Alles rund um den Wein

  • Da ich bisher kein derartiges Thema entdeckt habe, eröffne ich hiermit feierlich einen Thread, der dem wohl geschichtsträchtigsten, verführendsten und auch philosophischten (!) Getränk gewidmet ist, das die Menschheit je hervorgebracht hat: Wein!
    Ich beschäftige mich seit rund zweieinhalb Jahren mit Wein und würde es mittlerweile ohne zu Zögern als mein intensivstes Hobby bezeichnen, da ich auch zu sammeln begonnen habe. (Das soll natürlich keine falschen Rückschlüsse auf den Konsum herbeiführen!) Und da sich Wein und Philosophie wunderbar ergänzen sollte es doch gerade in einem Philosophieforum ein Thema dazu geben.
    Ich hoffe, ich bin nicht der einzige hier - es gibt so viel zu entdecken!
    Wäre nett, ein paar Weinerlebnisse und Empfehlungen auszutauschen.

  • Da ich bisher kein derartiges Thema entdeckt habe, eröffne ich hiermit feierlich einen Thread, der dem wohl geschichtsträchtigsten, verführendsten und auch philosophischten (!) Getränk gewidmet ist, das die Menschheit je hervorgebracht hat: Wein!
    Ich beschäftige mich seit rund zweieinhalb Jahren mit Wein und würde es mittlerweile ohne zu Zögern als mein intensivstes Hobby bezeichnen, da ich auch zu sammeln begonnen habe. (Das soll natürlich keine falschen Rückschlüsse auf den Konsum herbeiführen!) Und da sich Wein und Philosophie wunderbar ergänzen sollte es doch gerade in einem Philosophieforum ein Thema dazu geben.
    Ich hoffe, ich bin nicht der einzige hier - es gibt so viel zu entdecken!
    Wäre nett, ein paar Weinerlebnisse und Empfehlungen auszutauschen.

  • @ Rotaermel:


    Tja, da bin ich schon wieder.
    Mir geht es ähnlich, ich habe dazu auch einen passenden Weinhändler gefunden, der Spaß daran hat, sich wirklich über die Weine auszutauschen, was in der Praxis bedeutet, dass ich selten unter zwei Stunden aus dem Laden rauskomme.


    Was er mir gepredigt hat und ich beherzige: Die Plörre nicht am ersten Abend wegsaufen (lieber ne zweite Flasche aufmachen), sondern schauen, wie sich der Wein entwickelt.
    Interessant ist auch, einen Wein zu probieren, der noch nicht „auf“ ist und bei dem man schmecken kann, dass er Potential hat – mein Weinhändler kann das besser als ich.


    Experimentieren macht Spaß, aber ich brauche auch immer wieder was, was einfach schmeckt, für mich müssen das immernoch so rote schwere Granaten sein, die einen geschmacklich umhauen.
    Das ist ziemlich primi, aber lecker. :)
    Mein Weinhändler sagt dann immer so Sätze wie: „Ich kann den Scheiß schon nicht mehr sehen“ und schenkt mir dann manchmal eine Flasche, von dem Gesöff, was er sterbenslangweilig findet. Kann ich, als philosophische Ambitionierter sogar nachvollziehen, ich hab’s allerdings noch nicht oft genug getrunken, mich macht das immer noch an.

    "It's not that I don't like them, I really hate them." (Eine Ukrainerin)

    Einmal editiert, zuletzt von Carl Spitzweg ()

  • @ Rotaermel:


    Tja, da bin ich schon wieder.
    Mir geht es ähnlich, ich habe dazu auch einen passenden Weinhändler gefunden, der Spaß daran hat, sich wirklich über die Weine auszutauschen, was in der Praxis bedeutet, dass ich selten unter zwei Stunden aus dem Laden rauskomme.


    Was er mir gepredigt hat und ich beherzige: Die Plörre nicht am ersten Abend wegsaufen (lieber ne zweite Flasche aufmachen), sondern schauen, wie sich der Wein entwickelt.
    Interessant ist auch, einen Wein zu probieren, der noch nicht „auf“ ist und bei dem man schmecken kann, dass er Potential hat – mein Weinhändler kann das besser als ich.


    Experimentieren macht Spaß, aber ich brauche auch immer wieder was, was einfach schmeckt, für mich müssen das immernoch so rote schwere Granaten sein, die einen geschmacklich umhauen.
    Das ist ziemlich primi, aber lecker. :)
    Mein Weinhändler sagt dann immer so Sätze wie: „Ich kann den Scheiß schon nicht mehr sehen“ und schenkt mir dann manchmal eine Flasche, von dem Gesöff, was er sterbenslangweilig findet. Kann ich, als philosophische Ambitionierter sogar nachvollziehen, ich hab’s allerdings noch nicht oft genug getrunken, mich macht das immer noch an.

    "It's not that I don't like them, I really hate them." (Eine Ukrainerin)

    Einmal editiert, zuletzt von Carl Spitzweg ()

  • Was das Stehenlassen betrifft, so kann ich dir nur zustimmen. Es ist wirklich äußerst interessant, mitzuerleben, wie ein Wein im Glas oder im Dekanter altert und verschiedene Geschmacksphasen durchläuft. Besonders beeindruckend ist das bei sehr alten Weinen, also 20 Jahre aufwärts.
    Welches Gebiet trinkst du am liebsten?
    Mein absoluter Favourit ist Bordeaux, für mich einfach die Legende unter den Weinen. Ich kenne kein anderes Gebiet, dass so ausdrucksstrarke, persönliche, kräftige und facettenreiche Weine hervorbringt. Nicht umsonst sind die teuren Bordeaux mittlerweile - leider - zum Spekulationsobjekt geworden. Es sind Weine von Weltruhm, deren Geschichte über viele Jahrhunderte zurückreicht.
    Diese Weine sind es auch, die ich mit "schwere rote Granaten" assoziiere. ^^ Ein richtig großer Bordeaux eines großen Jahrgangs, zB ein 89er oder 96er im höheren Segment, der schlägt einfach ein und zieht eine schier unendliche Schärpe an Aromen hinter sich her.
    Italienische und spanische Weine haben natürlich auch tolle Vertreter, aber mit denen kenne ich mich schlichtweg nicht gut aus. Was Bordeaux anbetrifft, so gibt es nur wenig, was ich nicht kenne.

  • Was das Stehenlassen betrifft, so kann ich dir nur zustimmen. Es ist wirklich äußerst interessant, mitzuerleben, wie ein Wein im Glas oder im Dekanter altert und verschiedene Geschmacksphasen durchläuft. Besonders beeindruckend ist das bei sehr alten Weinen, also 20 Jahre aufwärts.
    Welches Gebiet trinkst du am liebsten?
    Mein absoluter Favourit ist Bordeaux, für mich einfach die Legende unter den Weinen. Ich kenne kein anderes Gebiet, dass so ausdrucksstrarke, persönliche, kräftige und facettenreiche Weine hervorbringt. Nicht umsonst sind die teuren Bordeaux mittlerweile - leider - zum Spekulationsobjekt geworden. Es sind Weine von Weltruhm, deren Geschichte über viele Jahrhunderte zurückreicht.
    Diese Weine sind es auch, die ich mit "schwere rote Granaten" assoziiere. ^^ Ein richtig großer Bordeaux eines großen Jahrgangs, zB ein 89er oder 96er im höheren Segment, der schlägt einfach ein und zieht eine schier unendliche Schärpe an Aromen hinter sich her.
    Italienische und spanische Weine haben natürlich auch tolle Vertreter, aber mit denen kenne ich mich schlichtweg nicht gut aus. Was Bordeaux anbetrifft, so gibt es nur wenig, was ich nicht kenne.

  • Ich rauche jeden Abend eine Cohiba Esplendido und trinke dazu eine halbe Flasche Château Mouton Rothschild, bevorzugt Jahrgang 2000, aus einem speziellen Riedel Sommeliers-Glas. Dazu höre ich von CD zur Zeit Peters Sloterdijks Philosophische Temperamente, von Platon bis Foucault, gelesen vom Autor.


    Purer Epikureismus.

    Zu der Frage, ob außerhalb unseres möglichen Erkenntnishorizonts irgend etwas ist, können wir nichts sagen, gar nichts.
    Wovon man nichts sagen kann, darüber sollte man schweigen.
    Annahmen über Seiendes außerhalb unserer Erkenntnismöglichkeiten sind reine Fantasie.

  • Ich rauche jeden Abend eine Cohiba Esplendido und trinke dazu eine halbe Flasche Château Mouton Rothschild, bevorzugt Jahrgang 2000, aus einem speziellen Riedel Sommeliers-Glas. Dazu höre ich von CD zur Zeit Peters Sloterdijks Philosophische Temperamente, von Platon bis Foucault, gelesen vom Autor.


    Purer Epikureismus.

    Zu der Frage, ob außerhalb unseres möglichen Erkenntnishorizonts irgend etwas ist, können wir nichts sagen, gar nichts.
    Wovon man nichts sagen kann, darüber sollte man schweigen.
    Annahmen über Seiendes außerhalb unserer Erkenntnismöglichkeiten sind reine Fantasie.

  • Wenn es denn stimmt, dann Glückwunsch zum Geschmack und vor allem zum nötigen Kleingeld, bei über 700 Euro die Flasche.
    Wobei ich den 2000er Mouton noch nicht für reif halte und außerdem nicht jeden Abend trinken würde. Da dann lieber etwas Variation.

    Einmal editiert, zuletzt von Rotaermel ()

  • Wenn es denn stimmt, dann Glückwunsch zum Geschmack und vor allem zum nötigen Kleingeld, bei über 700 Euro die Flasche.
    Wobei ich den 2000er Mouton noch nicht für reif halte und außerdem nicht jeden Abend trinken würde. Da dann lieber etwas Variation.

    Einmal editiert, zuletzt von Rotaermel ()

  • Herrlich... hier kann ich mir jetzt jeden Abend einen genüsslichen Rausch anlesen! Dazu noch ganz ohne Umdrehungen... :drink:


    (es könnte durchaus mein philosaufischer Lieblingsthread werden *g*)

  • Herrlich... hier kann ich mir jetzt jeden Abend einen genüsslichen Rausch anlesen! Dazu noch ganz ohne Umdrehungen... :drink:


    (es könnte durchaus mein philosaufischer Lieblingsthread werden *g*)

  • Ich habe mir seinerzeit von der Winzereigenossenschaft Bernkastel-Kues 10 Rebstöcke Sorte Optima mitgebracht und bei mir in Bochum angebaut. Dann habe ich die Trauben gekeltert und in mehren Ballonen verschiedene Methoden des Ausbaus des Mostes zu Wein angewandt. Das war der beste Wein, den ich je getrunken habe.
    Dazu habe ich die Werke des Nikolaus von Kues gelesen und darüber kontempliert und sie in meine Philosophie eingebaut.


    Natürlich ist eine Flasche Wein vom Doctor-Weinberg qualitativ besser:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bernkasteler_Doctor


    "Er bringt Weine hervor, die oft feinnervig strukturiert sind und zugleich ein kräftig-würziges Geschmackbild entwickeln können. "
    Ja, das stimmt.


    Als ich dann mal wieder in Bernkastel-Kues war , habe ich in der Kapelle des Cusanus-Stifts eine Kerze gespendet und angezündet zu Ehren des Cusanus - eines der größten neuplatonischen Philosophen.


    Das nenne ich ganzheitliche Lebenskulturtradition.

  • Ich habe mir seinerzeit von der Winzereigenossenschaft Bernkastel-Kues 10 Rebstöcke Sorte Optima mitgebracht und bei mir in Bochum angebaut. Dann habe ich die Trauben gekeltert und in mehren Ballonen verschiedene Methoden des Ausbaus des Mostes zu Wein angewandt. Das war der beste Wein, den ich je getrunken habe.
    Dazu habe ich die Werke des Nikolaus von Kues gelesen und darüber kontempliert und sie in meine Philosophie eingebaut.


    Natürlich ist eine Flasche Wein vom Doctor-Weinberg qualitativ besser:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bernkasteler_Doctor


    "Er bringt Weine hervor, die oft feinnervig strukturiert sind und zugleich ein kräftig-würziges Geschmackbild entwickeln können. "
    Ja, das stimmt.


    Als ich dann mal wieder in Bernkastel-Kues war , habe ich in der Kapelle des Cusanus-Stifts eine Kerze gespendet und angezündet zu Ehren des Cusanus - eines der größten neuplatonischen Philosophen.


    Das nenne ich ganzheitliche Lebenskulturtradition.

  • @ Rotaermel:


    Was die Bordeauxweine angeht hast Du vermutlich Recht, ich taste mich da auch so langsam ran, ich habe aber aus irgendwelchen Gründen eine höhere Affinität zu den Italienern. Die Spanier sind oft nur schwer und mächtig, wobei man das natürlich so pauschal auch nicht sagen kann.
    Ich habe immer Hemmungen bei der Flasche über 20-30 Euro hinauszugehen, was einfach den Grund hat, dass mich die Billigplörre noch immer gut genug schmeckt und mein Geschmacksempfinden noch nicht so ausdifferenziert ist, dass ich von der 500 Euro Flasche profitieren würde, das Geld dazu müsste ich mir auch mühsam abzwacken und zudem ist teuer auch nicht immer gut (allerdings auch nicht immer schlecht). Gut sind immer Blindverkostungen.


    Dann ist es so, dass es bei der Weintrinkerei unheimlich viel dummes Gequatsche gibt, das ist eine echte Parallele zur Philosophie. ;) Schön ist immer, wenn man die Gelegenheit hat, viel zu probieren und auch Unterschiede zu schmecken, wenn das jemand hinbekommt, die typische Traube, die typische Region zu schmecken, das ist schon aller Ehren wert.


    Schön finde ist, wenn ein Wein alle drei Phasen gut bedient, also schon interessant und riecht, im Mund richtig aufgeht und dann nach dem Schlucken noch mindestens eine halbe Minute im Mund bleibt. Blöd ist immer, wenn ein Wein da irgendwo abgehackt ist.
    Aber nun ist auch nicht jeder Wein einer, der auf Frucht setzt, sondern es gibt diese vielschichtigen und hintergründigen Aromen und auch die mineralischen Weine.
    Ich find Weine ganz spannend die so eine Teernote haben (manche sagen auch Leder), es gibt einige Cabernet Sauvignon Sorten, bei denen ich immer den Geschmack im Mund habe, den ich aus meiner Kindheit kenne, so rochen Marienkäfer oder ihre Ausscheidungen, oder was auch immer das war.
    Mein Weinhändler schüttelt immer den Kopf, weil Marienkäfer kein offizieller Geschmack ist, aber ich erkenne ihn sofort wieder, wenn ich ihn schmecke – aber nicht bei allen Cab. Sauv. Weinen ist das so.
    Ich mag auch tendenziell viel Holz, ist auch so ein bisschen 08/15, aber was soll’s.
    Recht spannend und preis/leistungsmäßig ganz weit vorne fand ich letztens den hier:
    http://www.genuss7.de/Produkte…ten/Hersteller/1264610644
    Den Roten meine ich, der Weiße soll auch sehr gut sein, die Pulle liegt hier, habe ihn aber noch nicht geöffnet. Kostet pi mal Daumen nen Zehner, mir hat er gut gefallen.

    "It's not that I don't like them, I really hate them." (Eine Ukrainerin)

  • @ Rotaermel:


    Was die Bordeauxweine angeht hast Du vermutlich Recht, ich taste mich da auch so langsam ran, ich habe aber aus irgendwelchen Gründen eine höhere Affinität zu den Italienern. Die Spanier sind oft nur schwer und mächtig, wobei man das natürlich so pauschal auch nicht sagen kann.
    Ich habe immer Hemmungen bei der Flasche über 20-30 Euro hinauszugehen, was einfach den Grund hat, dass mich die Billigplörre noch immer gut genug schmeckt und mein Geschmacksempfinden noch nicht so ausdifferenziert ist, dass ich von der 500 Euro Flasche profitieren würde, das Geld dazu müsste ich mir auch mühsam abzwacken und zudem ist teuer auch nicht immer gut (allerdings auch nicht immer schlecht). Gut sind immer Blindverkostungen.


    Dann ist es so, dass es bei der Weintrinkerei unheimlich viel dummes Gequatsche gibt, das ist eine echte Parallele zur Philosophie. ;) Schön ist immer, wenn man die Gelegenheit hat, viel zu probieren und auch Unterschiede zu schmecken, wenn das jemand hinbekommt, die typische Traube, die typische Region zu schmecken, das ist schon aller Ehren wert.


    Schön finde ist, wenn ein Wein alle drei Phasen gut bedient, also schon interessant und riecht, im Mund richtig aufgeht und dann nach dem Schlucken noch mindestens eine halbe Minute im Mund bleibt. Blöd ist immer, wenn ein Wein da irgendwo abgehackt ist.
    Aber nun ist auch nicht jeder Wein einer, der auf Frucht setzt, sondern es gibt diese vielschichtigen und hintergründigen Aromen und auch die mineralischen Weine.
    Ich find Weine ganz spannend die so eine Teernote haben (manche sagen auch Leder), es gibt einige Cabernet Sauvignon Sorten, bei denen ich immer den Geschmack im Mund habe, den ich aus meiner Kindheit kenne, so rochen Marienkäfer oder ihre Ausscheidungen, oder was auch immer das war.
    Mein Weinhändler schüttelt immer den Kopf, weil Marienkäfer kein offizieller Geschmack ist, aber ich erkenne ihn sofort wieder, wenn ich ihn schmecke – aber nicht bei allen Cab. Sauv. Weinen ist das so.
    Ich mag auch tendenziell viel Holz, ist auch so ein bisschen 08/15, aber was soll’s.
    Recht spannend und preis/leistungsmäßig ganz weit vorne fand ich letztens den hier:
    http://www.genuss7.de/Produkte…ten/Hersteller/1264610644
    Den Roten meine ich, der Weiße soll auch sehr gut sein, die Pulle liegt hier, habe ihn aber noch nicht geöffnet. Kostet pi mal Daumen nen Zehner, mir hat er gut gefallen.

    "It's not that I don't like them, I really hate them." (Eine Ukrainerin)

  • So Freunde,


    ich habe mich intensiv auf meinen ersten beitrag vorbereitet: die halbe Flasche ist leer, das tippen geht flüssiger von der Hand, im Hintergrund swingt ne Jazz-Cd, es könnte demnach losgehen.


    Das Wichtigste zuerst: 8,95 euro hab ich für die bouteille beim ortsansässigen Weinhändler bezahlt. Ich kauf immer so ungefähr 15 Flaschen, in der Absicht die Besten herauszufinden und davon dann einen kellervorrat anzulegen. Aber jedesmal schmecken mir alle und das eigentliche Erlebnis ist der Unterschied. Wie unterschiedlich kann allein französischer Rotwein sein! Wenn ich dann wiederkomme grinst mein Händler schon, weil er genauweiß, daß ich wieder die ganze Palette kaufen werde.


    Also wie gesagt 8,95. das ist so etwa meine Hausnummer. In der regel geh ich kaum mal über 20 euro. Aber in der Tat, je teurer das Zeugs ist umso besser schmeckts. Erster und wichtigster Grund: Unsere Aufmerksamkeit und unser Respekt


    Einem Wein für 100 euro zollst du ganz andere Aufmerksamkeit als dem armen Verwandten für Fünffuzzig. Wenn wir also die Kunst der Aufmerksamkeit lernen, sparen wir ne Menge Kleingeld.


    Heute für wie gesagt 8,95 und das teil kommt aus der Ecke um Bordeaux,genauer: Haut Medoc, namens Chateau Balac. Den werd ich auf jeden Fall nochmal kaufen. Hab schon zwei Kreuzchen auf dem Etikett.


    Schaun mer mal auf die Rückseite: Cabernet Sauvignon verpanscht mit Cabernet Franc et Merlot; aromatisch und fruchtig, ein Hauch Tannin. A propos tannin: meine freunde bewahren ihre Weingläser in einem Schränkchen aus Kiefernholz auf und wundern sich wie stark ihre Weine immer nach Faß schme :D cken.


    So, jetzt mag ich nicht mehr. Ich wend mich jetzt der zweiten Hälfte meiner Flasche zu.


    a bien tot


    aha

    der Wanderer, meine Tage sind gezählt

  • So Freunde,


    ich habe mich intensiv auf meinen ersten beitrag vorbereitet: die halbe Flasche ist leer, das tippen geht flüssiger von der Hand, im Hintergrund swingt ne Jazz-Cd, es könnte demnach losgehen.


    Das Wichtigste zuerst: 8,95 euro hab ich für die bouteille beim ortsansässigen Weinhändler bezahlt. Ich kauf immer so ungefähr 15 Flaschen, in der Absicht die Besten herauszufinden und davon dann einen kellervorrat anzulegen. Aber jedesmal schmecken mir alle und das eigentliche Erlebnis ist der Unterschied. Wie unterschiedlich kann allein französischer Rotwein sein! Wenn ich dann wiederkomme grinst mein Händler schon, weil er genauweiß, daß ich wieder die ganze Palette kaufen werde.


    Also wie gesagt 8,95. das ist so etwa meine Hausnummer. In der regel geh ich kaum mal über 20 euro. Aber in der Tat, je teurer das Zeugs ist umso besser schmeckts. Erster und wichtigster Grund: Unsere Aufmerksamkeit und unser Respekt


    Einem Wein für 100 euro zollst du ganz andere Aufmerksamkeit als dem armen Verwandten für Fünffuzzig. Wenn wir also die Kunst der Aufmerksamkeit lernen, sparen wir ne Menge Kleingeld.


    Heute für wie gesagt 8,95 und das teil kommt aus der Ecke um Bordeaux,genauer: Haut Medoc, namens Chateau Balac. Den werd ich auf jeden Fall nochmal kaufen. Hab schon zwei Kreuzchen auf dem Etikett.


    Schaun mer mal auf die Rückseite: Cabernet Sauvignon verpanscht mit Cabernet Franc et Merlot; aromatisch und fruchtig, ein Hauch Tannin. A propos tannin: meine freunde bewahren ihre Weingläser in einem Schränkchen aus Kiefernholz auf und wundern sich wie stark ihre Weine immer nach Faß schme :D cken.


    So, jetzt mag ich nicht mehr. Ich wend mich jetzt der zweiten Hälfte meiner Flasche zu.


    a bien tot


    aha

    der Wanderer, meine Tage sind gezählt

  • @Geometriker: Moselweine sind eine tolle Sache; Bernkasteler Doktor ist mir auch ein Begriff, da mein Vater aus dieser Region stammt. Bis auf ein paar Flaschen habe ich mich aber noch nicht intensiv mit diesem Gebiet auseinandergesetzt. Klar ist wohl, dass die Spätlesen und Eisweine der Mosel auf ihrem Gebiet ungeschlagen sind. Im Berich der Süßweine gibt es da außer Sauternes wohl keine Region, die ähnliche Qualität hervorbringt.


    Carl Spitzweg: Für 30 Euro bekommt man auf jeden Fall schon was geboten - auch im Bordeauxbereich. Was mir oft im Direktvergleich von Italienern zu Bordeaux aufgefallen ist, dass Italiener "feuriger" sind, aber bei weitem nicht die Ausgeglichenheit und Geschmacksbandbreite bieten wie ein Bordeaux.
    Das Schwierige beim Kauf eines Bordeaux ist, dass im Handel (Supermarkt) praktisch keine trinkreifen Weine zu finden sind. Die fast unneingeschränkt gültige Faustregel im Bordeauxsegment ab 30 Euro lautet nunmal: Trinkreif erst 10 jahre nach Abfüllung. D.h. es macht keinen Sinn und schmeckt auch nicht, jetzt ein Bordeaux der mittleren 2000er Jahre aufzumachen. Da es aber nur eine Fausregel ist, muss jeder Jahrgang in seiner Qualität für sich betrachtet werden. Je größer der Jahrgang und je teurer der Wein, desto länger braucht er. Bei Weinen im Segment von 30 bis 60 Euro sind jetzt alle guten 90er sehr schön zu trinken, (91, 92, 93, 95 allerdings überwiegend vorbei) und in den 2000ern 2000 selbst, bis 2003. Mit allem, was jünger ist, würde ich noch warten. Wenn man dann sich für 30 Euore einen 06er kauft, öffnet, und dann nur Eichenholz im Mund hat ist man natürlich enttäuscht.


    ahasver: Cht. balac habe ich schon einmal gehört. Welchen Jahrgang trinkst du?

  • @Geometriker: Moselweine sind eine tolle Sache; Bernkasteler Doktor ist mir auch ein Begriff, da mein Vater aus dieser Region stammt. Bis auf ein paar Flaschen habe ich mich aber noch nicht intensiv mit diesem Gebiet auseinandergesetzt. Klar ist wohl, dass die Spätlesen und Eisweine der Mosel auf ihrem Gebiet ungeschlagen sind. Im Berich der Süßweine gibt es da außer Sauternes wohl keine Region, die ähnliche Qualität hervorbringt.


    Carl Spitzweg: Für 30 Euro bekommt man auf jeden Fall schon was geboten - auch im Bordeauxbereich. Was mir oft im Direktvergleich von Italienern zu Bordeaux aufgefallen ist, dass Italiener "feuriger" sind, aber bei weitem nicht die Ausgeglichenheit und Geschmacksbandbreite bieten wie ein Bordeaux.
    Das Schwierige beim Kauf eines Bordeaux ist, dass im Handel (Supermarkt) praktisch keine trinkreifen Weine zu finden sind. Die fast unneingeschränkt gültige Faustregel im Bordeauxsegment ab 30 Euro lautet nunmal: Trinkreif erst 10 jahre nach Abfüllung. D.h. es macht keinen Sinn und schmeckt auch nicht, jetzt ein Bordeaux der mittleren 2000er Jahre aufzumachen. Da es aber nur eine Fausregel ist, muss jeder Jahrgang in seiner Qualität für sich betrachtet werden. Je größer der Jahrgang und je teurer der Wein, desto länger braucht er. Bei Weinen im Segment von 30 bis 60 Euro sind jetzt alle guten 90er sehr schön zu trinken, (91, 92, 93, 95 allerdings überwiegend vorbei) und in den 2000ern 2000 selbst, bis 2003. Mit allem, was jünger ist, würde ich noch warten. Wenn man dann sich für 30 Euore einen 06er kauft, öffnet, und dann nur Eichenholz im Mund hat ist man natürlich enttäuscht.


    ahasver: Cht. balac habe ich schon einmal gehört. Welchen Jahrgang trinkst du?

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