Nach Jahrzehnten mit Kaffeemaschinen bin ich nun zum alten Aufguss von Hand zurückgekehrt. Vor einem halben Jahr hatte ich mir schon einen Filteraufsatz aus Porzellan besorgt, aber meine Versuche damit waren nicht so durchschlagend, dass sie mich bekehren konnten. Aber als dann vor einigen Wochen die Thermoskanne meines Kaffeeautomaten plötzlich ihren Dichtungsring verloren hatte - kann es sein, dass Geschirrspülmaschinen feine Gummiringe auf ähnliche Weise fressen wie Waschmaschinen Socken??? -, da habe ich es noch einmal probiert. Aber diesmal habe ich mich online schlau gemacht.
Am meisten überzeugt hat mich diese Video- Anleitung:
Kaffeeaufguss von Hand
(Das Video findet sich weiter unten auf der Seite).
Wegen der Waage sieht das alles leicht verschroben (oder "nerdig"...) aus, aber mir macht es Spaß, Pulver und Wasser so genau abzuwiegen.
Meine persönlichen Abweichungen von der gezeigten Methode:
1. Ich wärme den Filter gut vor, denn das dicke Porzellan schluckt viel Wärme!
2. Ich lasse das Kaffeepulver nicht 30 Sekunden "bloomen", sondern einfach quellen.
3. Ich verwende nicht 12 g Kaffee pro 200 ml Wasser, sondern finde 9 - 10 g stark genug.
(Aber das mag auch an der Kaffeesorte liegen, die ich gerade verwende. Bei meiner Stammsorte - Café Crema von biopur - brauche ich erfahrungsgemäß immer etwas mehr.)
Übrigens habe ich meinen Kaffee seit eh und je frisch gemahlen und auch in der Maschine quellen lassen, aber nach der Aufklärung über die verschiedenen Mahlverfahren habe ich nun meine alte Handmühle wieder aktiviert. Für eine elektrische Mühle mit Kegelmahlwerk war ich bis jetzt zu geizig, aber wer weiß, vielleicht hat ja der Weihnachtsmann zufällig eine im Gepäck...