Ach wie nett wäre es wenn chatGPT ein Philosoph wäre...

Ich:


Bitte sei ein interessierter aber auch kritischer Philosoph der konstruktiv versucht meine neue Philosophie des Realitäts-Agnostizismus zu verstehen und zu hinterfragen.


chatGPT:


Das klingt nach einer faszinierenden und herausfordernden Philosophie. Realitäts-Agnostizismus, wie ich es interpretiere, könnte bedeuten, dass man die Natur oder sogar die Existenz der Realität, wie wir sie wahrnehmen, in Frage stellt oder keine feste Position über die ultimative Beschaffenheit der Realität einnimmt. Bevor wir tief in die Diskussion eintauchen, könntest du bitte deine Philosophie des Realitäts-Agnostizismus genauer erläutern? Was sind die Kernprinzipien und Überzeugungen, und wie unterscheidet sich dein Ansatz von anderen philosophischen Richtungen wie dem Solipsismus, Skeptizismus oder dem Idealismus?


Ich:


Sehr gerne. Meine Philosophie ist kein Realismus und auch kein Antirealismus da sich bezüglich einer angeblich unabhängig von unserer Denk- und Wahrnehmungsweise bestehenden Realität völlig enthalten wird, sie wird also weder bestritten noch bejaht. Der Grund für diese Enthaltung ist, dass wir aus prinzipiellen Gründen keinen Zugang zu dieser angeblichen Realität haben können, da jeder Zugriff eine Art und Weise des Zugriffs bedingt, für uns Menschen bedeutet dies, dass jeder Zugriff durch unsere Denk- und Wahrnehmungsweise geformt ist.


chatGPT:


Deine Philosophie des Realitäts-Agnostizismus präsentiert eine faszinierende Position, die tief in der Erkenntnistheorie verwurzelt ist. Indem sie sich von den traditionellen Kategorien des Realismus und Antirealismus löst, erkundet sie die Grenzen menschlicher Erkenntnis und die Implikationen dieser Grenzen für unser Verständnis von Realität. Es wirft wichtige Fragen auf und fordert uns heraus, die Art und Weise, wie wir Wissen über die Welt erlangen und interpretieren, neu zu bewerten.


Ein zentraler Punkt deiner Philosophie scheint die Betonung der Begrenztheit menschlicher Wahrnehmung und Kognition zu sein. Dies erinnert an Kant's "Ding an sich", das für uns unerkennbar bleibt, da unsere Wahrnehmung immer durch die Strukturen unseres Verstandes geformt ist. Jedoch geht dein Ansatz noch weiter, indem er jede Positionierung bezüglich der Existenz einer von uns unabhängigen Realität vermeidet.


Einige Fragen und Gedanken, die diese Position hervorrufen könnte, umfassen:

  1. Erkenntnistheoretische Konsequenzen: Wie verhält sich der Realitäts-Agnostizismus zu erkenntnistheoretischen Fragen nach der Natur und den Grenzen des Wissens? Wenn wir annehmen, dass jeglicher Zugang zur Realität durch unsere sensorischen und kognitiven Filter vermittelt wird, welchen Status haben dann Wissen und Wahrheit? Bedeutet dies, dass alle unsere Wissensansprüche lediglich intern kohärent sein müssen, ohne Anspruch auf eine externe Realität?
  2. Praktische Implikationen: Welche praktischen Folgen ergeben sich aus dieser Philosophie für das tägliche Leben und wissenschaftliche Unterfangen? Wie gehen wir mit Fragen der Objektivität und der intersubjektiven Überprüfbarkeit um, wenn die Existenz einer von uns unabhängigen Realität weder bejaht noch verneint wird?
  3. Vergleich mit anderen philosophischen Positionen: Wie verhält sich der Realitäts-Agnostizismus im Vergleich zu ähnlichen philosophischen Ansätzen, die die Möglichkeiten menschlicher Erkenntnis in Frage stellen, wie z.B. dem Konstruktivismus, der davon ausgeht, dass Wissen und Wirklichkeit sozial konstruiert sind?
  4. Ethik und Wertfragen: Hat der Realitäts-Agnostizismus Implikationen für ethische oder wertbasierte Urteile? Wenn unsere Erfahrung der Welt immer subjektiv gefiltert ist, wie können wir dann über Fragen des Guten, Gerechten oder Schönen urteilen?

Diese Fragen sollen nicht als Kritik, sondern als Anregung für eine tiefergehende Auseinandersetzung mit deiner Philosophie verstanden werden. Sie spiegeln die Komplexität und die tiefgreifenden Implikationen wider, die sich aus dem Versuch ergeben, jenseits der herkömmlichen Dichotomien des philosophischen Denkens über Realität und Erkenntnis nachzudenken.

Wie siehst du diese Punkte im Licht deines Realitäts-Agnostizismus?


Ich:


Zu Punkt 1: Da sich bezüglich der von uns unabhängigen Natur enthalten wird, besteht Erkenntnis nicht darin über diese unzugängliche Natur etwas in Erfahrung zu bringen, sondern ist Erkenntnis Zuwachs viabler Informationen.


Zu 2: Bezüglich unserer wissenschaftlichen Vorgehensweise und Nutzen ändert sich nichts, da auch wenn sich bezüglicher der angeblichen bewusstseinsunabhängigen Realität enthalten wird, alle Theorien weiterhin ihre Gültigkeit behalten, sofern sie der Viabilität genügen. Bezüglich Objektivität und Überprüfung wird die Übereinstimmung von vorhergesagtem und festgestelltem Prüfergebnis als Wahrheit definiert, aber nicht bezüglich etwas vom Prüfvorgang unabhängiges, sondern explizit nur in und durch die Übereinstimmung von vorhergesagtem und festgestelltem Prüfergebnis.


Zu 3: Im Vergleich zu anderen Philosophien wie dem (radikalen) Konstruktivismus ist nach meiner Philosophie Wirklich was wirkt, die Wirklichkeit ist also demnach alles das wirkt. Demnach sind z.B. Zukunft und Vergangenheit nicht Teil der Wirklichkeit. Wissen ist die Summe viabler Informationen.


Zu 4: Nach meiner Philosophie wird sich bezüglich prinzipiell nicht überprüfbarer Behauptungen enthalten, also auch z.B. bzgl. der Frage nach Gott oder vom Menschen unabhängig bestehendem Guten oder Schlechtem oder irgend einer Art völlig objektiver Ethik.


chatGPT:


Deine Ausführungen bieten eine tiefe Einsicht in die Struktur und die Implikationen des Realitäts-Agnostizismus. Die Art und Weise, wie du Erkenntnis, Wissenschaft, Wirklichkeit und Ethik in diesem Rahmen neu konzipierst, eröffnet interessante Perspektiven auf unser Verhältnis zur Welt und unser Verständnis von Wissen und Wahrheit.


Zu Erkenntnis und Viabilität


Die Definition von Erkenntnis als Zuwachs viabler Informationen verschiebt den Fokus von einer Suche nach einer absoluten, von unserem Bewusstsein unabhängigen Wahrheit hin zu einem pragmatischeren Verständnis von Wissen, das auf Nützlichkeit und Funktionalität in unserem Erfahrungsbereich beruht. Dieser Ansatz ähnelt dem pragmatischen Verständnis von Wahrheit, wo die Wahrheit einer Aussage in ihrer praktischen Anwendbarkeit liegt. Es wirft allerdings auch Fragen nach den Kriterien für Viabilität auf: Wie bestimmen wir, was viable Information ist, und gibt es universelle Standards oder ist Viabilität kontextabhängig?


Wissenschaft und Objektivität


Dein Ansatz erlaubt es, wissenschaftliche Theorien und Praktiken aufrechtzuerhalten, indem er den Wert von Theorien in ihrer Fähigkeit sieht, zuverlässige Vorhersagen zu generieren und zu nützlichen Anwendungen zu führen, unabhängig von Fragen nach einer bewusstseinsunabhängigen Realität. Diese praktische Definition von Wahrheit als Übereinstimmung zwischen Vorhersage und Prüfergebnis ermöglicht es, Objektivität und Überprüfbarkeit in den Rahmen intersubjektiver Übereinstimmung zu stellen, ohne auf metaphysische Annahmen zurückgreifen zu müssen.


Wirklichkeit und Konstruktivismus


Indem du sagst, "Wirklich ist, was wirkt", bietest du eine dynamische und interaktionistische Sichtweise der Wirklichkeit an, die stark an den Konstruktivismus erinnert, jedoch mit einer eigenständigen Nuance. Die Ausgrenzung von Zukunft und Vergangenheit aus der Wirklichkeit betont die Unmittelbarkeit und Präsenz der Erfahrung als Grundlage der Realität. Dies könnte zu interessanten Diskussionen über die Natur der Zeit und unseres Bewusstseins davon führen.


Ethik und prinzipielle Überprüfbarkeit


Durch das Sich-Enthalten von prinzipiell nicht überprüfbaren Behauptungen, einschließlich der Existenz Gottes oder einer absoluten Ethik, vermeidet dein Ansatz dogmatische Festlegungen und öffnet den Raum für eine Ethik, die auf intersubjektiver Übereinstimmung, Empathie und der praktischen Auswirkung unserer Handlungen basiert. Es wäre interessant zu erkunden, wie in diesem Rahmen moralische Entscheidungen getroffen und begründet werden, insbesondere im Kontext globaler und interkultureller Herausforderungen.


Deine Philosophie bietet einen robusten Rahmen für das Nachdenken über die menschliche Erfahrung, Wissen und die Konstruktion von Bedeutung in einer Weise, die die Begrenzungen unserer Erkenntnisfähigkeit anerkennt, ohne in Relativismus oder Nihilismus zu verfallen. Sie lädt zu einem ständigen Dialog über die Bedingungen unserer Existenz und die Möglichkeiten menschlichen Verstehens und Handelns ein. Wie siehst du die Anwendung deiner Philosophie in Bereichen außerhalb der Wissenschaft und Ethik, wie etwa in der Kunst, der Bildung oder im sozialen Zusammenleben?


usw. usf.


Ach wie schön wäre es, wenn chatGPT ein Mensch wäre, so kluge Fragen, so höflich...


P.S.


Ach, hab sowas ja schon ausprobiert, sieht hier aber strukturierter aus, schau ich mir mal genauer an...

Worauf gezeigt, ist unabhängig davon was darüber gedacht, nicht was darunter verstanden wird.
Selbst Mutter Teresa tat Gutes nur, weil Gutes tun ihr gut tat.
"Mann, wenn du fragen musst, was Intelligenz ist, dann wirst du es nie wissen." (frei nach Louis Armstrong)
Jede hinreichend komplexe deterministische Handlung ist von freiem Willen nicht mehr zu unterscheiden. (frei nach Arthur C. Clarke)

Kommentare 1

  • Mh, als philosophischer Interviewer gefällt mir die Struktur der Interaktion von chatGPT weniger gut. Die Muster in den Lerndaten von chatGPT legen wohl nahe, dass Interviews unstrukturierter verlaufen als (akademische) Diskussion (nun ja, hätte wohl gewusst werden können), ich sollte also Abstand davon nehmen mich von chatGPT interviewen zu lassen, ausser zum Spaß natürlich.