Die Logik von Troja

  • In der Stufenlogik wird ja gefordert, dass der Betrachter in einer höheren Stufe ist als das Betrachtete.
    Dadurch fallen endliche Stufen für das Selbst aus.


    Ich hatte ja für den Geist extra Stufe Unendlich hinzugefügt.


    In meiner Logik steht der Betrachter notwendigerweise auf derselben Stufe wie das Betrachtete. Andernfalls wäre es ihm gar nicht zugänglich.


    Die einfache Tatsachenfeststellung ist die unterste Stufe der Logik. Auf dieser Stufe muss das Bewusstsein funktionieren, auch wenn es selbst nicht vergegenständlicht werden kann, sondern seinem Gegenstand gegenüber steht.

  • In der Stufenlogik wird ja gefordert, dass der Betrachter in einer höheren Stufe ist als das Betrachtete.
    Dadurch fallen endliche Stufen für das Selbst aus.


    Ich hatte ja für den Geist extra Stufe Unendlich hinzugefügt.


    In meiner Logik steht der Betrachter notwendigerweise auf derselben Stufe wie das Betrachtete. Andernfalls wäre es ihm gar nicht zugänglich.


    Die einfache Tatsachenfeststellung ist die unterste Stufe der Logik. Auf dieser Stufe muss das Bewusstsein funktionieren, auch wenn es selbst nicht vergegenständlicht werden kann, sondern seinem Gegenstand gegenüber steht.

  • Hallo Koan,


    das mit der gleichen Stufe kann man so machen und wird üblicherweise auch so gemacht.


    Der Ansatz mit den unterschiedlichen Stufen in der Stufentheorie hat den Vorteil,
    dass dadurch z. B. negative Selbstbezüglichkeiten unmöglich werden
    und man so Logik und Realität von Widersprüchen frei hält.


    Für die Stufe Unendlich muss ich mir zur Widerspruchsfreiheit und Selbstbezug wohl noch etwas einfallen lassen.


    Gruß
    Trestone

  • Hallo Koan,


    das mit der gleichen Stufe kann man so machen und wird üblicherweise auch so gemacht.


    Der Ansatz mit den unterschiedlichen Stufen in der Stufentheorie hat den Vorteil,
    dass dadurch z. B. negative Selbstbezüglichkeiten unmöglich werden
    und man so Logik und Realität von Widersprüchen frei hält.


    Für die Stufe Unendlich muss ich mir zur Widerspruchsfreiheit und Selbstbezug wohl noch etwas einfallen lassen.


    Gruß
    Trestone

  • dass dadurch z. B. negative Selbstbezüglichkeiten unmöglich werden


    Ich finde Selbstbezüglichkeit, auch negative, viel zu wichtig, um sie vermeiden zu wollen. Ich suche eine Logik, die mit Selbstbezüglichkeiten umgehen kann.

  • dass dadurch z. B. negative Selbstbezüglichkeiten unmöglich werden


    Ich finde Selbstbezüglichkeit, auch negative, viel zu wichtig, um sie vermeiden zu wollen. Ich suche eine Logik, die mit Selbstbezüglichkeiten umgehen kann.

  • Hallo Koan,


    für die Stufenlogik kommt es dabei darauf an, was man als Selbstbezüglichkeit sieht:


    Innerhalb einer Stufe wird sie nicht zugelassen,
    aber stufenübergreifend ist sie erlaubt und kein Problem:
    So können Sätze wie der Lügner mit alternierenden Wahrheitswerten zugelassen werden
    und auch die Russellsche Menge ist kein Problem.


    So gesehen kann man die Stufenlogik als eine der wenigen Logiken betrachten,
    die mit Selbstbezüglichkeiten (und gerade auch negativen) umgehen kann,
    denn sie löst die sonst entstehenden Widersprüche über Stufen auf.
    Denn strenggenommen sind in der Stufenlogik Aussagen nicht in einzelnen Stufen definiert
    sondern zu einer Aussage gehören die Definitionen in allen Stufen,
    sie ist also etwas Stufenübergreifendes.


    Gruß
    Trestone

  • Hallo Koan,


    für die Stufenlogik kommt es dabei darauf an, was man als Selbstbezüglichkeit sieht:


    Innerhalb einer Stufe wird sie nicht zugelassen,
    aber stufenübergreifend ist sie erlaubt und kein Problem:
    So können Sätze wie der Lügner mit alternierenden Wahrheitswerten zugelassen werden
    und auch die Russellsche Menge ist kein Problem.


    So gesehen kann man die Stufenlogik als eine der wenigen Logiken betrachten,
    die mit Selbstbezüglichkeiten (und gerade auch negativen) umgehen kann,
    denn sie löst die sonst entstehenden Widersprüche über Stufen auf.
    Denn strenggenommen sind in der Stufenlogik Aussagen nicht in einzelnen Stufen definiert
    sondern zu einer Aussage gehören die Definitionen in allen Stufen,
    sie ist also etwas Stufenübergreifendes.


    Gruß
    Trestone

  • Auch mir schwebt so etwas ähnliches wie eine Stufenlogik vor. Mein Entwurf hat allerdings nur zwei Stufen. Die untere Stufe nenne ich 'fremdbezüglich' (objektivierend), die obere 'selbstbezüglich (reflektierend). Weitere Stufen sind überflüssig.



    Die Stufe der Reflexion muss beides können: sich auf Fremdes und Eigenes beziehen. Im Rahmen einer zweiwertigen Logik ist diese Reflexion nicht darstellbar, es bedarf mindestens eines dritten Wahrheitswertes 'unbestimmt'. Einen dritten Wert gibt es allerdings, bei Licht besehen, auch schon in der Prädikatenlogik, sofern man die Logik des Prädikats 'existiert' analog zur Logik des Prädikats 'wahr' ausbuchstabiert. 'Wahrheit' ist zweiwertig, 'Existenz' dreiwertig. (Dreiwertig sind auch epistemische Prädikate wie 'wissen', 'glauben', 'vermuten' ...).



    alternierenden Wahrheitswerten

    Alternierende Wahrheitswerte machen in meinen Augen nur Sinn im Rahmen einer zeitlichen Logik, weil der Begriff des Alternierens ein zeitliches Schema schon voraussetzt und deshalb nicht begründen kann. (Womöglich kann man auch beides als gleichursprünglich betrachten. Da schwanke ich noch.)


    Eine Reflexionslogik, sinnbildlich ein kreisförmiges Sich-auf-sich-selbst-Beziehen, setzt nicht notwendigerweise ein zeitliches Schema voraus, stellt aber die Möglichkeit bereit, das Kreisen als zeitlichen Vorgang zu betrachten. Aus diesem Kreisen könnte eine Stufenlogik entspringen, die der deinen ähnelt. Der Unterschied ist: das Kind wird nicht mit dem Bade ausgeschüttet. Die klassische Logik behält ihr Recht, wo sie recht hat: auf der objektivierenden Stufe.

  • Auch mir schwebt so etwas ähnliches wie eine Stufenlogik vor. Mein Entwurf hat allerdings nur zwei Stufen. Die untere Stufe nenne ich 'fremdbezüglich' (objektivierend), die obere 'selbstbezüglich (reflektierend). Weitere Stufen sind überflüssig.



    Die Stufe der Reflexion muss beides können: sich auf Fremdes und Eigenes beziehen. Im Rahmen einer zweiwertigen Logik ist diese Reflexion nicht darstellbar, es bedarf mindestens eines dritten Wahrheitswertes 'unbestimmt'. Einen dritten Wert gibt es allerdings, bei Licht besehen, auch schon in der Prädikatenlogik, sofern man die Logik des Prädikats 'existiert' analog zur Logik des Prädikats 'wahr' ausbuchstabiert. 'Wahrheit' ist zweiwertig, 'Existenz' dreiwertig. (Dreiwertig sind auch epistemische Prädikate wie 'wissen', 'glauben', 'vermuten' ...).



    alternierenden Wahrheitswerten

    Alternierende Wahrheitswerte machen in meinen Augen nur Sinn im Rahmen einer zeitlichen Logik, weil der Begriff des Alternierens ein zeitliches Schema schon voraussetzt und deshalb nicht begründen kann. (Womöglich kann man auch beides als gleichursprünglich betrachten. Da schwanke ich noch.)


    Eine Reflexionslogik, sinnbildlich ein kreisförmiges Sich-auf-sich-selbst-Beziehen, setzt nicht notwendigerweise ein zeitliches Schema voraus, stellt aber die Möglichkeit bereit, das Kreisen als zeitlichen Vorgang zu betrachten. Aus diesem Kreisen könnte eine Stufenlogik entspringen, die der deinen ähnelt. Der Unterschied ist: das Kind wird nicht mit dem Bade ausgeschüttet. Die klassische Logik behält ihr Recht, wo sie recht hat: auf der objektivierenden Stufe.

  • Hallo Koan,


    das mit der zweistufigen Logik klingt interessant.


    Anfangs hatte ich auch mit nur zwei Stufen experimentiert,
    war dann aber auf Probleme mit Selbstbezüglichkeit und Metastufen gestoßen,
    aber vielleicht geht da doch noch mehr.


    Mit den Stufen habe ich wohl eine Art Zeitlichkeit in meine Logik integriert,
    aktuell interpretiere ich die Stufen als eine Art neue Zusatzdimension der Zeit,
    ist aber noch nicht ausgegoren.


    Zur klassischen Logik haben wir beide wohl unterschiedliche Einstellungen:
    Mir würde es gefallen, "das Kind mit dem Bade auszuschütten",
    denn insgeheim steckt ein kleiner Revoluzzer in mir,
    der gerne zeigen würde, dass der Kaiser "Logik" nackt ist.
    (Ganz konsequent bin ich da nicht, denn als Metalogik der Stufenlogik
    verwende ich noc h die klassische Logik).


    Leider hindert mich der Kassandrafluch daran, dass ich Glauben finde ...


    Gruß
    Trestone

  • Hallo Koan,


    das mit der zweistufigen Logik klingt interessant.


    Anfangs hatte ich auch mit nur zwei Stufen experimentiert,
    war dann aber auf Probleme mit Selbstbezüglichkeit und Metastufen gestoßen,
    aber vielleicht geht da doch noch mehr.


    Mit den Stufen habe ich wohl eine Art Zeitlichkeit in meine Logik integriert,
    aktuell interpretiere ich die Stufen als eine Art neue Zusatzdimension der Zeit,
    ist aber noch nicht ausgegoren.


    Zur klassischen Logik haben wir beide wohl unterschiedliche Einstellungen:
    Mir würde es gefallen, "das Kind mit dem Bade auszuschütten",
    denn insgeheim steckt ein kleiner Revoluzzer in mir,
    der gerne zeigen würde, dass der Kaiser "Logik" nackt ist.
    (Ganz konsequent bin ich da nicht, denn als Metalogik der Stufenlogik
    verwende ich noc h die klassische Logik).


    Leider hindert mich der Kassandrafluch daran, dass ich Glauben finde ...


    Gruß
    Trestone

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