• Ich plaudere mal ein bisschen über meine Eindrücke, die ich in Amsterdam gesammelt hatte. Vielleicht war schon jemand aus dem Forum auch mal da, und hatte ähnliche oder ganz andere Eindrücke als ich.


    Erster Eindruck bei der Fahrt vom Hauptbahnhof zum Hotel und den ersten Schritten zur Erkundung im Bereich Königspalast, Dam und den dort befindlichen Straßen war nicht so positiv: Chaos pur, laut und leider dreckig. Ein unglaubliches Gewusel von Menschen zu Fuß, von Menschen auf Fahrrädern, Autos und Straßenbahnen. Vielleicht lag es auch an der Jahreszeit und dem guten Wetter, dass es so voll war.
    In dieser Ecke der Stadt und anderen sehr frequentierten Stellen herrscht ein eklatanter Mangel an Abfalltonnen. Ergebnis: Kippen ohne Ende auf den Straßen und Wegen, Verpackungen liegen rum, Mülltonnen die überquellen. Ich rauche selber, und bin es gewohnt, die Kippen ordnungsgemäß zu entsorgen, in Amsterdam war das größtenteils nicht möglich, es gibt zu wenige Möglichkeiten, diese nicht auf der Straße zu entsorgen. Kaputte Pflastersteine, Unkraut in den Fugen, darüber war ich überrascht. Selbst auf den kleinen Grachtenstraßen.


    Der Verkehr, ein Kapitel für sich. Klar war, Fahrräder ohne Ende. Die fahrradfahrenden Menschen haben Sonderrechte, nur weil die Autos rot haben, heißt das noch lange nicht, dass das auch für Fahrräder gilt. Alles Hollandräder und alle fuhren ohne Helm, und zwar kreuz und quer. Manche Straßen haben keine Fußgängerampel nur Zebrastreifen, Autos halten brav... fahrradfahrende Menschen nicht unbedingt. Ich habe mich einmal nicht wirklich getraut, über den Zebrastreifen zu gehen, schaute misstrauisch auf die ankommenden Autos und Fahrräder, nun ja das eine Auto war die Polizei, die mich lachend freundlich dann rübergewinkt hat. Danke.
    Die Fahrradmasse erschlägt einen. Echt.


    Es gibt zwei Arten von Straßenbahnen, die einen haben einen Klingelton und die anderen einen Glockenton. Es wird permanent geklingelt bzw. die Glocke betätigt. Bei der Ankunft an die Haltestelle, bei der Abfahrt von der Haltestelle, beim Fahren an sich, damit die Fußgänger zur Seite gehen und die Radfahrerenden wissen da kommt die Bahn. Am Königspalast und drumherrum ist das ein Gebimmel und ein Geklingel.


    Ich war nur am staunen.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Ich plaudere mal ein bisschen über meine Eindrücke, die ich in Amsterdam gesammelt hatte. Vielleicht war schon jemand aus dem Forum auch mal da, und hatte ähnliche oder ganz andere Eindrücke als ich.


    Erster Eindruck bei der Fahrt vom Hauptbahnhof zum Hotel und den ersten Schritten zur Erkundung im Bereich Königspalast, Dam und den dort befindlichen Straßen war nicht so positiv: Chaos pur, laut und leider dreckig. Ein unglaubliches Gewusel von Menschen zu Fuß, von Menschen auf Fahrrädern, Autos und Straßenbahnen. Vielleicht lag es auch an der Jahreszeit und dem guten Wetter, dass es so voll war.
    In dieser Ecke der Stadt und anderen sehr frequentierten Stellen herrscht ein eklatanter Mangel an Abfalltonnen. Ergebnis: Kippen ohne Ende auf den Straßen und Wegen, Verpackungen liegen rum, Mülltonnen die überquellen. Ich rauche selber, und bin es gewohnt, die Kippen ordnungsgemäß zu entsorgen, in Amsterdam war das größtenteils nicht möglich, es gibt zu wenige Möglichkeiten, diese nicht auf der Straße zu entsorgen. Kaputte Pflastersteine, Unkraut in den Fugen, darüber war ich überrascht. Selbst auf den kleinen Grachtenstraßen.


    Der Verkehr, ein Kapitel für sich. Klar war, Fahrräder ohne Ende. Die fahrradfahrenden Menschen haben Sonderrechte, nur weil die Autos rot haben, heißt das noch lange nicht, dass das auch für Fahrräder gilt. Alles Hollandräder und alle fuhren ohne Helm, und zwar kreuz und quer. Manche Straßen haben keine Fußgängerampel nur Zebrastreifen, Autos halten brav... fahrradfahrende Menschen nicht unbedingt. Ich habe mich einmal nicht wirklich getraut, über den Zebrastreifen zu gehen, schaute misstrauisch auf die ankommenden Autos und Fahrräder, nun ja das eine Auto war die Polizei, die mich lachend freundlich dann rübergewinkt hat. Danke.
    Die Fahrradmasse erschlägt einen. Echt.


    Es gibt zwei Arten von Straßenbahnen, die einen haben einen Klingelton und die anderen einen Glockenton. Es wird permanent geklingelt bzw. die Glocke betätigt. Bei der Ankunft an die Haltestelle, bei der Abfahrt von der Haltestelle, beim Fahren an sich, damit die Fußgänger zur Seite gehen und die Radfahrerenden wissen da kommt die Bahn. Am Königspalast und drumherrum ist das ein Gebimmel und ein Geklingel.


    Ich war nur am staunen.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Meine Eindrücke zu den beiden großen Museen, Reichsmuseum und van Gogh Museum hatte ich schon im Kaffestübchen geschildert.


    Noch ein Wort zum Reichsmuseum. Ein toller Bau, ein prachtvoller Bau.
    Interessant ist, man geht durch eine Straße durch, die man auch durchfahren kann. Natürlich nur Radfahrende. Auch hier hieß es Augen auf, um von rechts nach links die Straße zu überqueren. Es spielten, als ich da, hintereinander zwei Straßenmusikgruppen, das war eine schöne Akustik und zauberte eine schöne Stimmung. Also von außen lohnt es sich, das Reichsmuseum anzuschauen. Von innen finde ich die Gestaltung eigentlich auch schön... nur die vielen Menschen stören irgendwie.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Meine Eindrücke zu den beiden großen Museen, Reichsmuseum und van Gogh Museum hatte ich schon im Kaffestübchen geschildert.


    Noch ein Wort zum Reichsmuseum. Ein toller Bau, ein prachtvoller Bau.
    Interessant ist, man geht durch eine Straße durch, die man auch durchfahren kann. Natürlich nur Radfahrende. Auch hier hieß es Augen auf, um von rechts nach links die Straße zu überqueren. Es spielten, als ich da, hintereinander zwei Straßenmusikgruppen, das war eine schöne Akustik und zauberte eine schöne Stimmung. Also von außen lohnt es sich, das Reichsmuseum anzuschauen. Von innen finde ich die Gestaltung eigentlich auch schön... nur die vielen Menschen stören irgendwie.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Ich musste meine Englischkenntnisse raus kramen. Die Unterhaltungen liefen in der Regel in einem Gemisch aus Deutsch, Englisch und niederländisch. Ich kann niederländisch ganz gut lesen, nur das mit dem Sprechen klappt nicht und hören ist für mich schwieriger als das lesen. Oft gab es nur zwei Sprachen auf Erklärungen, Hinweisschildern etc. Englisch und Niederländisch. Ich habe in der Regel den niederländischen Text besser verstanden.
    Toll fand ich die Aushänge an den Haltestellen. Wie üblich die Linie, mit den Haltestellen. Da die Namen der Haltestellen nicht immer mit den Sehenswürdigkeiten übereinstimmen, hängt auch ein Stadtplan aus, mit den Haltestellen, deren Namen und den Sehenswürdigkeiten, die an dieser Haltestelle liegen. Toll, und auch in der Bahn wird angesagt, ob und welche Sehenswürdigkeiten erreichbar sind. Wirklich toll gemacht.


    Die Preise, nun ja. Ich merkte schon bei der Buchung des Hotels, hoppla Hotels sind teuerer als z.B. in Dresden oder Hamburg. Ich gönne mir immer etwas teurere Hotels, aber das war mir in Amsterdam dann doch zu teuer, bzw. für eine Städtereise wollte ich dann doch nicht zu viel ausgeben.Ich habe in etwa das bezahlt, was ich vorherige Jahr für Dresden bezahlt habe, nur eben eine Kategorie tiefer.
    Essen gehen, o.k. ist halt was teuerer als woanders, Supermarktpreise fand ich in Ordnung.
    Aber liebes Amsterdam, für 1 mittelgroße Kugel Eis 2 Euro zu verlangen, also man kann es auch übertreiben.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Ich musste meine Englischkenntnisse raus kramen. Die Unterhaltungen liefen in der Regel in einem Gemisch aus Deutsch, Englisch und niederländisch. Ich kann niederländisch ganz gut lesen, nur das mit dem Sprechen klappt nicht und hören ist für mich schwieriger als das lesen. Oft gab es nur zwei Sprachen auf Erklärungen, Hinweisschildern etc. Englisch und Niederländisch. Ich habe in der Regel den niederländischen Text besser verstanden.
    Toll fand ich die Aushänge an den Haltestellen. Wie üblich die Linie, mit den Haltestellen. Da die Namen der Haltestellen nicht immer mit den Sehenswürdigkeiten übereinstimmen, hängt auch ein Stadtplan aus, mit den Haltestellen, deren Namen und den Sehenswürdigkeiten, die an dieser Haltestelle liegen. Toll, und auch in der Bahn wird angesagt, ob und welche Sehenswürdigkeiten erreichbar sind. Wirklich toll gemacht.


    Die Preise, nun ja. Ich merkte schon bei der Buchung des Hotels, hoppla Hotels sind teuerer als z.B. in Dresden oder Hamburg. Ich gönne mir immer etwas teurere Hotels, aber das war mir in Amsterdam dann doch zu teuer, bzw. für eine Städtereise wollte ich dann doch nicht zu viel ausgeben.Ich habe in etwa das bezahlt, was ich vorherige Jahr für Dresden bezahlt habe, nur eben eine Kategorie tiefer.
    Essen gehen, o.k. ist halt was teuerer als woanders, Supermarktpreise fand ich in Ordnung.
    Aber liebes Amsterdam, für 1 mittelgroße Kugel Eis 2 Euro zu verlangen, also man kann es auch übertreiben.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Es klingt so, als habe sich Amsterdam touristenfein gemacht. Und so, als würden sich hieraus viele Vor- und aber auch viele Nachteile ergeben. Besonders aufgefallen ist es mir schon, als Du gestern meintest, es käme Dir vor, als würde van Gogh "verramscht". Alles wird so attraktiv und populär wie möglich gemacht, damit viele BesucherInnen kommen - was in Hinsicht auf die Hinweise in der Bahn usw. oder auch die "Erklärkarten" in der Gemäldegalerie sehr komfortabel ist. Andererseits wird es dadurch wie ein Massenevent, wo man sich einen guten Sehplatz erkämpfen muß. Und die Phantasiepreise gehören natürlich auch dazu. Ähnlich ambivalent empfinde ich es auch in meiner Heimatstadt.
    Ja, das mit den Fahrrädern. Ich kenne es nur aus Münster, wo ich einmal war. Man muß sich komplett neu orientieren, um nicht unter die (Fahr)-räder zu kommen.

  • Es klingt so, als habe sich Amsterdam touristenfein gemacht. Und so, als würden sich hieraus viele Vor- und aber auch viele Nachteile ergeben. Besonders aufgefallen ist es mir schon, als Du gestern meintest, es käme Dir vor, als würde van Gogh "verramscht". Alles wird so attraktiv und populär wie möglich gemacht, damit viele BesucherInnen kommen - was in Hinsicht auf die Hinweise in der Bahn usw. oder auch die "Erklärkarten" in der Gemäldegalerie sehr komfortabel ist. Andererseits wird es dadurch wie ein Massenevent, wo man sich einen guten Sehplatz erkämpfen muß. Und die Phantasiepreise gehören natürlich auch dazu. Ähnlich ambivalent empfinde ich es auch in meiner Heimatstadt.
    Ja, das mit den Fahrrädern. Ich kenne es nur aus Münster, wo ich einmal war. Man muß sich komplett neu orientieren, um nicht unter die (Fahr)-räder zu kommen.

  • Natürlich habe ich auch Grachtenfahrten gemacht.
    Zuerst diese Hopp-on Hoop-Off Variante, bei bei der man 24 Stunden an den Haltepunkten ein-und aussteigen kann, wann und wie oft man will. So fährt man per Boot von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit und kann selber entscheiden, ob man aussteigt oder weiterfährt.
    In der Amsterdam Card ist eine klassische 1 Stunden Grachtenfahrt enthalten. Die habe ich auch gemacht, die fahren die prachtvollen Grachten ab. Es gibt da schon tolle Häuser zu bewundern. Auch die, die es mir angetan hatten, die schiefen und krummen Häuser. Bei manchen Hausbooten, die zu sehen war, fragte ich mich allerdings, wieso die nicht untergehen, Bruchbuden auf dem Wasser.
    Ab und zu konnte man Nester von Wasservögeln sehen, die nicht nur aus Reisig bestanden, nein auch Plastiktüten wurden verwendet.


    Fasziniert war ich, wie mit diesen speziellen Booten enge Wendungen gefahren werden. Das Vorderteil bleibt auf der Stelle und nur das Hinterteil dreht sich. Einmal gab es Stau, zu viele Boote an einer Stelle, Wasserstau.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Natürlich habe ich auch Grachtenfahrten gemacht.
    Zuerst diese Hopp-on Hoop-Off Variante, bei bei der man 24 Stunden an den Haltepunkten ein-und aussteigen kann, wann und wie oft man will. So fährt man per Boot von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit und kann selber entscheiden, ob man aussteigt oder weiterfährt.
    In der Amsterdam Card ist eine klassische 1 Stunden Grachtenfahrt enthalten. Die habe ich auch gemacht, die fahren die prachtvollen Grachten ab. Es gibt da schon tolle Häuser zu bewundern. Auch die, die es mir angetan hatten, die schiefen und krummen Häuser. Bei manchen Hausbooten, die zu sehen war, fragte ich mich allerdings, wieso die nicht untergehen, Bruchbuden auf dem Wasser.
    Ab und zu konnte man Nester von Wasservögeln sehen, die nicht nur aus Reisig bestanden, nein auch Plastiktüten wurden verwendet.


    Fasziniert war ich, wie mit diesen speziellen Booten enge Wendungen gefahren werden. Das Vorderteil bleibt auf der Stelle und nur das Hinterteil dreht sich. Einmal gab es Stau, zu viele Boote an einer Stelle, Wasserstau.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Man muß sich komplett neu orientieren, um nicht unter die (Fahr)-räder zu kommen.

    *grins* In der Tat war eine Umstellung, ich habe mich heute ertappt, dass ich das zu Hause noch machte.
    Schlimm fand ich die Roller (auch ohne Helm), die rasen nämlich auch auf den speziellen Fahrspuren für Radfahrer.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Man muß sich komplett neu orientieren, um nicht unter die (Fahr)-räder zu kommen.

    *grins* In der Tat war eine Umstellung, ich habe mich heute ertappt, dass ich das zu Hause noch machte.
    Schlimm fand ich die Roller (auch ohne Helm), die rasen nämlich auch auf den speziellen Fahrspuren für Radfahrer.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Alles wird so attraktiv und populär wie möglich gemacht, damit viele BesucherInnen kommen - was in Hinsicht auf die Hinweise in der Bahn usw. oder auch die "Erklärkarten" in der Gemäldegalerie sehr komfortabel ist. Andererseits wird es dadurch wie ein Massenevent, wo man sich einen guten Sehplatz erkämpfen muß

    Das passt ganz gut auf das, was mich fast sprachlos machte, und ich immer noch nicht weiß, wie ich das bewerten soll, oder nicht bewerten soll. Oder ich nur etwas naiv war.
    Das Anne-Frank-Haus.
    Besser meine gescheiterten Versuche, in das Anne-Frank-Haus zu kommen.
    Am Anreisetag fand mein erster Versuch statt. Beim Anne-Frank-Haus befindet sich eine Kirche, die Westerkerk mit einem großen Vorplatz, um die Ecke ist das Anne-Frank-Haus. Ich wusste schon, dass es ohne Vorreservierung erst ab 15:30 Uhr möglich ist, eine Karte zu erwerben um dann rein zu dürfen.
    Ich war um 15:00 Uhr auf diesem Platz an der Westerkerk.
    Ich war sprachlos. Menschenmassen. Ich zählte mind. 4 Schulklassen und 3 Reisegruppen plus ganz viele andere Menschen. Auf diesem Platz, an der Straße um die Ecke zum Anne-Frank-Haus standen mind. 300 Menschen und warteten, dass es 15:30 Uhr wurde. Ich bin zu den dort plazierten Helfern gegangen - übrigens alle sehr nett, und alle so was von geduldig- und fragte, wie das denn nun geht mit dem Einlass. Der junge Mann zeigte auf all die Menschen, die dort schon standen, und sagte mir, die warten alle auf Einlass und gab mir den Tipp, es ab 19:00 Uhr nochmal zu versuchen.
    Ich hatte vor der Reise aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht die Zeit mich besser darum zu kümmern, aber im nach hinnein hätte ich 2 Monate im Voraus mir ein Online-Ticket besorgen sollen. Diese Online Tickets gelten nur für ein bestimmtes Zeitfenster, man muss sich also festlegen, wann man das Haus besuchen will.
    Nun gut, ich beschloss dann wieder von dannen zu gehen und fragte im Hotel nach, ob die was machen können. Nein, können sie beim Anne-Frank-Haus nicht, die einzigen Karten, die sie nicht besorgen können.
    Am nächsten Tag bin ich dann um 18:15 Uhr wieder dort gewesen. Nicht viel besser als am Tag davor. Wieder ein junger Mann erklärte mir, wenn ich mich jetzt in die Schlange einordne, würde es mind. 90 Minuten dauern, bis ich am Ticketschalter wäre, aber dies heißt noch nicht, dass ich dann auch sofort rein darf. Es wird nur immer eine bestimmte Anzahl von Besuchern eingelassen, und erst dann wieder, wenn diese draußen sind.
    Ich habe es dann aufgeben.
    Die Vorstellung, mit so vielen Menschen diese spezielle Ausstellung zu besuchen, schreckte mich ab. Irgendwie fand ich das nicht angemessen.
    Andererseits sagte ich mir, gut auch wenn es viele als Pflichtprogramm ansehen, bei einigen wird schon was hängen bleiben, und die Vergangenheit und die Geschehnisse werden nicht vergessen.
    Ich war und bin hin und her gerissen zwischen meiner Enttäuschung, dort nicht gewesen zu sein, und dem Rummel um dieses Anne-Frank-Haus.


    Es geht aber auch anders....



    Die Gemälde in den beiden Museen sind nicht nur kunstgeschichtlich wertvoll, sie sind Teil der Geschichte. Es ist auch immer ein Zeit, die dargestellt wird, mal davon abgesehen, dass es zum Teil beeindruckende Gemälde sind. Ich finde schon, dass dies viele Leute sehen sollten, andererseits weiß ich nicht, wie man das Gleichgewicht halten soll bzw. gewährleisten kann, dass eben nicht der Eindruck entsteht, die Gemälde würden "verramscht".

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Alles wird so attraktiv und populär wie möglich gemacht, damit viele BesucherInnen kommen - was in Hinsicht auf die Hinweise in der Bahn usw. oder auch die "Erklärkarten" in der Gemäldegalerie sehr komfortabel ist. Andererseits wird es dadurch wie ein Massenevent, wo man sich einen guten Sehplatz erkämpfen muß

    Das passt ganz gut auf das, was mich fast sprachlos machte, und ich immer noch nicht weiß, wie ich das bewerten soll, oder nicht bewerten soll. Oder ich nur etwas naiv war.
    Das Anne-Frank-Haus.
    Besser meine gescheiterten Versuche, in das Anne-Frank-Haus zu kommen.
    Am Anreisetag fand mein erster Versuch statt. Beim Anne-Frank-Haus befindet sich eine Kirche, die Westerkerk mit einem großen Vorplatz, um die Ecke ist das Anne-Frank-Haus. Ich wusste schon, dass es ohne Vorreservierung erst ab 15:30 Uhr möglich ist, eine Karte zu erwerben um dann rein zu dürfen.
    Ich war um 15:00 Uhr auf diesem Platz an der Westerkerk.
    Ich war sprachlos. Menschenmassen. Ich zählte mind. 4 Schulklassen und 3 Reisegruppen plus ganz viele andere Menschen. Auf diesem Platz, an der Straße um die Ecke zum Anne-Frank-Haus standen mind. 300 Menschen und warteten, dass es 15:30 Uhr wurde. Ich bin zu den dort plazierten Helfern gegangen - übrigens alle sehr nett, und alle so was von geduldig- und fragte, wie das denn nun geht mit dem Einlass. Der junge Mann zeigte auf all die Menschen, die dort schon standen, und sagte mir, die warten alle auf Einlass und gab mir den Tipp, es ab 19:00 Uhr nochmal zu versuchen.
    Ich hatte vor der Reise aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht die Zeit mich besser darum zu kümmern, aber im nach hinnein hätte ich 2 Monate im Voraus mir ein Online-Ticket besorgen sollen. Diese Online Tickets gelten nur für ein bestimmtes Zeitfenster, man muss sich also festlegen, wann man das Haus besuchen will.
    Nun gut, ich beschloss dann wieder von dannen zu gehen und fragte im Hotel nach, ob die was machen können. Nein, können sie beim Anne-Frank-Haus nicht, die einzigen Karten, die sie nicht besorgen können.
    Am nächsten Tag bin ich dann um 18:15 Uhr wieder dort gewesen. Nicht viel besser als am Tag davor. Wieder ein junger Mann erklärte mir, wenn ich mich jetzt in die Schlange einordne, würde es mind. 90 Minuten dauern, bis ich am Ticketschalter wäre, aber dies heißt noch nicht, dass ich dann auch sofort rein darf. Es wird nur immer eine bestimmte Anzahl von Besuchern eingelassen, und erst dann wieder, wenn diese draußen sind.
    Ich habe es dann aufgeben.
    Die Vorstellung, mit so vielen Menschen diese spezielle Ausstellung zu besuchen, schreckte mich ab. Irgendwie fand ich das nicht angemessen.
    Andererseits sagte ich mir, gut auch wenn es viele als Pflichtprogramm ansehen, bei einigen wird schon was hängen bleiben, und die Vergangenheit und die Geschehnisse werden nicht vergessen.
    Ich war und bin hin und her gerissen zwischen meiner Enttäuschung, dort nicht gewesen zu sein, und dem Rummel um dieses Anne-Frank-Haus.


    Es geht aber auch anders....



    Die Gemälde in den beiden Museen sind nicht nur kunstgeschichtlich wertvoll, sie sind Teil der Geschichte. Es ist auch immer ein Zeit, die dargestellt wird, mal davon abgesehen, dass es zum Teil beeindruckende Gemälde sind. Ich finde schon, dass dies viele Leute sehen sollten, andererseits weiß ich nicht, wie man das Gleichgewicht halten soll bzw. gewährleisten kann, dass eben nicht der Eindruck entsteht, die Gemälde würden "verramscht".

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Aaah, schön, Du hast meine nicht gestellte Frage beantwortet. Einer Freundin von mir ist es im vergangenen Jahr nämlich genauso ergangen wie Dir. Das Procedere erinnert mich an die Geschichte mit dem Grabtuch von Jesus, in Turin? Weiß ich jetzt nicht mehr. Aber dort war es so, daß auf der Besuchskarte die exakte Minute gestanden hat, zu der man am Tuch vorbeigeschleust wurde. Ich gebe es weiter, wie es mir erzählt wurde. Im Anne-Frank-Haus kann man sich ja wohl, wenn man es denn hineingeschafft hat, zumindest frei bewegen.

  • Aaah, schön, Du hast meine nicht gestellte Frage beantwortet. Einer Freundin von mir ist es im vergangenen Jahr nämlich genauso ergangen wie Dir. Das Procedere erinnert mich an die Geschichte mit dem Grabtuch von Jesus, in Turin? Weiß ich jetzt nicht mehr. Aber dort war es so, daß auf der Besuchskarte die exakte Minute gestanden hat, zu der man am Tuch vorbeigeschleust wurde. Ich gebe es weiter, wie es mir erzählt wurde. Im Anne-Frank-Haus kann man sich ja wohl, wenn man es denn hineingeschafft hat, zumindest frei bewegen.

  • Letzter Teil.


    Es gibt in Amsterdam das sog. Jewish Cultural Quarter, mit dem Holocaust Memorial, dem Holocaust Museum, der portugisichen Synagoge, und dem jüdischen historischen Museum. Das jüdische historische Museum habe ich leider zeitlich nicht geschafft.
    Ich war morgens da, direkt zu den Öffnungszeiten. Was für ein Unterschied zu den anderen Sehenswürdigkeiten, ruhig, friedlich, würdevoll und ja auch gelassen, hört sich komisch mit dem gelassen an, war aber so.
    Ich war zum ersten Mal in meinem Leben in einer Synagoge. Zudem noch eine, die in Betrieb ist. Die Vermittlung des Wissens lief über so eine Art Ipods, die man an bestimmte Punkte halten kann, dann wird der entsprechende Punkt schön erklärt, in der jeweiligen Sprache, auch in Deutsch. Auf der Eintrittskarte, die für alle der o.g. Ausstellungen gilt steht u.a. darauf: Become a Friend!
    Ich musste in die Niederlande fahren, um eine Synagoge zu besuchen, irgendwie seltsam dachte ich mal zwischendurch.
    Schwer beeindruckt hat mich das Holocaust Memorial, und ein Teil des Holocaust Museums.
    Das Memorial ist ein Obelisk und in der Halle davor sind alle Familiennamen der getöteten Juden der Niederlande aufgeführt, im Museum auf der anderen Straßenseite liegt ein Buch aus, das alle getöteten Juden, jeder einzelne/jede einzelne der Niederlande nennt. So was gibt es meines Wissens in Deutschland nicht.
    Es liegen Steine auf dem Memorial und vor der Namenstafel, in den Gästebüchern fanden sich viele Eintragungen von Nachkommen der wenigen Überlebenden. In einer kleinen Ausstellung wurden einige Einzelschicksale dargestellt.
    In dem Museum gegenüber gab es eine künstlerische Installation zur Ermordung von jüdischen Schülerinnen einer Schule. Das hat mich bewegt.
    In dem Museum ist die Museumspädagogin eine Deutsche, mit der habe ich mich etwas länger unterhalten können.


    Es waren keine Menschenmassen da, es war ruhig und kein Massenevent.


    In der Stadt, in einer Straße in der Nähe meines Hotels, gibt es übrigens auch Stolpersteine und laut der Mitarbeiterin in dem Museum ähnliche Diskussionen wie hier bei uns Deutschland über diese Stolpersteine.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Letzter Teil.


    Es gibt in Amsterdam das sog. Jewish Cultural Quarter, mit dem Holocaust Memorial, dem Holocaust Museum, der portugisichen Synagoge, und dem jüdischen historischen Museum. Das jüdische historische Museum habe ich leider zeitlich nicht geschafft.
    Ich war morgens da, direkt zu den Öffnungszeiten. Was für ein Unterschied zu den anderen Sehenswürdigkeiten, ruhig, friedlich, würdevoll und ja auch gelassen, hört sich komisch mit dem gelassen an, war aber so.
    Ich war zum ersten Mal in meinem Leben in einer Synagoge. Zudem noch eine, die in Betrieb ist. Die Vermittlung des Wissens lief über so eine Art Ipods, die man an bestimmte Punkte halten kann, dann wird der entsprechende Punkt schön erklärt, in der jeweiligen Sprache, auch in Deutsch. Auf der Eintrittskarte, die für alle der o.g. Ausstellungen gilt steht u.a. darauf: Become a Friend!
    Ich musste in die Niederlande fahren, um eine Synagoge zu besuchen, irgendwie seltsam dachte ich mal zwischendurch.
    Schwer beeindruckt hat mich das Holocaust Memorial, und ein Teil des Holocaust Museums.
    Das Memorial ist ein Obelisk und in der Halle davor sind alle Familiennamen der getöteten Juden der Niederlande aufgeführt, im Museum auf der anderen Straßenseite liegt ein Buch aus, das alle getöteten Juden, jeder einzelne/jede einzelne der Niederlande nennt. So was gibt es meines Wissens in Deutschland nicht.
    Es liegen Steine auf dem Memorial und vor der Namenstafel, in den Gästebüchern fanden sich viele Eintragungen von Nachkommen der wenigen Überlebenden. In einer kleinen Ausstellung wurden einige Einzelschicksale dargestellt.
    In dem Museum gegenüber gab es eine künstlerische Installation zur Ermordung von jüdischen Schülerinnen einer Schule. Das hat mich bewegt.
    In dem Museum ist die Museumspädagogin eine Deutsche, mit der habe ich mich etwas länger unterhalten können.


    Es waren keine Menschenmassen da, es war ruhig und kein Massenevent.


    In der Stadt, in einer Straße in der Nähe meines Hotels, gibt es übrigens auch Stolpersteine und laut der Mitarbeiterin in dem Museum ähnliche Diskussionen wie hier bei uns Deutschland über diese Stolpersteine.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Ein paar Kleinigkeiten sind mir noch aufgefallen.


    So viele Ladestationen für E-Autos wie in Amsterdam habe ich bislang bei uns in Deutschland noch nicht gesehen. Es ist immer eine Ladestation für 2 Autos und dafür gibt es Extraparkplätze. Wehe es steht dann auf diesem Platz ein Auto, dass nicht an der Ladestation hängt, das wird abgeschleppt und die Umstehenden haben Schadenfreude. Hatte ich auch, als ich das zufällig mitbekam, zu mal es auch noch ein dicker BMW war ;- ).


    Die Coffeeshops, es wird sogar vor dem Shops bei schönen Wetter draußen auf dem Geweg ein Joint geraucht, aber eine normale Zigarette darf man drinnen nicht rauchen, nur draußen. Drinnen kann man sich berauschen, aber normal rauchen ist nicht. Ich finde das irgendwie schräg.


    Es gibt nicht nur ein Verkehrschaos in der Innenstadt, auch der Hauptbahnhof ist ziemlich chaotisch, ich war noch nie so froh, einen Zug der Deutschen Bundesbahn zu sehen.


    Der Grenzübergang, oder besser der Nichtgrenzübergang. Das ist Europa. Ich habe sowohl auf der Hinfahrt wie auf der Rückfahrt geschaut, ob man die Grenze sieht, nöö sieht man nicht. Der Landeswechsel war nur an den Nummernschildern der Autos zu erkennen. Cool.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

  • Ein paar Kleinigkeiten sind mir noch aufgefallen.


    So viele Ladestationen für E-Autos wie in Amsterdam habe ich bislang bei uns in Deutschland noch nicht gesehen. Es ist immer eine Ladestation für 2 Autos und dafür gibt es Extraparkplätze. Wehe es steht dann auf diesem Platz ein Auto, dass nicht an der Ladestation hängt, das wird abgeschleppt und die Umstehenden haben Schadenfreude. Hatte ich auch, als ich das zufällig mitbekam, zu mal es auch noch ein dicker BMW war ;- ).


    Die Coffeeshops, es wird sogar vor dem Shops bei schönen Wetter draußen auf dem Geweg ein Joint geraucht, aber eine normale Zigarette darf man drinnen nicht rauchen, nur draußen. Drinnen kann man sich berauschen, aber normal rauchen ist nicht. Ich finde das irgendwie schräg.


    Es gibt nicht nur ein Verkehrschaos in der Innenstadt, auch der Hauptbahnhof ist ziemlich chaotisch, ich war noch nie so froh, einen Zug der Deutschen Bundesbahn zu sehen.


    Der Grenzübergang, oder besser der Nichtgrenzübergang. Das ist Europa. Ich habe sowohl auf der Hinfahrt wie auf der Rückfahrt geschaut, ob man die Grenze sieht, nöö sieht man nicht. Der Landeswechsel war nur an den Nummernschildern der Autos zu erkennen. Cool.

    Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter (Goethe)

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