Die Begrifflichkeit des digitalen Proletariats in dem Sinne, dass wir "gegenwärtig" mit einer anderen Form "der Arbeit" Geldwerte generieren, von denen wir (die digitalen Proletarier) jedoch noch weniger partizipieren, als es prozentual zu Zeiten des Manchesterkapitalismus der Fall war. Es werden vermeintlich "kostenlose" Produkte oder Dienste angeboten (Facebook, Instagram, Twitter, Google…), die ohne unsere Daten keinerlei Geldwert erzeugen können. Die vermeintliche Bezahlung unserer investierten "Arbeitszeit" soll darin bestehen, dass wir diese Dienste "kostenfrei" nutzen dürfen. Auch ohne unser Wissen arbeiten wir 24 Stunden am Tag für diese Unternehmen, da unsere Standorte, Schlaf- und Wachzeiten, die Gerätenutzung im Allgemeinen,… ausspioniert wird/werden, sodass sich daraus wieder Geldwerte erzeugen lassen. Die Bindung an diese Produkte wird ebenfalls kontinuierlich verstärkt, da sich ganze Abteilungen ausschließlich damit beschäftigen, wie menschliche Muster und Mechanismen dafür genutzt werden können, um die digitalen Proletarier immer weiter in die Abhängigkeit zu bringen… was wiederum noch mehr Geldwerte erzeugt, da das Spektrum der gesammelten Daten immer breiter wird und dies die notwendige Voraussetzung dafür bildet, dass neue digitale Erzeugnisse entstehen können. Da beispielsweise allein Google einen Jahresumsatz von 136,8 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, wäre es m.E. an der Zeit, dass diese Unternehmen ihre Arbeiter am erwirtschafteten Gewinn teilhaben lassen, da die "kostenfreie" Nutzung in keinem Verhältnis mehr steht. Da der Begriff der Arbeit historisch immer dem Wandel unterworfen war, ist es auch nicht abwegig beispielsweise die investierte Zeit in Soziale Netzwerke als Arbeit zu betrachten, da diese investierte Zeit tatsächlich Geldwerte erzeugt.
Wäre eine Gewinnbeteiligung positiv, da dies die Rechtfertigungsgrundlage dafür wäre, dass das Datensammeln im gegenseitigen Einverständnis erfolgt/e?
Sind die positiven Aspekte der Sammelwut (Statistiken, Effizienz, Innovationen,…) zu wertvoll um diese unserer gegenwärtigen Wirtschaft zu entziehen (auch im Hinblick auf den Wettbewerb und die verbundenen Kosten bei der Umstellung)?
Sind bereits Artefakte wie Fitnestracker Ausdruck einer transhumanistischen Entwicklung, da sie teilweise die biologischen Sensoren ersetzen, die uns Informationen über unsere körperliche Verfassung liefern?
Sind Computer und Datenbanken lediglich die logische Folge eines Prozesses, der bereits beim schriftlichen Erfassen von Ernten begann?