Hallo, entschuldigt die dumme Frage, aber weiß von euch jemand wo man im Internet kostenlos an Max Horkheimers Aufsatz "Traditionelle und kritische Theorie" herankommt?
Danke
Hallo, entschuldigt die dumme Frage, aber weiß von euch jemand wo man im Internet kostenlos an Max Horkheimers Aufsatz "Traditionelle und kritische Theorie" herankommt?
Danke
Hallo, entschuldigt die dumme Frage, aber weiß von euch jemand wo man im Internet kostenlos an Max Horkheimers Aufsatz "Traditionelle und kritische Theorie" herankommt?
Danke
musst du mal schauen , ob das , das richtige ist.....
http://www.rosalux.de/cms/file…uploads/pdfs/Texte-42.pdf -
mehr konnte ich nicht finden....
musst du mal schauen , ob das , das richtige ist.....
http://www.rosalux.de/cms/file…uploads/pdfs/Texte-42.pdf -
mehr konnte ich nicht finden....
leider nein
leider nein
Hallo, entschuldigt die dumme Frage, aber weiß von euch jemand wo man im Internet kostenlos an Max Horkheimers Aufsatz "Traditionelle und kritische Theorie" herankommt?
Danke
Hier ist also zunächst einmal der gesuchte Essay im Anhang -,
und im Folgenden möchte ich gerne da rüber diskutieren -,
insbesondere den Satz auf Seite 11 / 12
Cit. :
„Die Selbsterkenntnis des Menschen
in der Gegenwart ist jedoch nicht die mathematische Naturwissenschaft, die
als ewiger [lexicon]Logos[/lexicon] erscheint, sondern die vom Interesse an vernünftigen Zu-
ständen durchherrschte kritische Theorie der bestehenden Gesellschaft.
Die isolierende Betrachtung einzelner Tätigkeiten und Tätigkeitszweige mit-
samt ihren Inhalten und Gegenständen bedarf, um wahr zu sein, des konkre-
ten Bewusstseins ihrer eigenen Beschränktheit. Es muss zu einer Konzeption
übergegangen werden, in der die Einseitigkeit, welche durch die Abhebung
intellektueller Teilvorgänge von der gesamtgesellschaftlichen Praxis notwen-
dig entsteht, wieder aufgehoben wird. In der Vorstellung der Theorie, wie
sie sich dem Gelehrten selbst von seinem eigenen Beruf her unausweichlich
ergibt, bietet das Verhältnis von Tatsache und begrifflicher Ordnung einen
wichtigen Ansatzpunkt zu einer solchen Überwindung.“
Aber was ich damit "meine" , ist ,
daß es scheinbar auch die gegenteilige Aussage von Horkheimer gäbe -,
nämlich "einer perfekten Analysis"
Und dazu würden mich eben ( zeitgenößische ) Quellen interessieren
Hallo, entschuldigt die dumme Frage, aber weiß von euch jemand wo man im Internet kostenlos an Max Horkheimers Aufsatz "Traditionelle und kritische Theorie" herankommt?
Danke
Hier ist also zunächst einmal der gesuchte Essay im Anhang -,
und im Folgenden möchte ich gerne da rüber diskutieren -,
insbesondere den Satz auf Seite 11 / 12
Cit. :
„Die Selbsterkenntnis des Menschen
in der Gegenwart ist jedoch nicht die mathematische Naturwissenschaft, die
als ewiger [lexicon]Logos[/lexicon] erscheint, sondern die vom Interesse an vernünftigen Zu-
ständen durchherrschte kritische Theorie der bestehenden Gesellschaft.
Die isolierende Betrachtung einzelner Tätigkeiten und Tätigkeitszweige mit-
samt ihren Inhalten und Gegenständen bedarf, um wahr zu sein, des konkre-
ten Bewusstseins ihrer eigenen Beschränktheit. Es muss zu einer Konzeption
übergegangen werden, in der die Einseitigkeit, welche durch die Abhebung
intellektueller Teilvorgänge von der gesamtgesellschaftlichen Praxis notwen-
dig entsteht, wieder aufgehoben wird. In der Vorstellung der Theorie, wie
sie sich dem Gelehrten selbst von seinem eigenen Beruf her unausweichlich
ergibt, bietet das Verhältnis von Tatsache und begrifflicher Ordnung einen
wichtigen Ansatzpunkt zu einer solchen Überwindung.“
Aber was ich damit "meine" , ist ,
daß es scheinbar auch die gegenteilige Aussage von Horkheimer gäbe -,
nämlich "einer perfekten Analysis"
Und dazu würden mich eben ( zeitgenößische ) Quellen interessieren
Ich stelle daher die ( „absurde“ ) These auf ,
… ? …
daß die „dreidimensionale“ Welt
( „des Verstandes“ )
durch das dritte Reich „ab geschafft“ worden sei -,
… ? …
und durch „die Autobahn“ ersätzt worden sei :
… ? …
also durch konsumieren , verkehren -,
… ? …
und glotzen .
Und daß Dies also nicht „nur“ eine [lexicon]Form[/lexicon] „der Faulheit“ sei -,
… ? …
sondern „abstrakt“ sei :
… ? …
also „sinnlich“ sei -,
… ? …
und daher „auch funktioniere“ .
Aber was „dürfte“ man dem „funktionalen ( mathematischen ) Dogma“ entgegen sätzen :
… ? …
also „dem – rationalen – Dogma“ -,
… ? …
des Kapitalismus ?
Interesse an vernünftigen Zu-
ständen durchherrschte kritische Theorie der bestehenden Gesellschaft.
Ich stelle daher die ( „absurde“ ) These auf ,
… ? …
daß die „dreidimensionale“ Welt
( „des Verstandes“ )
durch das dritte Reich „ab geschafft“ worden sei -,
… ? …
und durch „die Autobahn“ ersätzt worden sei :
… ? …
also durch konsumieren , verkehren -,
… ? …
und glotzen .
Und daß Dies also nicht „nur“ eine [lexicon]Form[/lexicon] „der Faulheit“ sei -,
… ? …
sondern „abstrakt“ sei :
… ? …
also „sinnlich“ sei -,
… ? …
und daher „auch funktioniere“ .
Aber was „dürfte“ man dem „funktionalen ( mathematischen ) Dogma“ entgegen sätzen :
… ? …
also „dem – rationalen – Dogma“ -,
… ? …
des Kapitalismus ?
Interesse an vernünftigen Zu-
ständen durchherrschte kritische Theorie der bestehenden Gesellschaft.
Daher also hier obiges Zitat Horkheimer‘s :
„Die Tatsachen , welche die Sinne zu uns zu führen ,
sind in doppelter Weise gesellschaftlich präformiert :
durch den geschichtlichen Charakter des wahrnehmendes Organes . ( ! ! sic ! )
… …
Auf den höheren Stufen der Zivilisation bestimmt die bewußte menschliche Praxis unbewußt nicht bloß die subjektive Seite der Wahrnehmung ,
sondern in höherem Maße auch den Gegenstand .
… …
Diese sinnliche Welt trägt die Züge der bewußten Arbeit an sich ,
und die Scheidung ,
was davon der unbewußten Natur ,
( und ) was der gesellschaftlichen Praxis angehört ,
ist nicht real durch zu führen“ .
Und insofern frage ich mich ,
ob Horkheimer nur von „der sprachlichen Welt“
( „der Gelehrten“ ) spräche -,
… ? …
oder „vom Willen“ ?
Aber klar -,
ist obiges Zitat eben „nur soziologisch“ -,
aber „bedeute“ m.E. zugleich auch „eine – mathetematische – Berechenbarkeit“ der Realität -,
… ? …
da die Arbeit eben explizit „als bewußt“ qualifiziert sei .
Und da er sich auf Marx berufe -,
eben „nur – materialistisch“ -,
statt soziologisch .
Daher also hier obiges Zitat Horkheimer‘s :
„Die Tatsachen , welche die Sinne zu uns zu führen ,
sind in doppelter Weise gesellschaftlich präformiert :
durch den geschichtlichen Charakter des wahrnehmendes Organes . ( ! ! sic ! )
… …
Auf den höheren Stufen der Zivilisation bestimmt die bewußte menschliche Praxis unbewußt nicht bloß die subjektive Seite der Wahrnehmung ,
sondern in höherem Maße auch den Gegenstand .
… …
Diese sinnliche Welt trägt die Züge der bewußten Arbeit an sich ,
und die Scheidung ,
was davon der unbewußten Natur ,
( und ) was der gesellschaftlichen Praxis angehört ,
ist nicht real durch zu führen“ .
Und insofern frage ich mich ,
ob Horkheimer nur von „der sprachlichen Welt“
( „der Gelehrten“ ) spräche -,
… ? …
oder „vom Willen“ ?
Aber klar -,
ist obiges Zitat eben „nur soziologisch“ -,
aber „bedeute“ m.E. zugleich auch „eine – mathetematische – Berechenbarkeit“ der Realität -,
… ? …
da die Arbeit eben explizit „als bewußt“ qualifiziert sei .
Und da er sich auf Marx berufe -,
eben „nur – materialistisch“ -,
statt soziologisch .
Omh zitiert Horkheimer:
Alles anzeigen„Die Selbsterkenntnis des Menschen
in der Gegenwart ist jedoch nicht die mathematische Naturwissenschaft, die
als ewiger [lexicon]Logos[/lexicon] erscheint, sondern die vom Interesse an vernünftigen Zu-
ständen durchherrschte kritische Theorie der bestehenden Gesellschaft.
Die isolierende Betrachtung einzelner Tätigkeiten und Tätigkeitszweige mit-
samt ihren Inhalten und Gegenständen bedarf, um wahr zu sein, des konkre-
ten Bewusstseins ihrer eigenen Beschränktheit. Es muss zu einer Konzeption
übergegangen werden, in der die Einseitigkeit, welche durch die Abhebung
intellektueller Teilvorgänge von der gesamtgesellschaftlichen Praxis notwen-
dig entsteht, wieder aufgehoben wird. In der Vorstellung der Theorie, wie
sie sich dem Gelehrten selbst von seinem eigenen Beruf her unausweichlich
ergibt, bietet das Verhältnis von Tatsache und begrifflicher Ordnung einen
wichtigen Ansatzpunkt zu einer solchen Überwindung.“
Instrumentelle Vernunft.
Kritik nicht an Kants Erkenntnistheorie, sondern seiner praktischen [lexicon]Philosophie[/lexicon], seiner politischen [lexicon]Philosophie[/lexicon], da diese nicht die gesellschaftlichen Verhältnisse...
Seite 11: Mit dieser Selbsterkenntnis grenzt sich Horkheimer von einer Vernunft der Gelehrten ab, die ihm eine der Utopie ist, weil mit dieser jener Utopist verfehlt: die geschichtliche Aktivität der Menschen und damit jene Überwindung.
Erst diese Selbstserkenntnis operiere mit der Theorie die den Ansatzpunkt hergibt jenes Verhältnis mit dem jene Utopie der Gelehrten, deren Beschränktheit wieder aufgehoben wird.
Omh zitiert Horkheimer:
Alles anzeigen„Die Selbsterkenntnis des Menschen
in der Gegenwart ist jedoch nicht die mathematische Naturwissenschaft, die
als ewiger [lexicon]Logos[/lexicon] erscheint, sondern die vom Interesse an vernünftigen Zu-
ständen durchherrschte kritische Theorie der bestehenden Gesellschaft.
Die isolierende Betrachtung einzelner Tätigkeiten und Tätigkeitszweige mit-
samt ihren Inhalten und Gegenständen bedarf, um wahr zu sein, des konkre-
ten Bewusstseins ihrer eigenen Beschränktheit. Es muss zu einer Konzeption
übergegangen werden, in der die Einseitigkeit, welche durch die Abhebung
intellektueller Teilvorgänge von der gesamtgesellschaftlichen Praxis notwen-
dig entsteht, wieder aufgehoben wird. In der Vorstellung der Theorie, wie
sie sich dem Gelehrten selbst von seinem eigenen Beruf her unausweichlich
ergibt, bietet das Verhältnis von Tatsache und begrifflicher Ordnung einen
wichtigen Ansatzpunkt zu einer solchen Überwindung.“
Instrumentelle Vernunft.
Kritik nicht an Kants Erkenntnistheorie, sondern seiner praktischen [lexicon]Philosophie[/lexicon], seiner politischen [lexicon]Philosophie[/lexicon], da diese nicht die gesellschaftlichen Verhältnisse...
Seite 11: Mit dieser Selbsterkenntnis grenzt sich Horkheimer von einer Vernunft der Gelehrten ab, die ihm eine der Utopie ist, weil mit dieser jener Utopist verfehlt: die geschichtliche Aktivität der Menschen und damit jene Überwindung.
Erst diese Selbstserkenntnis operiere mit der Theorie die den Ansatzpunkt hergibt jenes Verhältnis mit dem jene Utopie der Gelehrten, deren Beschränktheit wieder aufgehoben wird.
Omh zitiert Horkheimer:
„Die Selbsterkenntnis des Menschen
in der Gegenwart ist jedoch nicht die mathematische Naturwissenschaft, die
als ewiger [lexicon]Logos[/lexicon] erscheint, sondern die vom Interesse an vernünftigen Zu-
ständen durchherrschte kritische Theorie der bestehenden Gesellschaft.
Die begriffliche Ordnung jener Theorie ist ausdrücklich nicht mit der mathematisch demonstrativen Methode, der mathematischen Erkenntnis ausgerichtet, denn diese zielt mit ihren Beweisen gar nicht auf das, was es gilt zu begreifen, dieser geht also die begriffliche Ordnung ab somit das Verhältnis zu den Tatsachen, dass nicht jenes der Utopie ist.
Die isolierende Betrachtung einzelner Tätigkeiten und Tätigkeitszweige mit-
samt ihren Inhalten und Gegenständen bedarf, um wahr zu sein, des konkre-
ten Bewusstseins ihrer eigenen Beschränktheit.
Jene Methode und Erkenntnis, das bloß formale Erkennen verkennt völlig jenes Verhältnis somit auch die Inhalte und Gegenstände jenes konkreten Bewusstsein. Erst die nicht mit diesem Formalen ausgerichtete begriffliche Ordnung verfehlt also nicht die Inhalte...
Demnach verbleibt die Naturwissenschaft, verbleiben die Einzelwissenschaften in der realen Praxis der jeweiligen Gesellschaft. Da nun die Methodik und Erkenntnis der Naturwissenschaft nicht die der [lexicon]Philosophie[/lexicon] ist, also nicht den Nutzen jener liefernd, verschaffe sich der, auch von der Utopie aich abgrenzende Gelehrte den Standpunkt mit dem er stehe in einen wahren Widerstreit mit der Realität.
Omh zitiert Horkheimer:
„Die Selbsterkenntnis des Menschen
in der Gegenwart ist jedoch nicht die mathematische Naturwissenschaft, die
als ewiger [lexicon]Logos[/lexicon] erscheint, sondern die vom Interesse an vernünftigen Zu-
ständen durchherrschte kritische Theorie der bestehenden Gesellschaft.
Die begriffliche Ordnung jener Theorie ist ausdrücklich nicht mit der mathematisch demonstrativen Methode, der mathematischen Erkenntnis ausgerichtet, denn diese zielt mit ihren Beweisen gar nicht auf das, was es gilt zu begreifen, dieser geht also die begriffliche Ordnung ab somit das Verhältnis zu den Tatsachen, dass nicht jenes der Utopie ist.
Die isolierende Betrachtung einzelner Tätigkeiten und Tätigkeitszweige mit-
samt ihren Inhalten und Gegenständen bedarf, um wahr zu sein, des konkre-
ten Bewusstseins ihrer eigenen Beschränktheit.
Jene Methode und Erkenntnis, das bloß formale Erkennen verkennt völlig jenes Verhältnis somit auch die Inhalte und Gegenstände jenes konkreten Bewusstsein. Erst die nicht mit diesem Formalen ausgerichtete begriffliche Ordnung verfehlt also nicht die Inhalte...
Demnach verbleibt die Naturwissenschaft, verbleiben die Einzelwissenschaften in der realen Praxis der jeweiligen Gesellschaft. Da nun die Methodik und Erkenntnis der Naturwissenschaft nicht die der [lexicon]Philosophie[/lexicon] ist, also nicht den Nutzen jener liefernd, verschaffe sich der, auch von der Utopie aich abgrenzende Gelehrte den Standpunkt mit dem er stehe in einen wahren Widerstreit mit der Realität.
Omh zitiert Horkheimer:
Auf den höheren Stufen der Zivilisation bestimmt die bewußte menschliche Praxis unbewußt nicht bloß die subjektive Seite der Wahrnehmung ,
sondern in höherem Maße auch den Gegenstand .
Geschichte.
Demnach ist diese nicht nur aus der inneren Geschichtlichkeit des Daseins erklärbar dass also nicht wie die Naturwissenschaft verfahrend da sei, sondern dass dieses, dass subjektive Dasein des Menschen auch in die äußere Geschichte eingebunden ist; Realität, Gegenstand mit dem der auch von der Utopie sich abgrenzende Gelehrte im wahren Widerstreit stehe.
Omh zitiert Horkheimer:
Auf den höheren Stufen der Zivilisation bestimmt die bewußte menschliche Praxis unbewußt nicht bloß die subjektive Seite der Wahrnehmung ,
sondern in höherem Maße auch den Gegenstand .
Geschichte.
Demnach ist diese nicht nur aus der inneren Geschichtlichkeit des Daseins erklärbar dass also nicht wie die Naturwissenschaft verfahrend da sei, sondern dass dieses, dass subjektive Dasein des Menschen auch in die äußere Geschichte eingebunden ist; Realität, Gegenstand mit dem der auch von der Utopie sich abgrenzende Gelehrte im wahren Widerstreit stehe.
Der erkenntnistheoretische Ansatz ( des Script‘s )
S. 24 :
„Die
Methode, die dahin führt, mag nach dem cartesianischen Sprachgebrauch
Klärung heißen, aber diese bedeutet im wirklich kritischen Denken nicht nur
einen logischen, sondern ebensosehr einen konkret-geschichtlichen Prozess. In
seinem Verlauf ändert sich sowohl die soziale Struktur im ganzen wie das Ver-
hältnis des Theoretikers zur Gesellschaft überhaupt, das heißt, es ändert sich
das Subjekt wie auch die Rolle des Denkens. Die Annahme der wesentlichen
Unveränderlichkeit des Verhältnisses von Subjekt, Theorie und Gegenstand
unterscheidet die cartesianische Auffassung von jeder Art dialektischer Lo-
gik.
Wie aber hängt das kritische Denken mit der Erfahrung zusammen? Wenn
es nicht bloß ordnen, sondern auch die dem Ordnen transzendenten Zwecke,
seine Richtung aus sich selbst nehmen soll, dann bleibt es immer nur bei
sich, wie in der idealistischen [lexicon]Philosophie[/lexicon]. Soweit es nicht zu utopistischen
Phantasien…“
u. S. 31 :
„Von abstrakter Utopie * unterscheidet sich diese
Idee durch den Nachweis ihrer realen Möglichkeit beim heutigen Stand der
menschlichen Produktivkräfte. Wie viele Tendenzen jedoch zu ihr hintrei-
ben mögen, wie viele Übergänge erreicht sind, wie wünschenswert und in
sich wertvoll einzelne Vorstufen sein können - was sie geschichtlich für die
Idee bedeuten, ist ausgemacht erst dann, wenn sie verwirklicht ist. Das ei-
ne hat dieses Denken mit der Phantasie gemeinsam, dass ein freilich aus
dem tiefsten Verständnis der Gegenwart entspringendes Bild der Zukunft
auch in solchen Perioden Gedanken und Aktionen bestimmt,…“
u. S. 30 / 31 :
„Ein Düngeverfahren
in der Agrikultur oder die Anwendung einer medizinischen Therapie kann
noch sehr weit von der idealen Wirksamkeit entfernt sein und doch schon
etwas leisten. Vielleicht müssen die Theorien, die solchen technischen Versu-
chen zugrunde liegen, im Zusammenhang mit der speziellen Praxis und mit
Entdeckungen auf anderen Gebieten verfeinert, revidiert oder umgestoßen
werden, ein Quantum Arbeit wurde im Verhältnis zum Erzeugnis wenigstens
gespart, manche Krankheit geheilt oder gelindert. 16 Die Theorie dagegen,
die zur Transformation des gesellschaftlichen Ganzen treibt, hat zunächst
zur Folge, dass sich der Kampf verschärft, mit dem sie verknüpft ist.“
u. S. 37 :
„Dieser Mensch ist
jetzt ein Kind, dann erwachsen, kann nach ihr nur heißen, es gibt einen festen
Kern, der sich gleichbleibt: »dieser Mensch«; ihm werden beide Eigenschaf-
ten, Kind- und Erwachsensein nacheinander angeheftet. Nach dem Positivis-
mus bleibt überhaupt nichts identisch, sondern zuerst ist ein Kind da, später
ein Erwachsener, beides sind [lexicon]zwei[/lexicon] verschiedene Tatsachenkomplexe. Dass der
Mensch sich ändert und doch mit sich identisch bleibt, vermag diese Logik
nicht zu fassen. Die kritische Theorie der Gesellschaft beginnt ebenfalls mit
abstrakten Bestimmungen…“
u. S. 41 / 42 :
„Die Gesellschaft erscheint
hier als Individuum, das auf Grund von fachwissenschaftlichen Theorien be-
urteilt wird.
Wie viele Analogien zwischen diesen intellektuellen Bestrebungen auch ob-
walten mögen, so besteht doch hinsichtlich des Verhältnisses von Subjekt
und Objekt und damit der Notwendigkeit des beurteilten Geschehens ein
entscheidender Unterschied. Die Sache, mit der es der Fachwissenschaftler zu
tun hat, wird von seiner eigenen Theorie überhaupt nicht berührt. Subjekt
und Objekt sind streng getrennt, auch wenn es sich zeigen sollte, dass in ei-
nem späteren Zeitpunkt das objektive Geschehen durch menschlichen Zugriff
beeinflusst wird; dieser ist in der [lexicon]Wissenschaft[/lexicon] ebenso als Faktum zu be-
trachten. Das gegenständliche Geschehen ist der Theorie transzendent, und
die Unabhängigkeit von ihr gehört zu seiner Notwendigkeit: der Betrachter
als solcher kann nichts daran ändern. Zur Entwicklung der Gesellschaft gehört
aber das bewusst kritische Verhalten“
u. S. 52 :
„Das Reden über Konstanz oder Wandelbarkeit der Wahrheit ist
streng genommen nur in polemischem Verstand sinnvoll. Es richtet sich ge-
gen die Annahme eines absoluten, übergeschichtlichen Subjekts oder gegen
die Auswechselbarkeit der Subjekte, als ob man sich aus dem gegenwärti-
gen historischen Augenblick hinaus und ganz im Ernst in jeden beliebigen
hineinversetzen könnte. Inwiefern es möglich und inwiefern es unmöglich ist,
soll hier nicht verfolgt werden. Jedenfalls ist mit der kritischen Theorie der
idealistische Glaube nicht vereinbar, dass sie selbst etwas die Menschen Über-
greifendes darstelle und etwa gar ein Wachstum habe. Die Dokumente haben
eine Geschichte, aber nicht die Theorie ein Schicksal. Die Aussage, dass be-
stimmte Momente zu ihr hinzugetreten seien, dass sie sich in Zukunft neuen
Situationen anzupassen habe, ohne dass ihr wesentlicher Lehrgehalt verän-
dert würde, all dies gehört mit zur Theorie, wie sie heute existiert und die
Praxis zu bestimmen sucht. Die Menschen, die sie im Kopfe haben, haben sie
als Ganzes im Kopf und handeln diesem Ganzen gemäß. Die stetige Zunahme
einer den Subjekten gegenüber selbständigen Wahrheit, das Vertrauen in den
Fortschritt der Wissenschaften kann sich in seiner beschränkten Gültigkeit
nur auf jene Funktion des Wissens beziehen, die auch in einer künftigen Ge-
sellschaft notwendig bleibt, die Beherrschung der Natur.“
u. S. 57 :
„»So wie es...
in der Mathematik ist«, heißt es bei Fichte 22 , »so ist es in der ganzen Welt-
anschauung; der Unterschied ist nur der, dass man sich beim Konstruieren
der Welt seines Konstruierens nicht bewusst ist, denn es ist nur notwendig
und nicht mit Freiheit.«“
Nr. 22
Johann Gottlieb Fichte, >Logik und [lexicon]Metaphysik[/lexicon]<, in: Nachgelassene Schriften, Band II,
Berlin 1937, S.47.
u. S. 60 :
„Der vulgäre Materialismus
der schlechten Praxis, die der dialektische kritisiert, ist, durch idealistische
Phrasen verdeckt, deren Durchsichtigkeit für die zuverlässigsten Anhänger
ihren Reiz ausmacht, zur wahren Religion des Zeitalters geworden. 23 Wenn
das Fachdenken in beflissenem Konformismus jede innere Verbindung mit
sogenannten Werturteilen ablehnt und in unentwegter Sauberkeit die Tren-
nung von Erkenntnis und praktischer Stellungnahme durchführt, so hat der
[lexicon]Nihilismus[/lexicon] der Machthaber in der Wirklichkeit mit solcher Illusionslosigkeit
brutalen Ernst gemacht.“
Nr. 23
[lexicon]Form[/lexicon] und Inhalt des Glaubens sind nicht gleichgültig gegeneinander. Das Geglaubte wirkt
auf den Akt des Fürwahrhaltens zurück. Die Inhalte der völkischen Ideologie, die dem
Stand des Geistes in der industriellen Welt zuwiderlaufen, werden nicht wie eine Wahrheit
gewusst. Selbst die Abhängigsten hegen sie nur im oberflächlichen Denken, alle wissen
eigentlich, was es damit auf sich hat. Wenn die Zuhörer den Redner dahin verstehen, dass er
nicht glaubt, was er sagt, wird seine Macht nur verstärkt. In seiner Bosheit sonnen sie sich.
Wenn die Verhältnisse sich sehr verschlechtern, hält freilich diese Gemeinschaft nicht stand.“
u. S. 64 :
„Die Apparatur der Macht ist wahrlich seit Galileis Buße
und Widerruf nicht gröber geworden; war sie im neunzehnten Jahrhundert
gegenüber anderen Maschinerien zurückgeblieben, so hat sie ihren Rückstand
in den letzten Jahrzehnten reichlich aufgeholt. Auch hierin erweist sich das
Ende der Epoche als Rückkehr des Anfangs auf höherer Stufe. Wenn die
Persönlichkeit nach Goethe als [lexicon]Glück[/lexicon] gilt, so hat ein anderer Dichter eben
erst hinzugefügt, dass auch ihr Besitz sozial gestiftet ist und jederzeit ver-
lorengehen kann.“
…
Der erkenntnistheoretische Ansatz ( des Script‘s )
S. 24 :
„Die
Methode, die dahin führt, mag nach dem cartesianischen Sprachgebrauch
Klärung heißen, aber diese bedeutet im wirklich kritischen Denken nicht nur
einen logischen, sondern ebensosehr einen konkret-geschichtlichen Prozess. In
seinem Verlauf ändert sich sowohl die soziale Struktur im ganzen wie das Ver-
hältnis des Theoretikers zur Gesellschaft überhaupt, das heißt, es ändert sich
das Subjekt wie auch die Rolle des Denkens. Die Annahme der wesentlichen
Unveränderlichkeit des Verhältnisses von Subjekt, Theorie und Gegenstand
unterscheidet die cartesianische Auffassung von jeder Art dialektischer Lo-
gik.
Wie aber hängt das kritische Denken mit der Erfahrung zusammen? Wenn
es nicht bloß ordnen, sondern auch die dem Ordnen transzendenten Zwecke,
seine Richtung aus sich selbst nehmen soll, dann bleibt es immer nur bei
sich, wie in der idealistischen [lexicon]Philosophie[/lexicon]. Soweit es nicht zu utopistischen
Phantasien…“
u. S. 31 :
„Von abstrakter Utopie * unterscheidet sich diese
Idee durch den Nachweis ihrer realen Möglichkeit beim heutigen Stand der
menschlichen Produktivkräfte. Wie viele Tendenzen jedoch zu ihr hintrei-
ben mögen, wie viele Übergänge erreicht sind, wie wünschenswert und in
sich wertvoll einzelne Vorstufen sein können - was sie geschichtlich für die
Idee bedeuten, ist ausgemacht erst dann, wenn sie verwirklicht ist. Das ei-
ne hat dieses Denken mit der Phantasie gemeinsam, dass ein freilich aus
dem tiefsten Verständnis der Gegenwart entspringendes Bild der Zukunft
auch in solchen Perioden Gedanken und Aktionen bestimmt,…“
u. S. 30 / 31 :
„Ein Düngeverfahren
in der Agrikultur oder die Anwendung einer medizinischen Therapie kann
noch sehr weit von der idealen Wirksamkeit entfernt sein und doch schon
etwas leisten. Vielleicht müssen die Theorien, die solchen technischen Versu-
chen zugrunde liegen, im Zusammenhang mit der speziellen Praxis und mit
Entdeckungen auf anderen Gebieten verfeinert, revidiert oder umgestoßen
werden, ein Quantum Arbeit wurde im Verhältnis zum Erzeugnis wenigstens
gespart, manche Krankheit geheilt oder gelindert. 16 Die Theorie dagegen,
die zur Transformation des gesellschaftlichen Ganzen treibt, hat zunächst
zur Folge, dass sich der Kampf verschärft, mit dem sie verknüpft ist.“
u. S. 37 :
„Dieser Mensch ist
jetzt ein Kind, dann erwachsen, kann nach ihr nur heißen, es gibt einen festen
Kern, der sich gleichbleibt: »dieser Mensch«; ihm werden beide Eigenschaf-
ten, Kind- und Erwachsensein nacheinander angeheftet. Nach dem Positivis-
mus bleibt überhaupt nichts identisch, sondern zuerst ist ein Kind da, später
ein Erwachsener, beides sind [lexicon]zwei[/lexicon] verschiedene Tatsachenkomplexe. Dass der
Mensch sich ändert und doch mit sich identisch bleibt, vermag diese Logik
nicht zu fassen. Die kritische Theorie der Gesellschaft beginnt ebenfalls mit
abstrakten Bestimmungen…“
u. S. 41 / 42 :
„Die Gesellschaft erscheint
hier als Individuum, das auf Grund von fachwissenschaftlichen Theorien be-
urteilt wird.
Wie viele Analogien zwischen diesen intellektuellen Bestrebungen auch ob-
walten mögen, so besteht doch hinsichtlich des Verhältnisses von Subjekt
und Objekt und damit der Notwendigkeit des beurteilten Geschehens ein
entscheidender Unterschied. Die Sache, mit der es der Fachwissenschaftler zu
tun hat, wird von seiner eigenen Theorie überhaupt nicht berührt. Subjekt
und Objekt sind streng getrennt, auch wenn es sich zeigen sollte, dass in ei-
nem späteren Zeitpunkt das objektive Geschehen durch menschlichen Zugriff
beeinflusst wird; dieser ist in der [lexicon]Wissenschaft[/lexicon] ebenso als Faktum zu be-
trachten. Das gegenständliche Geschehen ist der Theorie transzendent, und
die Unabhängigkeit von ihr gehört zu seiner Notwendigkeit: der Betrachter
als solcher kann nichts daran ändern. Zur Entwicklung der Gesellschaft gehört
aber das bewusst kritische Verhalten“
u. S. 52 :
„Das Reden über Konstanz oder Wandelbarkeit der Wahrheit ist
streng genommen nur in polemischem Verstand sinnvoll. Es richtet sich ge-
gen die Annahme eines absoluten, übergeschichtlichen Subjekts oder gegen
die Auswechselbarkeit der Subjekte, als ob man sich aus dem gegenwärti-
gen historischen Augenblick hinaus und ganz im Ernst in jeden beliebigen
hineinversetzen könnte. Inwiefern es möglich und inwiefern es unmöglich ist,
soll hier nicht verfolgt werden. Jedenfalls ist mit der kritischen Theorie der
idealistische Glaube nicht vereinbar, dass sie selbst etwas die Menschen Über-
greifendes darstelle und etwa gar ein Wachstum habe. Die Dokumente haben
eine Geschichte, aber nicht die Theorie ein Schicksal. Die Aussage, dass be-
stimmte Momente zu ihr hinzugetreten seien, dass sie sich in Zukunft neuen
Situationen anzupassen habe, ohne dass ihr wesentlicher Lehrgehalt verän-
dert würde, all dies gehört mit zur Theorie, wie sie heute existiert und die
Praxis zu bestimmen sucht. Die Menschen, die sie im Kopfe haben, haben sie
als Ganzes im Kopf und handeln diesem Ganzen gemäß. Die stetige Zunahme
einer den Subjekten gegenüber selbständigen Wahrheit, das Vertrauen in den
Fortschritt der Wissenschaften kann sich in seiner beschränkten Gültigkeit
nur auf jene Funktion des Wissens beziehen, die auch in einer künftigen Ge-
sellschaft notwendig bleibt, die Beherrschung der Natur.“
u. S. 57 :
„»So wie es...
in der Mathematik ist«, heißt es bei Fichte 22 , »so ist es in der ganzen Welt-
anschauung; der Unterschied ist nur der, dass man sich beim Konstruieren
der Welt seines Konstruierens nicht bewusst ist, denn es ist nur notwendig
und nicht mit Freiheit.«“
Nr. 22
Johann Gottlieb Fichte, >Logik und [lexicon]Metaphysik[/lexicon]<, in: Nachgelassene Schriften, Band II,
Berlin 1937, S.47.
u. S. 60 :
„Der vulgäre Materialismus
der schlechten Praxis, die der dialektische kritisiert, ist, durch idealistische
Phrasen verdeckt, deren Durchsichtigkeit für die zuverlässigsten Anhänger
ihren Reiz ausmacht, zur wahren Religion des Zeitalters geworden. 23 Wenn
das Fachdenken in beflissenem Konformismus jede innere Verbindung mit
sogenannten Werturteilen ablehnt und in unentwegter Sauberkeit die Tren-
nung von Erkenntnis und praktischer Stellungnahme durchführt, so hat der
[lexicon]Nihilismus[/lexicon] der Machthaber in der Wirklichkeit mit solcher Illusionslosigkeit
brutalen Ernst gemacht.“
Nr. 23
[lexicon]Form[/lexicon] und Inhalt des Glaubens sind nicht gleichgültig gegeneinander. Das Geglaubte wirkt
auf den Akt des Fürwahrhaltens zurück. Die Inhalte der völkischen Ideologie, die dem
Stand des Geistes in der industriellen Welt zuwiderlaufen, werden nicht wie eine Wahrheit
gewusst. Selbst die Abhängigsten hegen sie nur im oberflächlichen Denken, alle wissen
eigentlich, was es damit auf sich hat. Wenn die Zuhörer den Redner dahin verstehen, dass er
nicht glaubt, was er sagt, wird seine Macht nur verstärkt. In seiner Bosheit sonnen sie sich.
Wenn die Verhältnisse sich sehr verschlechtern, hält freilich diese Gemeinschaft nicht stand.“
u. S. 64 :
„Die Apparatur der Macht ist wahrlich seit Galileis Buße
und Widerruf nicht gröber geworden; war sie im neunzehnten Jahrhundert
gegenüber anderen Maschinerien zurückgeblieben, so hat sie ihren Rückstand
in den letzten Jahrzehnten reichlich aufgeholt. Auch hierin erweist sich das
Ende der Epoche als Rückkehr des Anfangs auf höherer Stufe. Wenn die
Persönlichkeit nach Goethe als [lexicon]Glück[/lexicon] gilt, so hat ein anderer Dichter eben
erst hinzugefügt, dass auch ihr Besitz sozial gestiftet ist und jederzeit ver-
lorengehen kann.“
…
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