Fremdenfeindlichkeit?

  • Ich eröffne diesen Thread, weil ich in einem jetzt geschlossenen Thread angesprochen wurde und dort nicht mehr antworten kann.



    Ich hätte da ein Beispiel zum Stichwort "Leitkultur". - Vorgestern war's, da saß ich ein Weilchen in der Sonne und sah einem vielleicht zweijährigen Kind zu, das mit Vergnügen Tauben scheuchte. Die Tauben schienen zu verstehen, dass ihnen keine ernste Gefahr drohte; sie flatterten immer nur kurz auf und kehrten zielstrebig zu ihrem Futterplatz - der Bank, auf der auch ich saß - zurück. Nun war aber das Kind dunkelhaarig und wurde von seiner dunkelhaarigen Mutter, die sich mit dem Kinderwagen schon entfernte, "Yasin" gerufen. Aber Yasin hatte seinen Spaß und dachte gar nicht daran, ihr zu folgen. Und siehe da, alsbald betrat eine ältere deutsche Dame die Szene und begann zu schimpfen - über das Kind, in Richtung Mutter. Sie sah wohl eine aussterbende Vogelart bedroht und meinte, Zivilcourage beweisen zu müssen. Mit den bedrohten Tieren aber standen offenbar auch Deutsche Werte auf dem Spiel. Denn sie krönte ihre Intervention mit dem triumphierenden Satz: "So ist das hier in Deutschland!"
    Das war so ein typisch deutscher Blödsinn zum Fremdschämen.


    Jetzt Du!

    Mir ist noch nicht ganz klar, was @Hermeneuticus mit dieser kleinen Geschichte sagen will?


    Meint er, die ältere Dame sei fremdenfeindlich? Und, wenn es so sein sollte, was will er dem Forum (und mir) damit sagen? Daß alle/viele/die meisten/manche so sind?
    Gesetzt den Fall, die ältere Dame wäre fremdenfeindlich (was ich so aus dem Geschichtchen nicht erkennen kann), hält @Hermeneuticus dies für typisch deutsch? Meint er, Deutschland sei fremdenfeindlicher und nationalistischer als andere Länder?


    Diese und andere ähnliche Fragen können und sollen hier diskutiert werden.


    Ich wünsche mir eine breit angelegte Diskussion ohne die leider wohl üblich gewordene Polemik. Und vielleicht wäre es auch wünschenswert, wenn die jeweils Beitragenden kundtun würden, was die Gründe ihrer Meinung sind bzw. wer oder was ihr Denken und Meinen beeinflußt hat.

  • Ich eröffne diesen Thread, weil ich in einem jetzt geschlossenen Thread angesprochen wurde und dort nicht mehr antworten kann.



    Ich hätte da ein Beispiel zum Stichwort "Leitkultur". - Vorgestern war's, da saß ich ein Weilchen in der Sonne und sah einem vielleicht zweijährigen Kind zu, das mit Vergnügen Tauben scheuchte. Die Tauben schienen zu verstehen, dass ihnen keine ernste Gefahr drohte; sie flatterten immer nur kurz auf und kehrten zielstrebig zu ihrem Futterplatz - der Bank, auf der auch ich saß - zurück. Nun war aber das Kind dunkelhaarig und wurde von seiner dunkelhaarigen Mutter, die sich mit dem Kinderwagen schon entfernte, "Yasin" gerufen. Aber Yasin hatte seinen Spaß und dachte gar nicht daran, ihr zu folgen. Und siehe da, alsbald betrat eine ältere deutsche Dame die Szene und begann zu schimpfen - über das Kind, in Richtung Mutter. Sie sah wohl eine aussterbende Vogelart bedroht und meinte, Zivilcourage beweisen zu müssen. Mit den bedrohten Tieren aber standen offenbar auch Deutsche Werte auf dem Spiel. Denn sie krönte ihre Intervention mit dem triumphierenden Satz: "So ist das hier in Deutschland!"
    Das war so ein typisch deutscher Blödsinn zum Fremdschämen.


    Jetzt Du!

    Mir ist noch nicht ganz klar, was @Hermeneuticus mit dieser kleinen Geschichte sagen will?


    Meint er, die ältere Dame sei fremdenfeindlich? Und, wenn es so sein sollte, was will er dem Forum (und mir) damit sagen? Daß alle/viele/die meisten/manche so sind?
    Gesetzt den Fall, die ältere Dame wäre fremdenfeindlich (was ich so aus dem Geschichtchen nicht erkennen kann), hält @Hermeneuticus dies für typisch deutsch? Meint er, Deutschland sei fremdenfeindlicher und nationalistischer als andere Länder?


    Diese und andere ähnliche Fragen können und sollen hier diskutiert werden.


    Ich wünsche mir eine breit angelegte Diskussion ohne die leider wohl üblich gewordene Polemik. Und vielleicht wäre es auch wünschenswert, wenn die jeweils Beitragenden kundtun würden, was die Gründe ihrer Meinung sind bzw. wer oder was ihr Denken und Meinen beeinflußt hat.

  • Mir ist noch nicht ganz klar, was @Hermeneuticus mit dieser kleinen Geschichte sagen will?

    Du hattest vage von "Blödsinn" gesprochen, den es so nur in Deutschland gebe. Dem konnte ich vorbehaltlos zustimmen, obwohl ich die begründete Ahnung hegte, dass wir bei "deutschem Blödsinn" an recht Verschiedenes denken. Ich war bei meiner Antwort - und bin es nach wie vor - aufrichtig daran interessiert, was Du wohl genauer gemeint hast mit jenem "deutschen Blödsinn". Doch da hältst Du Dich wohl lieber bedeckt. Ich dagegen bin aus der Deckung herausgetreten und habe mit einem Beispiel angedeutet, was mir dazu so in den Sinn kommt. Aber statt Deinerseits durch Beispiele zu erläutern, was Du sagen wolltest, verwendest Du meinen Beitrag nun als Aufhänger für eine Diskussion über Fremdenfeindlichkeit. Statt mir also dialogisch auf gleicher Ebene zu begegnen, sprichst Du zu anderen über mich und meine Worte in der dritten Person. Du hättest ja einfach mich persönlich fragen können, was ich sagen wollte, ziehst es aber vor, darüber öffentlich Mutmaßungen anzustellen.


    Das ist selbstverständlich erlaubt, und ich persönlich habe auch nichts dagegen. Ich bin eitel genug, es zu genießen, dass man etwas von mir beiläufig Hinterlassenes an die große Glocke hängt. ;) Festzuhalten bleibt aber Dein Ausweichen und der Wechsel des Themas wie der Gesprächsebene.


    Meint er, die ältere Dame sei fremdenfeindlich? Und, wenn es so sein sollte, was will er dem Forum (und mir) damit sagen? Daß alle/viele/die meisten/manche so sind?

    Ja, er meint in der Tat, diese Dame habe sich fremdenfeindlich verhalten. Sie hat sich nicht auf Augenhöhe mit dem Kind und seiner Mutter auseinandergesetzt, sondern fühlte sich berechtigt, ihnen eine Lektion über richtigen und falschen Umgang mit Tieren hier in Deutschland zu erteilen.


    Ich habe keine Ahnung, ob die Dame Fleisch verzehrt und ob sie dabei daran denkt, was Schweine, Hühner, Rinder hier in Deutschland gewöhnlich durchmachen müssen, bis ihr Fleisch auf deutschen Tellern landet. Aber immerhin schien sie ein großes Herz für Tauben zu haben - dieses Ungeziefer der öffentlichen Plätze, dem unterm Gefieder die Zecken fett werden. "Die Tauben wollen auch leben!" schrie sie, damit unterstellend, dass der kleine Yasin ihnen nach dem Leben trachtete...


    Es war offensichtlich, dass das Wohl der Tauben der Dame eher als willkommener Vorwand diente, um über zwei Menschen herzuziehen, die sie für Nicht-Deutsche hielt. Das unterstellte sie einfach, obwohl Mutter und Kind ja durchaus geborene Deutsche mit deutschem Pass sein konnten. Ihr nicht-arisches Erscheinungsbild war der Dame ein hinreichender Anhaltspunkt für die Schlussfolgerung, sie seien Fremde und als solche mit den deutschen Üblichkeiten im Umgang mit Tieren nicht vertraut. Dabei steht nicht einmal fest, ob ein Kind, das spielerisch Tauben scheucht, wirklich deutsche Regeln verletzt. Die Tauben machten keinen sonderlich gequälten Eindruck, ja sie schienen sogar eher mitzuspielen - wenn man bedenkt, dass sie doch einfach nur davonzufliegen brauchten, um sich der Bedrängnis zu entziehen. Also, die Sache war klar: Die Dame wollte sich aufregen, und zwar hauptsächlich über zwei vermeinte Ausländer, nicht über einen Fall von Tierquälerei.


    Und noch mehr. Die Dame schien schon mal etwas von "deutscher Leitkultur" aufgeschnappt zu haben. Jedenfalls fühlte sie sich allein durch ihre deutsche Staatsangehörigkeit dazu berechtigt, vermeinte Nicht-Deutsche über das deutsche Wesen aufzuklären. Man darf begründet vermuten, dass die Dame sich ganz anders verhalten hätte, wenn Yasin und seine Mutter blond gewesen wären, wenn deren Erscheinung ihrem Bild von durchschnittlichen Deutschen entsprochen hätte.


    Mit einem Wort, man hat es mit einem lupenreinen Fall von Diskriminierung und von deutscher Selbstüberhebung zu tun. Nach meinem Verständnis ist beides verwerflich und beschämend. Mir steckt eben meine christliche Erziehung noch zu sehr in den Knochen. Aber das Christentum gehört doch wohl noch zu Deutschland? Oder etwa nicht? Macht man sich heute mit Relikten einer christlichen Erziehung sofort einer "rot-grünen Ideologie" und der Deutschland-Feindlichkeit verdächtig? Das wäre mir aber neu, mein Freund!

  • Mir ist noch nicht ganz klar, was @Hermeneuticus mit dieser kleinen Geschichte sagen will?

    Du hattest vage von "Blödsinn" gesprochen, den es so nur in Deutschland gebe. Dem konnte ich vorbehaltlos zustimmen, obwohl ich die begründete Ahnung hegte, dass wir bei "deutschem Blödsinn" an recht Verschiedenes denken. Ich war bei meiner Antwort - und bin es nach wie vor - aufrichtig daran interessiert, was Du wohl genauer gemeint hast mit jenem "deutschen Blödsinn". Doch da hältst Du Dich wohl lieber bedeckt. Ich dagegen bin aus der Deckung herausgetreten und habe mit einem Beispiel angedeutet, was mir dazu so in den Sinn kommt. Aber statt Deinerseits durch Beispiele zu erläutern, was Du sagen wolltest, verwendest Du meinen Beitrag nun als Aufhänger für eine Diskussion über Fremdenfeindlichkeit. Statt mir also dialogisch auf gleicher Ebene zu begegnen, sprichst Du zu anderen über mich und meine Worte in der dritten Person. Du hättest ja einfach mich persönlich fragen können, was ich sagen wollte, ziehst es aber vor, darüber öffentlich Mutmaßungen anzustellen.


    Das ist selbstverständlich erlaubt, und ich persönlich habe auch nichts dagegen. Ich bin eitel genug, es zu genießen, dass man etwas von mir beiläufig Hinterlassenes an die große Glocke hängt. ;) Festzuhalten bleibt aber Dein Ausweichen und der Wechsel des Themas wie der Gesprächsebene.


    Meint er, die ältere Dame sei fremdenfeindlich? Und, wenn es so sein sollte, was will er dem Forum (und mir) damit sagen? Daß alle/viele/die meisten/manche so sind?

    Ja, er meint in der Tat, diese Dame habe sich fremdenfeindlich verhalten. Sie hat sich nicht auf Augenhöhe mit dem Kind und seiner Mutter auseinandergesetzt, sondern fühlte sich berechtigt, ihnen eine Lektion über richtigen und falschen Umgang mit Tieren hier in Deutschland zu erteilen.


    Ich habe keine Ahnung, ob die Dame Fleisch verzehrt und ob sie dabei daran denkt, was Schweine, Hühner, Rinder hier in Deutschland gewöhnlich durchmachen müssen, bis ihr Fleisch auf deutschen Tellern landet. Aber immerhin schien sie ein großes Herz für Tauben zu haben - dieses Ungeziefer der öffentlichen Plätze, dem unterm Gefieder die Zecken fett werden. "Die Tauben wollen auch leben!" schrie sie, damit unterstellend, dass der kleine Yasin ihnen nach dem Leben trachtete...


    Es war offensichtlich, dass das Wohl der Tauben der Dame eher als willkommener Vorwand diente, um über zwei Menschen herzuziehen, die sie für Nicht-Deutsche hielt. Das unterstellte sie einfach, obwohl Mutter und Kind ja durchaus geborene Deutsche mit deutschem Pass sein konnten. Ihr nicht-arisches Erscheinungsbild war der Dame ein hinreichender Anhaltspunkt für die Schlussfolgerung, sie seien Fremde und als solche mit den deutschen Üblichkeiten im Umgang mit Tieren nicht vertraut. Dabei steht nicht einmal fest, ob ein Kind, das spielerisch Tauben scheucht, wirklich deutsche Regeln verletzt. Die Tauben machten keinen sonderlich gequälten Eindruck, ja sie schienen sogar eher mitzuspielen - wenn man bedenkt, dass sie doch einfach nur davonzufliegen brauchten, um sich der Bedrängnis zu entziehen. Also, die Sache war klar: Die Dame wollte sich aufregen, und zwar hauptsächlich über zwei vermeinte Ausländer, nicht über einen Fall von Tierquälerei.


    Und noch mehr. Die Dame schien schon mal etwas von "deutscher Leitkultur" aufgeschnappt zu haben. Jedenfalls fühlte sie sich allein durch ihre deutsche Staatsangehörigkeit dazu berechtigt, vermeinte Nicht-Deutsche über das deutsche Wesen aufzuklären. Man darf begründet vermuten, dass die Dame sich ganz anders verhalten hätte, wenn Yasin und seine Mutter blond gewesen wären, wenn deren Erscheinung ihrem Bild von durchschnittlichen Deutschen entsprochen hätte.


    Mit einem Wort, man hat es mit einem lupenreinen Fall von Diskriminierung und von deutscher Selbstüberhebung zu tun. Nach meinem Verständnis ist beides verwerflich und beschämend. Mir steckt eben meine christliche Erziehung noch zu sehr in den Knochen. Aber das Christentum gehört doch wohl noch zu Deutschland? Oder etwa nicht? Macht man sich heute mit Relikten einer christlichen Erziehung sofort einer "rot-grünen Ideologie" und der Deutschland-Feindlichkeit verdächtig? Das wäre mir aber neu, mein Freund!

  • Hallo allerseits, na das ist doch ein Thema, für Ausländer die eigentlich gar keine sind.. :thumbup:



    Hermeneuticus und HumbleThinker, das ist es nicht wert, die Aufregung, denn Ihr beide solltet eigentlich wissen dass jegliche Kultur,
    und es ist durchaus ausgesprochen menschlich, eine Art Abwehr gegenüber unbehaglichen aufbauen zu mögen
    Das existiert überall auf der Welt, und insbesondere das "typisch Deutsche" existiert tatsächlich auch in jedem anderen Land oder Nation
    über den ganzen Globus verteilt, also gemeint ist zB. das "typisch Griechische", das "typisch Türkische", das "typisch Japanesische",
    das "typisch Englische" das "typisch Friesische" usw......
    Man kann es verallgemeinern oder auch vernachlässigen, eventuell Abstand dazu halten, oder einfach ignorieren, oder wie auch immer


    Was die Tauben betrifft, da hätte ich auch etwas, meine Nachbarin ist auch ein Nachkriegskind, sie ist rassistisch, sie ist sexistisch,
    aber für mich persönlich ist es kein Grund keinen netten Kontakt zu pflegen
    Sie versucht seit sehr langer Zeit mich dazu zu bringen, die Tauben welche sich jedes Jahr aufs neue an den naheliegenden Bäumen einnisten, mit der Stein-Schleuder zu verjagen, sie sagt immer "Flitsche" dazu...
    Na ja sie ist halt eine Frau welche den Tauben Dreck nicht ausstehen kann, und sich dadurch sehr gestört angeekelt fühlt
    Gegen die Tauben kann ich natürlich nicht angehen, da gesetzlich geschützt, besonders während der Brutzeit
    Jedes Jahr muss ich diese Abwehr auf das Neue durchstehen, und jedes Jahr pflege ich sehr guten Kontakt zu meiner Nachbarin


    Was das "typisch Deutsche " angeht, es gibt all zu reichlich Gutes und Bewunderungswürdiges am "typisch Deutschem"
    Das Antike hat sich verschoben, mehr ins mittel Europäische, und blühende Kulturen haben sich seit je her und fortwährend verschoben


    Das "typisch Menschliche" auch welches jenes nicht gerade "philosophisch Schöne" erkannt werden kann, existiert überall, auf dieser
    unsere Welt, das ist eben so, und ich denke Ihr beide kennt es all zu gut und könnt beide gut damit umgehen


    Macht Euch also das Leben nicht schwer, hakt es einfach ab, und gut wäre das dann, denn Tolerieren bedeutet auch, mit etwas
    klar kommen können, auch wenn es manchmal nicht akzeptiert werden vermag


    LG BEES

  • Hallo allerseits, na das ist doch ein Thema, für Ausländer die eigentlich gar keine sind.. :thumbup:



    Hermeneuticus und HumbleThinker, das ist es nicht wert, die Aufregung, denn Ihr beide solltet eigentlich wissen dass jegliche Kultur,
    und es ist durchaus ausgesprochen menschlich, eine Art Abwehr gegenüber unbehaglichen aufbauen zu mögen
    Das existiert überall auf der Welt, und insbesondere das "typisch Deutsche" existiert tatsächlich auch in jedem anderen Land oder Nation
    über den ganzen Globus verteilt, also gemeint ist zB. das "typisch Griechische", das "typisch Türkische", das "typisch Japanesische",
    das "typisch Englische" das "typisch Friesische" usw......
    Man kann es verallgemeinern oder auch vernachlässigen, eventuell Abstand dazu halten, oder einfach ignorieren, oder wie auch immer


    Was die Tauben betrifft, da hätte ich auch etwas, meine Nachbarin ist auch ein Nachkriegskind, sie ist rassistisch, sie ist sexistisch,
    aber für mich persönlich ist es kein Grund keinen netten Kontakt zu pflegen
    Sie versucht seit sehr langer Zeit mich dazu zu bringen, die Tauben welche sich jedes Jahr aufs neue an den naheliegenden Bäumen einnisten, mit der Stein-Schleuder zu verjagen, sie sagt immer "Flitsche" dazu...
    Na ja sie ist halt eine Frau welche den Tauben Dreck nicht ausstehen kann, und sich dadurch sehr gestört angeekelt fühlt
    Gegen die Tauben kann ich natürlich nicht angehen, da gesetzlich geschützt, besonders während der Brutzeit
    Jedes Jahr muss ich diese Abwehr auf das Neue durchstehen, und jedes Jahr pflege ich sehr guten Kontakt zu meiner Nachbarin


    Was das "typisch Deutsche " angeht, es gibt all zu reichlich Gutes und Bewunderungswürdiges am "typisch Deutschem"
    Das Antike hat sich verschoben, mehr ins mittel Europäische, und blühende Kulturen haben sich seit je her und fortwährend verschoben


    Das "typisch Menschliche" auch welches jenes nicht gerade "philosophisch Schöne" erkannt werden kann, existiert überall, auf dieser
    unsere Welt, das ist eben so, und ich denke Ihr beide kennt es all zu gut und könnt beide gut damit umgehen


    Macht Euch also das Leben nicht schwer, hakt es einfach ab, und gut wäre das dann, denn Tolerieren bedeutet auch, mit etwas
    klar kommen können, auch wenn es manchmal nicht akzeptiert werden vermag


    LG BEES

  • Ich finde das schon ok, dass die ältere Dame ihre "Freunde" beschützen wollte, auch wenn das objektiv betrachtet wohl unnötig ist.
    Bis dahin hat die Geschichte für mich keinerlei Besonderheiten.
    Der letzte Satz macht das Ganze aber peinlich.
    Was soll das heißen "So ist das hier in Deutschland"?
    Wäre der Satz auch gefolgt, wenn Yasin nicht Yasin sondern Florian geheissen hätte?
    Wohl kaum.
    An diesem Beispiel sieht man eben sehr schön, dass in den Köpfen der Leute ein deutlicher Unterschied gemacht wird
    zwischen Einheimischen und (vermeintlichen) Ausländern. Letzteren muss immer der Hinweis auf die Nase gedrückt werden,
    dass sie nicht Bürger sind wie alle anderen auch (wie Florian) sondern eben Fremde.
    Die alte Dame wollte, so scheint es mir, Yasin und Mutter auf ihren Platz verweisen.
    Und das zeigt doch ganz gut, dass Integration auf beiden Seiten fehlschlägt.
    Ausländern (und vermeintlichen Ausländern) wird eben nicht das Gefühl gegeben, dass sie dazugehören (wie alle anderen auch), sondern dass sie hier fremd sind.
    Da ist es doch am Ende kein Wunder, dass diese Menschen dann auch glauben sie seien hier nicht als vollwertige Mitglieder unserer Gemeinschaft akzeptiert, mit allen negativen Folgen.


    Vielleicht steckt dahinter der Gedanke, dass Fremde eben irgendwo Gäste sind und freundlicher Weise aufgenommen wurden, und sie deshalb eine besondere Bringschuld haben, mehr als alle andere Bürger.
    Ich höre solche Sätze ja sehr oft:
    "Die (die Ausländer) wissen sich nicht zu benehmen".
    "Wenn ich ins Ausland fahre muss ich da auch kuschen und mich an die Regeln halten".
    usw


    Aber bleiben diese Menschen in den Köpfen der Einheimschen auf Ewigkeit Gäste im Land, die auf Ewigkeit, mehr als alle anderen Bürger, in ihrer Bewegungsfreiheit und Meinsungäußerung eingeschränkt bleiben?
    Genau das soll ja gerade nicht sein. Gelungene Integration würde ja bedeuten, dass wir sie irgendwann nicht mehr als Fremde, sondern als gewöhnlichen Teil unserer Gemeinschaft begreifen.
    Und sie sich selbst auch.


    Richtig betrachtet wäre das von @Hermeneuticus gebrachte Beispiel ein Disput auf gleicher Augenhöhe zwischen zwei Mitgliedern der selben Gemeinschaft.
    Defacto aber hat die ältere Dame durch ihre merkwürdige letzte Äußerung daraus einen Disput zwischen Einheimischen und "Fremden" gemacht.
    Und das ist mMn nach nicht ok, weil unnötig. Den Tauben ist es schnurzegal, ob der Scheucher Yasin oder Florian heißt.
    Ganz davon abgesehen, dass auch unter den Einheimischen nicht jeder eine derartige Verbundenheit mit Tauben pflegt, wie diese Dame.
    Der Satz der älteren Dame ist also nicht nur unnötig, sondern auch noch falsch. So ist das hier in Deutschland keineswegs.

    Einmal editiert, zuletzt von ......... ()

  • Ich finde das schon ok, dass die ältere Dame ihre "Freunde" beschützen wollte, auch wenn das objektiv betrachtet wohl unnötig ist.
    Bis dahin hat die Geschichte für mich keinerlei Besonderheiten.
    Der letzte Satz macht das Ganze aber peinlich.
    Was soll das heißen "So ist das hier in Deutschland"?
    Wäre der Satz auch gefolgt, wenn Yasin nicht Yasin sondern Florian geheissen hätte?
    Wohl kaum.
    An diesem Beispiel sieht man eben sehr schön, dass in den Köpfen der Leute ein deutlicher Unterschied gemacht wird
    zwischen Einheimischen und (vermeintlichen) Ausländern. Letzteren muss immer der Hinweis auf die Nase gedrückt werden,
    dass sie nicht Bürger sind wie alle anderen auch (wie Florian) sondern eben Fremde.
    Die alte Dame wollte, so scheint es mir, Yasin und Mutter auf ihren Platz verweisen.
    Und das zeigt doch ganz gut, dass Integration auf beiden Seiten fehlschlägt.
    Ausländern (und vermeintlichen Ausländern) wird eben nicht das Gefühl gegeben, dass sie dazugehören (wie alle anderen auch), sondern dass sie hier fremd sind.
    Da ist es doch am Ende kein Wunder, dass diese Menschen dann auch glauben sie seien hier nicht als vollwertige Mitglieder unserer Gemeinschaft akzeptiert, mit allen negativen Folgen.


    Vielleicht steckt dahinter der Gedanke, dass Fremde eben irgendwo Gäste sind und freundlicher Weise aufgenommen wurden, und sie deshalb eine besondere Bringschuld haben, mehr als alle andere Bürger.
    Ich höre solche Sätze ja sehr oft:
    "Die (die Ausländer) wissen sich nicht zu benehmen".
    "Wenn ich ins Ausland fahre muss ich da auch kuschen und mich an die Regeln halten".
    usw


    Aber bleiben diese Menschen in den Köpfen der Einheimschen auf Ewigkeit Gäste im Land, die auf Ewigkeit, mehr als alle anderen Bürger, in ihrer Bewegungsfreiheit und Meinsungäußerung eingeschränkt bleiben?
    Genau das soll ja gerade nicht sein. Gelungene Integration würde ja bedeuten, dass wir sie irgendwann nicht mehr als Fremde, sondern als gewöhnlichen Teil unserer Gemeinschaft begreifen.
    Und sie sich selbst auch.


    Richtig betrachtet wäre das von @Hermeneuticus gebrachte Beispiel ein Disput auf gleicher Augenhöhe zwischen zwei Mitgliedern der selben Gemeinschaft.
    Defacto aber hat die ältere Dame durch ihre merkwürdige letzte Äußerung daraus einen Disput zwischen Einheimischen und "Fremden" gemacht.
    Und das ist mMn nach nicht ok, weil unnötig. Den Tauben ist es schnurzegal, ob der Scheucher Yasin oder Florian heißt.
    Ganz davon abgesehen, dass auch unter den Einheimischen nicht jeder eine derartige Verbundenheit mit Tauben pflegt, wie diese Dame.
    Der Satz der älteren Dame ist also nicht nur unnötig, sondern auch noch falsch. So ist das hier in Deutschland keineswegs.

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  • Ich war bei meiner Antwort - und bin es nach wie vor - aufrichtig daran interessiert, was Du wohl genauer gemeint hast mit jenem "deutschen Blödsinn". Doch da hältst Du Dich wohl lieber bedeckt

    Nö, nicht unbedingt.


    Ich glaube zum Beispiel, daß man sich in anderen Ländern nie so abfällig über die eigenen Streitkräfte äußern würde, wie es zur Zeit bezüglich der Bundeswehr wieder mal der Fall ist.


    Auch die Diskussionen über Kernenergie sind in anderen Ländern nach Fukushima anders gelaufen als in Deutschland vor einigen Jahren.


    Das sind erst einmal nur zwei Beispiele; wenn mir weitere gute einfallen, teile ich sie dir auch gerne mit.


    Von der Flüchtlings-/Migrantendebatte will ich hier nicht reden, das hatten wir schon sehr extensiv.



    Ja, er meint in der Tat, diese Dame habe sich fremdenfeindlich verhalten. Sie hat sich nicht auf Augenhöhe mit dem Kind und seiner Mutter auseinandergesetzt, sondern fühlte sich berechtigt, ihnen eine Lektion über richtigen und falschen Umgang mit Tieren hier in Deutschland zu erteilen.

    Das ist in meinen Augen keine Fremdenfeindlichkeit. Man muß anderen Leuten auch einmal etwas sagen dürfen.



    Man darf begründet vermuten, dass die Dame sich ganz anders verhalten hätte, wenn Yasin und seine Mutter blond gewesen wären, wenn deren Erscheinung ihrem Bild von durchschnittlichen Deutschen entsprochen hätte.

    Eine Begründung für diese Vermutung habe ich deiner Geschichte aber nicht entnehmen können.

  • Ich war bei meiner Antwort - und bin es nach wie vor - aufrichtig daran interessiert, was Du wohl genauer gemeint hast mit jenem "deutschen Blödsinn". Doch da hältst Du Dich wohl lieber bedeckt

    Nö, nicht unbedingt.


    Ich glaube zum Beispiel, daß man sich in anderen Ländern nie so abfällig über die eigenen Streitkräfte äußern würde, wie es zur Zeit bezüglich der Bundeswehr wieder mal der Fall ist.


    Auch die Diskussionen über Kernenergie sind in anderen Ländern nach Fukushima anders gelaufen als in Deutschland vor einigen Jahren.


    Das sind erst einmal nur zwei Beispiele; wenn mir weitere gute einfallen, teile ich sie dir auch gerne mit.


    Von der Flüchtlings-/Migrantendebatte will ich hier nicht reden, das hatten wir schon sehr extensiv.



    Ja, er meint in der Tat, diese Dame habe sich fremdenfeindlich verhalten. Sie hat sich nicht auf Augenhöhe mit dem Kind und seiner Mutter auseinandergesetzt, sondern fühlte sich berechtigt, ihnen eine Lektion über richtigen und falschen Umgang mit Tieren hier in Deutschland zu erteilen.

    Das ist in meinen Augen keine Fremdenfeindlichkeit. Man muß anderen Leuten auch einmal etwas sagen dürfen.



    Man darf begründet vermuten, dass die Dame sich ganz anders verhalten hätte, wenn Yasin und seine Mutter blond gewesen wären, wenn deren Erscheinung ihrem Bild von durchschnittlichen Deutschen entsprochen hätte.

    Eine Begründung für diese Vermutung habe ich deiner Geschichte aber nicht entnehmen können.

  • Das ist in meinen Augen keine Fremdenfeindlichkeit. Man muß anderen Leuten auch einmal etwas sagen dürfen.

    Und weisst Du dabei jeden prophylaktisch darauf hin, dass wir uns in Deutschland befinden?
    Gehst Du grundsätzlich bei anderen Menschen von fortgeschrittenen Orientierungsschwierigkeiten aus, oder wie?

  • Das ist in meinen Augen keine Fremdenfeindlichkeit. Man muß anderen Leuten auch einmal etwas sagen dürfen.

    Und weisst Du dabei jeden prophylaktisch darauf hin, dass wir uns in Deutschland befinden?
    Gehst Du grundsätzlich bei anderen Menschen von fortgeschrittenen Orientierungsschwierigkeiten aus, oder wie?

  • Und weisst Du dabei jeden prophylaktisch darauf hin, dass wir uns in Deutschland befinden?

    Nein, das tue ich sicher nicht.
    Aber der Hinweis "So ist es in Deutschland" ist keinesfalls immer fremdenfeindlich. Der analoge Hinweis könnte etwa auch in Frankreich oder den USA durch die dortigen Bürger erfolgen.
    Daß du dies dann aber wohl nicht als fremdenfeindlich interpretieren würdest, zeigt, daß mit zweierlei Maß gemessen wird.
    Und das, auch @Hermeneuticus , ist ein Teil des von mir angesprochenen Blödsinns, der nur in Deutschland passiert.


    Vielleicht hätte ich - zur Reinhaltung der Diskussionskultur - das Wort Blödsinn vermeiden sollen. Aber eine falsche Denkart ist es.
    Ihr mögt eure Gründe haben, warum ihr so denkt, und ich will hier nicht den Missionar spielen.
    Deshalb beschränke ich mich auf die allgemeine Aussage, daß es nie schadet, sich über die Fundamente des eigenen Denkgebäudes regelmäßig aufs Neue klar zu werden. Das gilt für mich, und es gilt auch für euch.



    Die alte Dame steht auch für den Deutschen, der selbst beim Anzeigen von Straftaten diskriminiert.

    Da ich über so gut wie keine Erfahrung mit Leuten verfüge, die Strafanzeigen erstatten, und schon gar nicht mit solchen, die hierbei diskriminieren, kann ich diese Aussage letztlich nicht beurteilen, aber sehr plausibel erscheint sie mir nicht.

  • Und weisst Du dabei jeden prophylaktisch darauf hin, dass wir uns in Deutschland befinden?

    Nein, das tue ich sicher nicht.
    Aber der Hinweis "So ist es in Deutschland" ist keinesfalls immer fremdenfeindlich. Der analoge Hinweis könnte etwa auch in Frankreich oder den USA durch die dortigen Bürger erfolgen.
    Daß du dies dann aber wohl nicht als fremdenfeindlich interpretieren würdest, zeigt, daß mit zweierlei Maß gemessen wird.
    Und das, auch @Hermeneuticus , ist ein Teil des von mir angesprochenen Blödsinns, der nur in Deutschland passiert.


    Vielleicht hätte ich - zur Reinhaltung der Diskussionskultur - das Wort Blödsinn vermeiden sollen. Aber eine falsche Denkart ist es.
    Ihr mögt eure Gründe haben, warum ihr so denkt, und ich will hier nicht den Missionar spielen.
    Deshalb beschränke ich mich auf die allgemeine Aussage, daß es nie schadet, sich über die Fundamente des eigenen Denkgebäudes regelmäßig aufs Neue klar zu werden. Das gilt für mich, und es gilt auch für euch.



    Die alte Dame steht auch für den Deutschen, der selbst beim Anzeigen von Straftaten diskriminiert.

    Da ich über so gut wie keine Erfahrung mit Leuten verfüge, die Strafanzeigen erstatten, und schon gar nicht mit solchen, die hierbei diskriminieren, kann ich diese Aussage letztlich nicht beurteilen, aber sehr plausibel erscheint sie mir nicht.

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