Fjedors wundersame Leseabenteuer

  • In diesem Strang möchte ich von Zeit zu Zeit einige meiner Eindrücke zu dem hinterlassen, was ich so an sog. schöner Literatur lese.

    Man kann diesen Strang also als ein, wenn auch wohl, wie ich vermute, unregelmäßig geführtes, Lesetagebuch bezeichnen, das aber offen auch für Anregungen und Kommentare ist.


    Anfangen möchte ich diesen Strang, indem ich auf einen Autor zu sprechen komme, der, obwohl er zu den deutschen Klassikern gehört, heute wohl nicht mehr so häufig gelesen wird, nämlich Christoph Martin Wieland. Und das Werk von Wieland, das ich nun bald durchgelesen haben werde und das ich hier empfehle, ist die Geschichte des Agathon.


    Der Agathon von Wieland ist ein Roman von mittlerer Länge (die reclam-Ausgabe hat 599 Seiten), dessen Handlung sich im antiken Griechenland vollzieht. Der Held des Romans durchläuft nacheinander die Stationen Delphi, Athen, Smyrna und Syrakus. Der Roman bietet aus meiner Sicht alles, was ein Leserherz begehren kann, so u. a. Philosophie, Liebe, Politik (nicht unbedingt in dieser Reihenfolge). Insbesondere für philosophisch orientierte Menschen ist dieser Roman, so scheint es mir, lesenswert. Aber neben den inhaltlichen Qualitäten ist dieses Werk von Wieland auch in sprachlicher Hinsicht ein Genuß.

    Es irrt der Mensch, solang er strebt. (Goethe)

    Kinder, Narren und Poeten haben immer recht. (Fontane)

    Werdet wie die Kinder. (Jesus Christus)

  • Den Wieland habe ich jetzt durch, und nach etwas Hin und Her habe ich nun angefangen: Anton Reiser von Karl Philipp Moritz.


    Für eine Einschätzung ist es noch viel zu früh, aber der Schreibstil von Moritz scheint sich von dem von Wieland doch deutlich zu unterscheiden.

    Wieland schreibt oft lange, verschachtelte Sätze, die zwar schön, aber auch manchmal ermüdend sind, während Moritz recht kurzweilig und trotzdem tiefgründig daherzukommen scheint.


    Aber ich habe gerade erst ein paar Seiten von Moritz gelesen.

    Es irrt der Mensch, solang er strebt. (Goethe)

    Kinder, Narren und Poeten haben immer recht. (Fontane)

    Werdet wie die Kinder. (Jesus Christus)

  • Ich lese immer noch den Anton Reiser von Moritz und bin nach wie vor begeistert.

    Ein weiterer Grund, diesen Roman zu lesen, besteht darin, daß er viel über das Leben und die Literatur der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vermittelt.


    Vielleicht schreibe ich hier auch noch über andere Leseerfahrungen, die ich gerade mache.

    Es irrt der Mensch, solang er strebt. (Goethe)

    Kinder, Narren und Poeten haben immer recht. (Fontane)

    Werdet wie die Kinder. (Jesus Christus)

  • Mit dem Anton Reiser von Moritz bin ich jetzt durch, hat sich aus meiner Sicht sehr gelohnt.

    Neu angefangen habe ich jetzt Der Ring von Heinrich Wittenwiler. Manche Germanisten sagen über dieses Werk, es sei die bedeutendste Dichtung zwischen den mittelhochdeutschen Epen und dem Simplicissimus. Wie dem auch sei, dieses Anfang des 15. Jahrhunderts entstandene Werk ist nicht ohne einen Schuß Humor geschrieben, und dies könnte auch hier vielleicht einige dazu bewegen, sich dieser Dichtung einmal zu widmen.


    Auf schwedisch habe ich übrigens gerade heute den Doktor Glas von Hjalmar Söderberg zu Ende gelesen. Auch das Buch ist keineswegs uninteressant. Söderberg hat ja in Schweden auch so etwas wie Klassikerstatus.

    Es irrt der Mensch, solang er strebt. (Goethe)

    Kinder, Narren und Poeten haben immer recht. (Fontane)

    Werdet wie die Kinder. (Jesus Christus)

  • Neu angefangen habe ich jetzt Der Ring von Heinrich Wittenwiler.

    Und damit komme ich auch weiter gut voran.

    Ich habe wieder einmal die Reclam-Ausgabe, zweisprachig frühneuhochdeutsch-neuhochdeutsch.


    Parallel dazu beschäftige ich mich auch mit dem Schriftsteller Gustav Sack, der m. E. in seinem kurzen Leben eine außergewöhnliche Persönlichkeit war.

    Es irrt der Mensch, solang er strebt. (Goethe)

    Kinder, Narren und Poeten haben immer recht. (Fontane)

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  • Mit Wittenwiler bin ich fast durch, da kommt langsam die Frage nach dem nächsten Leseprojekt.

    Die kleine Erzählung des m. E. immer lesenswerten E. T. A. Hoffmann, Rat Krespel, wird mich ja nicht lange aufhalten.


    Ihr dürft gespannt sein, ich selbst bin es auch.

    Es irrt der Mensch, solang er strebt. (Goethe)

    Kinder, Narren und Poeten haben immer recht. (Fontane)

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  • Das neue Leseprojekt heißt Wilhelm Raabe, und zwar genauer Pfisters Mühle.

    Außerdem habe ich den einzigen Roman angefangen, den Rolf Dieter Brinkmann geschrieben hat, nämlich Keiner weiß mehr.


    Raabe kann ich jetzt schon weiterempfehlen, vor allem auch aufgrund dessen, was ich vorher schon von ihm gelesen habe.

    Bei Brinkmann bin ich mir nicht so sicher.

    Es irrt der Mensch, solang er strebt. (Goethe)

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  • Mit Wilhelm Raabe bin ich durch, wobei ich das genannte Werk nicht zu seinen besten zähle, obwohl es durchaus lesenswert ist.

    Inzwischen habe ich einige kleinere Sachen gelesen, so u. a. von Goethe, Molière und dem auch sehr empfehlenswerten Ferdinand Raimund.

    Jetzt aber lese ich Ahnung und Gegenwart von Josef von Eichendorff. Und dazu auf französisch Racine.

    Es irrt der Mensch, solang er strebt. (Goethe)

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  • Beitrag von symbolist ()

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  • Mit Eichendorff bin ich durch; der Roman hat mir letztlich gut gefallen, obwohl er nicht in allem realistisch ist. Aber sprachlich-dichterisch betrachtet, versteht der Autor sein Handwerk natürlich.

    Angefangen habe ich jetzt wieder einen deutschen Autor, der heute wohl fast vergessen ist, nämlich Karl Gutzkow. Ich lese nun Wally, die Zweiflerin.

    Es irrt der Mensch, solang er strebt. (Goethe)

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  • Schreibst du auch Fjedor ?

    Ja, gelegentlich. Aber ich kann dir keine Hinweise auf meine Veröffentlichungen geben, weil ich dann hier meine Identität offenlegen müßte.

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  • Karl Gutzkow liegt nun lange zurück.

    Inzwischen standen Autoren wie Ferdinand von Saar, Eduard von Keyserling und auch Marie von Ebner-Eschenbach im Vordergrund.

    Dazu kommen die Franzosen La Rochefoucauld und Chamfort, die auch philosophisch interessant sind. Aus meiner Sicht zumindest.

    Im Bereich der englischen Belletristik habe ich länger nichts gelesen, auf englisch lese ich seit einiger Zeit nur noch Sachbücher, die aber hier nicht das Thema sind. Auch meine italienischen Lektüren sind hier OT.

    Es irrt der Mensch, solang er strebt. (Goethe)

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  • Eines meiner, wie ich finde, wertvollsten Leseabenteuer ist der Gulistan des persischen Dichters Saadi.

    Saadi hat im 13. Jahrhundert gelebt, und Gulistan bedeutet Rosengarten. Und ein Rosengarten ist auch dieses Werk, das aus kleinen Gedichten und Geschichten besteht.

    Ich habe eine zweisprachige persisch-englische Ausgabe, wobei ich auf englisch lese, denn meine Persischkenntnisse sind für dieses literarische Monument viel zu dürftig.

    Es irrt der Mensch, solang er strebt. (Goethe)

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  • Nun haben mich u. a. die Upanishaden gepackt. Auf russisch habe ich kürzlich die "Weißen Nächte" von Dostojewski zu Ende gelesen. Dann aktuell ein paar kleine Erzählungen von Guy de Maupassant und die Night Thoughts von Edward Young. Auf deutsch im Moment nur Sachbücher.

    Es irrt der Mensch, solang er strebt. (Goethe)

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