Polyamorie

  • Oder es wird genommen was man kriegen kann.
    Auch Monogamie kann nicht jedem Mann eine Frau garantieren. Aber den Meisten.
    Wäre das Beziehungsmodell aus dem Eingangspost das Ideal würde der Großteil der Männer unfreiwillig im Zölibat leben.
    Das ist sicher nicht wünschenswert, ist aber das Beziehungsmodel deshalb unethisch weil es eine Norm in Frage stellen kann,
    die zu einem sozialen Frieden beiträgt?
    Ich habe den Standpunkt vertreten das man anderes nicht schlecht reden muss, damit die Norm gut wird.

  • Oder es wird genommen was man kriegen kann.
    Auch Monogamie kann nicht jedem Mann eine Frau garantieren. Aber den Meisten.
    Wäre das Beziehungsmodell aus dem Eingangspost das Ideal würde der Großteil der Männer unfreiwillig im Zölibat leben.
    Das ist sicher nicht wünschenswert, ist aber das Beziehungsmodel deshalb unethisch weil es eine Norm in Frage stellen kann,
    die zu einem sozialen Frieden beiträgt?
    Ich habe den Standpunkt vertreten das man anderes nicht schlecht reden muss, damit die Norm gut wird.

  • Noch einer Ergänzung, weil ich geschrieben habe das Monogamie ein Modell für Schwache ist.
    Ja, es ermöglicht sozial schwachen Männern eine Frau zu haben, aber natürlich ist es unterm Strich auch ein interessantes Standardmodell aus privilegierter Sicht.
    Zum einen wegen dem bereits angesprochenen Thema des sozialen Friedens.
    Aber auch weil es soziale Reproduktion sicherstellt.
    Der Reichtum der einen basiert auf den bescheidenen Verhältnissen vieler Anderer. Damit das funktioniert muss es die vielen Anderen aber auch geben.
    Wenn Männern aus bescheidenen Verhältnissen keine Chance mehr auf Frauen hätten, würden sie sich weit weniger vermehren und daraus folgt das es in Zukunft an Nachschub an Arbeitskräften mangeln würde. Also auch aus privilegierter Sicht macht das großen Sinn.

  • Noch einer Ergänzung, weil ich geschrieben habe das Monogamie ein Modell für Schwache ist.
    Ja, es ermöglicht sozial schwachen Männern eine Frau zu haben, aber natürlich ist es unterm Strich auch ein interessantes Standardmodell aus privilegierter Sicht.
    Zum einen wegen dem bereits angesprochenen Thema des sozialen Friedens.
    Aber auch weil es soziale Reproduktion sicherstellt.
    Der Reichtum der einen basiert auf den bescheidenen Verhältnissen vieler Anderer. Damit das funktioniert muss es die vielen Anderen aber auch geben.
    Wenn Männern aus bescheidenen Verhältnissen keine Chance mehr auf Frauen hätten, würden sie sich weit weniger vermehren und daraus folgt das es in Zukunft an Nachschub an Arbeitskräften mangeln würde. Also auch aus privilegierter Sicht macht das großen Sinn.


  • Der Reichtum der einen basiert auf den bescheidenen Verhältnissen vieler Anderer. Damit das funktioniert muss es die vielen Anderen aber auch geben.

    Was sich ja nicht zufällig "ungerecht" nennt.


    Zitat


    Wenn Männern aus bescheidenen Verhältnissen keine Chance mehr auf Frauen hätten, würden sie sich weit weniger vermehren und daraus folgt das es in Zukunft an Nachschub an Arbeitskräften mangeln würde. Also auch aus privilegierter Sicht macht das großen Sinn.

    Nö, das folgt daraus nicht, weil die Gruppen der Reichen und Armen (um es mal so auszudrücken) nicht festgelegt sind. Es könnte z.B. so sein, dass nur die Reichen die Kinder erzeugen würden, viele davon aber in Armut verfallen und so zu Arbeitskräften wären. Dass wir (als Nichtreiche) das so nicht wollen, ist natürlich klar.

    Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
    Folgerung: Philosophie, die den Menschen ignoriert, macht einen Fehler.
    Zweite Folgerung: Man sollte den Menschen in fast jeden Zusammenhang gedanklich mit einbeziehen.


    Ergänzende Hoffnung: Möge es einmal eine allgemeine KI geben, die die menschlichen Fehler zumindest teilweise auffangen und zur Korrektur beitragen kann.


  • Der Reichtum der einen basiert auf den bescheidenen Verhältnissen vieler Anderer. Damit das funktioniert muss es die vielen Anderen aber auch geben.

    Was sich ja nicht zufällig "ungerecht" nennt.


    Zitat


    Wenn Männern aus bescheidenen Verhältnissen keine Chance mehr auf Frauen hätten, würden sie sich weit weniger vermehren und daraus folgt das es in Zukunft an Nachschub an Arbeitskräften mangeln würde. Also auch aus privilegierter Sicht macht das großen Sinn.

    Nö, das folgt daraus nicht, weil die Gruppen der Reichen und Armen (um es mal so auszudrücken) nicht festgelegt sind. Es könnte z.B. so sein, dass nur die Reichen die Kinder erzeugen würden, viele davon aber in Armut verfallen und so zu Arbeitskräften wären. Dass wir (als Nichtreiche) das so nicht wollen, ist natürlich klar.

    Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
    Folgerung: Philosophie, die den Menschen ignoriert, macht einen Fehler.
    Zweite Folgerung: Man sollte den Menschen in fast jeden Zusammenhang gedanklich mit einbeziehen.


    Ergänzende Hoffnung: Möge es einmal eine allgemeine KI geben, die die menschlichen Fehler zumindest teilweise auffangen und zur Korrektur beitragen kann.


  • Nö, das folgt daraus nicht, weil die Gruppen der Reichen und Armen (um es mal so auszudrücken) nicht festgelegt sind. Es könnte z.B. so sein, dass nur die Reichen die Kinder erzeugen würden, viele davon aber in Armut verfallen und so zu Arbeitskräften wären. Dass wir (als Nichtreiche) das so nicht wollen, ist natürlich klar.

    Es gibt unter Reichen aber die starke Tendenz das sie nicht wollen das Ihre Kinder Drecksarbeit verrichten.
    Ich denke das die Monogamie-Lösung auch im starken Interesse der Reichen ist.


  • Nö, das folgt daraus nicht, weil die Gruppen der Reichen und Armen (um es mal so auszudrücken) nicht festgelegt sind. Es könnte z.B. so sein, dass nur die Reichen die Kinder erzeugen würden, viele davon aber in Armut verfallen und so zu Arbeitskräften wären. Dass wir (als Nichtreiche) das so nicht wollen, ist natürlich klar.

    Es gibt unter Reichen aber die starke Tendenz das sie nicht wollen das Ihre Kinder Drecksarbeit verrichten.
    Ich denke das die Monogamie-Lösung auch im starken Interesse der Reichen ist.

  • Was sich ja nicht zufällig "ungerecht" nennt.


    ... weil die Gruppen der Reichen und Armen (um es mal so auszudrücken) ...

    Soziale Gerechtigkeit ist nicht das Thema dieses Threads. Ich habe nur festgestellt wie es ist und es ging mir hierbei nicht um die Frage ob es vielleicht anders sein sollte.
    Ich habe bewusst nicht von dem "Armen" gesprochen, weil ich mit "Menschen in bescheidenen Verhältnissen auch jene gemeint habe die sich selbst nicht als arm wahrnehmen und auch normalerweise nicht als solches bezeichnet werden. Auch wenn ihr Besitz bescheiden ist und sie häufig massiv verschuldet sind.
    Ein Beziehungsmodell wie im Eingangspost würde, wenn es weit verbreitet wäre, nicht nur den "Armen" kaum mehr Chancen auf Frauen ermöglichen, sondern den meisten Männern.
    Ist es aber deshalb unethisch? Das wurde am Abend den ich beschrieben habe zwar behauptet (neben der haltlosen Behauptung das es unnatürlich wäre), aber irgendwie kann ich es nicht wirklich verstehen.

  • Was sich ja nicht zufällig "ungerecht" nennt.


    ... weil die Gruppen der Reichen und Armen (um es mal so auszudrücken) ...

    Soziale Gerechtigkeit ist nicht das Thema dieses Threads. Ich habe nur festgestellt wie es ist und es ging mir hierbei nicht um die Frage ob es vielleicht anders sein sollte.
    Ich habe bewusst nicht von dem "Armen" gesprochen, weil ich mit "Menschen in bescheidenen Verhältnissen auch jene gemeint habe die sich selbst nicht als arm wahrnehmen und auch normalerweise nicht als solches bezeichnet werden. Auch wenn ihr Besitz bescheiden ist und sie häufig massiv verschuldet sind.
    Ein Beziehungsmodell wie im Eingangspost würde, wenn es weit verbreitet wäre, nicht nur den "Armen" kaum mehr Chancen auf Frauen ermöglichen, sondern den meisten Männern.
    Ist es aber deshalb unethisch? Das wurde am Abend den ich beschrieben habe zwar behauptet (neben der haltlosen Behauptung das es unnatürlich wäre), aber irgendwie kann ich es nicht wirklich verstehen.

  • Es könnte z.B. so sein, dass nur die Reichen die Kinder erzeugen würden

    Wobei es auch verschiedene Polyamorie Beziehungen gibt. Auch welche wo, anders als im angeführten Beispiel, die Männeranzahl die der Frauen überwiegt. (wenn auch angeblich bei weitem nicht so häufig)
    Wenn der Anspruch der Frauen steigen würde, wäre auch eine Zunahme an Polyandrie denkbar.
    Eine Möglichkeit wie auch sozial schwächere Männer zu Nachkommen kommen könnten.
    Dass das eine männliche evolutionspsychologische Urangst triggert kann (Stichwort: Kuckuckskindangst), ist das zwar nicht unbedingt das was sich jeder Mann wünscht. Mancher mag sogar meinen das wir
    deshalb auch Monogamie als Standard haben. Polyandrie ist in der Menschheitsgeschichte die Ausnahme.
    Doch heute verfügbare Vaterschaftstest sind schon sehr genau. Nicht die 100% Elternschaftsgewissheit die eine Frau hat, aber nahe dran.

  • Es könnte z.B. so sein, dass nur die Reichen die Kinder erzeugen würden

    Wobei es auch verschiedene Polyamorie Beziehungen gibt. Auch welche wo, anders als im angeführten Beispiel, die Männeranzahl die der Frauen überwiegt. (wenn auch angeblich bei weitem nicht so häufig)
    Wenn der Anspruch der Frauen steigen würde, wäre auch eine Zunahme an Polyandrie denkbar.
    Eine Möglichkeit wie auch sozial schwächere Männer zu Nachkommen kommen könnten.
    Dass das eine männliche evolutionspsychologische Urangst triggert kann (Stichwort: Kuckuckskindangst), ist das zwar nicht unbedingt das was sich jeder Mann wünscht. Mancher mag sogar meinen das wir
    deshalb auch Monogamie als Standard haben. Polyandrie ist in der Menschheitsgeschichte die Ausnahme.
    Doch heute verfügbare Vaterschaftstest sind schon sehr genau. Nicht die 100% Elternschaftsgewissheit die eine Frau hat, aber nahe dran.

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