Eine interessante These wird vom Evolutionsbiologen H. Pontzer vertreten:
https://inews.co.uk/news/healt…hor-herman-pontzer-894794
Kurz zusammengefasst behauptet er, dass man durch Sport oder körperliche Aktivität längerfristig nicht mehr Kalorien verbrennt als ohne Sport oder Aktivität. Das ist äusserst kontraintuitiv, da beim Sport ganz offensichtlich und nachweislich viele Kalorien verbraucht werden. Allerdings ist der Körper keine Maschine, die man so einfach zu höherem Verbrauch steuern könnte. Sondern der Metabolismus greift selbst regulierend in unseren Verbrauch ein. Gemäss Pontzer passt sich der Metabolismus an den erhöhten Verbrauch durch den Sport schnell an und spart die verbrauchten Kalorien in anderen Bereichen ein. Dann verbrauchen wir zwar beim Sport viel Energie, dafür aber in der Nacht danach entsprechend weniger. Man mag also selbst jeden Tag einen Halbmarathon rennen - der Kalorienverbrauch wird sich auf Dauer auf ähnlichem Niveau wie zuvor einpendeln.
Dementsprechend sind alle Versprechen der Sportindustrie und fast aller Diäten nur Täuschung. Tatsächlich hilft weder mehr Sport noch weniger Essen zwingend zum abnehmen - denn der Körper kann gegensteuern und den Verbrauch entsprechen reduzieren. Ein wenig wie ein Thermostaat, der die Temperatur immer konstant hält. Das mag ernüchternd sein für alle, die gerne abnehmen möchten. Es kann aber auch die Sicht auf dicke oder sehr dünne Menschen verändern, die demzufolge eben sehr viel weniger Möglichkeiten haben ihr Gewicht zu verändern. Mit schwachem Willen oder ähnlichem hat das dann tatsächlich eben eher wenig zu tun und mehr Toleranz wäre angebracht.