Was hier Thema sein soll...
In seinem Artikel Machines, Logic and Quantum Physics hat David Deutsch eine interessante Interpretation gekoppelter Mach-Zehnder-Interferometer (MZI) beschrieben. Diesem Ansatz zufolge kann man die Wirkungsweise eines MZI als neuartigen aussagenlogischen (al) Junktor interpretieren. Diesen Junktor bezeichnet Deutsch als 'Wurzel(nicht)'. Ich schreibe dafür kurz √.
Der Junktor funktioniert so, dass seine zweimalige Anwendung auf einen Satz p einer Verneinung entspricht:
- √√p ⇔ ¬p
An diesem Punkt verlässt Deutsch die logische Analyse und wendet sich der üblichen mathematischen Beschreibung mithilfe komplexer Zahlen zu.
Mein Anliegen ist, die rein qualitative, logische Analyse an der Stelle fortzusetzen. Ich möchte untersuchen
- ob die Einführung eines Junktors √ in die Aussagenlogik (AL) möglich ist oder ob dies zu Widersprüchen führt
- welche Konsequenzen sich für die AL daraus ergeben
- ob es eine sinnvolle Interpretation für Ausdrücke der Form √p gibt und falls ja - welche
- ob die logische Beschreibung des MZI sinnvoll auch auf die Zenonschen Bewegungsparadoxien angewendet werden kann
... und was nicht
Thema ist ausschließlich die umrissene Modifikation der Aussagenlogik. Ausflüge in die Mengenlehre oder andere mathematische Bereiche sind ausdrücklich nicht erwünscht, es sei denn, sie tragen mit dazu bei, den aussagenlogischen Kalkül auszuarbeiten und zu interpretieren.