Linsen à la Hermeneuticus

  • Das Volk der Schwaben hat mancherlei Spuren in der Weltgeschichte hinterlassen - die Staufer, die Hohenzollern, Hölderlin, Hegel, Schelling, Uhland, Hauff, Mörike, Däubler-Gmelin... ähm... Was wollte ich sagen? Richtig! Die Krönung aber ihres Wirkens am Morgenrock des Weltgeistes waren, sind und werden immerdar sein: Linsen mit Spätzle und Soidewürschdle! Da geht nichts drüber.


    So spricht einer, der ganz offensichtlich noch unter dem Eindruck dieses Genusses steht. Und in der Tat, bei mir gab es heute Abend eine hauseigene Variante dieses Gerichts. Puristen mögen die Nase rümpfen, aber bitte: Hat denn nicht auch jede schwäbische Hausfrau ihr eigenes originales Rezept (so wie jede indische Hausfrau ihr eigenes Curry)?


    Mein Linsengemüse verzichtet auf die Saitenwürste, arbeitet dafür aber deftigen Schwarzwälder Schinken hinein. In Ermangelung von Spätzle tun es auch schon mal in kurze Stücke gebrochene und in Butter geschwenkte Spaghetti. Und da ich beim Inder schon einmal höllisch scharfe Linsen mit Kreuzkümmel gegessen habe, gehört auch eine Reminiszenz davon mit hinein...



    Man nehme:


    - eine Tasse Pardina-Linsen
    - eine Zwiebel
    - zwei Scheiben Schwarzwälder Schinken
    - zwei Lorbeerblätter und einige Wacholderbeeren, Gemüsebrühe, Kreuzkümmel, Chili, Balsamico Essig, Tomatenmark
    - Butter, etwas Mehl
    - Spaghetti



    Die Linsen werden mit 4-5 Tassen Wasser, Lorbeer, Wacholderbeeren und etwas gekörnter Gemüsebrühe aufgesetzt. Kochzeit ca. 30 Minuten; evtl. noch Wasser nachgießen. Die garen Linsen im Sieb abtropfen lassen, Brühe in einer Schüssel auffangen.
    Butter im Topf zerlassen, gehackte Zwiebeln und den kleingeschnittenen Schinken darin anbraten. Ein bis zwei Teelöffel Mehl einrühren und anbräunen'; wir wollen Röstaromen! Mit Wasser und der aufgefangenen Linsenbrühe ablöschen. Tomatenmark und etwas Essig hinzugeben. Aber Vorsicht: Wir wollen zwar einen säuerlichen Geschmack, aber nicht zu aufdringlich! Auch der Kreuzkümmel sollte sparsam dosiert werden und nicht penetrant vorschmecken. Nach Geschmack mit Chili verschärfen und Salzen nicht vergessen. Diese Sauce muss ein Weilchen köcheln, damit sich die Zutaten verbinden. Schließlich gebe man die abgetropften Linsen dazu und lasse das Ganze wieder köcheln.
    Nun die in Butter geschwenkten Spaghetti auf die Teller geben, den Linsenbrei dazu - fertig!



    Zugegeben, dieser erdfarbene, angedickte Brei sieht nicht unbedingt edel aus, aber er ist wunderbar deftig und aromatisch zugleich... Hachz!
    Danke, oh Ländle, für diese Wohltat!
    :D

  • Das Volk der Schwaben hat mancherlei Spuren in der Weltgeschichte hinterlassen - die Staufer, die Hohenzollern, Hölderlin, Hegel, Schelling, Uhland, Hauff, Mörike, Däubler-Gmelin... ähm... Was wollte ich sagen? Richtig! Die Krönung aber ihres Wirkens am Morgenrock des Weltgeistes waren, sind und werden immerdar sein: Linsen mit Spätzle und Soidewürschdle! Da geht nichts drüber.


    So spricht einer, der ganz offensichtlich noch unter dem Eindruck dieses Genusses steht. Und in der Tat, bei mir gab es heute Abend eine hauseigene Variante dieses Gerichts. Puristen mögen die Nase rümpfen, aber bitte: Hat denn nicht auch jede schwäbische Hausfrau ihr eigenes originales Rezept (so wie jede indische Hausfrau ihr eigenes Curry)?


    Mein Linsengemüse verzichtet auf die Saitenwürste, arbeitet dafür aber deftigen Schwarzwälder Schinken hinein. In Ermangelung von Spätzle tun es auch schon mal in kurze Stücke gebrochene und in Butter geschwenkte Spaghetti. Und da ich beim Inder schon einmal höllisch scharfe Linsen mit Kreuzkümmel gegessen habe, gehört auch eine Reminiszenz davon mit hinein...



    Man nehme:


    - eine Tasse Pardina-Linsen
    - eine Zwiebel
    - zwei Scheiben Schwarzwälder Schinken
    - zwei Lorbeerblätter und einige Wacholderbeeren, Gemüsebrühe, Kreuzkümmel, Chili, Balsamico Essig, Tomatenmark
    - Butter, etwas Mehl
    - Spaghetti



    Die Linsen werden mit 4-5 Tassen Wasser, Lorbeer, Wacholderbeeren und etwas gekörnter Gemüsebrühe aufgesetzt. Kochzeit ca. 30 Minuten; evtl. noch Wasser nachgießen. Die garen Linsen im Sieb abtropfen lassen, Brühe in einer Schüssel auffangen.
    Butter im Topf zerlassen, gehackte Zwiebeln und den kleingeschnittenen Schinken darin anbraten. Ein bis zwei Teelöffel Mehl einrühren und anbräunen'; wir wollen Röstaromen! Mit Wasser und der aufgefangenen Linsenbrühe ablöschen. Tomatenmark und etwas Essig hinzugeben. Aber Vorsicht: Wir wollen zwar einen säuerlichen Geschmack, aber nicht zu aufdringlich! Auch der Kreuzkümmel sollte sparsam dosiert werden und nicht penetrant vorschmecken. Nach Geschmack mit Chili verschärfen und Salzen nicht vergessen. Diese Sauce muss ein Weilchen köcheln, damit sich die Zutaten verbinden. Schließlich gebe man die abgetropften Linsen dazu und lasse das Ganze wieder köcheln.
    Nun die in Butter geschwenkten Spaghetti auf die Teller geben, den Linsenbrei dazu - fertig!



    Zugegeben, dieser erdfarbene, angedickte Brei sieht nicht unbedingt edel aus, aber er ist wunderbar deftig und aromatisch zugleich... Hachz!
    Danke, oh Ländle, für diese Wohltat!
    :D

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