Der nächtliche Besucher

  • Um es gleich vorweg zu sagen: Der nächtliche Besucher ist eine Sie! - Sie ist bezaubernd und voller Liebreiz. Ihre Bewegungen sind von graziler Anmut, ihr Verhalten von spielerischer Leichtigkeit. Es hat etwas Sinnliches, wenn sie vorsichtig ihre zarten Glieder streckt, den Hals in feiner Linie zurückbeugt, die leuchtenden Augen bald hierhin bald dorthin richtet. - Ein dezentes Kratzen hatte mich in der ersten Nacht auf sie aufmerksam gemacht, als begehrte da jemand Einlaß in meine Wohnung, der sich seinerseits nicht sicher war, ob ihm der Aufenthalt bei mir zum Vorteil gereichen würde. - Beäugt hatte sie mich schon Tage vorher. Ob sie ihren Besuch geplant hatte? - Als ich ihr die Tür öffnete, selbst nicht ganz sicher, was mich zu nächtlicher Stunde draußen erwartet würde, schaute sie mich mit schräg gehaltenem Kopf erwartungsvoll an. Wir standen uns ein Weilchen gegenüber und schwiegen. Immerhin, es war 04.00 Uhr in der Früh und eigentlich wollte ich ins Bett; aus Höflichkeit wich ich ein paar Schritte zurück, um ihr das Betreten meiner Wohnung zu erleichtern. Sie zögerte. - Doch während ich noch überlegte, wie ich ihre Neugier und ihr Unbehagen so temperieren könnte, daß sie einen Aufenthalt bei mir in Erwägung ziehen möchte, tappte sie mit vorsichtigen Schritten auf ein ihr unbekanntes Terrain. -


    Das war im Sommer gewesen. Monate sind seitdem ins Land gegangen. Von ihrer Schwangerschaft erfuhr ich beiläufig. Gewundert hat es mich nicht, denn sie ist wirklich sehr, sehr sexy und ich glaube, sie weiß auch, wie sie auf das andere Geschlecht wirkt. Bei einem ihrer nächtlichen Streifzüge wird es passiert sein, in einem Moment lasziver Hingabe. Der Vater hat sich wie erwartet alsbald aus dem Staub gemacht. Ihre drei Töchter hat sie allein aufgezogen. Oh ja, sie ist taff und selbstbewußt - stolz bisweilen. Heute zögert sie nicht mehr, wenn ich die Tür öffne. Wie der geölte Blitz saust sie zu ihrem Plätzchen, kuschelt sich ein und schnurrt sanft wie ein Kätzchen. Sie ist natürlich ein Kätzchen, eines von der allerpossierlichsten Art und von einer Niedlichkeit, die man sich kaum vorstellen kann. Eng schmiegt sie sich an meine Beine, wenn ich in die Küche gehe, ihr Näpfchen hole - ja, inzwischen bin ich auf Katzenbesuch eingestellt - ihr die herrlichsten Gerichte offeriere: Kalb, Lamm, Pute, Lachs ... alles, was das kleine Katzenherz begehrt.


    Ihre nächtlichen Besuche finden nun zunehmend auch am Tage statt. Auch jetzt durchstöbert sie die Wohnung, setzt graziös ihre Pfötchen um die Bücherstapel, um mich dann irgendwann mit einem zärtlichen Stups und leisem Maunzen daran zu erinnern, daß es Zeit ist, sie wieder mal der dunklen Nacht da draußen zu überlassen, bevor sie dann wenig später bereits erneut ins Warme will. Das kann zehnmal in der Nacht so gehen. - Und: neuerdings bringt sie desöfteren Besuch mit: ihr reizendes Töchterchen, klein und verspielt, noch ganz scheu, aber mutig wie die Mama. - So betreibe ich nächtens ein Katzenasyl, kenne mich mit den Vorlieben der Katzendamen aus, halte Futter bereit und gebe bereitwillig den Nachtportier. - Manchmal, wenn ich mit einem Buch auf dem Sofa liege, springt sie mit federleichtem Sprung auf meine Decke, stolziert schnurrend auf meinem Bauch, zeigt mir mit auffordernd obszöner Geste ihr Poloch, mit dem Schwanz über die Buchseiten wedelnd und rollt sich dann zu einem kleinen Fellknäuel zusammen und schläft friedlich ein. - Welch´ ein Vertrauen!


    Ich muß an dieser Stelle abbrechen. Die Damen möchten noch mal nächtliche Abenteuer erleben. - Auf die Frage: Als was möchten Sie wiedergeboren werden, habe ich lange Zeit keine Antwort gewußt. - Heute weiß ich: als Kater Murr! :love:

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  • Um es gleich vorweg zu sagen: Der nächtliche Besucher ist eine Sie! - Sie ist bezaubernd und voller Liebreiz. Ihre Bewegungen sind von graziler Anmut, ihr Verhalten von spielerischer Leichtigkeit. Es hat etwas Sinnliches, wenn sie vorsichtig ihre zarten Glieder streckt, den Hals in feiner Linie zurückbeugt, die leuchtenden Augen bald hierhin bald dorthin richtet. - Ein dezentes Kratzen hatte mich in der ersten Nacht auf sie aufmerksam gemacht, als begehrte da jemand Einlaß in meine Wohnung, der sich seinerseits nicht sicher war, ob ihm der Aufenthalt bei mir zum Vorteil gereichen würde. - Beäugt hatte sie mich schon Tage vorher. Ob sie ihren Besuch geplant hatte? - Als ich ihr die Tür öffnete, selbst nicht ganz sicher, was mich zu nächtlicher Stunde draußen erwartet würde, schaute sie mich mit schräg gehaltenem Kopf erwartungsvoll an. Wir standen uns ein Weilchen gegenüber und schwiegen. Immerhin, es war 04.00 Uhr in der Früh und eigentlich wollte ich ins Bett; aus Höflichkeit wich ich ein paar Schritte zurück, um ihr das Betreten meiner Wohnung zu erleichtern. Sie zögerte. - Doch während ich noch überlegte, wie ich ihre Neugier und ihr Unbehagen so temperieren könnte, daß sie einen Aufenthalt bei mir in Erwägung ziehen möchte, tappte sie mit vorsichtigen Schritten auf ein ihr unbekanntes Terrain. -


    Das war im Sommer gewesen. Monate sind seitdem ins Land gegangen. Von ihrer Schwangerschaft erfuhr ich beiläufig. Gewundert hat es mich nicht, denn sie ist wirklich sehr, sehr sexy und ich glaube, sie weiß auch, wie sie auf das andere Geschlecht wirkt. Bei einem ihrer nächtlichen Streifzüge wird es passiert sein, in einem Moment lasziver Hingabe. Der Vater hat sich wie erwartet alsbald aus dem Staub gemacht. Ihre drei Töchter hat sie allein aufgezogen. Oh ja, sie ist taff und selbstbewußt - stolz bisweilen. Heute zögert sie nicht mehr, wenn ich die Tür öffne. Wie der geölte Blitz saust sie zu ihrem Plätzchen, kuschelt sich ein und schnurrt sanft wie ein Kätzchen. Sie ist natürlich ein Kätzchen, eines von der allerpossierlichsten Art und von einer Niedlichkeit, die man sich kaum vorstellen kann. Eng schmiegt sie sich an meine Beine, wenn ich in die Küche gehe, ihr Näpfchen hole - ja, inzwischen bin ich auf Katzenbesuch eingestellt - ihr die herrlichsten Gerichte offeriere: Kalb, Lamm, Pute, Lachs ... alles, was das kleine Katzenherz begehrt.


    Ihre nächtlichen Besuche finden nun zunehmend auch am Tage statt. Auch jetzt durchstöbert sie die Wohnung, setzt graziös ihre Pfötchen um die Bücherstapel, um mich dann irgendwann mit einem zärtlichen Stups und leisem Maunzen daran zu erinnern, daß es Zeit ist, sie wieder mal der dunklen Nacht da draußen zu überlassen, bevor sie dann wenig später bereits erneut ins Warme will. Das kann zehnmal in der Nacht so gehen. - Und: neuerdings bringt sie desöfteren Besuch mit: ihr reizendes Töchterchen, klein und verspielt, noch ganz scheu, aber mutig wie die Mama. - So betreibe ich nächtens ein Katzenasyl, kenne mich mit den Vorlieben der Katzendamen aus, halte Futter bereit und gebe bereitwillig den Nachtportier. - Manchmal, wenn ich mit einem Buch auf dem Sofa liege, springt sie mit federleichtem Sprung auf meine Decke, stolziert schnurrend auf meinem Bauch, zeigt mir mit auffordernd obszöner Geste ihr Poloch, mit dem Schwanz über die Buchseiten wedelnd und rollt sich dann zu einem kleinen Fellknäuel zusammen und schläft friedlich ein. - Welch´ ein Vertrauen!


    Ich muß an dieser Stelle abbrechen. Die Damen möchten noch mal nächtliche Abenteuer erleben. - Auf die Frage: Als was möchten Sie wiedergeboren werden, habe ich lange Zeit keine Antwort gewußt. - Heute weiß ich: als Kater Murr! :love:

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  • Wow, schon mal versucht was zu veröffentlichen?


    Wenn ich dann doch eine etwas platte Kritik loslassen dürfte? -- ist es nicht doch eine herbe Enttäuschung für den Leser, dass aus der geheimnisvollen erotischen Besucherin der Nacht eine Katze wird? Wie viel spannender (und erfreulicher (von erregender mag ich gar nicht sprechen)) wäre eine Wendung <<Kätzen--> belle de la nuit!?>>


    Ich bin mal gespannt, ob das umsetzbar ist. ?( 8| :rolleyes: ;) ^^

  • Wow, schon mal versucht was zu veröffentlichen?


    Wenn ich dann doch eine etwas platte Kritik loslassen dürfte? -- ist es nicht doch eine herbe Enttäuschung für den Leser, dass aus der geheimnisvollen erotischen Besucherin der Nacht eine Katze wird? Wie viel spannender (und erfreulicher (von erregender mag ich gar nicht sprechen)) wäre eine Wendung <<Kätzen--> belle de la nuit!?>>


    Ich bin mal gespannt, ob das umsetzbar ist. ?( 8| :rolleyes: ;) ^^

  • Und: neuerdings bringt sie desöfteren Besuch mit: ihr reizendes Töchterchen


    Ein schöner Besuch (oder irgendwann auch Familienzuwachs?) :) , jedenfalls solangs nur ein Töchterchen ist (die werden freilich oft schneller groß als man denkt) ... Ein verliebter Kater Murr wird sich da sicher auch keine Sorgen machen, ob sein Nachwuchs später auch ein gutes Plätzchen findet, geschweige denn sogar ein luxuriöses, wo man mit den herrlichsten Gerichten bekocht wird, aber als Mensch fühlt man sich doch auch etwas in der (Vor-)Sorgepflicht für die abenteuernden Damen und Herren, statt den Dingen hier einfach ihren Lauf zu lassen, nicht wahr. Das mag vielleicht auch etwas anmaßend sein, aber auch wenn es weniger poetisch und erotisch reizvoll klingt: Katzen vermehren sich bekanntlich sehr schnell.

    Es ist und bleibt das gleiche allerorten – man sagt am Ende nichts, in vielen Worten.
    M. Kaléko

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  • Und: neuerdings bringt sie desöfteren Besuch mit: ihr reizendes Töchterchen


    Ein schöner Besuch (oder irgendwann auch Familienzuwachs?) :) , jedenfalls solangs nur ein Töchterchen ist (die werden freilich oft schneller groß als man denkt) ... Ein verliebter Kater Murr wird sich da sicher auch keine Sorgen machen, ob sein Nachwuchs später auch ein gutes Plätzchen findet, geschweige denn sogar ein luxuriöses, wo man mit den herrlichsten Gerichten bekocht wird, aber als Mensch fühlt man sich doch auch etwas in der (Vor-)Sorgepflicht für die abenteuernden Damen und Herren, statt den Dingen hier einfach ihren Lauf zu lassen, nicht wahr. Das mag vielleicht auch etwas anmaßend sein, aber auch wenn es weniger poetisch und erotisch reizvoll klingt: Katzen vermehren sich bekanntlich sehr schnell.

    Es ist und bleibt das gleiche allerorten – man sagt am Ende nichts, in vielen Worten.
    M. Kaléko

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  • ... der sich schnurrend an den warmen Kachelofen kuschelt um sich zu wärmen


    Oder ich würde es machen wie unser Kätzchen: das krabbelt bei Regenwetter auch schon mal in den Twizy und schläft dort ein. Das Auto ist sehr katzenfreundlich konzipiert; ein Sprung auf das freistehende Hinterrad und von da aus geht es dann mit einem eleganten Satz direkt ins fensterscheibenlose Innere. :)


    Ein frohes Weihnachtsfest Dir ebenfalls (und natürlich allen Foristen) und was die "Fundstellen" betrifft: ich behalte das im Auge! ;)


    Liebe Grüße
    Nauplios

  • ... der sich schnurrend an den warmen Kachelofen kuschelt um sich zu wärmen


    Oder ich würde es machen wie unser Kätzchen: das krabbelt bei Regenwetter auch schon mal in den Twizy und schläft dort ein. Das Auto ist sehr katzenfreundlich konzipiert; ein Sprung auf das freistehende Hinterrad und von da aus geht es dann mit einem eleganten Satz direkt ins fensterscheibenlose Innere. :)


    Ein frohes Weihnachtsfest Dir ebenfalls (und natürlich allen Foristen) und was die "Fundstellen" betrifft: ich behalte das im Auge! ;)


    Liebe Grüße
    Nauplios

  • Zitat

    Ain´t she sweet


    Zuckersüß!


    Apropos "Fundstellen": eine meiner alten Lieblingsweihnachtsgeschichten (auch sehr schön zum Vorlesen) scheint in verkürzter Form inzwischen auch im Netz zu kursieren. In Buchform gefällt sie mir freilich immer noch besser.
    Wie auch immer: Von mir ebenfalls allen ein (hoffentlich) frohes und besinnliches Fest :) .

    Es ist und bleibt das gleiche allerorten – man sagt am Ende nichts, in vielen Worten.
    M. Kaléko

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  • Zitat

    Ain´t she sweet


    Zuckersüß!


    Apropos "Fundstellen": eine meiner alten Lieblingsweihnachtsgeschichten (auch sehr schön zum Vorlesen) scheint in verkürzter Form inzwischen auch im Netz zu kursieren. In Buchform gefällt sie mir freilich immer noch besser.
    Wie auch immer: Von mir ebenfalls allen ein (hoffentlich) frohes und besinnliches Fest :) .

    Es ist und bleibt das gleiche allerorten – man sagt am Ende nichts, in vielen Worten.
    M. Kaléko

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  • Ziemlich verworren geht es zu in der Kommödie Andria von Terenz: Da liebt der Sohn des Simo, sein Name ist Pamphilus, die schöne Glycerius und macht ihr zum Beweis seiner Liebe sogleich ein Kind, indes der Papa längst eine Verlobung mit der Tochter des Chremes eingefädelt hat. Als Chremes jedoch durch einen Zufall das Kind der Glycerius sieht, löst er die Verlobung schnellstens wieder auf (man muß wissen: Verlobungen wurden damals noch von den Eltern für ihre Kinder geschlossen) und diesem Zufall kann nur ein noch größerer Zufall Paroli bieten: auch Glycerius ist die Tochter des Chremes! - So steht denn der Hochzeit des Pamphilus mit Glycerius nichts mehr im Wege, zumal sich für die ursprünglich Versprochene mit dem treudoofen Charinus alsbald adäquater Verlobungsersatz bietet. - "Amantes amentes" schreibt Terenz dazu lapidar: "Liebende sind von Sinnen". Wer nicht an Zufälle glaubt, wird der Tatsache, daß sich Terenz dafür den Vers 218 ausgesucht hat, keine Bedeutung beimessen. Schwangerschaftsabbruch bei Katzen - dafür ist es eh zu spät. Amantes amentes - das gilt auch für diese beiden Katzendamen, die vermutlich im Mai ihren Nachwuchs zur Welt bringen. Ein Pamphilus ist zwar unter Verdacht genommen, aber man kann ihm nichts nachweisen; ein Charinus kommt gar nicht erst infrage; so spricht alles für einen Chremes, der die schöne Lucie - rechts im Bild - , seine eigene Tochter geschwängert haben dürfte. Amantes amentes! - Für Kitty, Lucies Mama, ist es bereits die dritte Schwangerschaft -ja, auch sie hat sich noch mal mit Chremes eingelassen - eine zweite Schwangerschaft brachte eine Fehlgeburt. So sind also beide Kätzchen schwanger - der fortpflanzungsfreudige Papa ist derselbe. Eine Katzenkommödie à la Terenz. -


    Wer ein Kätzchen aus dem Nachwuchs haben möchte, möge sich melden, denn der Nachwuchs von Kitty und Lucie wird zahlreich sein! - Wenn ich "wir" sage, dann meine ich damit all diejenigen, die sich um diese beiden Katzendamen kümmern und das bin zu nächtlicher Stunde ich. - Ohnehin habe ich den Verdacht, daß beide Katzen, die ihren Hauptwohnsitz zur Zeit noch bei meiner Nachbarin haben, umzugswillig sind! -


    Liebe macht ja soooo müde:

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  • Ziemlich verworren geht es zu in der Kommödie Andria von Terenz: Da liebt der Sohn des Simo, sein Name ist Pamphilus, die schöne Glycerius und macht ihr zum Beweis seiner Liebe sogleich ein Kind, indes der Papa längst eine Verlobung mit der Tochter des Chremes eingefädelt hat. Als Chremes jedoch durch einen Zufall das Kind der Glycerius sieht, löst er die Verlobung schnellstens wieder auf (man muß wissen: Verlobungen wurden damals noch von den Eltern für ihre Kinder geschlossen) und diesem Zufall kann nur ein noch größerer Zufall Paroli bieten: auch Glycerius ist die Tochter des Chremes! - So steht denn der Hochzeit des Pamphilus mit Glycerius nichts mehr im Wege, zumal sich für die ursprünglich Versprochene mit dem treudoofen Charinus alsbald adäquater Verlobungsersatz bietet. - "Amantes amentes" schreibt Terenz dazu lapidar: "Liebende sind von Sinnen". Wer nicht an Zufälle glaubt, wird der Tatsache, daß sich Terenz dafür den Vers 218 ausgesucht hat, keine Bedeutung beimessen. Schwangerschaftsabbruch bei Katzen - dafür ist es eh zu spät. Amantes amentes - das gilt auch für diese beiden Katzendamen, die vermutlich im Mai ihren Nachwuchs zur Welt bringen. Ein Pamphilus ist zwar unter Verdacht genommen, aber man kann ihm nichts nachweisen; ein Charinus kommt gar nicht erst infrage; so spricht alles für einen Chremes, der die schöne Lucie - rechts im Bild - , seine eigene Tochter geschwängert haben dürfte. Amantes amentes! - Für Kitty, Lucies Mama, ist es bereits die dritte Schwangerschaft -ja, auch sie hat sich noch mal mit Chremes eingelassen - eine zweite Schwangerschaft brachte eine Fehlgeburt. So sind also beide Kätzchen schwanger - der fortpflanzungsfreudige Papa ist derselbe. Eine Katzenkommödie à la Terenz. -


    Wer ein Kätzchen aus dem Nachwuchs haben möchte, möge sich melden, denn der Nachwuchs von Kitty und Lucie wird zahlreich sein! - Wenn ich "wir" sage, dann meine ich damit all diejenigen, die sich um diese beiden Katzendamen kümmern und das bin zu nächtlicher Stunde ich. - Ohnehin habe ich den Verdacht, daß beide Katzen, die ihren Hauptwohnsitz zur Zeit noch bei meiner Nachbarin haben, umzugswillig sind! -


    Liebe macht ja soooo müde:

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  • Wie ich soeben von meiner Nachbarin erfahre: Beide Katzendamen haben inzwischen je zwei kleine Baby-Kätzchen zur Welt gebracht ("zur-Welt-bringen" - welch´ eine philosophische Umschreibung des Geburtsvorgangs)! - Katzenmütter und Katzenkinder sind wohlauf. Ein drittes Kätzchen (von Lucie) ist kurz nach der Geburt gestorben. Im Sommer werden die Kleinen ihre Umgebung erkunden. Na, das kann ja heiter werden! :)

  • Wie ich soeben von meiner Nachbarin erfahre: Beide Katzendamen haben inzwischen je zwei kleine Baby-Kätzchen zur Welt gebracht ("zur-Welt-bringen" - welch´ eine philosophische Umschreibung des Geburtsvorgangs)! - Katzenmütter und Katzenkinder sind wohlauf. Ein drittes Kätzchen (von Lucie) ist kurz nach der Geburt gestorben. Im Sommer werden die Kleinen ihre Umgebung erkunden. Na, das kann ja heiter werden! :)

  • Inzwischen ist der Sommer da und heute war der Antrittsbesuch zweier junger Katerchen, die sich anschickten, ihre Lebenswelt zu erkunden. Die vielen Düfte und fremden Geräusche mochten sie herbeigelockt haben. Unter Mamas skeptischer Aufsicht ging es in noch unbeholfener Kletterpartie zunächst über den Zaun auf den angrenzenden Rosenbogen und dann in waghalsigem Schwung auf eine kleine Mauer, von deren niedrigster Stelle es dann nur noch ein Katzensprung war bis zum Brunnen in meinem Garten. Das plätschernde Wasser faszinierte vor allem Puma, der sich über das in Bewegung befindliche Wasser nicht genug wundern konnte. Seine kleinen Pfötchen griffen immer wieder in das hinab rauschende Wasser des Brunnens, um es zu erhaschen. Seine frühe philosophische Erfahrung am Brunnen war: Alles fließt. Fast wäre es auf den glatten Steinen zu einem noch philosophischeren Brunnensturz gekommen, den er aber gerade noch abwenden konnte.


    NoName-Katze (der zweite kleine Kater hat noch keinen Namen) war der Brunnen und sein Element nicht geheuer; sein Argwohn dem Wasser gegenüber ließ ihn sich mit einer Erfahrung aus zweiter Hand begnügen. Viel mehr interessierten ihn die auf dem Gartentisch ausgebreiteten Bücher, deren Blätterrascheln seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Neugierig beschnupperte er Husserls Krisis, der aber auch er nichts abgewinnen konnte und haschte einem Schmetterling hinterher, der um seine Nase flatterte. - Nachdem beide Kätzchen den Garten einer ersten Inspektion unterzogen hatten, spazierten sie ohne große Scheu durch die offene Terrassentür ins Wohnzimmer. Mama Lucie, die ja inzwischen bei mir ein- und ausgeht, fand sich wenig später ebenfalls ein. Erst vorsichtig, dann immer zutraulicher und schließlich in wilder Hatz ging es durchs Wohnzimmer, erst auf die Blumenbank, dann auf den Sekretär und schließlich auf´s Klavier.


    Das erste Foto zeigt Puma und NoName-Katze beim Spielen, das zweite Mama Lucie nach einem Mittagsschläfchen auf der Gartenbank. - Kitty, die nächtliche Besucherin von einst, ist wohl auf und davon. Eines Tages kam sie von einem ihrer nächtlichen Streifzüge nicht mehr zurück. Nachforschungen im Tierheim verliefen ergebnislos. Mein Engel ist darüber untröstlich. -

  • Inzwischen ist der Sommer da und heute war der Antrittsbesuch zweier junger Katerchen, die sich anschickten, ihre Lebenswelt zu erkunden. Die vielen Düfte und fremden Geräusche mochten sie herbeigelockt haben. Unter Mamas skeptischer Aufsicht ging es in noch unbeholfener Kletterpartie zunächst über den Zaun auf den angrenzenden Rosenbogen und dann in waghalsigem Schwung auf eine kleine Mauer, von deren niedrigster Stelle es dann nur noch ein Katzensprung war bis zum Brunnen in meinem Garten. Das plätschernde Wasser faszinierte vor allem Puma, der sich über das in Bewegung befindliche Wasser nicht genug wundern konnte. Seine kleinen Pfötchen griffen immer wieder in das hinab rauschende Wasser des Brunnens, um es zu erhaschen. Seine frühe philosophische Erfahrung am Brunnen war: Alles fließt. Fast wäre es auf den glatten Steinen zu einem noch philosophischeren Brunnensturz gekommen, den er aber gerade noch abwenden konnte.


    NoName-Katze (der zweite kleine Kater hat noch keinen Namen) war der Brunnen und sein Element nicht geheuer; sein Argwohn dem Wasser gegenüber ließ ihn sich mit einer Erfahrung aus zweiter Hand begnügen. Viel mehr interessierten ihn die auf dem Gartentisch ausgebreiteten Bücher, deren Blätterrascheln seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Neugierig beschnupperte er Husserls Krisis, der aber auch er nichts abgewinnen konnte und haschte einem Schmetterling hinterher, der um seine Nase flatterte. - Nachdem beide Kätzchen den Garten einer ersten Inspektion unterzogen hatten, spazierten sie ohne große Scheu durch die offene Terrassentür ins Wohnzimmer. Mama Lucie, die ja inzwischen bei mir ein- und ausgeht, fand sich wenig später ebenfalls ein. Erst vorsichtig, dann immer zutraulicher und schließlich in wilder Hatz ging es durchs Wohnzimmer, erst auf die Blumenbank, dann auf den Sekretär und schließlich auf´s Klavier.


    Das erste Foto zeigt Puma und NoName-Katze beim Spielen, das zweite Mama Lucie nach einem Mittagsschläfchen auf der Gartenbank. - Kitty, die nächtliche Besucherin von einst, ist wohl auf und davon. Eines Tages kam sie von einem ihrer nächtlichen Streifzüge nicht mehr zurück. Nachforschungen im Tierheim verliefen ergebnislos. Mein Engel ist darüber untröstlich. -

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