicht beleidigend die Meinungen äußern zu können. ...

    Um dieser stereotypen Annahme entgegenzutreten, dass Wissen Macht und Unwissenheit Pracht sei, sollten wir uns dazu einmal mehr auf Sokrates besinnen, welcher dereinst bereits konstatierte, dass das Wissen an der Unwissenheit geradezu die Essenz der Philosophie bildet; und eine Befassung damit führt nahezu auch immer zu einem Verrücken von unsichtbaren Grenzen. Denn die Philosophie ist jene einzige Wissenschaft, welche sich zugleich auch eigener Gegenstand ist. Und Unausdrückliches geschieht hier eben nicht selten auf unausdrückliche Weise; und schafft somit Denkanstöße und Hinweise. Hierbei müssen wir unterscheiden, zwischen dem Reden über Wissen und dem Vollzug daran; denn ein Wissen über die Philosophie ist etwas ganz Anderes als philosophisch tragendes Wissen daran. Ein bloßes Meinen daran bilden hierzu keine nachhaltige Orientierung. Oder wie Augustinus es einmal sehr ähnlich auszudrücken versuchte: „Wenn mich niemand fragt, glaube ich zu wissen. Wenn mich jemand fragt, kann ich es nicht erklären“.

  • Zur viel geliebten Jeans habe ich noch eine kleine Geschichte -

    Während einem Schönwetterflug zwischen Atlanta und El Paso saß einmal ein Produktionsmanager einer amerikanischen Jeansfirma neben mir und ließ mich zu meiner Überraschung wissen, dass nahezu dessen gesamte Modellpalette dort gleich hinter der Grenze in der mexikanischen Doppelstadt Juárez gefertigt wird. Mit einem mitleidigen Blick auf meine deutsche Jeans an mir ließ er mich durch die Blume wissen, dass diese, seiner Ansicht nach, aber eher qualitativ nicht so hochwertig sei. Im Zuge eines gegenseitigen Adressenaustausches versprach er mir dann, mir einmal eine „richtige“ Jeans schicken zu wollen. Auf die Einlösung dieses Versprechen warte ich, notgedrungen fortgesetzt „Unrichtiges“ tragend, allerdings noch fortgesetzt ...

  • Ich habe da noch eine Passage gefunden, die mir passend zu anderen Threads erscheint. Das Buch ist von Monika Gruber und Andreas Hock - ein Spiegel Bestseller und lautet: 'und erlöse uns von den Blöden'

    Die Passage ist inhaltlich nicht unbedingt was Neues, sie gefällt mir aber deswegen, weil sie sehr direkt geschrieben ist...


    Klar ist: Unser aller Verhalten hängt natürlich auch stark von den öffentlichen Vorbildern ab, an denen wir uns zwangsläufig orientieren. Und in dieser Hinsicht sieht es in jüngerer Vergangenheit leider ziemlich mau aus: Da gibt es die üblichen Verdächtigen wie sturzbetrunkene, aggressive und dauerehebrachende Film- und Popstars. Politiker, die den Eindruck erwecken sie selbst seien viel wichtiger als das Amt oder gar das Land. Prominente Steuersünder, die erkennen lassen, dass für sie andere Regeln gelten als für den Rest der Gesellschaft. Gehirngewaschene Internetprediger, die für alles einen Sündenbock benennen und unwidersprochen ihren Senf kundtun. Ganzkörpertätowierte Laiendarsteller, die Lästereien zum Lebensinhalt und Broterwerb erkoren haben. Und so weiter.

    Angesichts dessen fällt es doch schwer, selbst auch nur halbwegs tadellos zu bleiben, wenn doch das Gegenteil regelmäßig in Fernsehen, Netz, oder sogar dem eigenen Elternhaus vorgelebt wird...

  • Ich habe da noch eine Passage gefunden, die mir passend zu anderen Threads erscheint. Das Buch ist von Monika Gruber und Andreas Hock - ein Spiegel Bestseller und lautet: 'und erlöse uns von den Blöden'

    Die Passage ist inhaltlich nicht unbedingt was Neues, sie gefällt mir aber deswegen, weil sie sehr direkt geschrieben ist...

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    Hallo idea,..."und erlöse uns von den blöden" trägt für mein Gehör eigentlich etwas wunschartig religiöses,...

    Im religiösen wird originaler Weise,...

    "In Jesus Christus ist auf einmalige Weise Wirklichkeit geworden, was die Menschheit schon immer ersehnt und was jeder einzelne Mensch bewusst oder unbewusst hofft: Erlösung von aller Begrenztheit, Unvollkommenheit, Endlichkeit, Heilung von Krankheit und Leid, Rettung von allem Bösen und aus Sünde und Schuld"

    Und richtiger Weise stimmen die zwei Aussagen ja durchaus überein.


    Ganz schön blöd find ich dabei, dass eben genau solches human Wunschdenken ja nie eintreten werden kann,...außer es handelt sich um streng religiöses Denkvermögen.


    Auch wenn ich meiner Einstellung und Meinung nach, eigentlich und tatsächlich streng gläubig bin,...nämlich streng gläubig, einzig auf die Vernunft und Besonnenheit des (human) menschlichen Wesens beharre, auf dass dadurch und einzig dadurch, die Menschheit Frieden fände, und zwar ohne jeglichen religiösen Hintergrund, fürchte ich dennoch, dass es absolut nicht rational realitätsnah, oder eher rational realitäts relevant fokusiert ist.

    Es wird ja nur einmalig gelebt,...ein einziges Mal,...ein zweites Mal wird es nicht geben,...sonst wüsste ich ja doch bereits und sicherlich, dass ich dieses Mal, alles besser gemachen haben würde.

    Ein recht merkwürdiges an Wortspielerei finde ich, was ich da von mir gebe.

  • Hallo Bees -


    im Eigentlichen sollte die Passage darauf hinauslaufen die eigenen Idole, oder Ideale manchmal zu hinterfragen. Allein schon deswegen um offen für andere Menschen und Meinungen zu sein, ohne sie selber übernehmen zu müssen und ohne sie deswegen zu beleidigen, verärgern, oder was auch immer.


    Geht's dir gut? LG

  • Zudem bleibt es zu berücksichtigen, dass dieses Buch der Kategorie Belletristik entstammt; das dort also denkanstoßgebend das Unterhaltsame gegenüber dem eher Wissenschaftlichen dominant im Vordergrund steht...

  • Hallo Bees -


    im Eigentlichen sollte die Passage darauf hinauslaufen die eigenen Idole, oder Ideale manchmal zu hinterfragen. Allein schon deswegen um offen für andere Menschen und Meinungen zu sein, ohne sie selber übernehmen zu müssen und ohne sie deswegen zu beleidigen, verärgern, oder was auch immer.


    Geht's dir gut? LG

    Ja,...das klingt plausibel idea,...hmmm,...in letzer Zeit beschäftige ich mich intensiv um das human Treiben und Gestalten im unmittelbaren Internet, insbesondere auf die Örtlichkeit Deutschland,...und es nimmt sehr merkwürdige Fokussierungen.

    Es ist wirklich erstaunlich was Menschen, (weiblich/mänlich) sich unbedingt als dringende Notwendigkeit betrachtet, sich offen mitzuteilen zu müssen,...teilweise sehr angenehm, Lebenssachlagen zu erfahren, des öfteren völlig verschoben und geradezu schwachsinnig.

    Insbesondere die Toxizität der Influencer-Szene ist grauenhaft und beispiellos daneben.


    Na ja,...es geht mir durchaus gut, allerdings stehe ich seit sehr langer Zeit unter üblen Dauerstress, was aber für mich persönlich, kaum von Bedeutung ist.

  • Zudem bleibt es zu berücksichtigen, dass dieses Buch der Kategorie Belletristik entstammt; das dort also denkanstoßgebend das Unterhaltsame gegenüber dem eher Wissenschaftlichen dominant im Vordergrund steht...

    Ja und, Humor hilft in fast allen Lebenslagen. Bist du Bibliothekar oder was sonst von Beruf? Hier darfst du das sagen :)

  • Na ja,...es geht mir durchaus gut, allerdings stehe ich seit sehr langer Zeit unter üblen Dauerstress, was aber für mich persönlich, kaum von Bedeutung ist.

    Dauerstress hast du doch gar nicht mehr nötig...keine Bienenhotels mehr?

  • Dauerstress hast du doch gar nicht mehr nötig...keine Bienenhotels mehr?

    Ist ja echt nett idea,...Du erinnerst Dich an die Bienenhotels,...ich habe seit der Zeit einiges neues angefangen,...ich vertreibe mir damit die Zeit,...leider sind schöne Holzarbeit Projekte recht aufwendig,...und schade ist, dass ich kein geeignetes an Holz bekomme. Leider ist alles was mit Edelhölz gefertigt werden kann, kaum zu bekommen. Die Holzindustrie ist hoffnungslos quantitativ, da alles für albernen Konsum vernichtet wird. Trotzdem habe ich momentan drei kleine Projekte, einen kleinen Schrank (quasi miniaturisierte Art) mit Glastüren und eine kleine Schublade. Einen massiv Rahmen aus afrikanische Wenge, ca (90×90) cm, einfache Geometrie, welcher zwei Furnier Arbeiten mit Motiven umrahmen soll, und eine kleine Truhe, für Schmuck oder Wertsachen, gefertigt aus verschiedenen Edelhölzer, welche von Natur aus sehr intensive vielfältige Farben hergeben, und einen Rahmen, mit Stalagmiten und Stalaktiten Motiv, (welcher eine Glas Fläche hält) für Blumen Topf Dekoration.

    Zwischendurch fertige ich auch einfach geometrische Küchenbtetter in abwechselnd hel dunkel Edelhölter.

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