Platz für Unangenehmes Abseits des Mainstream ...

  • Nun ist es soweit. Der Alkoholismus hat aufgehört zu versuchen unsere Familie zu zerstören und nimmt sich jetzt mit aller Kraft meine Mutter vor.
    Wegen ihrer Magenschleimhautreizung kann sie schon seit langer Zeit nicht mehr mit uns essen, sondern verträgt nur leichte kost. Und als wäre das nicht schon genug, spuckt sie seit neuestem den Wodka wieder aus, gleich nachdem sie ihn eingenommen hat.


    Das ist nur ein kleiner Ausschnitt, aus dem Leben meiner Mutter, die seit einigen Jahren an Alkoholismus leidet. Im Krankenhaus, oder in die Therapie will sie schon seit langem nicht mehr. Zu groß ist die Schmach und zu häufig waren die Rückschläge.


    So geht es im Übrigem nicht nur meiner Mutter, sondern vielen Millionen Menschen alleine in Deutschland. Weitere Millionen an Gefährdeten kommen noch hinzu. Alleine die Kosten im Gesundheitssystem, welche durch den übermäßigem Konsum an Alkohol verursacht werden, gehen in die Millionen.


    Trotzdem wird dieses Thema in unserer Gesellschaft kaum bis gar nicht angesprochen. Eigentlich wird es totgeschwiegen. Vor ein par Jahren gab es mal eine Aktion, die da hieß: Kenn dein Limit! Mehr nicht. Alles was davon übrig bleibt, sind einige alte Poster und verteilte Flyer. Was es gebracht hat? Ich weis es nicht. Wenn ich sehe, wie leichtsinnig die meisten Jugendlichen und viele Erwachsene mit Alkohol umgehen, dann bezweifle ich dass es überhaupt eine Wirkung hatte.


    Alkohol ist in der Mitte unserer Gesellschaft. Es ist ein Kulturgut. Wer nicht konsumiert, muss sich dafür rechtfertigen. Wer konsumiert, wird positiv bestärkt. Vor allem im Jugendalter. Trotzdem wurde zu meiner Schulzeit nur ein einziges mal darüber gesprochen. Nämlich in einem 45 Minuten Vortrag von Präventionsberatern.


    Für mich ist das eine einzige Heuchelei. Wenn ich daran denke, wie viel Mühe man sich gegeben hat uns vor Tabakkonsum zu warnen, wie viele Barrieren es für Tabakunternehmen gibt ... Dann stellt sich mir unweigerlich die Frage: Wo ist da Platz für Alkohol?


    Vor einigen Jahren hat man in den USA, um vor den Folgen von Crystal Meth zu warnen, Schockfilme erstellt. Die Wirkung war groß. Schon nach geringer Zeit, galt der Konsum von Crytal Meth unter Jugendlichen nicht mehr als "cool". Vielleicht sollte man bei Alkohol etwas ähnliches machen. Nicht um den Konsum zu beenden. Sondern um aufzuzeigen, welche Folgen naiver Alkoholkonsum hat. Und um dieses Thema endlich ins Gespräch zu bringen.


    Warum das nicht schon längst geschehen ist? Ich weis es nicht. Vielleicht weil man so selbst zu der Erkenntnis gelangen würde, das man ein Problem hat. Vielleicht aber auch nur, weil es nicht "cool" ist.


    In diesem Thread will ich genau hierfür Platz geben. Allerdings soll es nicht alleine auf Alkohol beschränkt sein. Egal welches Thema euch am Herzen liegt, was eurer Meinung nach viel zu selten angesprochen wird, sprecht es ruhig an. Bitte bleibt aber sachlich. Sätze wie "... aber diese Flüchtlinge ..." will ich hier nicht hören. Kein Leid ist schlimmer als das andere. Alles Leid ist gleich schlimm. Hier soll kein Platz geschaffen werden, um zu ermitteln, wer nun mehr leidet und wessen Leid man getrost ignorieren darf.

    Mit freundlichen Grüßen
    Chris

  • Nun ist es soweit. Der Alkoholismus hat aufgehört zu versuchen unsere Familie zu zerstören und nimmt sich jetzt mit aller Kraft meine Mutter vor.
    Wegen ihrer Magenschleimhautreizung kann sie schon seit langer Zeit nicht mehr mit uns essen, sondern verträgt nur leichte kost. Und als wäre das nicht schon genug, spuckt sie seit neuestem den Wodka wieder aus, gleich nachdem sie ihn eingenommen hat.


    Das ist nur ein kleiner Ausschnitt, aus dem Leben meiner Mutter, die seit einigen Jahren an Alkoholismus leidet. Im Krankenhaus, oder in die Therapie will sie schon seit langem nicht mehr. Zu groß ist die Schmach und zu häufig waren die Rückschläge.


    So geht es im Übrigem nicht nur meiner Mutter, sondern vielen Millionen Menschen alleine in Deutschland. Weitere Millionen an Gefährdeten kommen noch hinzu. Alleine die Kosten im Gesundheitssystem, welche durch den übermäßigem Konsum an Alkohol verursacht werden, gehen in die Millionen.


    Trotzdem wird dieses Thema in unserer Gesellschaft kaum bis gar nicht angesprochen. Eigentlich wird es totgeschwiegen. Vor ein par Jahren gab es mal eine Aktion, die da hieß: Kenn dein Limit! Mehr nicht. Alles was davon übrig bleibt, sind einige alte Poster und verteilte Flyer. Was es gebracht hat? Ich weis es nicht. Wenn ich sehe, wie leichtsinnig die meisten Jugendlichen und viele Erwachsene mit Alkohol umgehen, dann bezweifle ich dass es überhaupt eine Wirkung hatte.


    Alkohol ist in der Mitte unserer Gesellschaft. Es ist ein Kulturgut. Wer nicht konsumiert, muss sich dafür rechtfertigen. Wer konsumiert, wird positiv bestärkt. Vor allem im Jugendalter. Trotzdem wurde zu meiner Schulzeit nur ein einziges mal darüber gesprochen. Nämlich in einem 45 Minuten Vortrag von Präventionsberatern.


    Für mich ist das eine einzige Heuchelei. Wenn ich daran denke, wie viel Mühe man sich gegeben hat uns vor Tabakkonsum zu warnen, wie viele Barrieren es für Tabakunternehmen gibt ... Dann stellt sich mir unweigerlich die Frage: Wo ist da Platz für Alkohol?


    Vor einigen Jahren hat man in den USA, um vor den Folgen von Crystal Meth zu warnen, Schockfilme erstellt. Die Wirkung war groß. Schon nach geringer Zeit, galt der Konsum von Crytal Meth unter Jugendlichen nicht mehr als "cool". Vielleicht sollte man bei Alkohol etwas ähnliches machen. Nicht um den Konsum zu beenden. Sondern um aufzuzeigen, welche Folgen naiver Alkoholkonsum hat. Und um dieses Thema endlich ins Gespräch zu bringen.


    Warum das nicht schon längst geschehen ist? Ich weis es nicht. Vielleicht weil man so selbst zu der Erkenntnis gelangen würde, das man ein Problem hat. Vielleicht aber auch nur, weil es nicht "cool" ist.


    In diesem Thread will ich genau hierfür Platz geben. Allerdings soll es nicht alleine auf Alkohol beschränkt sein. Egal welches Thema euch am Herzen liegt, was eurer Meinung nach viel zu selten angesprochen wird, sprecht es ruhig an. Bitte bleibt aber sachlich. Sätze wie "... aber diese Flüchtlinge ..." will ich hier nicht hören. Kein Leid ist schlimmer als das andere. Alles Leid ist gleich schlimm. Hier soll kein Platz geschaffen werden, um zu ermitteln, wer nun mehr leidet und wessen Leid man getrost ignorieren darf.

    Mit freundlichen Grüßen
    Chris

  • Alkohol ist in der Mitte unserer Gesellschaft.

    Alkohol ist vor allen Dingen viel einfacher selbst herstellbar als Tabak oder andere Drogen. Obst kann man kaufen, Hefe auch. Die Gärung funktioniert automatisch, so dass man nach ein paar Wochen etliche Liter Obstwein zur Verfügung hat, um seine Alkoholsucht zu befriedigen. Das macht Prohibition letztlich zu einem Ding der Unmöglichkeit, wie man in den USA schmerzvoll erkennen musste. Wir werden also auf Dauer damit leben müssen, dass Alkohol stets präsent ist. Wichtig ist deshalb Aufklärung über die Folgen des Alkoholgenusses, aber auch das Aufzeigen von Möglichkeiten, dass man auch ohne Alkohol glücklich, zufrieden und ausgelassen sein kann.

  • Alkohol ist in der Mitte unserer Gesellschaft.

    Alkohol ist vor allen Dingen viel einfacher selbst herstellbar als Tabak oder andere Drogen. Obst kann man kaufen, Hefe auch. Die Gärung funktioniert automatisch, so dass man nach ein paar Wochen etliche Liter Obstwein zur Verfügung hat, um seine Alkoholsucht zu befriedigen. Das macht Prohibition letztlich zu einem Ding der Unmöglichkeit, wie man in den USA schmerzvoll erkennen musste. Wir werden also auf Dauer damit leben müssen, dass Alkohol stets präsent ist. Wichtig ist deshalb Aufklärung über die Folgen des Alkoholgenusses, aber auch das Aufzeigen von Möglichkeiten, dass man auch ohne Alkohol glücklich, zufrieden und ausgelassen sein kann.

  • ..... dass man auch ohne Alkohol glücklich......

    Ich denke ChrisH meint etwas anderes
    Ich habe sehr unfreiwillig intensiv erleben müssen, wie mit Betroffenen, umgegangen wird, und es ist übelst Menschenunwürdig
    Und wenn ich der absolute Pazifist bin, ich habe mit gewünscht ich hätte ein Bajonett in der Hand gehabt,


    und hätte allesamt Pflegerperonal durch den Hals gezogen

  • ..... dass man auch ohne Alkohol glücklich......

    Ich denke ChrisH meint etwas anderes
    Ich habe sehr unfreiwillig intensiv erleben müssen, wie mit Betroffenen, umgegangen wird, und es ist übelst Menschenunwürdig
    Und wenn ich der absolute Pazifist bin, ich habe mit gewünscht ich hätte ein Bajonett in der Hand gehabt,


    und hätte allesamt Pflegerperonal durch den Hals gezogen

  • Alkohol ist vor allen Dingen viel einfacher selbst herstellbar als Tabak oder andere Drogen. Obst kann man kaufen, Hefe auch. Die Gärung funktioniert automatisch, so dass man nach ein paar Wochen etliche Liter Obstwein zur Verfügung hat, um seine Alkoholsucht zu befriedigen. Das macht Prohibition letztlich zu einem Ding der Unmöglichkeit, wie man in den USA schmerzvoll erkennen musste. Wir werden also auf Dauer damit leben müssen, dass Alkohol stets präsent ist. Wichtig ist deshalb Aufklärung über die Folgen des Alkoholgenusses, aber auch das Aufzeigen von Möglichkeiten, dass man auch ohne Alkohol glücklich, zufrieden und ausgelassen sein kann.


    Ich meinte tatsächlich etwas anderes. Ich spreche nicht von Prohibition, sondern davon, dass Alkoholismus totgeschwiegen wird. Ich spreche davon, dass Millionen Menschen unter den Folgen zu hohen Alkoholkonsums zu leiden haben und trotzdem keinerlei größere Aufklärung herrscht. Vor allem an den Schulen wäre das wichtig, da die meisten Jugendlichen unglaublich leichtsinnig mit dem Thema umgehen. Stattdessen herrschen Zustände, wo ich mich für mein nicht Konsumieren rechtfertigen muss und übermäßiger Konsum mit einem Preis (ja das ist wörtlich zu verstehen) belohnt wird.


    Da muss deutlich mehr getan werden.

    Mit freundlichen Grüßen
    Chris

  • Alkohol ist vor allen Dingen viel einfacher selbst herstellbar als Tabak oder andere Drogen. Obst kann man kaufen, Hefe auch. Die Gärung funktioniert automatisch, so dass man nach ein paar Wochen etliche Liter Obstwein zur Verfügung hat, um seine Alkoholsucht zu befriedigen. Das macht Prohibition letztlich zu einem Ding der Unmöglichkeit, wie man in den USA schmerzvoll erkennen musste. Wir werden also auf Dauer damit leben müssen, dass Alkohol stets präsent ist. Wichtig ist deshalb Aufklärung über die Folgen des Alkoholgenusses, aber auch das Aufzeigen von Möglichkeiten, dass man auch ohne Alkohol glücklich, zufrieden und ausgelassen sein kann.


    Ich meinte tatsächlich etwas anderes. Ich spreche nicht von Prohibition, sondern davon, dass Alkoholismus totgeschwiegen wird. Ich spreche davon, dass Millionen Menschen unter den Folgen zu hohen Alkoholkonsums zu leiden haben und trotzdem keinerlei größere Aufklärung herrscht. Vor allem an den Schulen wäre das wichtig, da die meisten Jugendlichen unglaublich leichtsinnig mit dem Thema umgehen. Stattdessen herrschen Zustände, wo ich mich für mein nicht Konsumieren rechtfertigen muss und übermäßiger Konsum mit einem Preis (ja das ist wörtlich zu verstehen) belohnt wird.


    Da muss deutlich mehr getan werden.

    Mit freundlichen Grüßen
    Chris

  • Da muss deutlich mehr getan werden.

    "..dabei geht ihre Gesellschaft am Alkoholismus zugrunde." Nina Hagen.


    Wie sich etwaige Statistiken zum übermäßigen Alkoholkonsum in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben, weiß ich nicht.. gefühlt würde ich aber sagen, es ist weniger geworden.


    Ich denke das Problem mit solchen Phänomenen ist, dass man sich durchaus bewußt ist, dass man das nie angemessen kontrollieren kann. Solange es auf einem niedrigen Niveau bleibt, ist das ja auch ganz verträglich. Aber ein Niveau zu halten - z.B. mittels Aufklärung - ist bei solchen Dingen wie Alkohol ein aussichtslosen Unterfangen. Weil man es permanent betreiben müsste.


    Etwas anderes ist es bspw. mit der Aufklärung bei AIDS und der Verwendung von Kondomen. Weil hier ein Zustand der Ausrottung von AIDS anstrebbar ist. AIDS hat insofern keinen Nutzen für uns. Alkohol in gewisser Weise schon.


    lg

    Es ist gut, ins philosophische Nichts zu springen. Besser ist es, wieder heil nach Hause zu kommen.
    Wenn du die Natur beherrschen willst, mein lieber Adson, musst du zuerst lernen ihr zu gehorchen. (aus Der Name der Rose)

    et cuncta bona erant

  • Da muss deutlich mehr getan werden.

    "..dabei geht ihre Gesellschaft am Alkoholismus zugrunde." Nina Hagen.


    Wie sich etwaige Statistiken zum übermäßigen Alkoholkonsum in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben, weiß ich nicht.. gefühlt würde ich aber sagen, es ist weniger geworden.


    Ich denke das Problem mit solchen Phänomenen ist, dass man sich durchaus bewußt ist, dass man das nie angemessen kontrollieren kann. Solange es auf einem niedrigen Niveau bleibt, ist das ja auch ganz verträglich. Aber ein Niveau zu halten - z.B. mittels Aufklärung - ist bei solchen Dingen wie Alkohol ein aussichtslosen Unterfangen. Weil man es permanent betreiben müsste.


    Etwas anderes ist es bspw. mit der Aufklärung bei AIDS und der Verwendung von Kondomen. Weil hier ein Zustand der Ausrottung von AIDS anstrebbar ist. AIDS hat insofern keinen Nutzen für uns. Alkohol in gewisser Weise schon.


    lg

    Es ist gut, ins philosophische Nichts zu springen. Besser ist es, wieder heil nach Hause zu kommen.
    Wenn du die Natur beherrschen willst, mein lieber Adson, musst du zuerst lernen ihr zu gehorchen. (aus Der Name der Rose)

    et cuncta bona erant

  • Da muss deutlich mehr getan werden.

    Ich mache es wie sonst immer auch, radikal
    Wer hat Profit am Alkohol,
    ich nicht, denn ich bin der absolute Antialkoholiker, mir reich Apfel Schorle,
    und ich habe auch keine Ahnung ob es eventuell auch genetischen Zusammenhang geben könnte
    Der Eheman einer Arbeitskolegin, wurde bereits während der Schwangerschaft seiner Mutter zum Alkoholiker,
    und während seiner Bundeswehrzeit ist dieser Drang zum Alkohol schlagartig real geworden
    Willi, ist sehr früh gestorben, beim Frühstück ist er einfach umgefallen, sein Herz hat es nicht mehr geschafft


    Wer hat Profit am Alkohol ?

  • Da muss deutlich mehr getan werden.

    Ich mache es wie sonst immer auch, radikal
    Wer hat Profit am Alkohol,
    ich nicht, denn ich bin der absolute Antialkoholiker, mir reich Apfel Schorle,
    und ich habe auch keine Ahnung ob es eventuell auch genetischen Zusammenhang geben könnte
    Der Eheman einer Arbeitskolegin, wurde bereits während der Schwangerschaft seiner Mutter zum Alkoholiker,
    und während seiner Bundeswehrzeit ist dieser Drang zum Alkohol schlagartig real geworden
    Willi, ist sehr früh gestorben, beim Frühstück ist er einfach umgefallen, sein Herz hat es nicht mehr geschafft


    Wer hat Profit am Alkohol ?

  • Wer hat Profit am Alkohol ?

    Ich formuliere die Frage einmal kurz um: Wer hat den Profit am Alkoholismus?
    Ganz eindeutig die Alkoholindustrie. Und zwar jede Menge. Aber bevor ich jetzt zum Verschwörungstheoretiker erklärt werde, muss ich betonen, dass ich einzig eine Zwecksbeziehung hergestellt habe. Nicht aber habe ich gesagt, dass die Industrie absichtlich eine größere Präventionsarbeit verhindert. Das wäre dann eine Frage für alle, die sich mit den Teilnehmern der Industrie besser auskennen, als wir.


    Man muss dazu auch sagen, dass Alkohol nicht direkt süchtig macht. Alkohol mit Crystal Meht zu vergleichen, wäre hier falsch. Die Wahrheit ist komplexer. Auf meine Mutter bezogen bedeutet dass, dass sie einerseits schon Alkoholiker in der Familie hat, also genetisch gesehen anfällig ist. Andererseits hat sie viel zu lange den Alkohol benutzt, um Stress zu kompensieren. Als sie dann eine Umschuldung gemacht hat, wurde der Stress so groß, dass ihr Konsum stark zugenommen hat. So stark, dass sie in extremer Weise abhängig wurde.


    Dies alleine dem Alkohol zuzuschreiben wäre aber falsch. Der Mensch ist in seinem Wesen komplex. Auf keinen Fall kann er alleine durch einen Faktor beschrieben werden. So auch beim Alkoholismus.

    Mit freundlichen Grüßen
    Chris

  • Wer hat Profit am Alkohol ?

    Ich formuliere die Frage einmal kurz um: Wer hat den Profit am Alkoholismus?
    Ganz eindeutig die Alkoholindustrie. Und zwar jede Menge. Aber bevor ich jetzt zum Verschwörungstheoretiker erklärt werde, muss ich betonen, dass ich einzig eine Zwecksbeziehung hergestellt habe. Nicht aber habe ich gesagt, dass die Industrie absichtlich eine größere Präventionsarbeit verhindert. Das wäre dann eine Frage für alle, die sich mit den Teilnehmern der Industrie besser auskennen, als wir.


    Man muss dazu auch sagen, dass Alkohol nicht direkt süchtig macht. Alkohol mit Crystal Meht zu vergleichen, wäre hier falsch. Die Wahrheit ist komplexer. Auf meine Mutter bezogen bedeutet dass, dass sie einerseits schon Alkoholiker in der Familie hat, also genetisch gesehen anfällig ist. Andererseits hat sie viel zu lange den Alkohol benutzt, um Stress zu kompensieren. Als sie dann eine Umschuldung gemacht hat, wurde der Stress so groß, dass ihr Konsum stark zugenommen hat. So stark, dass sie in extremer Weise abhängig wurde.


    Dies alleine dem Alkohol zuzuschreiben wäre aber falsch. Der Mensch ist in seinem Wesen komplex. Auf keinen Fall kann er alleine durch einen Faktor beschrieben werden. So auch beim Alkoholismus.

    Mit freundlichen Grüßen
    Chris

  • Ich spreche nicht von Prohibition, sondern davon, dass Alkoholismus totgeschwiegen wird.

    Vielleicht liegt das daran, dass Alkoholismus uns das Groteske der Normalität wie in einem Spiegel erkennbar werden lässt. Du schreibst zu Recht davon, dass der Alkohol in der Mitte unserer Gesellschaft ist. Wenn das so ist - und ich gebe Dir da völlig Recht - dann ist die Mitte unserer Gesellschaft fragwürdig, weil sie die abstoßende, weil entwürdigende Erscheinungsform der Alkoholiker überhaupt erst hervorbringt. Und davon wendet sich der sich gern hin und wieder des Alkohols sich bedienende "Normalbürger" gern ab, weil dieser Spiegel, der ihm damit vorgehalten wird, ein verstörendes Abbild seiner selbst generiert, dem er sich nicht stellen mag. Darum das Totschweigen und darum die Tabubehaftetheit. Darum auch die herabwürdigende Praxis in den Kliniken, die BEES beschrieben hatte. Nachvollziehbar, aber dennoch falsch, weil nichts verbessernd.

  • Ich spreche nicht von Prohibition, sondern davon, dass Alkoholismus totgeschwiegen wird.

    Vielleicht liegt das daran, dass Alkoholismus uns das Groteske der Normalität wie in einem Spiegel erkennbar werden lässt. Du schreibst zu Recht davon, dass der Alkohol in der Mitte unserer Gesellschaft ist. Wenn das so ist - und ich gebe Dir da völlig Recht - dann ist die Mitte unserer Gesellschaft fragwürdig, weil sie die abstoßende, weil entwürdigende Erscheinungsform der Alkoholiker überhaupt erst hervorbringt. Und davon wendet sich der sich gern hin und wieder des Alkohols sich bedienende "Normalbürger" gern ab, weil dieser Spiegel, der ihm damit vorgehalten wird, ein verstörendes Abbild seiner selbst generiert, dem er sich nicht stellen mag. Darum das Totschweigen und darum die Tabubehaftetheit. Darum auch die herabwürdigende Praxis in den Kliniken, die BEES beschrieben hatte. Nachvollziehbar, aber dennoch falsch, weil nichts verbessernd.

  • Guten Abend,


    ich denke der Alkoholismus ist kein Problem das eine Gesellschaft mit Hilfsprogrammen oder Aufklärung beikommen kann.


    Gäbe es Marihuana, Heroin, Crystal Meth, Kokain, etc etc ... direkt neben dem Alkohol im Supermarkt, würden auch diese Drogen viel stärker konsumiert werden,
    gäbe es dann Schmerzmittel, wie z.B. Morphium, Propofol, etc direkt daneben noch dazu - naja, vermutlich würde ein viel größerer Teil der Menschen nur schlafen.
    - und die Familien derer, die nicht genug vom "Abschalten" bekommen - würden sehr viel öfters trauern.


    Die meisten von uns trinken gerne mal einen Wein, ein Bier, einen Schnaps - alles in Gesellschaft, alles beim feiern alles gut.


    In dem Moment, wo der Lebensinhalt schwindet, gar nicht mehr vorhanden ist, Depressionen einsetzen und der Sinn von Allem nicht mehr erkennbar ist - in diesem Moment
    wird es dann mit Alkohol & Co gefährlich.


    Glück ist ein sehr schwer zu beschreibendes Wort, fehlt es jedoch an diesem, an Motivation, an Zielen, am Willen etwas zu tun versucht man diese Leere zu betäuben.


    Ich bin mir sehr sicher, dass jemand der Spaß an einer Tätigkeit hat, Spaß an seinem Leben hat, zufrieden und aktiv ist nicht derart oft abschalten muss/will das es ein Suchtzustand wäre.


    Will sagen, frag Dein Mutter doch einfach mal ob sie glücklich ist und wenn sie es nicht ist, weshalb nicht.
    Dann überleg mit ihr zusammen, wie man daran etwas ändern kann.
    Der alltägliche, routinierte Trott kann mit Sicherheit sehr frustrierend sein.

    Gustav

    ~Nur wer die Kälte kennt, weiß die Wärme zu schätzen~

  • Guten Abend,


    ich denke der Alkoholismus ist kein Problem das eine Gesellschaft mit Hilfsprogrammen oder Aufklärung beikommen kann.


    Gäbe es Marihuana, Heroin, Crystal Meth, Kokain, etc etc ... direkt neben dem Alkohol im Supermarkt, würden auch diese Drogen viel stärker konsumiert werden,
    gäbe es dann Schmerzmittel, wie z.B. Morphium, Propofol, etc direkt daneben noch dazu - naja, vermutlich würde ein viel größerer Teil der Menschen nur schlafen.
    - und die Familien derer, die nicht genug vom "Abschalten" bekommen - würden sehr viel öfters trauern.


    Die meisten von uns trinken gerne mal einen Wein, ein Bier, einen Schnaps - alles in Gesellschaft, alles beim feiern alles gut.


    In dem Moment, wo der Lebensinhalt schwindet, gar nicht mehr vorhanden ist, Depressionen einsetzen und der Sinn von Allem nicht mehr erkennbar ist - in diesem Moment
    wird es dann mit Alkohol & Co gefährlich.


    Glück ist ein sehr schwer zu beschreibendes Wort, fehlt es jedoch an diesem, an Motivation, an Zielen, am Willen etwas zu tun versucht man diese Leere zu betäuben.


    Ich bin mir sehr sicher, dass jemand der Spaß an einer Tätigkeit hat, Spaß an seinem Leben hat, zufrieden und aktiv ist nicht derart oft abschalten muss/will das es ein Suchtzustand wäre.


    Will sagen, frag Dein Mutter doch einfach mal ob sie glücklich ist und wenn sie es nicht ist, weshalb nicht.
    Dann überleg mit ihr zusammen, wie man daran etwas ändern kann.
    Der alltägliche, routinierte Trott kann mit Sicherheit sehr frustrierend sein.

    Gustav

    ~Nur wer die Kälte kennt, weiß die Wärme zu schätzen~

  • ..... Nachvollziehbar, aber dennoch falsch, weil nichts verbessernd.

    Genau so ist es, und besser kann man es garnicht umschreiben


    Willi, war übrigens kein Extrem Fall, ganz im Gegenteil
    Ein sehr führsorglicher Vater war er, erfolgreich im Berufsleben, drei Kinder, allein die Ehefrau hat es irgendwann bemerkt
    Und ist natürlich dagegen angegangen, aber da war es bereits zu spät, denn Willi hat bereits einen dauerzustand erreicht
    Man hat es einfach nicht bemerkt, er schien immer völlig normal, nur hat er jeden Tag einen Alkoholpegel haben müssen
    Die Such war bereits vorhanden, und irgendwann hat er aufgegeben, er wusste bereits, dagegen kann er sich nicht wehren
    Als er verstorben ist, hat er für jedes Kind ein Einfamilienhaus hinterlassen, die zwei ältere Kinder haben ein eigenes
    Fahrzeug finanziert bekommen, und die Ehefrau ein zweistöckiges Familienhaus, es gab keine Scheidung, sie haben getrennt gelebt


    Leider komme ich immer wieder auf das gleiche Ergebnis
    Eine jegliche sinnvolle Kultur vergiftet immer und fortwährend Ihre eigene Kinder
    Da kann man, eine sinnvolle Demokratie, so hoch preisen wie man möchte, der unsichtbare Hacken ist immer vorhanden !?

  • ..... Nachvollziehbar, aber dennoch falsch, weil nichts verbessernd.

    Genau so ist es, und besser kann man es garnicht umschreiben


    Willi, war übrigens kein Extrem Fall, ganz im Gegenteil
    Ein sehr führsorglicher Vater war er, erfolgreich im Berufsleben, drei Kinder, allein die Ehefrau hat es irgendwann bemerkt
    Und ist natürlich dagegen angegangen, aber da war es bereits zu spät, denn Willi hat bereits einen dauerzustand erreicht
    Man hat es einfach nicht bemerkt, er schien immer völlig normal, nur hat er jeden Tag einen Alkoholpegel haben müssen
    Die Such war bereits vorhanden, und irgendwann hat er aufgegeben, er wusste bereits, dagegen kann er sich nicht wehren
    Als er verstorben ist, hat er für jedes Kind ein Einfamilienhaus hinterlassen, die zwei ältere Kinder haben ein eigenes
    Fahrzeug finanziert bekommen, und die Ehefrau ein zweistöckiges Familienhaus, es gab keine Scheidung, sie haben getrennt gelebt


    Leider komme ich immer wieder auf das gleiche Ergebnis
    Eine jegliche sinnvolle Kultur vergiftet immer und fortwährend Ihre eigene Kinder
    Da kann man, eine sinnvolle Demokratie, so hoch preisen wie man möchte, der unsichtbare Hacken ist immer vorhanden !?

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