• In seinem Text lässt Franz Kafka etwas sichtbar werden, er lenkt den Blick auf das Verbleibende und auf das Unerklärliche.
    Der Anblick uralter Bäume, Bergmassive und andere außergewöhnliche Naturphänomene haben Menschen in ferner Vergangenheit in Angst versetzt.
    Mythen und Sagen entstanden, als man versuchte über diese Phänomene nachzudenken und sie einzuordnen.

  • Um Kasbek, dem legendären Berg im Kaukasus ranken sich viele Mythen und Sagen.
    Die Georgier nennen ihn „Mqinvartsveri“ (der von Eis bedeckte),
    die Osseten „Zeristi Jub“ (Berg Christi).
    Heute ist der gebräuchliche Name „Kasbek“, dieser geht auf einen Schriftsteller namens Alexander Qasbegi zurück, der dort geboren wurde.

    Welche Mythen und Sagen umkreisen aber nun diesen zauberhaften Berg?

  • Ich kenne diesen SciFi-Film von Ridley Scott gar nicht. :)
    Dem Trailer nach, scheint der Film zumindest Urängste des Menschen zu berühren.

    Genauer gesagt heisst das Raumschiff im Film so:

    Quote

    Der Film handelt von der Expedition einer Forschungsgruppe, die Ende des 21. Jahrhunderts mit dem Raumschiff Prometheus Hinweisen auf außerirdische Ursprünge des menschlichen Lebens nachgeht. Prometheus ist der fünfte Teil der Alien-Filmreihe, obwohl deren namensgebende Kreaturen darin streng genommen nur auf einem Relief im Inneren des Konstrukteur-Bauwerks und in der Schlussszene des Films vorkommen.

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Prometheu…_Dunkle_Zeichen


    Im Film geht es um die Suche nach den außerirdischen Schöpfern, von den eigenen Schöpfungen: den Menschen.


    Quote

    Als Feuerbringer und Lehrmeister ist Prometheus der Urheber der menschlichen Zivilisation. Einer Variante des Mythos zufolge hat er als Demiurg die ersten Menschen aus Lehm gestaltet und mit Eigenschaften ausgestattet. Dabei kam es allerdings zu Fehlern, deren Folgen Unzulänglichkeiten sind, unter denen die Menschheit seither leidet. Für diese Mängel wird in der mythischen Überlieferung auch ein am Schöpfungswerk beteiligter Bruder des Prometheus, der unkluge „Nachherbedenker“ Epimetheus, verantwortlich gemacht. Großes Unheil verursacht Epimetheus, indem er sich gegen den Rat seines voraussichtigen Bruders auf die von Zeus entsandte Verführerin Pandora einlässt.

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Prometheus


    Und in der Mythologie geht es ja auch u.a. um die Schöpfungen.

    Aber ich muß mich da noch genauer einlesen.

  • Um Kasbek, dem legendären Berg im Kaukasus ranken sich viele Mythen und Sagen.
    Die Georgier nennen ihn „Mqinvartsveri“ (der von Eis bedeckte),
    die Osseten „Zeristi Jub“ (Berg Christi).
    Heute ist der gebräuchliche Name „Kasbek“, dieser geht auf einen Schriftsteller namens Alexander Qasbegi zurück, der dort geboren wurde.

    Welche Mythen und Sagen umkreisen aber nun diesen zauberhaften Berg?

    Wenn ich einen Blick aus der Entfernung darauf werfe, stelle ich persönlich erstmal fest, dass man annimmt, dass der Kasbek ein erloschener Schichtvulkan ist, wobei ein Ausbruch um 750 v.Chr. stattgefunden haben soll. Der Kasbek liegt zentral im Kaukasus, in etwa mittig zwischen Schwarzem Meer und Kaspischen Meer. Der Kaukasus hat topologisch die Ähnlichkeit mit einem Adler, der die Flügel ausgebreitet hat. Wenn ich ihn fliegen lasse landet er mit seinen Fängen auf den Säulen des Herakles...

    Eine Vermischung der Rezensionen zum Kasbek besagt, dass Amirani(Prometheus) dort großes Thema ist. Als mythologischer Ort ist die Höhle/Grotte von Bethlehem in der Nähe nicht weit weg, die von chrstl. Einsiedlermönchen bewohnt gewesen sein soll.

    Is' was, is' auch was, was nich' das is'.

    Edited once, last by Zwischenmensch (January 18, 2025 at 11:59 AM).

  • Wenn ich einen Blick aus der Entfernung darauf werfe, stelle ich persönlich erstmal fest, dass man annimmt, dass der Kasbek ein erloschener Schichtvulkan ist, wobei ein Ausbruch um 750 v.Chr. stattgefunden haben soll. Der Kasbek liegt zentral im Kaukasus, in etwa mittig zwischen Schwarzem Meer und Kaspischen Meer. Der Kaukasus hat topologisch die Ähnlichkeit mit einem Adler, der die Flügel ausgebreitet hat. Wenn ich ihn fliegen lasse landet er mit seinen Fängen auf den Säulen des Herakles...

    Eine Vermischung der Rezensionen zum Kasbek besagt, dass Amirani(Prometheus) dort großes Thema ist. Als mythologischer Ort ist die Höhle/Grotte von Bethlehem in der Nähe nicht weit weg, die von chrstl. Einsiedlermönchen bewohnt gewesen sein soll.

    Das ist interessant, mit deiner topologischen Sichtweise. Dieses Bild gefällt mir. Zudem das der Kasbek ein erloschener Vulkan ist, befindet sich der Ort auch an einer alten Handelsroute. An den Stellen an denen Handelsrouten verlaufen, wurden mit Sicherheit nicht nur Waren ausgetauscht, sondern auch Erzählungen.

    Die Erzählungen zu Amirani dem georgischen Helden besagen einen sehr ähnlichen Verlauf zu den griechischen Mythen.

  • Die Erzählungen zu Amirani dem georgischen Helden besagen einen sehr ähnlichen Verlauf zu den griechischen Mythen.

    Eine Aussage von Touristen ist, dass laut des georgischen Mythos Amirani an/auf dem Kasbek das Feuer gestohlen haben soll. Wobei ich aus dem Stehgreif nich nicht sagen kann, ob das georgischer Mythos oder das Ohr der Besuchenden war.

    Mir anscheint jedoch, dass der Pronetheus-Mythos identitätsstiftend/-wahrend empfunden wird. Man will die Scheibe des Prometheus abschneiden...

    Is' was, is' auch was, was nich' das is'.

  • In diesem Faden wollen wir uns den ganz alten Mythen zuwenden.
    Ich denke da an Hesoid, Aischylos die über Prometheus schrieben.
    Somit den Wurzelbereich des Mythos Prometheus betrachten.

    „Wurzelbereich des Mythos Prometheus“ - das ist eine interessante Wendung, Philosophietaucherin. Sie hat mich an Goethes Urworte. Orphisch erinnert. Der Wurzelbereich liegt im Verborgenen, entzieht sich dem direkten Blick. Wir sehen Stamm, Blätter, gegebenenfalls Blüten und wir wissen, daß neben der Befestigung die Wurzeln die Versorgung der Pflanze mit Wasser und Mineralstoffen leisten. Das geschieht in der Regel unterirdisch, in der Rhizosphäre. - Mythen sind „Urgedanken der Menschheit“ (Hans-Georg Gadamer).

    „So sehr wir danach verlangen, sie zu deuten, ihren ursprünglichen Sinn und Tiefsinn zu erfassen, so sehr bleiben wir doch bei solchem Versuch des Begreifens hinter der undurchlässigen Wirklichkeit der Mythen und ihrem anspruchsvollen Geheimnis zurück. Es ist, als ob wir nur uns selber vernähmen, Sinnbilder oder Verkleidungen unserer gedeuteten Welt - und als ob der wahre Sinn jener urzeitlichen Schöpfungen stumm und deutungslos über uns hinwegreichte.“ (Hans-Georg Gadamer; Gesammelte Werke; Bd. 9; [Ästhetik und Poetik II] S. 150)

    Mythen gelten ja oft als Geschichten aus einer Zeit, in der der Mensch noch nicht über die aufgeklärte Rationalität wissenschaftlicher Erkenntnis verfügte und damit als defiziente Vorstufe des Logos überhaupt. In Wirklichkeit (!) verberge sich kein noch so „anspruchsvolles Geheimnis“ dahinter. In der Alltagssprache ist der Mythos sogar in unmittelbarer Nachbarschaft zur Lüge und zur Verschwörung angesiedelt. Wer Mythen verbreitet gilt als unseriös. Der Mythos ist Erzählung. Die Mythen, die Hesiod in der Theogonie über die Entstehung des Kosmos, über die Abfolge der Göttergeschlechter, über den Titan Promotheus und seinen Feuerraub erzählt, stimmen nicht. Und dennoch sind es „Verkleidungen unserer gedeuteten Welt“, Grund-Erzählungen aus dem „Wurzelbereich“ des menschlichen Daseins, deren Überlieferung auf Hesiod, Aischylos, später Ovid zurückgeht, deren Ursprünge jedoch im Dunklen liegen. -

    Wir werden in diesem Thread sicher noch sehen, daß der Mythos von Prometheus nicht mit dem Eintritt der Philosophie stirbt. Er wird nicht „überwunden“ wie es die berühmte Formel „Vom Mythos zum Logos“ vermuten läßt.

  • Was mir beim Lesen von Hesiods Prometheus ins Auge gesprungen ist als Leser: die Geschliffenheit dieses Mythos, das Ausgearbeitete. Selbst mir als Laien fällt die Anziehungskraft auf.

    Am Horizont der Hochtechnologie der Verschriftlichung muss der Mythos von Wert sein, um Aufmerksamkeit daein zu erlangen. Es erscheint wie das festgehaltene Fliessen im Flussbett eines Werdens, das dem Vergehen das Entstehen entgegen setzt. Vielleicht über das Bett des Lavastroms im Vergleich zum höhlenden Wasser an anderer Stelle?

    Und dem Erzählenden ist es Sicherung der Existenz, Brot gegen das Ergebnis des Werkzeugs Mythos. Eine Handreichung sich gegenseitig die Hände zu waschen, noch ein halbvolles Glas dann verfügen zu dürfen. Eine Atmosphäre in der die hilfreicheren Möglichkeiten sich auskondensieren können, zwischen Natur und Autorität. Ein Schaffbarkeitsanspruch.

    Is' was, is' auch was, was nich' das is'.

    Edited once, last by Zwischenmensch (January 18, 2025 at 9:12 PM).

  • Ob Prometheus oder die biblische Vertreibung aus dem Paradies, es geht im Grunde um Entfremdung. Mit Erkenntnis kommt Entfremdung von Natur als dessen Teil man sich nicht mehr empfindet. Man sieht Natur als Ressource. Dies läutet den Untergang des Menschen ein und wird im Mythos vorweggenommen

    Edited once, last by Meister (January 18, 2025 at 10:54 PM).

  • Doch birgt der Prozess auch die Entfremdung von der Entfremdung in sich. Der Mensch ist nicht das treibende Element der Urentfremdung per Geburt. Ein Etwas, dass sich definiert, ob es will oder nicht, und damit auch seine Möglichkeiten in den Passungen zu diesen Möglichkeiten.

    Es gilt einen Platz zu finden, sich vom Fremdsein zun entfremden. Es gilt die Götter selbst zu beeindrucken, helfen wir Prometheus, solange er es besser weiß. Das Geschöpf Prometheus schöpft Geschöpfe...

    Die Tragweite des Mythos ist Messlatte, wie weit er einen trägt, bevor es an die Ersparnisse geht. Ein Kosten von der Deutungshoheit, ein Leben auf Kosten des Willkürlichen.

    Is' was, is' auch was, was nich' das is'.

  • Aber ich muß mich da noch genauer einlesen.

    Hier eine kleine Zusammenfassung.

    Mit der Gestalt des Prometheus verbinden wir
    -den Menschenschöpfer
    -den Feuerbringer
    -Pandora,
    -die Bestrafung, weil er sich gegen Zeus aufzulehnen wagte.


    Prometheus (der Vorausdenkende) und Epimetheus (der danach Denkende) waren Söhne des Titanen Iapetus.
    In einigen Legenden wird davon erzählt, Prometheus formte aus Tonerde und Wasser das Menschengeschlecht. Athene hauchte ihnen den Atem ein.

    Ein schönes Gemälde von Piero di Cosimo kann man in der Alten Pinakothek in München zu dieser Erschaffung des Menschen betrachten.


    Die olympischen Götter verlangten, dass die Menschen Opfer darbringen und sie verehren sollten. Prometheus der Beschützer der Menschheit wollte ihnen diese Belastung der Opfergaben ersparen und griff zu einer List. Zeus der bemerkte, dass er getäuscht werden sollte, lies die Hinterlist ausführen um dann zu strafen. Aus Zorn über das Täuschungsmanöver verweigerte der Göttervater den Menschen das Feuer.
    Die Menschen konnten sich nicht mehr am Feuer wärmen, kein Metall schmieden und es auch nicht mehr zum Kochen verwenden.
    Daraufhin stahl Prometheus das Feuer im Himmel und brachte es zu den Menschen.
    Göttervater Zeus beschloss nun sich an der Menschheit sowie an dem Titanen zu rächen. Es wurde aus Erde die wunderschöne Jungfrau Pandora erschaffen. Hermes der Götterbote brachte sie zu Epimetheus, dem Bruder des Prometheus.
    Pandora öffnete den Deckel ihres mitgebrachten Gefäßes, dadurch fielen Krankheiten, Plagen und Mühsal über die Menschheit her. Einzig die Hoffnung blieb im Gefäß.

    Auch an Prometheus selbst nahm Zeus Rache. Er ließ ihn im Kaukasus an einen Felsen schmieden. So wurde es in Aischylos Tragödie „der gefesselte Prometheus“ beschrieben.

  • „Wurzelbereich des Mythos Prometheus“ - das ist eine interessante Wendung, Philosophietaucherin. Sie hat mich an Goethes Urworte. Orphisch erinnert. Der Wurzelbereich liegt im Verborgenen, entzieht sich dem direkten Blick. Wir sehen Stamm, Blätter, gegebenenfalls Blüten und wir wissen, daß neben der Befestigung die Wurzeln die Versorgung der Pflanze mit Wasser und Mineralstoffen leisten. Das geschieht in der Regel unterirdisch, in der Rhizosphäre. - Mythen sind „Urgedanken der Menschheit“ (Hans-Georg Gadamer).

    „So sehr wir danach verlangen, sie zu deuten, ihren ursprünglichen Sinn und Tiefsinn zu erfassen, so sehr bleiben wir doch bei solchem Versuch des Begreifens hinter der undurchlässigen Wirklichkeit der Mythen und ihrem anspruchsvollen Geheimnis zurück. Es ist, als ob wir nur uns selber vernähmen, Sinnbilder oder Verkleidungen unserer gedeuteten Welt - und als ob der wahre Sinn jener urzeitlichen Schöpfungen stumm und deutungslos über uns hinwegreichte.“ (Hans-Georg Gadamer; Gesammelte Werke; Bd. 9; [Ästhetik und Poetik II] S. 150)

    Mythen gelten ja oft als Geschichten aus einer Zeit, in der der Mensch noch nicht über die aufgeklärte Rationalität wissenschaftlicher Erkenntnis verfügte und damit als defiziente Vorstufe des Logos überhaupt. In Wirklichkeit (!) verberge sich kein noch so „anspruchsvolles Geheimnis“ dahinter. In der Alltagssprache ist der Mythos sogar in unmittelbarer Nachbarschaft zur Lüge und zur Verschwörung angesiedelt. Wer Mythen verbreitet gilt als unseriös. Der Mythos ist Erzählung. Die Mythen, die Hesiod in der Theogonie über die Entstehung des Kosmos, über die Abfolge der Göttergeschlechter, über den Titan Promotheus und seinen Feuerraub erzählt, stimmen nicht. Und dennoch sind es „Verkleidungen unserer gedeuteten Welt“, Grund-Erzählungen aus dem „Wurzelbereich“ des menschlichen Daseins, deren Überlieferung auf Hesiod, Aischylos, später Ovid zurückgeht, deren Ursprünge jedoch im Dunklen liegen. -

    Wir werden in diesem Thread sicher noch sehen, daß der Mythos von Prometheus nicht mit dem Eintritt der Philosophie stirbt. Er wird nicht „überwunden“ wie es die berühmte Formel „Vom Mythos zum Logos“ vermuten läßt.

    Das sind sehr interessante Gedanken und Zitate, Nauplios.
    Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie sich das mit dem Mythos und der Philosophie verbindet.
    Für heute muss ich ins Bett.;)

  • Danke für die Zusammenfassung. Von Pandora und ihre Büchse hatte ich auch schon öfter gehört.

  • Danke für die Zusammenfassung. Von Pandora und ihre Büchse hatte ich auch schon öfter gehört.

    Die Befürchtung, „die Büchse der Pandora zu öffnen“ wird allgegenwärtig oft verwendet.
    Hesiod erwähnt einen Vorratskrug aus Stein. Man geht davon aus, dass Erasmus von Rotterdam in seiner Adagia die Umwandlung des Vorratskrug in Büchse auslöste.

    Als Zeus sich an den Menschen und an Prometheus rächen wollte, wurde Pandora aus Tonerde geschaffen. Sie sollte einen Vorratskrug erhalten, in dem alles Übel der Welt und die Hoffnung enthalten waren. Pandora sollte zudem eine verführerische Wirkung erzielen. Die Götter statteten sie mit musikalischem Talent, Schönheit, Neugier, Geschicklichkeit aus. Mit Blumen wurde sie geschmückt und Aphrodite schenkte ihr holdseligen Liebreiz. Sie bekam den Auftrag den Vorratskrug den Menschen zu schenken und ihnen mitzuteilen, dass dieser Krug unter keinen Umständen geöffnet werden dürfte. Hermes brachte Pandora zu Epimetheus dem Bruder von Prometheus. Prometheus der Vorausdenkende warnte seinen Bruder Geschenke von Zeus anzunehmen. Doch Epimetheus der nachher Bedenkende ignorierte die Warnung und heiratete Pandora. Als Pandora den Deckel öffnete, entwichen Übel, Unheil und alles Schlechte. Sie brachte das Leid in die Welt der Menschen.

  • Als Pandora den Deckel öffnete, entwichen Übel, Unheil und alles Schlechte.

    Hermes brachte Pandora zu Epimetheus dem Bruder von Prometheus. Prometheus der Vorausdenkende warnte seinen Bruder Geschenke von Zeus anzunehmen. Doch Epimetheus der nachher Bedenkende ignorierte die Warnung und heiratete Pandora.

    Mit dem zweiten Zitat wäre hier, so wie bei Dir oben, die Brücke zu Prometheus wieder hergestellt. Aber mir geht es im Moment vielmehr darum zu ergründen, welche Wahrheiten durch die Mythen für uns heute noch nutzbar zu machen sind. Und hierbei bin ich im Moment an der Büchse bzw. dem Vorratskrug der Pandora hängen geblieben, dessen Deckel man nicht öffnen sollte, weil sonst "Übel, Unheil und alles Schlechte entweicht". Ich habe zurzeit in meinem Leben einen solch verschlossenen "Behälter", dessen Deckel ich mich bisher meinen erwachsenen Kinder gegenüber nicht zu öffnen wagte. Das hier erwähnte Beispiel von mir soll nur zeigen, dass Mythen auch eine Anwendung in unserer Lebenswelt finden können. – Ich erlaube mir ein Zitat aus dem Nachbarsstrang "die Gesellschaft der Gesellschaft" wiederzugeben, das aus meiner Sicht ein Bezug zum Öffnen des Vorratskruges der Pandora hat. (Ich schafft es leider nicht, es offiziell als Zitat zu übertragen. Deshalb halt nun hier auf diese Weise.)

    GdG: "Zufall ist die Fähigkeit eines Systems, Ereignisse zu benutzen, die nicht durch das System selbst (also nicht im Netzwerk der eigenen Autopoiesis) produziert und koordiniert werden können. So gesehen sind Zufälle Gefahren, Chancen, Gelegenheiten. 'Zufall benutzen' soll heißen: ihm mit Mitteln systemeigener Operationen strukturierende Effekte abzugewinnen. Die Effekte können, gemessen an vorhandenen Strukturen, sowohl konstruktiv als auch destruktiv sein (sofern dies sich langfristig gesehen überhaupt unterscheiden lässt)."

    So gesehen kann ich, wenn ich nun meinen Krug der Pandora öffne, nicht nur mit Schlechtem, aber auch ohne Garantie mit Gutem rechnen, sondern vorläufig wäre das Resultat dieses Öffnens noch vom Zufall im Sinne der GdG bestimmt. Folglich warte ich damit noch, bis ich ziemlich sicher bin, dass nicht "Übel, Unheil und alles Schlechte entweicht". Vielleicht habt Ihr ja auch eine solche Büchse in Eurem Leben, deren Deckel ihr lieber drauf lasst aus Angst, es könnte bei ihrem Öffnen etwas Schlechtes eintreten.

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