Verhältnismässig

  • Dein "Für Verhältnismäßigkeit, oder "Gerechtigkeit" im Sinne Nietzsches, ist in dem Setup nicht wirklich viel Platz." verstehe ich nicht so recht, magst du das bitte für mich noch ein wenig auszuführen.

    Das habe ich unter dem Eindruck dieser Worte geschrieben:


    Ihre [der Gerechtigkeit] Art ist es, mit herzlichem Unwillen allem aus dem Wege zu gehen, was das Urteil über die Dinge blendet und verwirrt; sie ist folglich eine Gegnerin der Überzeugungen, denn sie will Jedem, sei es ein Belebtes oder Totes, Wirkliches oder Gedachtes, das Seine geben - und dazu muß sie es rein erkennen; sie stellt daher jedes Ding in das beste Licht und geht um dasselbe mit sorgsamem Auge herum. Zuletzt wird sie selbst ihrer Gegnerin, der blinden oder kurzsichtigen >Überzeugung< (wie Männer sie nennen: - bei Weibern heißt sie >Glaube<), geben, was der Überzeugung ist - um der Wahrheit willen.

    Mit dem "Setup" meine ich eben die gegenwärtige Art und Weise, wie Öffentlichkeit entsteht, worauf man achtet, und welche Art der Kommunikation sich eben die öffentliche Aufmerksamkeit erobern kann: dieses Setup scheint mir dem Urteil, das jedes Ding ins beste Licht setzt und mit sorgsamem Auge herumgeht, nicht unbedingt förderlich zu sein.


    Die "alte Tante" NZZ, die zeigt eben - zumindest manchmal - Journalismus vom Feinsten. Ihr Schweizer solltet eine Initiative starten, die NZZ zum Weltkulturerbe zu erklären. (Das meine ich nur zu einem kleinen Teil ironisch).

    “I feel if you’re going to be canceled, this is the culture to be canceled by,” (Woody Allen)

    inde genus durum sumus, experiensque laborum / et documenta damus, qua simus origine nati. (Ovid)

    In der Philosophie geht es demgegenüber wie in jeder Wissenschaft um Wahrheit. (Ernst Tugendhat)

  • Dein "Für Verhältnismäßigkeit, oder "Gerechtigkeit" im Sinne Nietzsches, ist in dem Setup nicht wirklich viel Platz." verstehe ich nicht so recht, magst du das bitte für mich noch ein wenig auszuführen.

    Das habe ich unter dem Eindruck dieser Worte geschrieben:


    Ihre [der Gerechtigkeit] Art ist es, mit herzlichem Unwillen allem aus dem Wege zu gehen, was das Urteil über die Dinge blendet und verwirrt; sie ist folglich eine Gegnerin der Überzeugungen, denn sie will Jedem, sei es ein Belebtes oder Totes, Wirkliches oder Gedachtes, das Seine geben - und dazu muß sie es rein erkennen; sie stellt daher jedes Ding in das beste Licht und geht um dasselbe mit sorgsamem Auge herum. Zuletzt wird sie selbst ihrer Gegnerin, der blinden oder kurzsichtigen >Überzeugung< (wie Männer sie nennen: - bei Weibern heißt sie >Glaube<), geben, was der Überzeugung ist - um der Wahrheit willen.

    Mit dem "Setup" meine ich eben die gegenwärtige Art und Weise, wie Öffentlichkeit entsteht, worauf man achtet, und welche Art der Kommunikation sich eben die öffentliche Aufmerksamkeit erobern kann: dieses Setup scheint mir dem Urteil, das jedes Ding ins beste Licht setzt und mit sorgsamem Auge herumgeht, nicht unbedingt förderlich zu sein.


    Die "alte Tante" NZZ, die zeigt eben - zumindest manchmal - Journalismus vom Feinsten. Ihr Schweizer solltet eine Initiative starten, die NZZ zum Weltkulturerbe zu erklären. (Das meine ich nur zu einem kleinen Teil ironisch).

    “I feel if you’re going to be canceled, this is the culture to be canceled by,” (Woody Allen)

    inde genus durum sumus, experiensque laborum / et documenta damus, qua simus origine nati. (Ovid)

    In der Philosophie geht es demgegenüber wie in jeder Wissenschaft um Wahrheit. (Ernst Tugendhat)

  • Insbesondere wenn es um Briten und Schweizer geht, weigere ich mich, mit Befindlichkeitsquark zu operieren. Die Freiheit Europas retteten ab 1940 die Briten und nur die Briten, während die Schweizer erstaunlich wenig Groll entwickelten, obwohl ihnen jahrelang eine Pistole an den Kopf gehalten wurde, um sie gefügig zu machen. -- Deutsche sollten, meine ich, ihren Masochismus, sofern sie von ihm nicht lassen mögen, bevorzugt für sich selber verwenden, statt andere damit zu behelligen. Und andere sollten deutschen Masochismus nicht als Inbegriff von Menschenfreundlichkeit missinterpretieren.

    Der Schein des Heils und des Heiligen wird raumzeitweise wie ein Heiligenschein gesehen. Das gallische Dorf mit den unbeugsamen Bevölkerung und den Helden Asterix und Obelix liegt am Ärmelkanal, nicht in den Alpen! Hat es die gelobten Länder je gegeben? Ebenso wenig wie die getadelten! Aber nicht immer schlägt und schlängelt man sich durch. Man lebt und lässt auch leben, nicht wahr, und feiert von Zeit zu Zeit am grossen Tisch rund um das Lagerfeuer.

  • Insbesondere wenn es um Briten und Schweizer geht, weigere ich mich, mit Befindlichkeitsquark zu operieren. Die Freiheit Europas retteten ab 1940 die Briten und nur die Briten, während die Schweizer erstaunlich wenig Groll entwickelten, obwohl ihnen jahrelang eine Pistole an den Kopf gehalten wurde, um sie gefügig zu machen. -- Deutsche sollten, meine ich, ihren Masochismus, sofern sie von ihm nicht lassen mögen, bevorzugt für sich selber verwenden, statt andere damit zu behelligen. Und andere sollten deutschen Masochismus nicht als Inbegriff von Menschenfreundlichkeit missinterpretieren.

    Der Schein des Heils und des Heiligen wird raumzeitweise wie ein Heiligenschein gesehen. Das gallische Dorf mit den unbeugsamen Bevölkerung und den Helden Asterix und Obelix liegt am Ärmelkanal, nicht in den Alpen! Hat es die gelobten Länder je gegeben? Ebenso wenig wie die getadelten! Aber nicht immer schlägt und schlängelt man sich durch. Man lebt und lässt auch leben, nicht wahr, und feiert von Zeit zu Zeit am grossen Tisch rund um das Lagerfeuer.

  • Die schweizer, füllten sich während der zeit des Nationalsozialismus die Tresore. Nach dem Krieg kaum Überlebende - die da was ab
    holen konnten. Alles schön im Berg....


    Mein Schatz!!!



    In welcher Welt lebt ihr eigentlich?


    Ich sag nur - man benötigt sie halt. Die Devisenbeschaffer.


    xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx


    Im Übrigen mussten die Schweizer - wenn ich mich recht erinnere zwischen 5-und 6 Mrd. berappen-für dieses schändliche Verhalten.


    xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

  • Die schweizer, füllten sich während der zeit des Nationalsozialismus die Tresore. Nach dem Krieg kaum Überlebende - die da was ab
    holen konnten. Alles schön im Berg....


    Mein Schatz!!!



    In welcher Welt lebt ihr eigentlich?


    Ich sag nur - man benötigt sie halt. Die Devisenbeschaffer.


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    Im Übrigen mussten die Schweizer - wenn ich mich recht erinnere zwischen 5-und 6 Mrd. berappen-für dieses schändliche Verhalten.


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  • Die schweizer, füllten sich während der zeit des Nationalsozialismus die Tresore. Nach dem Krieg kaum Überlebende - die da was ab
    holen konnten. Alles schön im Berg....

    Stimmt, und die Briten hatten ihren Bomber-Harris. Doch die Briten hatten viel zu verlieren, zumal sie wussten, dass die Deutschen an einer Atombombe für London bastelten.


    Man kann Abstufungen finden, die geeignet sind, die Verhältnismäßigkeit von Denken und Handeln zu verbessern. :)

  • Die schweizer, füllten sich während der zeit des Nationalsozialismus die Tresore. Nach dem Krieg kaum Überlebende - die da was ab
    holen konnten. Alles schön im Berg....

    Stimmt, und die Briten hatten ihren Bomber-Harris. Doch die Briten hatten viel zu verlieren, zumal sie wussten, dass die Deutschen an einer Atombombe für London bastelten.


    Man kann Abstufungen finden, die geeignet sind, die Verhältnismäßigkeit von Denken und Handeln zu verbessern. :)

  • Der Sachverhalt ist im nachfolgenden - wie ich meine - gut zusammengefasst:


    https://www.beobachter.ch/gese…wo-sind-die-millionen-hin

  • Der Sachverhalt ist im nachfolgenden - wie ich meine - gut zusammengefasst:


    https://www.beobachter.ch/gese…wo-sind-die-millionen-hin

  • Ich war auf der Seite Alltag, macht mir keinen seriösen Eindruck.


    wie dem auch sei. Die Hinterbliebenen verklagte die Schweiz einst auf Schadensersatz. (was darauss geworden ist, weiss ich nicht)


    In der Zeit des Nationalsozialismus rollten ganze Wagenladungen mit Beutegut Richtung schweiz. Auch Zahngold, dass man den Al-Häftlingen aus dem Kiefer gebrochen hatte.



    OrloZ

  • Ich war auf der Seite Alltag, macht mir keinen seriösen Eindruck.


    wie dem auch sei. Die Hinterbliebenen verklagte die Schweiz einst auf Schadensersatz. (was darauss geworden ist, weiss ich nicht)


    In der Zeit des Nationalsozialismus rollten ganze Wagenladungen mit Beutegut Richtung schweiz. Auch Zahngold, dass man den Al-Häftlingen aus dem Kiefer gebrochen hatte.



    OrloZ

  • Ich weiss die Wahrheit ist grausam - und so mancher will sie nicht hören, weil sie ihm nicht in den Kram passt.

    Vielleicht willst du folgende lesen:


    https://www.swissinfo.ch/ger/z…holocaust-gelder/36759886


    Die Handlungsweisen der Schweizer Banken im Umgang mit den Geldern, die von späteren Holocaust-Opfern einbezahlt und später nur zögerlich an die Hinterbliebenen ausbezahlt wurden, ist nach ausreichendem Druck tief untersucht und historisch aufgearbeitet worden. Die in einem Vergleich vor amerikanischen Gerichten vereinbarte Zahlung von 1250 Millionen Dollar sind durch die Schweizer Grossbanken vollumfänglich beglichen worden. Dieser Vergleich ist weder ein passender noch unpassender Kram, sondern abschliessend vollzogen. Darüber kann man jederzeit ausführlich reden. Kennt jemand einen Artikel, der nicht aus schweizerischer Hand stammt?

  • Ich weiss die Wahrheit ist grausam - und so mancher will sie nicht hören, weil sie ihm nicht in den Kram passt.

    Vielleicht willst du folgende lesen:


    https://www.swissinfo.ch/ger/z…holocaust-gelder/36759886


    Die Handlungsweisen der Schweizer Banken im Umgang mit den Geldern, die von späteren Holocaust-Opfern einbezahlt und später nur zögerlich an die Hinterbliebenen ausbezahlt wurden, ist nach ausreichendem Druck tief untersucht und historisch aufgearbeitet worden. Die in einem Vergleich vor amerikanischen Gerichten vereinbarte Zahlung von 1250 Millionen Dollar sind durch die Schweizer Grossbanken vollumfänglich beglichen worden. Dieser Vergleich ist weder ein passender noch unpassender Kram, sondern abschliessend vollzogen. Darüber kann man jederzeit ausführlich reden. Kennt jemand einen Artikel, der nicht aus schweizerischer Hand stammt?

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