Das Plus und Minus der Lüge

  • Hi Leute,


    vielleicht habt Ihr mal Lust, über den Begriff Lüge nachzudenken. Seit ich denken kann, ist es eine meiner Leidenschaften, Menschen und ihre Verhaltensweisen zu beobachten und mich mit der Frage zu beschäftigen, warum sind wir so wie wir sind?. Nun ja, die bewusste Auseinandersetzung begann natürlich etliche Jahre nach Einsetzen der bewussten Wahrnehmung, davon ausgehend, dass wir uns in der Regel nicht weiter zurückerinnern können als bis zu unserem 4. Lebensjahr.
    Und wer das menschliches Verhalten bewusst beobachtet kommt auch irgendwann dahinter, wie viele Arten der Lüge es gibt, vom Hintergehen und Erschleichen aus niederen Beweggründen, z.B. Habgier bis hin zur Rücksichtnahme, um einen anderen nicht zu verletzen.
    Aber ich denke , das alle Arten zu lügen demselben Antrieb folgen. Der Angst. Der Angst vor Verlust. Verlust materieller Art, Verlust von Sympathie oder Liebe.


    Ich möchte dies anhand eines einfachen Beispiels verdeutlichen, welches ich gewählt habe, weil die meisten von uns dieses vielleicht am ehesten nachvollziehen können, denn manchmal lügen wir auch, weil wir es ehrlich meinen
    Ich spreche in dem Beispiel nun mal den Mann an, bitte dem aber keine besondere Bedeutung beizumessen, weil ich mich persönlich längst aus dem Geschlechterkampf ausgeklinkt habe. Ich sehe nur Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten.
    Also Mann :)


    Du verliebst dich in eine Frau. Warum?
    Anfangs sind es ja nur Äußerlichkeiten. Vielleicht sind es ihre Augen, ihre Haare, ihr Lachen, ihr Humor, eben ihre Art. Doch was weißt du von ihr. Du fühlst dich zu ihr hingezogen und möchtest sie erobern.
    Und nun beginnt die spannende Phase des gegenseitigen Erforschens.


    Sie sagt, ich liebe Hardrock. Du DENKST, ach du Schei*e ausgerechnet, diese unerträgliche Krachmusik, aber du SAGST, ey, voll geil, da steh ich total drauf.
    Ihre Lieblingsfarbe ist blau und du rennst hin und kauft dir blaue Autobezüge.
    Sie schwebt auf Wolken, er mag meine Musik, er liebt, meine Farbe und im Gegenzug ist ihr Lieblingsessen plötzlich auch Sauerkraut, weil es deins ist.
    Wunderbar, ihr seid wie füreinander geschaffen.


    Warum denken Verliebte sich all diese kleinen Lügen aus?
    Weil sie es wirklich ehrlich meinen und Angst haben den potenziellen Partner zu verlieren, wenn sie gleich die Wahrheit sagen.
    Und so glauben beide den gemeinsamen Nenner gefunden zu haben.
    Während der Rosaphase könnt ihr dieses Lügengebäude noch aufrechterhalten, doch wenn der Alltag euch wiederhat, wird ihm ihre Krachmusik immer unerträglicher und ihr hängt das Sauerkraut bald zum Halse raus. Und der vermeintliche gemeinsame Nenner ist zerplatzt. Und es passiert genau das, was ihr glaubtet mit euren kleinen Lügen vermeiden zu können. Ihr verliert einander, weil euch nicht wirklich was verbindet.
    Und nur wer diesen Mechanismus durchschaut und den Mut hat, von Anfang an wirklich ehrlich zu sein, und zu seinen Vorlieben und Abneigungen zu stehen, hat die Chance herauszufinden, ob es wirklich einen gemeinsamen Nenner gibt.
    Eben Dinge, die beide gleichermaßen interessieren und erfreuen. Denn nur dann wird aus der Verliebtheit eine alltagstaugliche Liebe.
    Ansonsten bleiben einem nur fruchtloses Herumgezanke, schweigendes Nebeneinander oder „konstruktives“ Ja sagen um des lieben Friedens Willen, bis zur Trennung .…


    Wie gesagt, nur eines von den eher harmloseren Beispielen der Vielfältigkeit von Lügen.
    Ich erinnere mich vage – habs mal gelesen-, dass einer aus der „Hitler-Gang“, wenn nicht gar er selbst, einmal sinngemäß gesagt hat,
    >wenn du einmal angefangen hast zu Lügen musst du dabei bleiben<


    Es gibt kaum eine härtere Gefangenschaft für das eigene Selbst, als die Verstrickung in den eigenen Lügen.
    Und ich denke, nur eines kann uns von der Angst vor der Wahrheit befreien und das ist die Wahrheit.
    Und jeder, dessen Lügen schon einmal aufgedeckt wurden, egal mit welchen Folgen und Konsequenzen spürt dennoch wie ihm eine Zentnerlast von den Schultern fällt.


    LG
    ariane R-)

    >Diejenigen verstehen nur sehr wenig, die nur das verstehen, was sich erklären lässt.<
    Marie v. Ebner-Eschenbach
    >Die zur Wahrheit wandern, wandern allein< Christian Morgenstern

  • Hi Leute,


    vielleicht habt Ihr mal Lust, über den Begriff Lüge nachzudenken. Seit ich denken kann, ist es eine meiner Leidenschaften, Menschen und ihre Verhaltensweisen zu beobachten und mich mit der Frage zu beschäftigen, warum sind wir so wie wir sind?. Nun ja, die bewusste Auseinandersetzung begann natürlich etliche Jahre nach Einsetzen der bewussten Wahrnehmung, davon ausgehend, dass wir uns in der Regel nicht weiter zurückerinnern können als bis zu unserem 4. Lebensjahr.
    Und wer das menschliches Verhalten bewusst beobachtet kommt auch irgendwann dahinter, wie viele Arten der Lüge es gibt, vom Hintergehen und Erschleichen aus niederen Beweggründen, z.B. Habgier bis hin zur Rücksichtnahme, um einen anderen nicht zu verletzen.
    Aber ich denke , das alle Arten zu lügen demselben Antrieb folgen. Der Angst. Der Angst vor Verlust. Verlust materieller Art, Verlust von Sympathie oder Liebe.


    Ich möchte dies anhand eines einfachen Beispiels verdeutlichen, welches ich gewählt habe, weil die meisten von uns dieses vielleicht am ehesten nachvollziehen können, denn manchmal lügen wir auch, weil wir es ehrlich meinen
    Ich spreche in dem Beispiel nun mal den Mann an, bitte dem aber keine besondere Bedeutung beizumessen, weil ich mich persönlich längst aus dem Geschlechterkampf ausgeklinkt habe. Ich sehe nur Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten.
    Also Mann :)


    Du verliebst dich in eine Frau. Warum?
    Anfangs sind es ja nur Äußerlichkeiten. Vielleicht sind es ihre Augen, ihre Haare, ihr Lachen, ihr Humor, eben ihre Art. Doch was weißt du von ihr. Du fühlst dich zu ihr hingezogen und möchtest sie erobern.
    Und nun beginnt die spannende Phase des gegenseitigen Erforschens.


    Sie sagt, ich liebe Hardrock. Du DENKST, ach du Schei*e ausgerechnet, diese unerträgliche Krachmusik, aber du SAGST, ey, voll geil, da steh ich total drauf.
    Ihre Lieblingsfarbe ist blau und du rennst hin und kauft dir blaue Autobezüge.
    Sie schwebt auf Wolken, er mag meine Musik, er liebt, meine Farbe und im Gegenzug ist ihr Lieblingsessen plötzlich auch Sauerkraut, weil es deins ist.
    Wunderbar, ihr seid wie füreinander geschaffen.


    Warum denken Verliebte sich all diese kleinen Lügen aus?
    Weil sie es wirklich ehrlich meinen und Angst haben den potenziellen Partner zu verlieren, wenn sie gleich die Wahrheit sagen.
    Und so glauben beide den gemeinsamen Nenner gefunden zu haben.
    Während der Rosaphase könnt ihr dieses Lügengebäude noch aufrechterhalten, doch wenn der Alltag euch wiederhat, wird ihm ihre Krachmusik immer unerträglicher und ihr hängt das Sauerkraut bald zum Halse raus. Und der vermeintliche gemeinsame Nenner ist zerplatzt. Und es passiert genau das, was ihr glaubtet mit euren kleinen Lügen vermeiden zu können. Ihr verliert einander, weil euch nicht wirklich was verbindet.
    Und nur wer diesen Mechanismus durchschaut und den Mut hat, von Anfang an wirklich ehrlich zu sein, und zu seinen Vorlieben und Abneigungen zu stehen, hat die Chance herauszufinden, ob es wirklich einen gemeinsamen Nenner gibt.
    Eben Dinge, die beide gleichermaßen interessieren und erfreuen. Denn nur dann wird aus der Verliebtheit eine alltagstaugliche Liebe.
    Ansonsten bleiben einem nur fruchtloses Herumgezanke, schweigendes Nebeneinander oder „konstruktives“ Ja sagen um des lieben Friedens Willen, bis zur Trennung .…


    Wie gesagt, nur eines von den eher harmloseren Beispielen der Vielfältigkeit von Lügen.
    Ich erinnere mich vage – habs mal gelesen-, dass einer aus der „Hitler-Gang“, wenn nicht gar er selbst, einmal sinngemäß gesagt hat,
    >wenn du einmal angefangen hast zu Lügen musst du dabei bleiben<


    Es gibt kaum eine härtere Gefangenschaft für das eigene Selbst, als die Verstrickung in den eigenen Lügen.
    Und ich denke, nur eines kann uns von der Angst vor der Wahrheit befreien und das ist die Wahrheit.
    Und jeder, dessen Lügen schon einmal aufgedeckt wurden, egal mit welchen Folgen und Konsequenzen spürt dennoch wie ihm eine Zentnerlast von den Schultern fällt.


    LG
    ariane R-)

    >Diejenigen verstehen nur sehr wenig, die nur das verstehen, was sich erklären lässt.<
    Marie v. Ebner-Eschenbach
    >Die zur Wahrheit wandern, wandern allein< Christian Morgenstern

  • Hallo,
    spontan denke ich auch, daß Lügen entweder etwas mit Angst und Unsicherheit des Lügenden zu tun hat, aber und/auch mit Berechnung. Berechnung dahingehend, Sicherheit zu gewinnen, anerkannt, geduldet, toleriert zu werden. So gesehen enstehen Lügen aus einem Mangel heraus. Lügen um andere zu schützen heißt doch auch, sich selbst vor den nicht vorhersehbaren Reaktionen des anderen zu schützen, wieder aus Unsicherheit und Ungeübtheit heraus. Hat man es einmal geschafft, offen und ehrlich zu sein, stürmen vielleicht die Reaktionen nur so auf einen hinein, aber, im Nachhinein und auf Zeit betrachtet, kann es so ein zu lösender Konflikt sein. Eher jedenfalls, als sich in Schleichwegen zu verzetteln und vorallem: sich selbst dabei zu verlieren und zu verleugnen.
    Wenn zwei Menschen heiraten, so heiraten wohl immer mindestens 6 Menschen:
    der Mann wie er ist
    die Frau wie sie ist
    der Mann, wie ihn die Frau gern hätte
    die Frau, wie sie der Mann gern hätte
    die Frau, wie sie gern sein möchte
    der Mann, wie er gern sein möchte
    und 4 davon müssen sterben, damit die Liebe bleibt.
    soweit erstmal, viele Grüße, Magrit

  • Hallo,
    spontan denke ich auch, daß Lügen entweder etwas mit Angst und Unsicherheit des Lügenden zu tun hat, aber und/auch mit Berechnung. Berechnung dahingehend, Sicherheit zu gewinnen, anerkannt, geduldet, toleriert zu werden. So gesehen enstehen Lügen aus einem Mangel heraus. Lügen um andere zu schützen heißt doch auch, sich selbst vor den nicht vorhersehbaren Reaktionen des anderen zu schützen, wieder aus Unsicherheit und Ungeübtheit heraus. Hat man es einmal geschafft, offen und ehrlich zu sein, stürmen vielleicht die Reaktionen nur so auf einen hinein, aber, im Nachhinein und auf Zeit betrachtet, kann es so ein zu lösender Konflikt sein. Eher jedenfalls, als sich in Schleichwegen zu verzetteln und vorallem: sich selbst dabei zu verlieren und zu verleugnen.
    Wenn zwei Menschen heiraten, so heiraten wohl immer mindestens 6 Menschen:
    der Mann wie er ist
    die Frau wie sie ist
    der Mann, wie ihn die Frau gern hätte
    die Frau, wie sie der Mann gern hätte
    die Frau, wie sie gern sein möchte
    der Mann, wie er gern sein möchte
    und 4 davon müssen sterben, damit die Liebe bleibt.
    soweit erstmal, viele Grüße, Magrit

  • Zitat

    Original von Magrit


    ...Lügen um andere zu schützen heißt doch auch, sich selbst vor den nicht vorhersehbaren Reaktionen des anderen zu schützen, wieder aus Unsicherheit und Ungeübtheit heraus. Hat man es einmal geschafft, offen und ehrlich zu sein, stürmen vielleicht die Reaktionen nur so auf einen hinein, aber, im Nachhinein und auf Zeit betrachtet, kann es so ein zu lösender Konflikt sein. Eher jedenfalls, als sich in Schleichwegen zu verzetteln und vorallem: sich selbst dabei zu verlieren und zu verleugnen.


    Hi Margit,,


    schöne Ergänzung ich denke auch, dass es auch das Streben nach Sicherheit ist und die Unsicherheit und die Angst vor den Reaktionen, die uns zu Lügen und Schwindeleien antreiben. Und damit machen wir uns zu Sklaven der Angst vor der Aufdeckung der Lüge, die uns von dem Moment an verfolgt.
    Und letztlich befreit uns dann doch nur die Wahrheit aus diesem Teufelskreis.


    LG
    ariane R-)

    >Diejenigen verstehen nur sehr wenig, die nur das verstehen, was sich erklären lässt.<
    Marie v. Ebner-Eschenbach
    >Die zur Wahrheit wandern, wandern allein< Christian Morgenstern

  • Zitat

    Original von Magrit


    ...Lügen um andere zu schützen heißt doch auch, sich selbst vor den nicht vorhersehbaren Reaktionen des anderen zu schützen, wieder aus Unsicherheit und Ungeübtheit heraus. Hat man es einmal geschafft, offen und ehrlich zu sein, stürmen vielleicht die Reaktionen nur so auf einen hinein, aber, im Nachhinein und auf Zeit betrachtet, kann es so ein zu lösender Konflikt sein. Eher jedenfalls, als sich in Schleichwegen zu verzetteln und vorallem: sich selbst dabei zu verlieren und zu verleugnen.


    Hi Margit,,


    schöne Ergänzung ich denke auch, dass es auch das Streben nach Sicherheit ist und die Unsicherheit und die Angst vor den Reaktionen, die uns zu Lügen und Schwindeleien antreiben. Und damit machen wir uns zu Sklaven der Angst vor der Aufdeckung der Lüge, die uns von dem Moment an verfolgt.
    Und letztlich befreit uns dann doch nur die Wahrheit aus diesem Teufelskreis.


    LG
    ariane R-)

    >Diejenigen verstehen nur sehr wenig, die nur das verstehen, was sich erklären lässt.<
    Marie v. Ebner-Eschenbach
    >Die zur Wahrheit wandern, wandern allein< Christian Morgenstern

  • Hallo Ariane,
    es ist doch auch einfach ein derart schmachvolles Gefühl, beim Lügen erwischt zu werden... Allerdings braucht es eben auch manches Mal viel Mut und Zivilcourage, bei dem Wahrheit zu bleiben. Ich denke, wenn man einmal den Mut aufgebracht hat, wächst man innerlich ein Stück und in der nächsten brenzligen Situation kann man sich auf diese Erfahrung stützen und vielleicht leichter mutig sein. Natürlich macht man sich mit frappierender Offenheit und Wahrheit nicht nur Freunde, doch dann gilt es zu schauen, warum der andere damit so schlecht umgehen kann (das sollte natürlich im optimalsten Fall der "andere" selbst tun, leider wird es aber immer wieder auch so sein, daß der Auslösende als Übeltäter hingestellt wird, denn er hat es ja an die Oberfläche gebracht und vielleicht somit Unsicherheiten des Gegenüber hervorgezerrt.) Lügen um den anderen zu schützen denke ich, ist wirklich ein Trugschluß. Viele Grüße, Magrit.

  • Hallo Ariane,
    es ist doch auch einfach ein derart schmachvolles Gefühl, beim Lügen erwischt zu werden... Allerdings braucht es eben auch manches Mal viel Mut und Zivilcourage, bei dem Wahrheit zu bleiben. Ich denke, wenn man einmal den Mut aufgebracht hat, wächst man innerlich ein Stück und in der nächsten brenzligen Situation kann man sich auf diese Erfahrung stützen und vielleicht leichter mutig sein. Natürlich macht man sich mit frappierender Offenheit und Wahrheit nicht nur Freunde, doch dann gilt es zu schauen, warum der andere damit so schlecht umgehen kann (das sollte natürlich im optimalsten Fall der "andere" selbst tun, leider wird es aber immer wieder auch so sein, daß der Auslösende als Übeltäter hingestellt wird, denn er hat es ja an die Oberfläche gebracht und vielleicht somit Unsicherheiten des Gegenüber hervorgezerrt.) Lügen um den anderen zu schützen denke ich, ist wirklich ein Trugschluß. Viele Grüße, Magrit.

  • Hey Ariane, zu deinem Anfangsbeitrag:
    Sicher gehören kleinere Lügen dazu, um überhaupt erst eine vertrauensvolle Beziehung zu etablieren, aber ich bin davon überzeugt, dass eben dieses Vertrauen (möglichst früher als später) selbstreflektierend wirken kann;
    und dann auch Milde und Verzeihen impliziert.
    Es ist - wie so oft - der Zeitpunkt, an dem ein Ton gespielt wird, der ihn harmonisch oder unangebracht klingen läßt.

    Taufrisch waren deine berauschenden Waldesaugen,
    von Wildheit versüßt (...)


    Sie, die er kennt;
    sie, die sich erkannten -



    http://dantesdatscha.npage.de/



    Einmal editiert, zuletzt von Ra-Jah ()

  • Hey Ariane, zu deinem Anfangsbeitrag:
    Sicher gehören kleinere Lügen dazu, um überhaupt erst eine vertrauensvolle Beziehung zu etablieren, aber ich bin davon überzeugt, dass eben dieses Vertrauen (möglichst früher als später) selbstreflektierend wirken kann;
    und dann auch Milde und Verzeihen impliziert.
    Es ist - wie so oft - der Zeitpunkt, an dem ein Ton gespielt wird, der ihn harmonisch oder unangebracht klingen läßt.

    Taufrisch waren deine berauschenden Waldesaugen,
    von Wildheit versüßt (...)


    Sie, die er kennt;
    sie, die sich erkannten -



    http://dantesdatscha.npage.de/



    Einmal editiert, zuletzt von Ra-Jah ()

  • Zitat

    Original von Magrit


    es ist doch auch einfach ein derart schmachvolles Gefühl, beim Lügen erwischt zu werden... Allerdings braucht es eben auch manches Mal viel Mut und Zivilcourage, bei dem Wahrheit zu bleiben.


    Lügen um den anderen zu schützen denke ich, ist wirklich ein Trugschluß. Viele Grüße, Magrit.


    Hi Margit,


    sicher hast Du recht, dass sehr viel Mut zur Wahrheit gehört und es manchmal sehr schwer fällt diesen aufzubringen, wenn einen die Angst vor den Folgen peinigt, umso mehr, wenn auch noch Dritte, vielleicht völlig unschuldige, an den Folgen zu leiden haben.


    Nehmen wir mal das einfache Beispiel Veruntreuung. Jemand veruntreut in seiner Firma irgendwelche Gelder um meinetwegen Schulden zu bezahlen, weil seine und die Existenz seiner Familie, Frau und Kinder, bedroht ist. Seine Schulden ist er nun zwar los aber fortan wird ihn die Angst zermartern, dass sein Betrug auffliegt. Und nun ist auch noch eine Buchprüfung angesagt. Das Unheil ist also nicht mehr ab zuwenden.
    Das kleinste Übel würde es sein, er würde zu seinem Chef gehen und beichten.
    Wenn er Glück hat, hat dieser für seine Not Verständnis, wird vielleicht sogar sagen, warum sind Sie nicht gleich zu mir gekommen, wir hätten sicher eine Lösung gefunden. Vielleicht gewährt er ihm eine Rückzahlung in Raten. Vielleicht ist der Chef aber auch ein harter Knochen, schmeißt ihn raus und zeigt ihn an.
    Er ist so oder so dran, auf die ein oder andere Weise und dennoch hat kaum jemand in einer solchen oder ähnlichen Situation den Mut, mit der Wahrheit die fifty-fifty Chance für das kleinere Übel zu ergreifen, weil die Angst begleitet von der Hoffnung auf irgendein Wunder in letzter Sekunde ihm jede Vernunft raubt. Und so rennen die Menschen los und reißen sich in ihrer Verzweiflung eher noch tiefer rein, indem sie vielleicht noch mehr Schulden machen und 20 Lottoscheine ausfüllen, anstatt sich den Konsequenzen, denen sie letztlich nicht entfliehen können zu stellen. Und die Angst zerfrisst derweil ihre Seele.


    Was das Schützen durch Lügen angeht, hast Du sicher recht, ich meinte auch nicht jemanden durch Lügen zu schützen, sondern ihn nicht zu verletzen, indem ich z.B. jemandem verschweige, dass irgendwelche Menschen von denen er glaubt, dass sie ihn lieben, hinter seinem Rücken mit Spott und Hohn über ihn herziehen und ihm den Rücken aufreißen. Und um ihm diese verletzende Enttäuschung zu ersparen, untermauere ich diesen Trug noch mit kleinen Lügen und Schwindeleien.


    Wie gesagt, Menschen lügen aus den unterschiedlichsten Motiven, wider besseren Wissens, dass jede Lüge für alle Beteiligten.
    eine Qual ist.


    LG
    ariane R-)

    >Diejenigen verstehen nur sehr wenig, die nur das verstehen, was sich erklären lässt.<
    Marie v. Ebner-Eschenbach
    >Die zur Wahrheit wandern, wandern allein< Christian Morgenstern

  • Zitat

    Original von Magrit


    es ist doch auch einfach ein derart schmachvolles Gefühl, beim Lügen erwischt zu werden... Allerdings braucht es eben auch manches Mal viel Mut und Zivilcourage, bei dem Wahrheit zu bleiben.


    Lügen um den anderen zu schützen denke ich, ist wirklich ein Trugschluß. Viele Grüße, Magrit.


    Hi Margit,


    sicher hast Du recht, dass sehr viel Mut zur Wahrheit gehört und es manchmal sehr schwer fällt diesen aufzubringen, wenn einen die Angst vor den Folgen peinigt, umso mehr, wenn auch noch Dritte, vielleicht völlig unschuldige, an den Folgen zu leiden haben.


    Nehmen wir mal das einfache Beispiel Veruntreuung. Jemand veruntreut in seiner Firma irgendwelche Gelder um meinetwegen Schulden zu bezahlen, weil seine und die Existenz seiner Familie, Frau und Kinder, bedroht ist. Seine Schulden ist er nun zwar los aber fortan wird ihn die Angst zermartern, dass sein Betrug auffliegt. Und nun ist auch noch eine Buchprüfung angesagt. Das Unheil ist also nicht mehr ab zuwenden.
    Das kleinste Übel würde es sein, er würde zu seinem Chef gehen und beichten.
    Wenn er Glück hat, hat dieser für seine Not Verständnis, wird vielleicht sogar sagen, warum sind Sie nicht gleich zu mir gekommen, wir hätten sicher eine Lösung gefunden. Vielleicht gewährt er ihm eine Rückzahlung in Raten. Vielleicht ist der Chef aber auch ein harter Knochen, schmeißt ihn raus und zeigt ihn an.
    Er ist so oder so dran, auf die ein oder andere Weise und dennoch hat kaum jemand in einer solchen oder ähnlichen Situation den Mut, mit der Wahrheit die fifty-fifty Chance für das kleinere Übel zu ergreifen, weil die Angst begleitet von der Hoffnung auf irgendein Wunder in letzter Sekunde ihm jede Vernunft raubt. Und so rennen die Menschen los und reißen sich in ihrer Verzweiflung eher noch tiefer rein, indem sie vielleicht noch mehr Schulden machen und 20 Lottoscheine ausfüllen, anstatt sich den Konsequenzen, denen sie letztlich nicht entfliehen können zu stellen. Und die Angst zerfrisst derweil ihre Seele.


    Was das Schützen durch Lügen angeht, hast Du sicher recht, ich meinte auch nicht jemanden durch Lügen zu schützen, sondern ihn nicht zu verletzen, indem ich z.B. jemandem verschweige, dass irgendwelche Menschen von denen er glaubt, dass sie ihn lieben, hinter seinem Rücken mit Spott und Hohn über ihn herziehen und ihm den Rücken aufreißen. Und um ihm diese verletzende Enttäuschung zu ersparen, untermauere ich diesen Trug noch mit kleinen Lügen und Schwindeleien.


    Wie gesagt, Menschen lügen aus den unterschiedlichsten Motiven, wider besseren Wissens, dass jede Lüge für alle Beteiligten.
    eine Qual ist.


    LG
    ariane R-)

    >Diejenigen verstehen nur sehr wenig, die nur das verstehen, was sich erklären lässt.<
    Marie v. Ebner-Eschenbach
    >Die zur Wahrheit wandern, wandern allein< Christian Morgenstern

  • Zitat

    Original von Ra-Jah
    Hey Ariane, zu deinem Anfangsbeitrag:
    Sicher gehören kleinere Lügen dazu, um überhaupt erst eine vertrauensvolle Beziehung zu etablieren, aber ich bin davon überzeugt, dass eben dieses Vertrauen (möglichst früher als später) selbstreflektierend wirken kann;
    und dann auch Milde und Verzeihen impliziert.
    Es ist - wie so oft - der Zeitpunkt, an dem ein Ton gespielt wird, der ihn harmonisch oder unangebracht klingen läßt.


    Hi Rah-Jah,


    das ist natürlich der Idealfall, den sich alle wünschen, und er wird auch sicher in Fällen zu erreichen sein, in denen die kleinen Anfangslügen wirklich nur klein waren und unterm Strich dann doch mehr Verbindendes als Trennendes übrigbleibt.
    Doch wenn wir uns mal so umschauen, sind solche Idealfälle relativ gesehen nicht sehr häufig, was mich nun verleitet hier einen kleinen Abstecher weg vom Thema Lüge hin zu Beziehungen zu machen um es zu verdeutlichen.
    Nun ist das Durchschnittsalter, wie es scheint hier so, dass vermutlich eher wenige Erfahrungen mit langjährigen Beziehungen gemacht haben, haben solche aber vielleicht im eigenen Umfeld ein wenig beobachten können.
    Vielleicht gibt’s hier ja auch einige, die in einer langjährigen Beziehung stecken. Ich will hier niemanden aushorchen, sondern nur mal zu Selbstreflexion anregen.


    Wann hat wer von Euch, der seit vielen Jahren in einer festen Beziehung lebt, das letzte mal bewusst darüber nachgedacht, was er an seinem Partner liebt und warum?!
    Erinnert Euch an diese Zeit und fragt Euch selbst, was davon noch übriggeblieben ist. Und wo ist das was verlorengegangen ist hin? Und warum ist es überhaupt weg.
    Allein die Tatsache, dass wir viel zu selten oder eigentlich kaum noch, wenn überhaupt ganz bewusst genau diese Fragen stellen, ist es, die das anfängliche Rosa langsam in grau und bei vielen schließlich in undurchdringliches Schwarz verwandelt.
    Wie viele Minuten täglich, unterhaltet ihr Euch miteinander. Ich meine nicht reden über Familienstress, sondern unterhalten, über „Gott und die Welt.“
    Solange das Verbindende, nach der Rosaphase, also trotz Alltagstrott, noch überwiegt und „Gott und die Welt“ noch ein gern genommenes Thema zwischen Euch ist, sieht es schwerpunktmäßig nach Liebe aus.
    Nun leben wir aber in einer Zeit, in der in den meisten Beziehungen das Trennende überwiegt, weil der vermeintlich gemeinsame Nenner nur rosa Schaum war, der zwischen den Widrigkeiten des Alltags nun zusammengesunken ist. Und eine Liebe, die mit dem Alltag nicht klarkommt, ist keine und lässt sich auch durch Lügen und Schwindeleien sich selbst und dem Partner gegenüber nicht erzwingen.
    Soweit zum Thema Lüge und Beziehung :)


    LG
    ariane R-)

    >Diejenigen verstehen nur sehr wenig, die nur das verstehen, was sich erklären lässt.<
    Marie v. Ebner-Eschenbach
    >Die zur Wahrheit wandern, wandern allein< Christian Morgenstern

  • Zitat

    Original von Ra-Jah
    Hey Ariane, zu deinem Anfangsbeitrag:
    Sicher gehören kleinere Lügen dazu, um überhaupt erst eine vertrauensvolle Beziehung zu etablieren, aber ich bin davon überzeugt, dass eben dieses Vertrauen (möglichst früher als später) selbstreflektierend wirken kann;
    und dann auch Milde und Verzeihen impliziert.
    Es ist - wie so oft - der Zeitpunkt, an dem ein Ton gespielt wird, der ihn harmonisch oder unangebracht klingen läßt.


    Hi Rah-Jah,


    das ist natürlich der Idealfall, den sich alle wünschen, und er wird auch sicher in Fällen zu erreichen sein, in denen die kleinen Anfangslügen wirklich nur klein waren und unterm Strich dann doch mehr Verbindendes als Trennendes übrigbleibt.
    Doch wenn wir uns mal so umschauen, sind solche Idealfälle relativ gesehen nicht sehr häufig, was mich nun verleitet hier einen kleinen Abstecher weg vom Thema Lüge hin zu Beziehungen zu machen um es zu verdeutlichen.
    Nun ist das Durchschnittsalter, wie es scheint hier so, dass vermutlich eher wenige Erfahrungen mit langjährigen Beziehungen gemacht haben, haben solche aber vielleicht im eigenen Umfeld ein wenig beobachten können.
    Vielleicht gibt’s hier ja auch einige, die in einer langjährigen Beziehung stecken. Ich will hier niemanden aushorchen, sondern nur mal zu Selbstreflexion anregen.


    Wann hat wer von Euch, der seit vielen Jahren in einer festen Beziehung lebt, das letzte mal bewusst darüber nachgedacht, was er an seinem Partner liebt und warum?!
    Erinnert Euch an diese Zeit und fragt Euch selbst, was davon noch übriggeblieben ist. Und wo ist das was verlorengegangen ist hin? Und warum ist es überhaupt weg.
    Allein die Tatsache, dass wir viel zu selten oder eigentlich kaum noch, wenn überhaupt ganz bewusst genau diese Fragen stellen, ist es, die das anfängliche Rosa langsam in grau und bei vielen schließlich in undurchdringliches Schwarz verwandelt.
    Wie viele Minuten täglich, unterhaltet ihr Euch miteinander. Ich meine nicht reden über Familienstress, sondern unterhalten, über „Gott und die Welt.“
    Solange das Verbindende, nach der Rosaphase, also trotz Alltagstrott, noch überwiegt und „Gott und die Welt“ noch ein gern genommenes Thema zwischen Euch ist, sieht es schwerpunktmäßig nach Liebe aus.
    Nun leben wir aber in einer Zeit, in der in den meisten Beziehungen das Trennende überwiegt, weil der vermeintlich gemeinsame Nenner nur rosa Schaum war, der zwischen den Widrigkeiten des Alltags nun zusammengesunken ist. Und eine Liebe, die mit dem Alltag nicht klarkommt, ist keine und lässt sich auch durch Lügen und Schwindeleien sich selbst und dem Partner gegenüber nicht erzwingen.
    Soweit zum Thema Lüge und Beziehung :)


    LG
    ariane R-)

    >Diejenigen verstehen nur sehr wenig, die nur das verstehen, was sich erklären lässt.<
    Marie v. Ebner-Eschenbach
    >Die zur Wahrheit wandern, wandern allein< Christian Morgenstern

  • „Liebe Damen“ ,


    wahrscheinlich schreibt Ihr schon lange nicht mehr hier im Forum -,


    aber Ihr seid bestimmt „beßere Psychologinnen“ :


    denn Ihr „betrachtet“ -,


    statt Position zu beziehen .


    :)


    Aber „leider“ sei ich ein „man“ -,


    und „arbeite“ -,


    statt „nach – recht“ – zu – suchen“ :


    ich meine eben ,


    daß es „keine – Lügen – gibt“ -,


    sondern „nur Fragen“ .


    :)


    Oder ( nicht ) ?


    Und so „sagt“ man mit Beispielen meist mehr „über sich“ ,


    als man „wahr haben“ wolle :


    man „weist“ also die Wahrheit „ab“ .


    :)


    „Das Problem“ sei also nur ,


    sich „diese Wahl“ auch leisten „zu können“ -,


    aber „für Frauen“ sei dieserlei Strategie wohl „das – geringste – Problem“ -,


    „nicht wahr“ ?


    :)


    Und so habe „man“ also „zu suchen“ :


    was „sei wahr“ -,


    aber was sei „nur Ware“ ?


    Nun , liebe Damen ,


    Eure Kunst „mit Ästhetik“ qualifiziert Euch natürlich „für – das – (all)Gemeine“ :


    also „für Lügen“ .


    Nicht wahr ?


    QED


    :)

    reguläre Phrasen

  • „Liebe Damen“ ,


    wahrscheinlich schreibt Ihr schon lange nicht mehr hier im Forum -,


    aber Ihr seid bestimmt „beßere Psychologinnen“ :


    denn Ihr „betrachtet“ -,


    statt Position zu beziehen .


    :)


    Aber „leider“ sei ich ein „man“ -,


    und „arbeite“ -,


    statt „nach – recht“ – zu – suchen“ :


    ich meine eben ,


    daß es „keine – Lügen – gibt“ -,


    sondern „nur Fragen“ .


    :)


    Oder ( nicht ) ?


    Und so „sagt“ man mit Beispielen meist mehr „über sich“ ,


    als man „wahr haben“ wolle :


    man „weist“ also die Wahrheit „ab“ .


    :)


    „Das Problem“ sei also nur ,


    sich „diese Wahl“ auch leisten „zu können“ -,


    aber „für Frauen“ sei dieserlei Strategie wohl „das – geringste – Problem“ -,


    „nicht wahr“ ?


    :)


    Und so habe „man“ also „zu suchen“ :


    was „sei wahr“ -,


    aber was sei „nur Ware“ ?


    Nun , liebe Damen ,


    Eure Kunst „mit Ästhetik“ qualifiziert Euch natürlich „für – das – (all)Gemeine“ :


    also „für Lügen“ .


    Nicht wahr ?


    QED


    :)

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