Esoterische und mystische Lehren als Machtinstrument?

  • Sind die Geheimnisse mit denen Mysterienschulen und esoterische Lehren werben ein Machtinstrument um die (vermeintlich) "Klügeren" zu beschäftigen und zu unterhalten?
    Die Religion und Wissenschaft als Machtinstrument für's Volk, die Esoterik als vermeintlicher Ausweg jedoch dem selben Zweck dienend?


    Oder steckt doch mehr dahinter als reine Astrotheologie, wie sie in vielen Schriften verschlüsselt auftaucht? Welches Wissen sollte man einem Menschen geben der sich selbst erkennen will?
    Ist die "Wahrheit" nicht oft so banal und einfach, sodass gar keine Lehre notwendig ist? Wenn ja, welchen Zweck dient sie dann, wenn nicht der Herrschaft?

  • Sind die Geheimnisse mit denen Mysterienschulen und esoterische Lehren werben ein Machtinstrument um die (vermeintlich) "Klügeren" zu beschäftigen und zu unterhalten?
    Die Religion und Wissenschaft als Machtinstrument für's Volk, die Esoterik als vermeintlicher Ausweg jedoch dem selben Zweck dienend?


    Oder steckt doch mehr dahinter als reine Astrotheologie, wie sie in vielen Schriften verschlüsselt auftaucht? Welches Wissen sollte man einem Menschen geben der sich selbst erkennen will?
    Ist die "Wahrheit" nicht oft so banal und einfach, sodass gar keine Lehre notwendig ist? Wenn ja, welchen Zweck dient sie dann, wenn nicht der Herrschaft?

  • In dieser Pauschalität ist es ganz schwierig, darauf etwas Vernünftiges zu antworten, zumal Mystik und Esoterik durchaus zwei sehr unterschiedliche Sachen sind. Gerade Mystik als etwas, das auf die ganz individuelle unmittelbare Erfahrung gerichtet ist, ist als Machtinstrument eher fraglich. Nicht umsonst sind Mystiker im Christentum und im Islam nicht so gern gesehen, weil sie ja durch das Beharren auf die Erfahrung gegen den Buchstaben eines heiligen Buches die Macht der Priesterkaste infrage stellen. Wer sich auf diese unvermittelte individuelle Gotteserfahrung beruft, entzieht sich den Machtansprüchen.


    Aber du müsstest vielleicht ein bisschen ausführen, woran du denkst.

    Ich will hier nur sitzen.

  • In dieser Pauschalität ist es ganz schwierig, darauf etwas Vernünftiges zu antworten, zumal Mystik und Esoterik durchaus zwei sehr unterschiedliche Sachen sind. Gerade Mystik als etwas, das auf die ganz individuelle unmittelbare Erfahrung gerichtet ist, ist als Machtinstrument eher fraglich. Nicht umsonst sind Mystiker im Christentum und im Islam nicht so gern gesehen, weil sie ja durch das Beharren auf die Erfahrung gegen den Buchstaben eines heiligen Buches die Macht der Priesterkaste infrage stellen. Wer sich auf diese unvermittelte individuelle Gotteserfahrung beruft, entzieht sich den Machtansprüchen.


    Aber du müsstest vielleicht ein bisschen ausführen, woran du denkst.

    Ich will hier nur sitzen.

  • Guter Einwand. Ich dachte ich lass es erst mal so offen stehen um Reaktionen abzuwarten.


    Ich differenziere hier zwischen mystischer Erfahrung und mystischen Lehren. Wobei die mystische Lehre dann doch eigentlich schon wieder Esoterik heißen müsste.. Also da war ich wohl nicht ganz so konkret.
    Dann nehmen wir uns mal die Gnostiker als Beispiel. Sie streben die mystische Erfahrung an und sehen den Körper (ähnlich wie der Buddhismus) als ein Gefängnis. Da frag ich mich dann einfach, ob diese Lehren halten können was sie versprechen. Es geht in den meisten Lehren nur um den Geist. Er ist das höchste Gut und um sich zu entfalten ist der Körper nur lästig. Da liegt für mich schon der erste "Fehler" bzw. das erste große Weglassen. Die Naturverbundenheit spielt in diesen Lehren keine Rolle. Der Geist soll sich über die Materie erheben, statt sie auf anderer Ebene zu erleben. Ich sehe da einen riesigen Widerspruch zum Heidentum oder zur Lebensweise von Naturvölkern. Meiner Meinung nach funktionieren diese Lehren nicht ohne das Einbinden der Natur. Sie wird ja allerhöchstens als alchemistisches Spielzeug benutzt, aber eben nicht erlebt. Es ist vielmehr eine Todessehnsucht zu Lebzeiten.


    Nachtrag: Sofern diese Lehren als Gemeinschaft "gelebt" werden, herrschen dort ja auch strikte hierarchische Strukturen, welche es meiner Meinung nach dort nicht geben dürfte. Und auch diese Bücher sind ja von irgendwem geschrieben worden. Gerade die Kryptografie deutet darauf hin, dass sich intensiv Gedanken über Zweck und Nutze gemacht wurde. Vielleicht mag es viele Schriften als Wissenskonservat geben, aber die gnostischen Texte oder viele okkulte Werke halte ich nicht dafür, da sich ihr Ziel nicht auf den Menschen zu richten scheint.

  • Guter Einwand. Ich dachte ich lass es erst mal so offen stehen um Reaktionen abzuwarten.


    Ich differenziere hier zwischen mystischer Erfahrung und mystischen Lehren. Wobei die mystische Lehre dann doch eigentlich schon wieder Esoterik heißen müsste.. Also da war ich wohl nicht ganz so konkret.
    Dann nehmen wir uns mal die Gnostiker als Beispiel. Sie streben die mystische Erfahrung an und sehen den Körper (ähnlich wie der Buddhismus) als ein Gefängnis. Da frag ich mich dann einfach, ob diese Lehren halten können was sie versprechen. Es geht in den meisten Lehren nur um den Geist. Er ist das höchste Gut und um sich zu entfalten ist der Körper nur lästig. Da liegt für mich schon der erste "Fehler" bzw. das erste große Weglassen. Die Naturverbundenheit spielt in diesen Lehren keine Rolle. Der Geist soll sich über die Materie erheben, statt sie auf anderer Ebene zu erleben. Ich sehe da einen riesigen Widerspruch zum Heidentum oder zur Lebensweise von Naturvölkern. Meiner Meinung nach funktionieren diese Lehren nicht ohne das Einbinden der Natur. Sie wird ja allerhöchstens als alchemistisches Spielzeug benutzt, aber eben nicht erlebt. Es ist vielmehr eine Todessehnsucht zu Lebzeiten.


    Nachtrag: Sofern diese Lehren als Gemeinschaft "gelebt" werden, herrschen dort ja auch strikte hierarchische Strukturen, welche es meiner Meinung nach dort nicht geben dürfte. Und auch diese Bücher sind ja von irgendwem geschrieben worden. Gerade die Kryptografie deutet darauf hin, dass sich intensiv Gedanken über Zweck und Nutze gemacht wurde. Vielleicht mag es viele Schriften als Wissenskonservat geben, aber die gnostischen Texte oder viele okkulte Werke halte ich nicht dafür, da sich ihr Ziel nicht auf den Menschen zu richten scheint.

  • Sie streben die mystische Erfahrung an und sehen den Körper (ähnlich wie der Buddhismus) als ein Gefängnis. Da frag ich mich dann einfach, ob diese Lehren halten können was sie versprechen. Es geht in den meisten Lehren nur um den Geist. Er ist das höchste Gut und um sich zu entfalten ist der Körper nur lästig. Da liegt für mich schon der erste "Fehler" bzw. das erste große Weglassen. Die Naturverbundenheit spielt in diesen Lehren keine Rolle. Der Geist soll sich über die Materie erheben, statt sie auf anderer Ebene zu erleben. Ich sehe da einen riesigen Widerspruch zum Heidentum oder zur Lebensweise von Naturvölkern. Meiner Meinung nach funktionieren diese Lehren nicht ohne das Einbinden der Natur. Sie wird ja allerhöchstens als alchemistisches Spielzeug benutzt, aber eben nicht erlebt. Es ist vielmehr eine Todessehnsucht zu Lebzeiten.

    Dazu möchte ich dir gern meine Erfahrungen und Sichtweisen weitergeben.
    Lehren können dir nichts versprechen, denn wie spirituell du als Individuum bist entscheidet keine Lehre, sie sind nicht mehr wie Hilfsmittel, egal wie man sie nennt/ betitelt.
    Die Natureinbindung ist immer da, denn der Mensch selbst ist ein Naturprodukt, er entstand durch Evolution aus der irdischen Fauna, er ist ein weiterentwickeltes Säugetier, somit ist der Körper der Naturanteil.
    Der Geist erhebt sich über die Materie, denn man kann sich überall hin denken, egal wohin oder als was. Man kann auch sagen, der Phantasie freien Lauf lassen. Bei manchen Menschen geschieht dann das Wunderbare, das sie Kontakt zu den kosmischen Schwingungen bekommen und sie auch verstehen, das ist ein Spüren von Gewissheit, es kommen Gedanken, Bilder, ja, ganze Sätze in den Kopf, wo man zuerst nicht weiß wieso und weshalb sie da sind, sprichwörtlich aus heiterem Himmel, nur diese Gedanken erweisen sich immer als Wahrheit, soweit sie mit der menschlichen Realität zu tun haben. Ansonsten lassen sie einen wie auf Wolken schweben, man hat einfach nur ein wunderbares Leichtigkeitsgefühl.
    Es kommt wirklich auf das eigene spirituelle Wesen an welche Erfahrungen möglich sind.

  • Sie streben die mystische Erfahrung an und sehen den Körper (ähnlich wie der Buddhismus) als ein Gefängnis. Da frag ich mich dann einfach, ob diese Lehren halten können was sie versprechen. Es geht in den meisten Lehren nur um den Geist. Er ist das höchste Gut und um sich zu entfalten ist der Körper nur lästig. Da liegt für mich schon der erste "Fehler" bzw. das erste große Weglassen. Die Naturverbundenheit spielt in diesen Lehren keine Rolle. Der Geist soll sich über die Materie erheben, statt sie auf anderer Ebene zu erleben. Ich sehe da einen riesigen Widerspruch zum Heidentum oder zur Lebensweise von Naturvölkern. Meiner Meinung nach funktionieren diese Lehren nicht ohne das Einbinden der Natur. Sie wird ja allerhöchstens als alchemistisches Spielzeug benutzt, aber eben nicht erlebt. Es ist vielmehr eine Todessehnsucht zu Lebzeiten.

    Dazu möchte ich dir gern meine Erfahrungen und Sichtweisen weitergeben.
    Lehren können dir nichts versprechen, denn wie spirituell du als Individuum bist entscheidet keine Lehre, sie sind nicht mehr wie Hilfsmittel, egal wie man sie nennt/ betitelt.
    Die Natureinbindung ist immer da, denn der Mensch selbst ist ein Naturprodukt, er entstand durch Evolution aus der irdischen Fauna, er ist ein weiterentwickeltes Säugetier, somit ist der Körper der Naturanteil.
    Der Geist erhebt sich über die Materie, denn man kann sich überall hin denken, egal wohin oder als was. Man kann auch sagen, der Phantasie freien Lauf lassen. Bei manchen Menschen geschieht dann das Wunderbare, das sie Kontakt zu den kosmischen Schwingungen bekommen und sie auch verstehen, das ist ein Spüren von Gewissheit, es kommen Gedanken, Bilder, ja, ganze Sätze in den Kopf, wo man zuerst nicht weiß wieso und weshalb sie da sind, sprichwörtlich aus heiterem Himmel, nur diese Gedanken erweisen sich immer als Wahrheit, soweit sie mit der menschlichen Realität zu tun haben. Ansonsten lassen sie einen wie auf Wolken schweben, man hat einfach nur ein wunderbares Leichtigkeitsgefühl.
    Es kommt wirklich auf das eigene spirituelle Wesen an welche Erfahrungen möglich sind.

  • Welches Wissen sollte man einem Menschen geben der sich selbst erkennen will?


    gute Frage -,



    intressanter Thread .



    "Esoterik" ist m.E. nicht nur "eine Lehre" -,



    sondern PRIMÄR "Empirik" -,



    aber eben nicht nur "subjekiv" -,



    sondern logisch .



    :)



    Das Problem zur Wißenschaft ist m.E. nur ,



    daß Esoterik nicht "REIN" - abstrahiert -,



    sondern "empirisch" .



    Aber trotzdem sich aber löst vom Subjektiven -,



    indem "mysthische Symbole" die "reduzierte" Materie ersetzen .



    Das Problem ist also nur ,



    daß man seine Augen dazu "öffnen" müße -,



    statt sich "auf - Besitz - zu - verlaßen" .



    :)

    reguläre Phrasen

    Einmal editiert, zuletzt von symbolist ()

  • Welches Wissen sollte man einem Menschen geben der sich selbst erkennen will?


    gute Frage -,



    intressanter Thread .



    "Esoterik" ist m.E. nicht nur "eine Lehre" -,



    sondern PRIMÄR "Empirik" -,



    aber eben nicht nur "subjekiv" -,



    sondern logisch .



    :)



    Das Problem zur Wißenschaft ist m.E. nur ,



    daß Esoterik nicht "REIN" - abstrahiert -,



    sondern "empirisch" .



    Aber trotzdem sich aber löst vom Subjektiven -,



    indem "mysthische Symbole" die "reduzierte" Materie ersetzen .



    Das Problem ist also nur ,



    daß man seine Augen dazu "öffnen" müße -,



    statt sich "auf - Besitz - zu - verlaßen" .



    :)

    reguläre Phrasen

    Einmal editiert, zuletzt von symbolist ()

  • Also eins muss klar sein:


    Der Mensch braucht eine Erklärung für das Chaos welches er erlebt.
    Je nach dem Grad seines methaphysischen Bedürfnissen müssen ausreichend zufriedenstellende Antworten her.


    Wer seine Fragen in der Esoterik beantwortet sieht, für den gelingt die Esoterik.


    Für mich persönlich sind die Antworten der Esoterik genau genommen keine Antworten sondern nur ein Ausweichen, eine Verschiebung, eine Vernebelung.


    Sprich: Manipulation.

  • Also eins muss klar sein:


    Der Mensch braucht eine Erklärung für das Chaos welches er erlebt.
    Je nach dem Grad seines methaphysischen Bedürfnissen müssen ausreichend zufriedenstellende Antworten her.


    Wer seine Fragen in der Esoterik beantwortet sieht, für den gelingt die Esoterik.


    Für mich persönlich sind die Antworten der Esoterik genau genommen keine Antworten sondern nur ein Ausweichen, eine Verschiebung, eine Vernebelung.


    Sprich: Manipulation.

  • Ob die Gnostiker und auch die Manichäer reine Mystiker sind und nicht einfach eine ganz bestimmte Spielart innerhalb des Christentums, müsste ein Theologe beantworten. Ich glaube, innerhalb der Offenbarungsreligionen ist Mystik immer verdächtig.


    Esoterik ist für mich heute ein Geschäftsmodell und nicht aufs Religiöse beschränkt. Und der Buddhismus, insbesondere im Zen, war von der Grundlage her weder mystisch noch esoterisch, sondern eine Praxis. Aber sobald sich ein religiöser oder weltanschaulicher Gedanke institutionalisiert, entstehen Machtstrukturen, Hierarchien und Abhängigkeiten.

    Ich will hier nur sitzen.

  • Ob die Gnostiker und auch die Manichäer reine Mystiker sind und nicht einfach eine ganz bestimmte Spielart innerhalb des Christentums, müsste ein Theologe beantworten. Ich glaube, innerhalb der Offenbarungsreligionen ist Mystik immer verdächtig.


    Esoterik ist für mich heute ein Geschäftsmodell und nicht aufs Religiöse beschränkt. Und der Buddhismus, insbesondere im Zen, war von der Grundlage her weder mystisch noch esoterisch, sondern eine Praxis. Aber sobald sich ein religiöser oder weltanschaulicher Gedanke institutionalisiert, entstehen Machtstrukturen, Hierarchien und Abhängigkeiten.

    Ich will hier nur sitzen.

  • Aber sobald sich ein religiöser oder weltanschaulicher Gedanke institutioalisiert, entstehen Machtstrukturen, Hierarchien und Abhängigkeiten.

    Ja, das sehen wir wohl ähnlich, denn die individuelle Spiritualität der Lebewesen lässt sich nicht mit verordneten Regeln hervorrufen, da sind nicht gesetzte Normen sondern eigene Fähigkeiten notwendig. In dem Bereich kann man wirklich nur eigene Erfahrungen weitergeben, es bedeutet aber noch lange nicht das jeder die selben Erfahrungen mit den universellen/ göttlichen Kräften macht.

  • Aber sobald sich ein religiöser oder weltanschaulicher Gedanke institutioalisiert, entstehen Machtstrukturen, Hierarchien und Abhängigkeiten.

    Ja, das sehen wir wohl ähnlich, denn die individuelle Spiritualität der Lebewesen lässt sich nicht mit verordneten Regeln hervorrufen, da sind nicht gesetzte Normen sondern eigene Fähigkeiten notwendig. In dem Bereich kann man wirklich nur eigene Erfahrungen weitergeben, es bedeutet aber noch lange nicht das jeder die selben Erfahrungen mit den universellen/ göttlichen Kräften macht.

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