Suche ein Beispiel für dreiwertige Logik

  • Hallo,
    Ich versuche Im Internet vergeblich ein gutes Beispiel für dreiwertige Logik zu finden.


    Bei der zweiwertigen ist das ja einfach
    Alle Vögel legen Eier, Störche sind Vögel also legen Störche Eier.


    Ein ähnlich einfach gestricktes Beispiel suche ich auch für dreiwertige logik.
    Ich finde nur Tabellen mit Variablen, da ich aber ein Referat halten will, halte ich das für den Anfang für zu kompliziert.


    Finde bis jetzt nur "Morgen findet eine Seeschlaccht statt" von Aristoteles. wie komm ich bei dem Beispiel zu einer Konklusion?
    vielen Dank

  • Hallo,
    Ich versuche Im Internet vergeblich ein gutes Beispiel für dreiwertige Logik zu finden.


    Bei der zweiwertigen ist das ja einfach
    Alle Vögel legen Eier, Störche sind Vögel also legen Störche Eier.


    Ein ähnlich einfach gestricktes Beispiel suche ich auch für dreiwertige logik.
    Ich finde nur Tabellen mit Variablen, da ich aber ein Referat halten will, halte ich das für den Anfang für zu kompliziert.


    Finde bis jetzt nur "Morgen findet eine Seeschlaccht statt" von Aristoteles. wie komm ich bei dem Beispiel zu einer Konklusion?
    vielen Dank

  • heute ist der tag vor der schlacht.
    die schlacht findet zur see statt

    Du bist der Herr des ungesprochenen Wortes und das gesprochene Wort ist Herr über Dich.

  • heute ist der tag vor der schlacht.
    die schlacht findet zur see statt

    Du bist der Herr des ungesprochenen Wortes und das gesprochene Wort ist Herr über Dich.

  • Ich glaube BMW hatte mal eine Zeit lang an einer dreiwertigen Logik geforscht. Soweit ich weiß, dies jedoch ergebnislos eingestellt. Die Werte waren wohl ja, nein und vielleicht.

    Es ist gut, ins philosophische Nichts zu springen. Besser ist es, wieder heil nach Hause zu kommen.
    Wenn du die Natur beherrschen willst, mein lieber Adson, musst du zuerst lernen ihr zu gehorchen. (aus Der Name der Rose)

    et cuncta bona erant

  • Ich glaube BMW hatte mal eine Zeit lang an einer dreiwertigen Logik geforscht. Soweit ich weiß, dies jedoch ergebnislos eingestellt. Die Werte waren wohl ja, nein und vielleicht.

    Es ist gut, ins philosophische Nichts zu springen. Besser ist es, wieder heil nach Hause zu kommen.
    Wenn du die Natur beherrschen willst, mein lieber Adson, musst du zuerst lernen ihr zu gehorchen. (aus Der Name der Rose)

    et cuncta bona erant

  • Genau genommen sind die meisten Logiker der Auffassung, dass die moderne Logik mehrere Wahrheitswerte besitzen sollte. Der einfachste Fall wäre dann natürlich drei Wahrheitswerte, etwa: wahr, falsch und möglich (hier könntest du mal ein wenig in Richtung Lukasiewicz forschen).


    Schauen wir uns mal dein Beispiel an: 'Morgen findet eine Seeschlacht statt'


    • Diese Aussage ist wahr genau dann, wenn morgen eine Seeschlacht stattfindet ('p' ist wahr genau dann, wenn p).
    • Diese Aussage ist falsch genau dann, wenn morgen keine Seeschlacht stattfindet ('p' ist falsch genau dann, wenn nicht-p).


    So würde man das ganze in der klassischen Logik behandeln. Was ist nun aber, wenn wir nicht (genau) wissen, wann diese Äußerung getätigt wurde?
    Ohne schwierige und problematische Rekonstruktionen innerhalb der klassischen Logik bekommen wir dieses Problem nicht gelöst. Daher hat z.B. Lucasiewicz eine Logik entwickelt, die mit solchen Unbestimmtheiten umgehen kann, sprich: man führt einen dritten (oder x-ten) Wahrheitswert ein:


    • Die Aussage von oben ist möglich genau dann, wenn morgen möglicherweise eine Seeschlacht stattfindet ('p' ist möglich genau dann, wenn M(p))


    Die Rekonstruktionen würde ich so nicht übernehmen, da sie nicht im Sinne der mehrwertigen Logik sind - sie waren an dieser Stelle nur zur Verdeutlichung gedacht.


    Kurz: der ganze Trick der mehrwertigen Logiken ist, dass diese mit Sätzen umgehen können, die in der klassischen zweiwertigen Logik höchst problematisch waren. Hier noch ein paar Beispiele, da du ja danach gefragt hast:


    • 'Es ist warm draußen'
    • 'In 1000 Jahren geht die Welt unter'
    • 'Hier ist ein Haufen Äpfel'


    Ich hoffe das hat ein bisschen geholfen...

  • Genau genommen sind die meisten Logiker der Auffassung, dass die moderne Logik mehrere Wahrheitswerte besitzen sollte. Der einfachste Fall wäre dann natürlich drei Wahrheitswerte, etwa: wahr, falsch und möglich (hier könntest du mal ein wenig in Richtung Lukasiewicz forschen).


    Schauen wir uns mal dein Beispiel an: 'Morgen findet eine Seeschlacht statt'


    • Diese Aussage ist wahr genau dann, wenn morgen eine Seeschlacht stattfindet ('p' ist wahr genau dann, wenn p).
    • Diese Aussage ist falsch genau dann, wenn morgen keine Seeschlacht stattfindet ('p' ist falsch genau dann, wenn nicht-p).


    So würde man das ganze in der klassischen Logik behandeln. Was ist nun aber, wenn wir nicht (genau) wissen, wann diese Äußerung getätigt wurde?
    Ohne schwierige und problematische Rekonstruktionen innerhalb der klassischen Logik bekommen wir dieses Problem nicht gelöst. Daher hat z.B. Lucasiewicz eine Logik entwickelt, die mit solchen Unbestimmtheiten umgehen kann, sprich: man führt einen dritten (oder x-ten) Wahrheitswert ein:


    • Die Aussage von oben ist möglich genau dann, wenn morgen möglicherweise eine Seeschlacht stattfindet ('p' ist möglich genau dann, wenn M(p))


    Die Rekonstruktionen würde ich so nicht übernehmen, da sie nicht im Sinne der mehrwertigen Logik sind - sie waren an dieser Stelle nur zur Verdeutlichung gedacht.


    Kurz: der ganze Trick der mehrwertigen Logiken ist, dass diese mit Sätzen umgehen können, die in der klassischen zweiwertigen Logik höchst problematisch waren. Hier noch ein paar Beispiele, da du ja danach gefragt hast:


    • 'Es ist warm draußen'
    • 'In 1000 Jahren geht die Welt unter'
    • 'Hier ist ein Haufen Äpfel'


    Ich hoffe das hat ein bisschen geholfen...

  • Bin mir nicht sicher obs passt, aber vllt kann man mich da direkt berichtigen. Ich glaube im Zuge von Evert Beth und seiner semi-valued-semantics(?) über seine dreiwertige Logik gestolpert, die die wahrheitswerte 0=false, 1=not yet decided, 2=true benutzt. Besonders interessant sind glaube ich dreiwertige Logiken gerade bei Entscheidungsverfahren.


    Deswegen glaube ich aber auch, dass Beispiele der Art von Lukas Sievert so gut wie nicht möglich sind, da, wenn man Hegel folgt, gerade für die physisch wahrnehmbare Welt, das Identitätsprinzip gilt; und wenn ich das richtig überblicke, benötigt das Identitätsprinzip von Hegel das Bivalenzprinzip. Der zweite Teil hier ist aber wirklich nur so ein 'meiner Meinung nach...'-Ding; will sagen, ich bin mir dabei jetzt nicht wirklich sicher.

    War on the Saints.

  • Bin mir nicht sicher obs passt, aber vllt kann man mich da direkt berichtigen. Ich glaube im Zuge von Evert Beth und seiner semi-valued-semantics(?) über seine dreiwertige Logik gestolpert, die die wahrheitswerte 0=false, 1=not yet decided, 2=true benutzt. Besonders interessant sind glaube ich dreiwertige Logiken gerade bei Entscheidungsverfahren.


    Deswegen glaube ich aber auch, dass Beispiele der Art von Lukas Sievert so gut wie nicht möglich sind, da, wenn man Hegel folgt, gerade für die physisch wahrnehmbare Welt, das Identitätsprinzip gilt; und wenn ich das richtig überblicke, benötigt das Identitätsprinzip von Hegel das Bivalenzprinzip. Der zweite Teil hier ist aber wirklich nur so ein 'meiner Meinung nach...'-Ding; will sagen, ich bin mir dabei jetzt nicht wirklich sicher.

    War on the Saints.

  • Das Seeschlacht-Beispiel krankt an seiner modalen Auflösung. ich weiß nicht, ob ich das so toll finde, weil eine deflationistische Reduzibilität zu unklaren Wertigkeiten führen kann. Mit der Einführung der subjektiven, Bayesschen Wahrscheinlichkeit in die Wahrheitstheorie, wie es unter anderem der Utilitarismus vorsieht, aber auch Neopragmatisten, wie Davidson, vorschlagen, erhält man ein Kontinuum, also unendlichwertige Logik.
    Im Grunde ist das Paradebeispiel doch ganz offensichtlich Quantenlogik, die zudem noch den Vorteil einer allgemein Universalität in der Anwendung hat. Hier ist der dritte Wert die Unentscheidbarkeit. Zweiwertige Logik ist dann ein Spezialfall der Quantenlogik.
    Ich empfehle dazu Heisenberg. Seine "Kopenhagener Deutung der Quantentheorie" ist leicht lesbar. Mehr Details finden sich bei C.F.v. Weizsäcker in "Zeit und Wissen".

    Aude sapere! Aber pronto!

  • Das Seeschlacht-Beispiel krankt an seiner modalen Auflösung. ich weiß nicht, ob ich das so toll finde, weil eine deflationistische Reduzibilität zu unklaren Wertigkeiten führen kann. Mit der Einführung der subjektiven, Bayesschen Wahrscheinlichkeit in die Wahrheitstheorie, wie es unter anderem der Utilitarismus vorsieht, aber auch Neopragmatisten, wie Davidson, vorschlagen, erhält man ein Kontinuum, also unendlichwertige Logik.
    Im Grunde ist das Paradebeispiel doch ganz offensichtlich Quantenlogik, die zudem noch den Vorteil einer allgemein Universalität in der Anwendung hat. Hier ist der dritte Wert die Unentscheidbarkeit. Zweiwertige Logik ist dann ein Spezialfall der Quantenlogik.
    Ich empfehle dazu Heisenberg. Seine "Kopenhagener Deutung der Quantentheorie" ist leicht lesbar. Mehr Details finden sich bei C.F.v. Weizsäcker in "Zeit und Wissen".

    Aude sapere! Aber pronto!

  • Aktiv – Passiv – Neutral
    Plus – Minus – Null


    Gut – böse (Dualität)
    Schlecht – gut – ideal (besser) = dreipoliges Denken


    Schwarz – weiss - Farben
    Liebe – Hass – Gleichmut
    Mann – Frau – Kind
    Usw., usw..

  • Aktiv – Passiv – Neutral
    Plus – Minus – Null


    Gut – böse (Dualität)
    Schlecht – gut – ideal (besser) = dreipoliges Denken


    Schwarz – weiss - Farben
    Liebe – Hass – Gleichmut
    Mann – Frau – Kind
    Usw., usw..

  • … „theoretisch“ …

    :)

    Lucas

    … fead’mi’de Eis’n’bahn …

    … „zap“fen !

    … ( denn ) „ambivalenz“ …

    … „wachse“ !


    … „daher“ also gibt’s bspw. bei’m Schach …

    … „springer“ !

    … „folge“ich’ …

    … „theorie“n …

    … oder aber „kontrolliere“mich’ ?


    … „thought“ !

    reguläre Phrasen

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