Orwell´s 1984

  • Hi ... ich habe eben mit Orwells Horrorvision 1984 angefangen .
    Natürlich wusste ich schon vorher um was es im Allgemeinen geht , aber : Ich bin wirklich .... erschrocken .


    Ich kann dieses Gefühl im Moment noch nicht wirklich formulieren - was vielleicht auch am bevorstehenden Zahnarztbesuch liegt - , aber dieses Buch ist etwas Besonderes . Kein anderes Buch hat mich bis jetzt derart bewegt , auf der Gefühlsebene .


    Ich werde nachher ausführlicher schreiben ... wirklich seltsam .

  • Hi ... ich habe eben mit Orwells Horrorvision 1984 angefangen .
    Natürlich wusste ich schon vorher um was es im Allgemeinen geht , aber : Ich bin wirklich .... erschrocken .


    Ich kann dieses Gefühl im Moment noch nicht wirklich formulieren - was vielleicht auch am bevorstehenden Zahnarztbesuch liegt - , aber dieses Buch ist etwas Besonderes . Kein anderes Buch hat mich bis jetzt derart bewegt , auf der Gefühlsebene .


    Ich werde nachher ausführlicher schreiben ... wirklich seltsam .

  • Das Buch ist meiner Meinung nach allgemein überschätzt. Es verdankt seine Popularität scheinbar einzig dem Aspekt, das Verschwörungstheoretiker und die ständigen Propheten des Überwachungsstaates die Inhalte ständig aufgreifen, obwohl es sehr viel interessantere Problembereiche und Themen gibt.

    Altar oder Kühlschrank:
    vor die Wahl gestellt,
    so mancher frommer Glaube,
    glaubt mir, geriete ins Wanken.


    Enzensberger

  • Das Buch ist meiner Meinung nach allgemein überschätzt. Es verdankt seine Popularität scheinbar einzig dem Aspekt, das Verschwörungstheoretiker und die ständigen Propheten des Überwachungsstaates die Inhalte ständig aufgreifen, obwohl es sehr viel interessantere Problembereiche und Themen gibt.

    Altar oder Kühlschrank:
    vor die Wahl gestellt,
    so mancher frommer Glaube,
    glaubt mir, geriete ins Wanken.


    Enzensberger

  • Na ja, Orwells Szenario ist schon sehr erschreckend.
    Dass die Überwachung(smöglichkeiten) immer mehr zunehmen, ist auch unbestreitbar. Und wo Möglichkeiten sind, werden sie auch gerne genutzt. Insofern sollte man das Buch auch nicht unterschätzen.

    Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
    Folgerung: Philosophie, die den Menschen ignoriert, macht einen Fehler.
    Zweite Folgerung: Man sollte den Menschen in fast jeden Zusammenhang gedanklich mit einbeziehen.


    Ergänzende Hoffnung: Möge es einmal eine allgemeine KI geben, die die menschlichen Fehler zumindest teilweise auffangen und zur Korrektur beitragen kann.

  • Na ja, Orwells Szenario ist schon sehr erschreckend.
    Dass die Überwachung(smöglichkeiten) immer mehr zunehmen, ist auch unbestreitbar. Und wo Möglichkeiten sind, werden sie auch gerne genutzt. Insofern sollte man das Buch auch nicht unterschätzen.

    Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
    Folgerung: Philosophie, die den Menschen ignoriert, macht einen Fehler.
    Zweite Folgerung: Man sollte den Menschen in fast jeden Zusammenhang gedanklich mit einbeziehen.


    Ergänzende Hoffnung: Möge es einmal eine allgemeine KI geben, die die menschlichen Fehler zumindest teilweise auffangen und zur Korrektur beitragen kann.

  • Hast du es schonmal gelesen ?


    Ich kann bis jetzt nur über die ersten 70 Seiten reden ... aber :


    Es ist wirklich gut geschreiben . Es vermittelt dem Leser - natürlich in stark übertriebener Form - sehr gut die Folgen des Lebens in einem totalitären System . Die Gefühle , die Manipulation des Menschen , die Perversität ( jedenfalls nach unserem Welt- und Menschenbild ) .


    Und sieht man sich die aktuellen Entwicklungen in Deutschland bzw. allgemein im Westen an , kann man imho nicht zuoft vor den Gefahren eines Sicherheits- und Präventionsstaats warnen .
    Natürlich sind wir von einer Stasi 2.0 oder einem Big Brother noch sehr weit entfernt , aber ( um die Phrasenkasse zu füllen ) : Wehret den Anfängen !


    Wenn du Interesse an der Thematik hast , kann ich dir ein paar sehr interessante Links zukommen lassen ^^

  • Hast du es schonmal gelesen ?


    Ich kann bis jetzt nur über die ersten 70 Seiten reden ... aber :


    Es ist wirklich gut geschreiben . Es vermittelt dem Leser - natürlich in stark übertriebener Form - sehr gut die Folgen des Lebens in einem totalitären System . Die Gefühle , die Manipulation des Menschen , die Perversität ( jedenfalls nach unserem Welt- und Menschenbild ) .


    Und sieht man sich die aktuellen Entwicklungen in Deutschland bzw. allgemein im Westen an , kann man imho nicht zuoft vor den Gefahren eines Sicherheits- und Präventionsstaats warnen .
    Natürlich sind wir von einer Stasi 2.0 oder einem Big Brother noch sehr weit entfernt , aber ( um die Phrasenkasse zu füllen ) : Wehret den Anfängen !


    Wenn du Interesse an der Thematik hast , kann ich dir ein paar sehr interessante Links zukommen lassen ^^

  • Ich bin zwar auch kein Freund von Überwachungs-Paranoia, aber 1984 ist wirklich ein brillantes Buch.
    Vor allem die grässliche Methode, wie die beiden "auseinander gebracht" werden, ist psychologisch hochinteressant.

  • Ich bin zwar auch kein Freund von Überwachungs-Paranoia, aber 1984 ist wirklich ein brillantes Buch.
    Vor allem die grässliche Methode, wie die beiden "auseinander gebracht" werden, ist psychologisch hochinteressant.

  • Zitat

    original von luxmundi:
    Das Buch ist meiner Meinung nach allgemein überschätzt. Es verdankt seine Popularität scheinbar einzig dem Aspekt, das Verschwörungstheoretiker und die ständigen Propheten des Überwachungsstaates die Inhalte ständig aufgreifen, obwohl es sehr viel interessantere Problembereiche und Themen gibt.


    das was dieses buch durch seinen inhalt darstellt, ist schlimmste vom schlimmsten. außer der "privaten" liebelei der beiden ist nichts, aber auch gar nichts zu finden, was man als positiv begreift. die welt von "1984" ist so kristallin, dass (im endeffekt) nicht mal irgendeine ingredienz darauf verweist, diesen zustand zu ändern. ganz im gegenteil. was hieran "allgemein überschätzt" werden kann finde ich äußerst fraglich.


    und natürlich gibts interessantere problembereiche und themen, doch lohnt es aus ihren benannten nicht, dass buch zu kritisieren. ich denke sie verschätzen sich in ihrer beurteilung des buches.


    ich lese bücher aus leidenschaft und es gab bis dato einige bücher die mich mitgezogen haben, selbst dann als diese durchgelesen waren. "1984" dagegen lässt in mir nur das eine gefühl aufkommen: angst!

    "Materialismus als Kritik setzt sich zur Gesellschaft [...] ins Verhältnis der konkreten Negation, und das heißt, daß er die Wahrheit, die eine und ungeteilte Wahrheit der falschen Gesellschaft als die Wahrheit der Gesellschaft gegen die Gesellschaft setzt." (ISF)


    Coca Cola als Genußgetränk zu begreifen heißt, John Pemberton für sein Werk zu danken!

  • Zitat

    original von luxmundi:
    Das Buch ist meiner Meinung nach allgemein überschätzt. Es verdankt seine Popularität scheinbar einzig dem Aspekt, das Verschwörungstheoretiker und die ständigen Propheten des Überwachungsstaates die Inhalte ständig aufgreifen, obwohl es sehr viel interessantere Problembereiche und Themen gibt.


    das was dieses buch durch seinen inhalt darstellt, ist schlimmste vom schlimmsten. außer der "privaten" liebelei der beiden ist nichts, aber auch gar nichts zu finden, was man als positiv begreift. die welt von "1984" ist so kristallin, dass (im endeffekt) nicht mal irgendeine ingredienz darauf verweist, diesen zustand zu ändern. ganz im gegenteil. was hieran "allgemein überschätzt" werden kann finde ich äußerst fraglich.


    und natürlich gibts interessantere problembereiche und themen, doch lohnt es aus ihren benannten nicht, dass buch zu kritisieren. ich denke sie verschätzen sich in ihrer beurteilung des buches.


    ich lese bücher aus leidenschaft und es gab bis dato einige bücher die mich mitgezogen haben, selbst dann als diese durchgelesen waren. "1984" dagegen lässt in mir nur das eine gefühl aufkommen: angst!

    "Materialismus als Kritik setzt sich zur Gesellschaft [...] ins Verhältnis der konkreten Negation, und das heißt, daß er die Wahrheit, die eine und ungeteilte Wahrheit der falschen Gesellschaft als die Wahrheit der Gesellschaft gegen die Gesellschaft setzt." (ISF)


    Coca Cola als Genußgetränk zu begreifen heißt, John Pemberton für sein Werk zu danken!

  • Zitat

    was hieran "allgemein überschätzt" werden kann finde ich äußerst fraglich.


    Was soll denn so besonderes an diesen Beobachtungen sein? Es wurden ja einfach die Beobachtungen genommen, die real in den damaligen Kommunistischen Regimen vorlagen und dann auf die Spitze getrieben. Haben wir daraus irgendeine tiefere Erkenntnis gewonnen, als das totale Überwachungsstaaten etwas durchgehend negatives sind? Was also soll so besonderes an dem Werk sein? Gut, vielleicht waren solche Vorstelungen einstmals etwas revolutionär Neues, aber heutzutage haben sie sich längst in allgemeinplätze verwandelt, die zudem in der realen Welt keine Entsprechung mehr finden. Darum denke ich das ganze ist ziemlich überschätzt, zudem eine tiefgründigere oder reflektierte Bewertung des Themas bei aller Einseitigkeit der Betrachtung nicht auftaucht.

    Altar oder Kühlschrank:
    vor die Wahl gestellt,
    so mancher frommer Glaube,
    glaubt mir, geriete ins Wanken.


    Enzensberger

  • Zitat

    was hieran "allgemein überschätzt" werden kann finde ich äußerst fraglich.


    Was soll denn so besonderes an diesen Beobachtungen sein? Es wurden ja einfach die Beobachtungen genommen, die real in den damaligen Kommunistischen Regimen vorlagen und dann auf die Spitze getrieben. Haben wir daraus irgendeine tiefere Erkenntnis gewonnen, als das totale Überwachungsstaaten etwas durchgehend negatives sind? Was also soll so besonderes an dem Werk sein? Gut, vielleicht waren solche Vorstelungen einstmals etwas revolutionär Neues, aber heutzutage haben sie sich längst in allgemeinplätze verwandelt, die zudem in der realen Welt keine Entsprechung mehr finden. Darum denke ich das ganze ist ziemlich überschätzt, zudem eine tiefgründigere oder reflektierte Bewertung des Themas bei aller Einseitigkeit der Betrachtung nicht auftaucht.

    Altar oder Kühlschrank:
    vor die Wahl gestellt,
    so mancher frommer Glaube,
    glaubt mir, geriete ins Wanken.


    Enzensberger

  • Hast Du das Buch gelesen - oder kennst Du es nur vom Hoerensagen?


    Es bezieht sich mitnichten nur auf die "damaligen kommunistischen Regimes" oder war z.B. Nazi-Deutschland ein kommunistisches Regime? Es geht um die Gefahr von Totalitarismus schlechthin und es zeigt, dass dieser in allen Moeglichen Gewandungen auftreten kann. Es zeigt wie man mit dem Argument dass die Freiheit nur durch ihre Abschaffung zu retten sei, die Freiheit abschafft. Man beobachte dazu gegenwaerteige Tendenzen z.B. der deutschen Sicherheitspolitik.


    Man beachte auch gewisse Formulierungen im politischen Diskurs (z.B. "robuster Einsatz" um nur eine zu nennen) und denke dabei an Orwells "Neusprech".


    Das nur mal zu Anregung.

  • Hast Du das Buch gelesen - oder kennst Du es nur vom Hoerensagen?


    Es bezieht sich mitnichten nur auf die "damaligen kommunistischen Regimes" oder war z.B. Nazi-Deutschland ein kommunistisches Regime? Es geht um die Gefahr von Totalitarismus schlechthin und es zeigt, dass dieser in allen Moeglichen Gewandungen auftreten kann. Es zeigt wie man mit dem Argument dass die Freiheit nur durch ihre Abschaffung zu retten sei, die Freiheit abschafft. Man beobachte dazu gegenwaerteige Tendenzen z.B. der deutschen Sicherheitspolitik.


    Man beachte auch gewisse Formulierungen im politischen Diskurs (z.B. "robuster Einsatz" um nur eine zu nennen) und denke dabei an Orwells "Neusprech".


    Das nur mal zu Anregung.

  • Zitat

    Hast Du das Buch gelesen - oder kennst Du es nur vom Hoerensagen?


    Natürlich gelesen, sonst würde ich es nicht kritisieren. Das sich das ganze auf die meisten totalitären Systeme übertragen lässt will ich nicht bestreiten, allerdings hatte Orwell speziell das damalige stalinistische System der UDSSR im Blick. Inwiefern soll aber gezeigt werden, dass der Totalitarismus in jeder möglichen Gewandung auftreten kann und was wäre an dieser Erkenntnis überhaupt bahnbrechend? Genau das gleiche für die andere "Anregung", die aus dem Roman entnommen sein soll: "Es zeigt wie man mit dem Argument dass die Freiheit nur durch ihre Abschaffung zu retten sei, die Freiheit abschafft." Ist das nicht sowieso klar, dass man bei Abschaffung der Freiheit die Freiheit abschafft? Mir zumindest scheint da kein Bedarf diese Frage ausführlich zu erläutern.


    Andererseits ist die Idee des Neusprech durchaus interessant, allerdings wird das Potential, das in dieser Idee steckt kaum im Roman behandelt und nur oberflächlich berührt.


    Das Buch bleibt dann allerdings überschätzt, wenn man glaubt, in einem Diskurs über die deutsche Sicherheitspolitik einfach "Orwells 1984" zu rufen und damit ein Argument vorgebracht zu haben. Um in diese Thematik tief einzutauchen eignet sich dieses Buch nämlich nicht und ist eigentlich nur ein Schauermärchen, durch dessen Lektüre man vielleicht auf das Thema hingewiesen wird, aber mehr nicht.

    Altar oder Kühlschrank:
    vor die Wahl gestellt,
    so mancher frommer Glaube,
    glaubt mir, geriete ins Wanken.


    Enzensberger

  • Zitat

    Hast Du das Buch gelesen - oder kennst Du es nur vom Hoerensagen?


    Natürlich gelesen, sonst würde ich es nicht kritisieren. Das sich das ganze auf die meisten totalitären Systeme übertragen lässt will ich nicht bestreiten, allerdings hatte Orwell speziell das damalige stalinistische System der UDSSR im Blick. Inwiefern soll aber gezeigt werden, dass der Totalitarismus in jeder möglichen Gewandung auftreten kann und was wäre an dieser Erkenntnis überhaupt bahnbrechend? Genau das gleiche für die andere "Anregung", die aus dem Roman entnommen sein soll: "Es zeigt wie man mit dem Argument dass die Freiheit nur durch ihre Abschaffung zu retten sei, die Freiheit abschafft." Ist das nicht sowieso klar, dass man bei Abschaffung der Freiheit die Freiheit abschafft? Mir zumindest scheint da kein Bedarf diese Frage ausführlich zu erläutern.


    Andererseits ist die Idee des Neusprech durchaus interessant, allerdings wird das Potential, das in dieser Idee steckt kaum im Roman behandelt und nur oberflächlich berührt.


    Das Buch bleibt dann allerdings überschätzt, wenn man glaubt, in einem Diskurs über die deutsche Sicherheitspolitik einfach "Orwells 1984" zu rufen und damit ein Argument vorgebracht zu haben. Um in diese Thematik tief einzutauchen eignet sich dieses Buch nämlich nicht und ist eigentlich nur ein Schauermärchen, durch dessen Lektüre man vielleicht auf das Thema hingewiesen wird, aber mehr nicht.

    Altar oder Kühlschrank:
    vor die Wahl gestellt,
    so mancher frommer Glaube,
    glaubt mir, geriete ins Wanken.


    Enzensberger

  • Zitat

    Ist das nicht sowieso klar, dass man bei Abschaffung der Freiheit die Freiheit abschafft?


    Hast Du das Buch vielleicht genau so oeberflaechlich gelesen wie meinen Beitrag?


    Ich habe geschrieben: "Es zeigt wie man mit dem Argument dass die Freiheit nur durch ihre Abschaffung zu retten sei, die Freiheit abschafft." Das hast Du korrekt zitiert (per copy & paste vermute ich mal) aber verkuerzt es zu einer Tautologie, in der von der vorgeblichen Rettung der Freiheit keine Rede mehr ist. Die gleiche "Argumentation" findet sich uebrigens wenn vorgegeben wird, dass man um den Frieden zu wahren und den Krieg zu vermeiden einen Krieg fuehren muesse ("Praeventivkrieg").

  • Zitat

    Ist das nicht sowieso klar, dass man bei Abschaffung der Freiheit die Freiheit abschafft?


    Hast Du das Buch vielleicht genau so oeberflaechlich gelesen wie meinen Beitrag?


    Ich habe geschrieben: "Es zeigt wie man mit dem Argument dass die Freiheit nur durch ihre Abschaffung zu retten sei, die Freiheit abschafft." Das hast Du korrekt zitiert (per copy & paste vermute ich mal) aber verkuerzt es zu einer Tautologie, in der von der vorgeblichen Rettung der Freiheit keine Rede mehr ist. Die gleiche "Argumentation" findet sich uebrigens wenn vorgegeben wird, dass man um den Frieden zu wahren und den Krieg zu vermeiden einen Krieg fuehren muesse ("Praeventivkrieg").

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