Beiträge von Verena

    Isn't it a pity...

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    (und Danke Verena für die Arbeit am Unterschied zw. Intersubjektivität und Objektivität.)

    Bitte gerne - du kannst gerne noch Anschlussfragen stellen, da besagterUnterschied ja nur skizzenhaft dargestellt wurde.

    Leider sind solche positiven Rückmeldungen allzu selten hier - deshalb danke für den Dank. :)

    Wie findest Du seine Forderung, dass sein hypothetisches "darwinsches" Modell des glücklichen Urzusammenlebens anhand der primaten-humanethologischen Forschungsbefunde überprüft werden soll,

    Damit habe ich mich leider noch gar nicht intensiver auseinandergesetzt. Meinst du evtl "Totem und Tabu"? Oder in welchem Band der GW setzt er sich damit noch auseinander?

    Mein Schwerpunkt in der Auseinandersetzung mit der "Tiefenpsychologie" lag damals, wie bereits gesagt, auf den kulturkritischen Schriften Freuds und deren Rezeption im Rahmen des sog. "Freudomarxismus" zB in Herbert Marcuses : "Triebstruktur und Gesellschaft"

    Ebenso interessierten mich seine Schriften zur Traumdeutung und der Rezeption der Traummechanismen und Traumsymbolik in der Malerei und Literatur ((lang, lang ists her...).

    Ist die Bude noch (oder wieder) zu mieten? Bin gerade auf der Suche. ;)

    Denn "Zwei Dinge erfüllen das Gemüth mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir. Ich sehe sie beide vor mir und verknüpfe sie unmittelbar mit dem Bewusstsein meiner Existenz".

    Der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir


    Neuer Film von Wim Wenders über den Maler Anselm Kiefer.

    Hallo liebe Forenbesuchende, gibt es Zeitgenossen aus dem Nürnberger Umland, die sich mit ihren persönlich erfahrenen Zufallsphänomenen, Synchronizitäten, Koinzidenzen, Zeitdiletationen und innewohnenden Archetypen schon eine ganze Weile näher befassen und sich dahingehend zwanglos austauschen möchten in entspannter Atmosphäre bei einem gemütlichem Bier oder Kaffee? Würde mich freuen...

    Hallo Sophia,

    auch von mir ein herzliches Willkommen!


    Ich fasse mal die Formulierung "Nürnberger Umland" sehr weit auf und zähle die Karlsruher Region, aus welcher ich komme, auch dazu. ;)


    Nürnberg selbst kenne ich nicht so gut, war nur einmal in meiner Jugend dort bei einem entfernten Verwandten zu Besuch, habe aber damals einen sehr positiven Eindruck mitgenommen. Ansonsten weiss ich noch, dass Nürnberg eine sehr reiche Musikszene (dazu gehört auch mein Verwandter) und in den letzten Jahren auch eine Kultur der "Märchenerzählerei" entwickelt hat, die nach ganz Deutschland ausstrahlt.

    Da Märchen schon immer auch ein Thema der Tiefenpsychologie waren, hast du dich als Anhängerin der Jungschen Archetypenlehrer sicher damit auch schon auseinandergesetzt. So auch ich, wobei in meinem Fall allerdings eher der Schwerpunkt auf Freuds Psychoanalyse, genauer: auf der psychoanalytischen Sozialisations- und Kulturtheorie und Traumdeutung lag.


    Soviel in aller Kürze zu mir.


    Zunächst mal eine direkte Frage bzw Bitte zu deinem Einführungsbeitrag: könntest du noch etwas näher erläutern, was du mit der Formulierung "persönlich erfahrenen Zufallsphänomenen, Synchronizitäten, Koinzidenzen, Zeitdiletationen und innewohnenden Archetypen" meinst?

    Da hast du wohl recht. Die hatten ja im Grunde auch nichts anderes zu tun

    Und kamen deshalb auf dumme Gedanken, wie zB von verbotenen Früchten zu essen und sich damit das Paradies zu verscherzen, inkl Erbsünde.

    Vielleicht ein Wahrheitsbeweis für die alte Volksweisheit: Müssiggang ist aller Laster Anfang!

    Vielleicht hätte Gott in seiner Weisheit besser daran getan, den ersten Menschen eine sinnvolle Beschäftigung zu verschaffen: zB von 8-11 Uhr Hosianna singen und von 13-17 Uhr lobpreisen, statt dies allein den Engeln zu überlassen.


    PS

    Noch eine kleine Karlsruher Episode:

    Anlässlich des Katholischen Weltjugendtags fand auf dem Karlsruher Marktplatz, unmittelbar in der Nähe der dort erbauten heidnischen Pyramide, ein kleines Fest statt. (Nach alter Tradition Lobpreisen des Herrn mit Singen und Tanzen - durchaus in akzeptablem Disco-Standard.)

    Währenddessen kümmerten sich einige Kräfte um die seelische Befindlichkeit der zuschauenden Passanten. Eine dieser, schon etwas älteren Helferinnen, trug ein gelbes Hemd mit der schwarzen Aufschrift "Christus ist das Licht in der Finsternis". In einem Anflug von blasphemischem Eifer meinte ich diesbezüglich zu ihr: "Gelobt sei der Herr, dass er die Finsternis schuf, auf dass Christus uns als Licht erscheinen konnte."

    Kurzes Stutzen bis sie es verarbeitet hatte - dann war Schluss mit der freundlichen Miene und es kam die donnernde Replik:

    "Auch SIE stehen eines Tages vor dem Richterstuhl Gottes."

    Ich murmelte dann nur noch etwas wie "Pure Phantasie" und ging meines Weges.

    Jedenfalls hat mir diese Episode mal wieder schlaglichtartig den alten Mechanismus der Religion offenbart: Magst du das Zuckerbrot nicht, kriegst du die Peitsche!

    Die Übertragung auf den Mythos bedeutet: es gab früher eine Zeit des Mythos, in der dieser eine wichtige Funktion hatte und dann gab es einen Moment, in dem jemand den Lichtschalter der Vernunft fand und betätigte und heute hat der Mythos seine Funktion verloren.

    Sehe ich nicht so. Ich denke, dass auch die Neuzeit/Moderne ihre Mythen hat - auch wenn darin vielleicht keine Götter, sondern nur der Mensch vorkommt.

    Es wäre vieleicht interessant, diese Mythenbildungen hier einmal zusammenzutragen, denn ich denke, dass das auch Cassirers Mythos-Verständnis dies implziert.


    Und damit könnte man anfangen:

    Ohne Mythos kann homo sapiens nicht leben.

    Die moderne Gestalt des "homo sapiens" ist mE der "Homo Faber" wie ihn zB Max Frisch darstellt.

    Womit wir auch schon mittendrin im Thema Naturalismus wären und dessen mythischer Fundierung.

    Wären die Weibchen nicht so oberflächlich aufs Äussere fixiert, müssten die Männchen sich nicht wie Macker aufführen, nur um mal eine Lanze für die oft gescholtenen Männchen zu brechen.

    Wären die Männchen nicht so oberflächlich aufs Äussere fixiert, müssten die Weibchen sich nicht wie Püppchen darstellen, nur um mal eine Lanze für die oft gescholtenen Weibchen zu brechen.

    „Es war, im entgeisterten Blick auf die nationalsozialistische Herrschaft in Europa, auf den Vernichtungskrieg und den Völkermord an den Juden, als Erklärungsansatz gemeint für das Denken, das dem totalitären Staat zugrunde liege […] Mythisches Bewusstsein ist besessen von der Macht der Bilder, der Macht der Namen und von der Macht der von ihren Eindrücken ausgelösten Emotionen.“

    https://de.wikipedia.org/wiki/…ernunft_gebiert_Ungeheuer


    Der Mythos ist nicht durch Vernunft überwunden.

    Das nicht - aber ohne Vernunft kann der Mythos zügellos missbraucht werden. (->3.Reich, AFD/Nationalistische Bewegungen)

    Der Mythos gleicht einer vielfältig auslegbaren, vexierbildartigen Erzählung - Vernunft kann den Mythos in "vernünftige" Bahnen leiten, indem sie den Mythos interpretiert (denn sonst besorgt das die Irrationalität - die Folgen kennen wir, aus Geschichte und Gegenwart).

    Ja, traurig - ich lernte ihn in seiner Heidelberger Zeit kennen und habe mein erstes Kant-Referat ;) bei ihm gehalten.

    War einer der bekanntesten Repräsentanten der Analytischen Philosophie in Deutschland und betätigte sich dann später auch als Schriftsteller unter dem Pseudonym Pascal Mercier.


    Hier kann man Weiteres über ihn nachlesen/sehen/hören:

    https://tinyurl.com/37783vn8

    https://www.faz.net/aktuell/fe…seelenreise-19009845.html

    https://www.youtube.com/results?search_query=peter+bieri

    Video Nachruf:

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    Hier in der Sendung Das Philosophische Quartett:

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    Was mich beschäftigt hat, war die Frage ob ein "Type" ein "nicht-anschaulicher Begriff" ist (oder z.B. ein abstraktes Objekt). Und das hängt natürlich davon ab, was wir unter einem "Begriff" verstehen wollen.

    Bei Kant ist alles Begriff was Anschauung transzendiert, um a) synthetische oder b) analytische Einheit in den Anschauungen herzustellen, also eine Mannigfaltigkeit von Anschauungen a) auf oder b) unter einen Begriff zu bringen.

    Der "Typus" als Begriff aller möglichen konkreten (anschaulichen) Erscheinungsformen von Etwas (mit der Funktion der Einheitsbildung) kann nicht selbst eine Anschauung sein. Ich würde den "Typus" als das verstehen, was die Charakteristika, also die typischen Merkmale einer Klasse von anschaulich gegebenen Phänomenen als semantische Merkmale des Begriffs dieser Klasse (als analytische Einheit anschaulicher Phänomene) enthält.

    Vielleicht ist es das, was du als "abstraktes Objekt" meinst.

    Als synthetische Einheit anschaulicher Phänomene fungiert zB der empirische Begriff eines Gegenstands, welcher die mannigfaltigen Erscheinungsformen dieses Gegenstands (phänomenologisch: dessen "Abschattungen") vermittels des Verstandesbegriffs Substanz als akzidentelle Darstellungsweisen ein- und desselben Objekts begreift - hier werden anschauliche Phänomene nicht unter sondern auf einen (empirischen) Begriff von etwas gebracht.

    Ist eine Melodie als Typus aufgefasst (also nicht als eine der vielen möglichen Ausführungen ("tokens"), ist das ein Begriff? Oder ein abstraktes Objekt?

    Gut, ich versuche mal vermittels der Unterscheidung "type - token" zu erklären, was ich meine - und ich bleibe vorläufig mal bei den Zeichen/Wörtern, dh den Ausdrucksformen der Sprache.


    Etwas ist deshalb/dann ein "token" weil/wenn es als die Variante eines "typus" begriffen und erkannt werden kann. Dh etwas als konkret-anschaulich gegebenes "token" zu begreifen setzt die Vorstellung (den nichtanschaulichen Begriff) des "typus" voraus, als dessen Variante (Ausdrucksform) das anschaulich gegebene "token" begriffen wird (also die konkret-anschauliche Darstellung/Instanz des "typus").

    Wenn die Bedeutung dem konkret-anschaulich gegebenen Ausdruck (Zeichen, Wort) zugeordnet würde, dann wäre die Bedeutung an diese konkrete Ausdrucksform (das token) gebunden und die Kommunikation der Bedeutung über die faktisch vielfältigen Varianten (Schreib- und Sprechweisen) dieses Ausdrucks (token) innerhalb einer Sprachgemeinschaft wäre nicht möglich.

    Die Zuordnung und Vermittlung der Bedeutung eines Ausdrucks kann also nicht über die variierenden "token" (differierenden konkreten Ausdrucksformen) laufen, sondern die Bedeutung eines Ausdrucks muss über den "typus" vermittelt werden, denn nur wenn die mitunter stark differierenden Ausdrucksformen als "token" eines "typus" begriffen werden können, ist die Kommunikation der Bedeutung vermittels der vielfältigen konkreten Varianten eines Ausdrucks innerhalb einer Sprachgemeinschaft möglich.


    Ich hoffe, mich einigermaßen verständlich ausgedrückt zu haben. ;)

    Den Göttern ... war selbst nichts heilig.

    Der war gut! ^^


    Ansonsten sehr interessante und lehrreiche Reflexionen - danke!

    Und lass dich bitte auch weiterhin nicht durch "zur Sache" Rufe bremsen. ;)


    Nur ein kleines Scherflein meinerseits noch zu deinen Unterscheidungen des Mythos von der Theologie:

    Im Mythos gibt es eine Theogonie, dh die mythischen Götter sind nicht ewig, sondern sind geworden und vergehen auch wieder (Götterdämmerung) und haben nicht zeitlose, immerwährende Präsenz wie der (nichtentstandene und nicht vergehende) ewige Gott der mosaischen Religionen.

    (Oder hattest du das schon erwähnt?)

    Es gibt in einigen Mythologien auch einen interessanten Parallelismus von Theogenese und Kosmogenese nach dem Muster:

    Gott X entstand aus Gott y und schuf dann nach seinem Entstehen dies und jenes an der Welt - dh das Entstehen des jeweiligen Gottes war (als formende Kraft) Voraussetzung für das Entstehen bestimmter Teile der Welt, erst musste die jeweilige Macht/Formkraft entstehen damit der (Welten-)Stoff entsprechend geformt werden konnte.

    Also auch im Mythos herrschte bereits das Denkmuster des (handwerklich-technischen) Herstellens mit den beiden Grundkategorien Form und Stoff, das auch in der Theologie (Gott als Demiurg), aber auch in der griechischen Philosophie (insbes. Aristoteles Metaphysik) bis in das neuzeitliche Denken (Kant!) und auch Cassirer (die symbolischen Formen als Organa des Erkennens) hineinreicht.


    Will sagen: mythische, religiöse und philosophische "Welterklärungen" haben sicher viele Unterschiede, aber weisen auch fundamentale gemeinsame Denkmuster als Interpretamente des Weltverstehens auf.