Zitat Epictetus Deutung

  • Danke für Deine Antworten in Beitrag #9. Wie Du, lese ich das Zitat auch als Hinweis auf das Potential von Lernprozessen.

    “Small-minded people blame others. Average people blame themselves. The wise see all blame as foolishness” - Epictetus

    Mich erinnert das Zitat an die <Non-blaming culture>, die nach langen Diskussionen im Management hochtechnisierter Betriebe wie beispielsweise Fluggesellschaften eingeführt wurde, um sogenannte Beinahe-Ereignisse systematisch zu erfassen, in der Erwartung, dass man daraus Lehren ziehen kann, um Extremereignisse und Katastrophen abwenden zu können. Dabei wird eine Betriebskultur angestrebt, die Mitarbeiter nicht zu beschuldigen, wenn Fehler geschehen, sondern sie beim Aufarbeiten der Erfahrung zu unterstützen.


    Schade, dass Epictetus Gedanke verloren und vergessen ging.

  • Danke für Deine Antworten in Beitrag #9. Wie Du, lese ich das Zitat auch als Hinweis auf das Potential von Lernprozessen.

    “Small-minded people blame others. Average people blame themselves. The wise see all blame as foolishness” - Epictetus

    Mich erinnert das Zitat an die <Non-blaming culture>, die nach langen Diskussionen im Management hochtechnisierter Betriebe wie beispielsweise Fluggesellschaften eingeführt wurde, um sogenannte Beinahe-Ereignisse systematisch zu erfassen, in der Erwartung, dass man daraus Lehren ziehen kann, um Extremereignisse und Katastrophen abwenden zu können. Dabei wird eine Betriebskultur angestrebt, die Mitarbeiter nicht zu beschuldigen, wenn Fehler geschehen, sondern sie beim Aufarbeiten der Erfahrung zu unterstützen.


    Schade, dass Epictetus Gedanke verloren und vergessen ging.

  • Mich erinnert das Zitat an die <Non-blaming culture>, die nach langen Diskussionen im Management hochtechnisierter Betriebe wie beispielsweise Fluggesellschaften eingeführt wurde, um sogenannte Beinahe-Ereignisse systematisch zu erfassen, in der Erwartung, dass man daraus Lehren ziehen kann, um Extremereignisse und Katastrophen abwenden zu können. Dabei wird eine Betriebskultur angestrebt, die Mitarbeiter nicht zu beschuldigen, wenn Fehler geschehen, sondern sie beim Aufarbeiten der Erfahrung zu unterstützen.
    Schade, dass Epictetus Gedanke verloren und vergessen ging.

    Epikurs Satz und deine Erläuterung passen m. E. exakt zusammen, weshalb ich denke, dass Epikur es genau so meinte, wie du es dargelegt hast.

  • Mich erinnert das Zitat an die <Non-blaming culture>, die nach langen Diskussionen im Management hochtechnisierter Betriebe wie beispielsweise Fluggesellschaften eingeführt wurde, um sogenannte Beinahe-Ereignisse systematisch zu erfassen, in der Erwartung, dass man daraus Lehren ziehen kann, um Extremereignisse und Katastrophen abwenden zu können. Dabei wird eine Betriebskultur angestrebt, die Mitarbeiter nicht zu beschuldigen, wenn Fehler geschehen, sondern sie beim Aufarbeiten der Erfahrung zu unterstützen.
    Schade, dass Epictetus Gedanke verloren und vergessen ging.

    Epikurs Satz und deine Erläuterung passen m. E. exakt zusammen, weshalb ich denke, dass Epikur es genau so meinte, wie du es dargelegt hast.

  • Vielleicht weil beide Fälle (jemandem die Schuld geben, sich selbst die Schuld zu geben) auf keine Lösung eingehen, sondern auf einen Fehler. (Stichwort Lösungsorientiert)
    Und weil beide Optionen den Fehler einer Person zuschieben und nicht dem Handeln.



    Edit:
    Habe das Zitat in Deutsch gefunden, da lautet es etwas anders:


    „Anderen an seinem Unglück die Schuld geben, ist ein Zeichen von Dummheit, sich selbst die Schuld geben, ist der erste Schritt zur Einsicht; weder anderen noch sich selbst die Schuld geben, ist ein Zeichen von Weisheit“



    Anderen die Schuld geben, gibt Verantwortung an andere ab. Die Schuld bei sich zu suchen ist, die Verantwortung bei sich zu suchen. Keine Schuld zuweisen ist, die eigene Verantwortung wahrzunehmen und zu handeln...Schuldig zu sein ist ein Unglück. ???



    Edit 2:


    So, habs jetzt nochmals anders übersetzt gefunden:
    "Ein Ungebildeter pflegt seinen Mitmenschen vorzuwerfen, daß es ihm schlecht geht. Ein Anfänger in der philosophischen Bildung macht sich selbst Vorwürfe. Der wirklich Gebildete schiebt die Schuld weder auf einen anderen noch auf sich selbst."


    Dieser Satz stammt aus Epiktets Handbuch der Moral, Punkt 5 - Nicht die Dinge selbst mit den Urteilen über sie verwechseln.


    Hier die komplette Übersetzung (ist nicht allzu lang):
    http://www.philo.uni-saarland.…anst/therapy/epiktet.html

  • Vielleicht weil beide Fälle (jemandem die Schuld geben, sich selbst die Schuld zu geben) auf keine Lösung eingehen, sondern auf einen Fehler. (Stichwort Lösungsorientiert)
    Und weil beide Optionen den Fehler einer Person zuschieben und nicht dem Handeln.



    Edit:
    Habe das Zitat in Deutsch gefunden, da lautet es etwas anders:


    „Anderen an seinem Unglück die Schuld geben, ist ein Zeichen von Dummheit, sich selbst die Schuld geben, ist der erste Schritt zur Einsicht; weder anderen noch sich selbst die Schuld geben, ist ein Zeichen von Weisheit“



    Anderen die Schuld geben, gibt Verantwortung an andere ab. Die Schuld bei sich zu suchen ist, die Verantwortung bei sich zu suchen. Keine Schuld zuweisen ist, die eigene Verantwortung wahrzunehmen und zu handeln...Schuldig zu sein ist ein Unglück. ???



    Edit 2:


    So, habs jetzt nochmals anders übersetzt gefunden:
    "Ein Ungebildeter pflegt seinen Mitmenschen vorzuwerfen, daß es ihm schlecht geht. Ein Anfänger in der philosophischen Bildung macht sich selbst Vorwürfe. Der wirklich Gebildete schiebt die Schuld weder auf einen anderen noch auf sich selbst."


    Dieser Satz stammt aus Epiktets Handbuch der Moral, Punkt 5 - Nicht die Dinge selbst mit den Urteilen über sie verwechseln.


    Hier die komplette Übersetzung (ist nicht allzu lang):
    http://www.philo.uni-saarland.…anst/therapy/epiktet.html

  • Ich weiß nicht, was der Verfasser damit gemeint hat, ich würde es so interpretieren:


    Weise Personen erkennen die Existenz und den Lauf der Welt als bedeutungslos, also dass niemand Schuld an etwas ist, sondern jegliche Begebenheiten und Gemütszustände, für die man andere oder sich selbst verantwortlich machen würde, "nur" eine Reaktion auf unsere Umwelt sind. Sozusagen nehmen die Dinge ihren Lauf, diese Tat hat diese Konsequenz zur Folge und das Ergebnis dieser Konsequenz hat eine weitere unausweichliche Konsequenz zur Folge, ein Teufelskreis. Führt man sich diese Denkweise vor Augen, ist die Schuld entweder jeder innerhalb dieser Ereigniskette oder der, der sie Angefangen hat (was auf uns Menschen bezogen schwer zu definieren ist, da Lebewesen aus etwas nicht "lebendigen" entstanden sind - was wäre dann der Anfang, der schlussendlich durch dessen ausgelöste Konsequenzen dazu geführt hat, dass ich keinen Platz mehr zum sitzen im Bus habe ) ODER man gibt niemandem die Schuld, da es nun mal so ist wie es ist, man kann es nicht verhindern und muss einfach mit den Konsequenzen [lexicon]leben[/lexicon].


    Also wäre meine Interpretation des Zitates, dass es nicht hilft, den Schuldigen zu finden bzw. überhaupt jemanden zu beschuldigen, da es nichts an der momentane Lage ändert, außer vielleicht jemand anderen durch die Beschuldigung in eine ebenfalls schlechte Lage zu bringen, der dann wiederum auch jemanden beschuldigt - unnötig also. Die "average people" wären demnach schon im Schritt der Erkenntnis weiter, dass es zumindest nicht um die anderen geht, sondern um sich selbst. Und "The wise" übergeht die Schuld komplett, weil er seine Energie lieber darin steckt, das Beste aus seiner Lage zu machen.


    Hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt und konnte helfen.

  • Ich weiß nicht, was der Verfasser damit gemeint hat, ich würde es so interpretieren:


    Weise Personen erkennen die Existenz und den Lauf der Welt als bedeutungslos, also dass niemand Schuld an etwas ist, sondern jegliche Begebenheiten und Gemütszustände, für die man andere oder sich selbst verantwortlich machen würde, "nur" eine Reaktion auf unsere Umwelt sind. Sozusagen nehmen die Dinge ihren Lauf, diese Tat hat diese Konsequenz zur Folge und das Ergebnis dieser Konsequenz hat eine weitere unausweichliche Konsequenz zur Folge, ein Teufelskreis. Führt man sich diese Denkweise vor Augen, ist die Schuld entweder jeder innerhalb dieser Ereigniskette oder der, der sie Angefangen hat (was auf uns Menschen bezogen schwer zu definieren ist, da Lebewesen aus etwas nicht "lebendigen" entstanden sind - was wäre dann der Anfang, der schlussendlich durch dessen ausgelöste Konsequenzen dazu geführt hat, dass ich keinen Platz mehr zum sitzen im Bus habe ) ODER man gibt niemandem die Schuld, da es nun mal so ist wie es ist, man kann es nicht verhindern und muss einfach mit den Konsequenzen [lexicon]leben[/lexicon].


    Also wäre meine Interpretation des Zitates, dass es nicht hilft, den Schuldigen zu finden bzw. überhaupt jemanden zu beschuldigen, da es nichts an der momentane Lage ändert, außer vielleicht jemand anderen durch die Beschuldigung in eine ebenfalls schlechte Lage zu bringen, der dann wiederum auch jemanden beschuldigt - unnötig also. Die "average people" wären demnach schon im Schritt der Erkenntnis weiter, dass es zumindest nicht um die anderen geht, sondern um sich selbst. Und "The wise" übergeht die Schuld komplett, weil er seine Energie lieber darin steckt, das Beste aus seiner Lage zu machen.


    Hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt und konnte helfen.

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