Beiträge von Fjedor

    Nun haben mich u. a. die Upanishaden gepackt. Auf russisch habe ich kürzlich die "Weißen Nächte" von Dostojewski zu Ende gelesen. Dann aktuell ein paar kleine Erzählungen von Guy de Maupassant und die Night Thoughts von Edward Young. Auf deutsch im Moment nur Sachbücher.

    Lies es doch auf englisch, das tue ich auch.

    Über http://www.amazon.co.uk kannst du es wohl bekommen und sicher mit Kreditkarte bezahlen. Ich muß "wohl" sagen, weil ich das Buch dort vor Jahren gekauft habe und nicht weiß, ob es da immer noch verfügbar ist, ich glaube aber, doch.

    Und danke für das Kompliment. :)

    Diskreditierung = Enträumlichung der Kommunikation

    Mein Stromanbieter hat sich gerade durch eine Preiserhöhung diskreditiert.

    Daraufhin habe ich von meinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht.

    Ganz enträumlicht habe ich die Kommunikation jedoch noch nicht, denn ich habe den Anbieter noch aufgefordert, mir meine Kündigung schriftlich zu bestätigen. :)

    Eines meiner, wie ich finde, wertvollsten Leseabenteuer ist der Gulistan des persischen Dichters Saadi.

    Saadi hat im 13. Jahrhundert gelebt, und Gulistan bedeutet Rosengarten. Und ein Rosengarten ist auch dieses Werk, das aus kleinen Gedichten und Geschichten besteht.

    Ich habe eine zweisprachige persisch-englische Ausgabe, wobei ich auf englisch lese, denn meine Persischkenntnisse sind für dieses literarische Monument viel zu dürftig.

    idea

    A.Paesch


    Denkt beide daran, ihr wählt in jedem Moment eure Gefühle.

    Ob ihr nostalgisch oder melancholisch oder verärgert oder sonstwie gestimmt seid, euer Unterbewußtsein hat diese Gefühle für euch ausgesucht.

    Karl Gutzkow liegt nun lange zurück.

    Inzwischen standen Autoren wie Ferdinand von Saar, Eduard von Keyserling und auch Marie von Ebner-Eschenbach im Vordergrund.

    Dazu kommen die Franzosen La Rochefoucauld und Chamfort, die auch philosophisch interessant sind. Aus meiner Sicht zumindest.

    Im Bereich der englischen Belletristik habe ich länger nichts gelesen, auf englisch lese ich seit einiger Zeit nur noch Sachbücher, die aber hier nicht das Thema sind. Auch meine italienischen Lektüren sind hier OT.

    Mit Eichendorff bin ich durch; der Roman hat mir letztlich gut gefallen, obwohl er nicht in allem realistisch ist. Aber sprachlich-dichterisch betrachtet, versteht der Autor sein Handwerk natürlich.

    Angefangen habe ich jetzt wieder einen deutschen Autor, der heute wohl fast vergessen ist, nämlich Karl Gutzkow. Ich lese nun Wally, die Zweiflerin.

    Mit Wilhelm Raabe bin ich durch, wobei ich das genannte Werk nicht zu seinen besten zähle, obwohl es durchaus lesenswert ist.

    Inzwischen habe ich einige kleinere Sachen gelesen, so u. a. von Goethe, Molière und dem auch sehr empfehlenswerten Ferdinand Raimund.

    Jetzt aber lese ich Ahnung und Gegenwart von Josef von Eichendorff. Und dazu auf französisch Racine.

    Hand aufs Herz, wann ward ihr zuletzt im Zoo

    Verdammt lang ist es her, es war 2002 in Moskau.

    Ich müßte mir sowas eigentlich mal wieder gönnen...

    Aber man kommt ja zu nichts.

    Ich schaffe es ja nicht mal, regelmäßig hier zu sein...

    Das neue Leseprojekt heißt Wilhelm Raabe, und zwar genauer Pfisters Mühle.

    Außerdem habe ich den einzigen Roman angefangen, den Rolf Dieter Brinkmann geschrieben hat, nämlich Keiner weiß mehr.


    Raabe kann ich jetzt schon weiterempfehlen, vor allem auch aufgrund dessen, was ich vorher schon von ihm gelesen habe.

    Bei Brinkmann bin ich mir nicht so sicher.

    Ein Geist, einst vor langer Zeit,

    sah Blumen mit voller Pracht,

    erwog, mit Gedanken zart

    zu pflücken den schönen Strauch.


    Doch Kobolde hielten ab

    den Geist, der an Stärke wuchs,

    und Schönheit kam näher ihm,

    zurück wich auch dann die Qual.


    Nachdem er bedächt'ger Hand

    gepflückt sel'ger Blum so manch,

    ein Sturm zog herauf mit Macht,

    dahin war die Freud für ihn.


    Mit Linderung dann jedoch

    des Unwetters konnte er

    betrachten mit Blicken klar

    den Eden mit aller Frisch.


    Noch kämpfend um Schönheit Glanz

    fand er sich dann selbst g'schwind;

    zu schauen das Treiben bunt,

    war nun all sein Wollen nur.

    Mit Wittenwiler bin ich fast durch, da kommt langsam die Frage nach dem nächsten Leseprojekt.

    Die kleine Erzählung des m. E. immer lesenswerten E. T. A. Hoffmann, Rat Krespel, wird mich ja nicht lange aufhalten.


    Ihr dürft gespannt sein, ich selbst bin es auch.

    Reizen würde es mich schon, zählt es doch fast zur Weltliteratur oder?

    Auf jeden Fall. Musil war einer der ganz großen österreichischen Schriftsteller; er ist ein Beispiel dafür, daß sich die österreichische Literatur vor keiner anderen verstecken muß. Musil hat aber übrigens sein größtes Werk, Der Mann ohne Eigenschaften, in Deutschland geschrieben.


    Von Musil habe ich auch den Zögling Törleß gelesen, aber das hat mir nicht so gefallen.

    Noch schlafen alle rundherum, es ist ruhig, nur ein paar Vögel zwitschern, dazwischen mal ein paar Tauben mit ihrem Gurren, und es weht leichter Ostwind, den ich heute als angenehm empfinde. Ich sitze auf der Terrasse eines Ferienhauses und schaue in eine grüne Wand aus Nussbaum und Ahorn, dahinter aber befindet sich in einigen hundert Metern der See. Leider ist es noch sehr bewölkt, dazwischen aber scheint sich die Sonne schon ihren Weg zu bahnen, denn die Wolken lockern sich auf, schließlich sollte es heute wieder heiß werden.

    Bei dieser Schilderung fällt mir der Anfang von Robert Musils großem Roman Der Mann ohne Eigenschaften ein.

    Ob sowas heute noch jemand liest?

    Das ist wirklich eine schöne Diskussion, die ihr hier führt, und ich glaube, Metin60 und Carl Spitzweg sind auch recht nah beieinander.

    Und man muß sich ja auch nicht immer streiten.

    Auch ich habe dann nichts gegen die vorgebrachten Aussagen vorzbringen.


    Aber vielleicht als Ergänzung dies:

    1. Da wir zumindest im Moment (in dieser Inkarnation) in einer grobstofflichen dreidimensionalen Welt leben, haben wir keine andere Wahl, als uns zumindest mit dem Minimum an materiellem Wohlstand zu versorgen. Anders gesagt: Wir müssen nun mal essen und trinken.

    2. Erst wenn Punkt 1. sichergestellt ist, haben wir die Muße, uns um weitere Bedürfnisse zu kümmern, und da könnten dann Dinge wie Philosophie und Spiritualität ins Spiel kommen. Oder eben auch die Liebe.

    3. Gesellschaftliche Anerkennung kann auch ein Bedürfnis sein, aber ich meine, der bewußte Mensch wird seine Bestätigung und seine Zufriedenheit nicht unbedingt im Außen suchen, sondern eher im Inneren. Ganz ohne das Außen geht es aber auch nicht.

    4. Über den Sinn der jetzigen Leistungsgesellschaft kann man viel und lange diskutieren, da könnte man mehrere Sträge zu aufmachen.

    Den Nachtzug nach Lissabon habe ich angefangen und ca. 150 Seiten gelesen, damit etwa ein Drittel.

    Ich will noch irgendwann weiterlesen, aber da mich das Buch nicht gerade vom Hocker reißt, schiebe ich dieses Projekt immer weiter auf.

    Warum reißt es mich nicht vom Hocker?

    Schwer zu sagen, ich meine aber, zwei Aspekte hier zu sehen.

    Zum einen habe ich das Wesen von Diktaturen schon durchdacht.

    Und zum anderen habe ich die inneren Kämpfe, die mit der Suche nach dem Selbst verbunden sind, schon durchgekämpft.

    Neu angefangen habe ich jetzt Der Ring von Heinrich Wittenwiler.

    Und damit komme ich auch weiter gut voran.

    Ich habe wieder einmal die Reclam-Ausgabe, zweisprachig frühneuhochdeutsch-neuhochdeutsch.


    Parallel dazu beschäftige ich mich auch mit dem Schriftsteller Gustav Sack, der m. E. in seinem kurzen Leben eine außergewöhnliche Persönlichkeit war.

    Mit dem Anton Reiser von Moritz bin ich jetzt durch, hat sich aus meiner Sicht sehr gelohnt.

    Neu angefangen habe ich jetzt Der Ring von Heinrich Wittenwiler. Manche Germanisten sagen über dieses Werk, es sei die bedeutendste Dichtung zwischen den mittelhochdeutschen Epen und dem Simplicissimus. Wie dem auch sei, dieses Anfang des 15. Jahrhunderts entstandene Werk ist nicht ohne einen Schuß Humor geschrieben, und dies könnte auch hier vielleicht einige dazu bewegen, sich dieser Dichtung einmal zu widmen.


    Auf schwedisch habe ich übrigens gerade heute den Doktor Glas von Hjalmar Söderberg zu Ende gelesen. Auch das Buch ist keineswegs uninteressant. Söderberg hat ja in Schweden auch so etwas wie Klassikerstatus.